Ansichten eines Informatikers

Snowden und die Matrix

Hadmut
27.1.2014 21:03

Wisst Ihr, woran mich die Snowden-Affäre erinnert?

An die Filme, in denen Leute herausfinden, dass sie eigentlich in einer Simulation leben und beständig überwacht und beobachtet werden.

Welt am Draht. Star Trek – Ship in a Bottle. 13th Floor. Die Matrix. Oder auch die Truman Show.

Viele Leute dachten, sie leben in einer mehr oder weniger heilen Welt, in der sich jeder so für sich bewegen und sich mit etwas Fleiß und Know-How sein eigenes kleines Kryptouniversum schaffen kann.

Und dann kommt da einer daher, der ein Panel von der Wand reißt und zeigt, dass die Realität nur so etwas wie eine Simulation ist, in der wir alle überwacht wurden und werden. Als hätte jemand im Raumschiff Enterprise ein Stück aus der Simulation im Holodeck geschossen.

Gut, wir sind jetzt vielleicht nicht gerade in einer Simulation, aber der Effekt des Aufreißens der Scheinwelt, hinter der die Realität plötzlich erscheint, ist schon da.

20 Kommentare (RSS-Feed)

tom174
27.1.2014 21:31
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woher weisst, das wir nicht in einer simulation leben?


Hadmut
27.1.2014 21:32
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Woher weißt Du, dass ich nicht der Admin der Simulation bin?


tom174
27.1.2014 21:38
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das cogito ergo sum ding is leider überholt.. folglich weiss ich das nicht und es wäre möglich 😉


Herbert
27.1.2014 21:43
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ihr seid doch nur alle figmenta meiner Imagination!


jan
27.1.2014 21:51
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Mit Sheldons Worten (sinngemäss grob aus dem Gedächtnis zitiert)

Woran ich erkenne das wir nicht in der Matrix leben?
In der Matrix wäre das Kantinenessen besser!


oliver
27.1.2014 22:04
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Das soll jetzt kein Trollbeitrag sein oder so … ich verstehe bis heute nicht, was das jetzt für eine ‘Affäre’ sein soll. Geheimdienste überwachen alles mögliche. Das ergibt sich irgendwie aus ihrer Arbeitsbeschreibung … so what? Irgendwelche Nachteile, Einschränkungen oder Gefahren für mich? Nix? Okay, warum sollte ich mir groß Gedanken drum machen?

Wer das nicht will .. Stecker ziehen und gut ist. Niemand wird mit vorgehaltener Pistole gezwungen, Internet & Co. zu nutzen. Ich selber hatte bis vor fünf Jahren privat überhaupt kein Internet und bis heute kein Handy. Leben geht auch ohne :D.


Hadmut
27.1.2014 22:12
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> Niemand wird mit vorgehaltener Pistole gezwungen, Internet & Co. zu nutzen. … Leben geht auch ohne

Hast Du ne Ahnung.

Umsatzsteuervoranmeldung usw. laufen verpflichtend über Internet.


Pete
27.1.2014 22:11
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Ihr wisst doch: “Die Realitaet ist nichts als das Ergebnis einer gestoerten Wahrnehmung”.

Hadmut aeussert hier einen Gedanken, den ich schon im letzten Juni oder Juli hatte. Aber eigentlich wurde das Daran-Denken nur wiederholt, denn der Gedanke kam schon irgendwann in den fruehen 80ern, als ich “Welt am Draht” das erstemal sah. “Matrix” loeste ihn wieder aus.


Pete
27.1.2014 22:18
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@oliver,
im Grunde hast du schon recht, aber es gibt da Etwas. “Vor Snowden” hatten wir nur das unbestimmte Gefuehl des Beobachtetwerdens, jetzt ist daraus eine Gewissheit geworden. Soweit so gut. Das eigentlich Empoerende daran ist, dass die Leute, die “wir” dafuer abstellen, sowas zu verhindern (Regierung und diverse Dienste/Aemter) bei diesem Spiel gegen “uns” froehlich mitmachen. Die erklaeren die Angelegenheit einfach fuer beendet und gut ist :-/


oliver
27.1.2014 22:24
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@Hadmud

Umsatzsteuervoranmeldung habe ich bis 2009 noch per Brief gemacht. Formloser Antrag gestellt und schon ging das

Soll nicht heißen, wir sollen jetzt alle ohne Internet leben … aber wer kein Bock auf Datensammeln hat, könnte es ja mal mit Offline probieren. Mal ehrlich: Zu was brauchen wir das wirklich?


morpheus
27.1.2014 22:29
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Mir war seit langem Klar das eigentlich so ziemlich alles was übers Internet geht abgegriffen wird. Aber was mir weniger klar war, welche ausmasse das ganze wirklich hat. Man muss ausgehen das so ziemlich jeder käuflich erwerbliche Computer und jeder Router irgendwo eine undokumentiert Hintertür besitzt über die man eindringen kann. Sei es ein zusätzlicher Chip auf der Netzwerkkarte der auf eine bestimmte Signalfolge reagiert, irgendwelche Software Hintertüren in Routern oder Wireless Accesspoints in Bügeleisen.

Ich denke nicht das alle diese Sachen direkt für die Massenüberwachung verwendet werden, aber für den einzelnen, wenn es nötig sein sollte. Ich würde mich nicht wundern wenn auf so gut wie allen Mainboards ein passiver WLAN Chip mit verlöteter Antenne hockt der nur auf eine bestimmte Signalfolge wartet um dann damit zu beginnen Tastatur Inputs rauszusenden oder sonstige Daten direkt von der Hardware abzugreifen.

Das klingt Paranoid und Weltfremd, aber vieles anderes klang ebenfalls bis vor kurzem so.

Trotzdem lässt es einen ohnmächtig zurück. Wie schützt man sich wenn man weder der Hardware noch der Software trauen kann?


euchrid eucrow
27.1.2014 22:42
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Woher weißt Du, dass ich nicht der Admin der Simulation bin?

weil du den feminismusbug schon lange gefixt hättest. 😉

ich würde deine matrix anders beschreiben: die erwartungen haben sich erfüllt.
wer keine arbeit (mehr) hat, der macht sich welche. was liegt da näher als hinz und kunz oder meier, müller, schulz? infrastruktur, technik, personal und budget sind doch da.

den ganzen nsu-dreck sehe ich nicht anders.


Han Solo
28.1.2014 2:37
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Ich hab ja schon länger den Verdacht, dass der Solipsismus zutrifft.
Dass es Euch also gar nicht gibt. Oder dass es Euch zwar gibt, aber wir alle nur Facetten des einzig wirklich existierenden Wesens sind … so ein Lichtfunken der im raumlosen Nichts schwebt und sich die Welt zusammen phantasiert.


Oppi
28.1.2014 11:28
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“Woher weißt Du, dass ich nicht der Admin der Simulation bin?”

Du antwortest zu schnell auf Anfragen … 😛


Hadmut
28.1.2014 11:49
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> Du antwortest zu schnell auf Anfragen …

Nein. Zwischen Anfrage und Antwort lagen 4 1/2 Monate. Die hast Du nur nicht gemerkt, weil ich die Simulation zwischendrin angehalten hatte.


Michael
28.1.2014 14:22
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Ach… “man kann auch ohne Internet leben”.
Ja. Und ohne Strom, z.B., ohne Feuer auch. Dann verbrennt man sich auch die Pfoten nicht.


Connor
29.1.2014 8:53
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Der Punkt ist, man kann der Überwachung gar nicht ganz entkommen. Ein normaler Staatsbürger in der westlichen Welt erzeugt ständig Daten. Telefone, Handys, Fernseher, etliche Microchips, Kameraüberwachung, Krankenkassendaten, Steuerabwickellungen, Rechnungsabwickellungen, Bankbewegungen, intelligentere Malware. Selbst ohne Internet entkäme man dem Wahnsinn eimfach nicht.

Die Aussage wir haben alle nichts zu verbergen und von den Aktionen der Geheimdienste geht für den Normalo keine Gefahr aus, ist Quatsch.


gold price
29.1.2014 9:13
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Woher kommt dieses Bedürfnis? Viele Menschen haben heute das Gefühl, nicht richtig zu leben. Sie fühlen, dass das Leben doch noch mehr zu bieten haben müsse. Oder sie fühlen sich orientierungslos, ausgebrannt und ohne Energie. Manche haben resigniert, rechnen nicht mehr damit, ein erfüllendes Leben führen zu können und werden dabei oft zynisch. Sie befinden sich in einem Zustand des „Stecken-Bleibens“, es fehlt die Fähigkeit, das Leben mit Freude kreativ zu gestalten. Es ist, als ob die Seele sich aus allem entfernt hätte.


Karl Marx
29.1.2014 17:36
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@oliver: Hat es einen speziellen Grund, dass du hier nicht mit offenem Visir (also mit ladungsfähiger Anschrift) schreibst? Glaubst du etwa, dass dein voller Name und deine anderen Kommentare bei den Geheimdiensten in sicheren Händen sind? Es wird ja gern übersehen, dass der Fall Snowden auch ein Datenschutzproblem darstellt/aufzeigt.


Stuff
30.1.2014 0:05
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Ich sag’s mal so: Wie Cisco angefangen hat, waren deren Router nachgebaute Apple-Platinen und da wir Apple (und die notwendige Erweiterungsplatine mit 2. CPU ==Laserwriter, drum SCSI-Anschluss) schon sehr gut zerrissen hatten, war dazumals schon klar, das “phoning home” vorgesehen war…

Nach dieser Erkenntnis haben wir unsere Firma, auch wegen Mauerfalles, ins neutrale Ausland übersiedelt…

Naja, die Jungs, die diese Firma weiterbetreiben, wissen weniger was sie tun, sondern eher, was sie lassen sollen. Ich bins ja schon _tired_ und _retired_!

Macht’s gut!