Ansichten eines Informatikers

Gratiskultur

Hadmut
17.6.2013 20:08

Man muss echt staunen über die Naivität der Gratiskultur.

Gratis, alles will man gratis haben, Internet, E-Mail, Websuche, und, und, und. Die Gratiskultur ist zur Ersatzreligion, zum Weltbild geworden.

Und dann wundern sie sich alle, wenn herauskommt, dass sie abgehört, ausgespäht, verdatenhökert werden. Leute, wie doof seid Ihr eigentlich? Glaubt Ihr im Ernst, dass die Euch alles was schenken wollen, so aus reinem Altruismus? Wie naiv muss man sein, um jetzt überrascht zu sein?

Anlass: Die Briten sollen G20-Teilnehmer ausgespäht haben, und damit’s leichter geht, soll der Geheimdienst selbst den Teilnehmern kostenlose Internetcafes aufgebaut haben. Klar, wenn’s was kostenlos gibt, stürmen die alle hin.

Freibier!

11 Kommentare (RSS-Feed)

Phil
17.6.2013 20:17
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Genau! Die erste Frage sollte immer lauten: Warum macht er das?
Die Zweite ist dann: Welchen Vorteil hat er davon?
Die Dritte ist i.d.R.: Was bedeutet das für mich?

So kann man schon fast allen Problemen aus den Weg gehen.

Leider kommen die meisten Leute (sofern sie sich die Fragen überhaupt stellen) zu dem Schluss, dass sie “nichts zu verbergen” hätten.
Meine offensichtliche Frage ist dann immer: Warum hast du dann Sachen an? So kalt ist es doch nicht.


prx
17.6.2013 20:18
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Der Zusammenhang zwischen Werbefinanzierung und staatlicher Ausspähung erschliesst sich mir nicht. Soweit bisher bekannt wird Google von der NSA nicht fürs schnüffeln bezahlt.

Dass die werbefinanzierten Angebote ihre eigene Ausspähung betreiben ist lange bekannt und führte zu Gegenmassnahmen (Augenwischerei?) wir do-not-track. Aber was har das mit Sicherheitsorganen zu tun?


Kaiser
17.6.2013 20:19
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Hadmut schmeißt ne Runde? Wo kann ich die abholen? Ich dachte du magst kein Bier. 🙂


prx
17.6.2013 20:27
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PS: Werbefinanzierte Angebote können sehr wohl funktionieren. Ob man mit dem Programmangebot der Privatsender nun einverstanden ist oder nicht – diese Sender finanzieren sich, zumindest manche. Während man das vom hiesigen privaten Bezahlsender nicht unbedingt behaupten kann.

Eine Ausspähung ist damit nicht verknüpft. Bisher. Rückkanal fehlte. Kann sich mit Internet-gekoppelten Fernsehern ändern, mit Internet-TV sowieso.


R
17.6.2013 20:34
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Wann müssen wir für dieses Blog zur Kasse gebeten? Oder werden wir hier abgehört?


Marc
17.6.2013 20:42
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Google Apps for Business ist nicht kostenlos.

Skype ist nicht kostenlos.

Apple ist nicht kostenlos 😉


ein anderer Stefan
17.6.2013 22:34
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prx: soweit bisher bekannt – genau. Gut, wahrscheinlich hat die NSA Google einfach einen Berichtsbeschluß unter die Nase gehalten und bezahlt nicht dafür. Aber wer weiß das schon?


Bei all den Perlen, die Du beinahe regelmäßig auf’s elektrische Papier bringst sei Dir auch mal ein solch abseitig-substanzloser, hahnebüchener Quark gestattet.

Jedenfalls Respekt dafür, in dieser Sermonsuppe die Zutaten »gratis«, »Ersatzreligion«, »schenken«, »Naivität«, »Altruismus« & »Doofheit« anzurühren und wie selbstverständlich eine Prise »geheimdienstliche« Selbstverständlichkeit hineinrieseln zu lassen.

Dein mopsiger CCC-Antagonist schriebe sicherlich von Förderung der Medienkompetenz, ich persönlich tendiere eher dazu, Du hast kürzlich in der Wikipedia über die 38 Kunstgriffe gelesen.
🙂


yasar
18.6.2013 9:21
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Freibier mit k.o.-Tropfen meinst Du wohl.


yasar
18.6.2013 9:56
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@prx

Um mit Werbung geld machen zu können, muß man “gurte” Daten haben, d.h. die möglichst gut qualifizieren können. Das kann man dann, wenn man möglichst viele Informationen über die Ware herausholt. Bei google & co. ist man nicht der Kunde sondern die Ware, was die meisten vergessen.


Tobias John
18.6.2013 12:29
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Ish sehe keinen Zusammenhang von der Kostenlosigkeit von Diensten und dem Abhören durch Geheimdienste. Ob Kostenlos oder nicht spielt für das Abhören dort keine Rolle.

Bestenfalls einen Zusammenhang zum Datenhaldel kann ich sehen:

Ich bin zwar ein Anhänger des Spruchs “Wenn es nichts kostet, bist du nicht der Kunde sondern die Ware” aber ich halte den Umkehrschluss, nähmlich das es weniger Datenhandel oder Abhören geben würde wenn die im Artikel genannten Dienste etwas kosten würden, für ebenso Naiv.