Ansichten eines Informatikers

Blogger retten die Pressefreiheit

Hadmut
5.1.2014 19:59

Wo wir gerade beim Thema sind:

Ein sehr bemerkenswerter Artikel in der ZEIT beschreibt, wie die Presse immer stärker unter Druck gesetzt, mundtot gemacht und abgebaut wird. Zitat daraus:

Der Journalismus in Deutschland ist durch den Umbruch in der Branche geschwächt. Ehemals meinungsführende Blätter, wie etwa die Frankfurter Rundschau, sind nach Auflagen- und Anzeigenschwund nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und in manchen Verlagen haben Manager den Journalismus fast ganz vor die Tür gesetzt. Nie in den vergangenen 50 Jahren war es wohl leichter, kritische Berichterstattung mit Klagen und Prozessen einzudämmen.

Doch der Journalismus ist nicht verschwunden, er ist nur zur Zwischenmiete in kleineren Häusern untergekommen. An vielen Orten sprießen Ein-Mann-Blogs, kleine Lokalredaktionen mit digitalen Ausgaben und regionalen Magazinen. In manchen Gegenden haben Portale wie Heddesheimblog, die Prenzlauer Berg Nachrichten oder die Tegernseer Stimme sogar die journalistische Grundversorgung übernommen. Sie sind manchmal meinungsfreudig, oft polemisch und gelegentlich sogar investigativ. Diese Stimmen finden selten die hunderttausendfache Verbreitung etablierter Medien, aber das Konzert ist durch sie vielstimmiger geworden. Eigentlich eine gute Nachricht für die Meinungsvielfalt.

5 Kommentare (RSS-Feed)

Michael
5.1.2014 20:32
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Die paar % die noch lesen können und davon die paar % die den Sinn des Geschriebnen verstehen, machen den Bock auch nicht mehr fett. Der Mob schaut TV. Im Big Picture dürften die Online-Medien recht irrelevant bleiben.


ein anderer Stefan
5.1.2014 22:30
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@ Michael: was ist die Konsequenz? Resignieren? Auf den Mond auswandern? Ja, die schweigende Mehrheit wird sicher weiterhin im Preka-TV hängenbleiben – “Bild, BamS und Glotze”, um mal einen früheren Spitzenpolitiker zu zitieren. Aber vielleicht gibt es ja noch ein paar Leute, die nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und trotz minimalster Aussichten versuchen, tatsächlich kritisch zu sein. Ich denke, dass Blogs und unabhängige Nachrichtenportale durchaus ein zukunftsfähiges Modell sein können, da die klassische Tagespresse zwischen Unbeweglichkeit und Ausverkauf sowieso vor die Hunde geht.


Stefan W.
6.1.2014 2:16
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Es gibt viele Menschen die autoritätshörig sind. Was in der Tagesschau gesagt wird muss schon stimmen, was in der FAZ steht wird wahr sein.

Wenn die etablierten Medien ihre Reputation verlieren gewinnen andere Stimmen Zulauf.

Man kann bedauern dass viele Menschen recht kritiklos den Flaggschiffen folgen und das für den Kern vieler Probleme halten – wenn die Masse aber ins Schwimmen gerät und noch übleren Bauernfängern folgt als eh schon, dann kann es ungemütlich werden und viele sich den gemütlichen Sesselpfurzerjournalismus von heute zurückwünschen.

Ich finde heute im Netz eine größere Vielfalt als je in der Presse, aber es ist nicht viel von Qualität dabei, und es ist auf eigene Faust auch schwer zu erkennen. Wenn die Justiz häufiger mal mutige Blogger kostenpflichtig in die Schranken weist kann mit den wenigen, relevanten Angeboten auch rasch Schluss sein.


Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.
6.1.2014 3:04
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1) http://www.youtube.com/watch?v=dAkxR9T01pw
2) http://imgbox.com/abh0thm9
3) http://imgbox.com/abqJiBDL

Interessanterweise sind die typischen Medien links links links.

Ich möchte wissen, ob es ein Merkmal gibt, was die Top-Manager der Top-Fernsehsender eint und zu Hassern von heterosexuellen weißen Männern macht.

Hat jemand eine Idee?


Anna R
6.1.2014 4:07
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@ Michael

Die Masse ist aber auch irrellevant. Man braucht nur 1 Chef für 100 oder 1000 Untergebene. Der muss denken können – alle anderen nur befolgen.

Ergo spielt es keine Rolle bzw. ist es nur eine Optimierungssache von Organisation wenn theoretisch nur ein einziger zu denken braucht (und sich die Sorgen machen) und alle anderen in Deutschland dumm und glücklich sein können, mit ihren medial methal bequemen unterhaltsamen “Wahrheiten” über die Welt.

Es brauchte auch nur 1 Einstein für seine Theorien. Eben nicht ein ganzes Land oder Millionen von “Arbeitern” mit ihren unakademischen geistig nichtsnutzigen ach so orginellen Ausbildungen, die nichts mit Bildung im humboldschen Sinne gemein haben.

Insofern… scheiß drauf! Scheiß auf die Masse! Klasse statt Masse!
Wenn Du Dich nicht in dieser Masse siehst, womöglich auch kein TV oder Radio mehr konsumierst, dann sei froh und Dir selbst für Deine Entwicklung dankbar, belohne Dich vielleicht sogar, aber sei Dir damit vorallem Deiner Verantwortung für alle anderen / die Welt bewusst die Du damit hast. Denn Denken zu können, hierzu befähigt sein, ist faktisch große Macht.