Ansichten eines Informatikers

Die Desinformationskampagne von “Pro Quote”

Hadmut
15.6.2013 0:38

Ich bin gerade auf der Jahreskonferenz des Journalistenverbandes Netzwerk Recherche. Es ist erstaunlich, mit welcher Intensität hier für Pro Quote getrommelt wird. Und mit welchen Methoden der Desinformation.

Die erste Veranstaltung dazu war – schon wieder – eine “Podiumsdiskussion”. Ich hasse Podiumsdiskussionen, da kommt nämlich nie was bei heraus. Ursprünglich angekündigt war ja ein Streitgespräch zwischen Annette Bruhns (SPIEGEL, Vorsitzende Pro Quote) und Thomas Tuma (SPIEGEL, hat kürzlich eine Kritik an Pro Quote verfasst), bei dem man schon gewitzelt hatte, ob eine Waffenkontrolle am Eingang nötig sei. Tatsächlich war’s auch voll (fast nur Frauen).

Der kam dann aber nicht, sie hätten sich irgendwie darauf geeinigt, das SPIEGEL-intern zu regeln. Tatsächlich saßen dann außer dem Moderator Jakob Augstein fünf Frauen auf dem Podium, nämlich Annette Bruhns, Carin Pawlak (FOCUS), Ines Pohl (TAZ), Sabine Rückert (ZEIT) und Claudia Spiewak (NDR HF).

Es war so richtig schlecht. Die waren nämlich erstens alle einer Meinung, und zweitens alle als Lobby unterwegs. Also reine Propaganda-Selbstdarstellung. Schlechter kann man ein Podium nicht besetzten. Natürlich – wie immer beim Feminismus – keinerlei Kritiker, keine Kritik, seichtes, substanzloses Wohlfühlgeplauder. Und die kamen sich dabei noch merklich gut und überlegen vor, weil es keinen Widerspruch gab und das alles so flutschte.

Dass sie aber kein einziges Argument zu ihrem Thema brachten, und die Quote auch nicht brauchbar belegen konnten, merkten sie nicht, dafür machten sie dumme zotige Witze über Männer. Das merkte man so richtig, wie das Niveau da ins Unterirdische sank.

Bemerkenswert war dabei, dass Augstein mal sagte, dass die Frauenquote umso niedriger sei, je höher der Qualitätsanspruch des Mediums wäre, dass also bei den ganzen seichten Käseblättern viele Frauen, bei den anspruchsvollen aber wenige arbeiteten. Und fragte, wer sich das erklären könnte. Nöh, meinten sie mit aufgesetztem Unterton, das könnten sie sich nicht vorstellen. (Wie sollte man sich dazu auch vernünftig äußern können, wenn man gleichzeitig fordert, eine Zwangsquote für Redaktionen einzusetzen?)

Ich kam mir da vor wie im falschen Film. Die produzieren da so einen grottenschlechten Blödsinn, schmoren im eigenen Saft, merken gar nicht, wie dämlich das alles wirkt – und kommen sich total gut vor. Suhlen sich in ihrer Selbstgefälligkeit. Und ein Publikum voller Frauen findet es ebenfalls toll, fast alle sind begeistert, freuen sich, finden es toll. Unglaublich, wie leicht und anspruchslos Frauen zu bedienen sind. Darauf beruht wohl der Feminismus fast ausschließlich. (Es gab allerdings auch einige wenige, denen das ebenfalls zu blöd war.)

Eigentlich wollten sie ja Wortmeldungen nicht annehmen und haben erhobene Hände durchgehend ignoriert. Nachdem aber eine Journalistin sich einfach ans Mikro stellte, hab ich es ihr nachgetan, und dann auch Kritik geäußert. Und habe da mal zu Ausdruck gebracht, dass ich es für nicht nur stinklangweilig, sondern sogar eine Missachtung des Publikums halte, da ein Streitgespräch anzukündigen und dann 6 Lobbyisten gleicher Meinung hinzusetzen, die jeder Substanz und jedem Disput aus dem Weg gehen. Seicht und substanzlos. Und ich habe Augstein an seine Eingangsfrage erinnert, warum die Frauenquote im Seichten hoch wäre und umso niedriger läge, je höher der Qualitätsanspruch eines Mediums sei. Die Frage hätten sie gerade selbst beantwortet. Richtig schlecht hätt ich’s gefunden.

Fassungslosigkeit. Rings um mich herum glotzte mich alles an wie vom Schlag getroffen, aber erst mal kein Widerspruch, die waren zu baff. Zumal die völlig irritiert waren, weil die sich dort untereinander alle kennen, aber keiner mich da kannte. Da taucht einfach ein unbekannter Fremder auf und haut drauf. Ich hatte so den Eindruck, dass die überhaupt noch nie direkt Kritik bekommen haben, und sie deshalb so selbstgefällig und selbstzufrieden da in ihrem Blödsinn baden, und einem anspruchslosen Publikum plaudern, was sie und das Publikum hören wollen. Und dass das auch der Grund ist, warum wir im Fernsehen immer öfter mit unerträglich schlechten Talkshows überschwemmt werden.

Dazu kam dann irgendwie die Frage auf, ob man das Podium halb-halb mit Männer und Frauen hätte besetzen sollen. Ich wollte nochmal ans Mikro und ihnen „Nein, Ihr Nachtwächter, nicht nach Geschlecht, sondern nach Meinungen zum Thema hättet Ihr besetzen sollen, mit Leuten dafür und Leuten dagegen, egal welchen Geschlechts!”, aber sie wollten mich nicht mehr ans Mikro lassen. Für die werden Podien nicht nach Hirninhalt, sondern allein danach, was zwischen den Beinen baumelt, besetzt. Und genauso soll es nach deren Willen auch in den Redaktionen vor sich gehen. Kämen die per Quote in die Verlagsleitungen, würden wir nur noch solchen Scheiß serviert bekommen.

Man fand meine so offene und direkte Kritik sehr offensichtlich unkollegial. Was auch sonst sollte sie sein? Ich bin ja kein Kollege.

Drauf die nächste Veranstaltung, in einem kleinen Seminarraum. Über Frauen in Chefetagen. Als ich da reinkam, wollten sie mich gleich wieder rauskomplimentieren. Das wäre doch nichts für mich, ich würde mich doch dann schon wieder langweilen. Wie billig der Versuch. Ja, das müsste ich dann eben aushalten, meinte ich, außerdem hätte ich ja umsomehr zu schreiben, je schlechter sie wären. Die Gesichter hättet Ihr sehen sollen. Sie wollten auch sofort wissen, wo und für wen ich schreibe. Und sie wären ja auch nur besorgt um mich gewesen, um mir weitere Langeweile zu ersparen. Danke, kann selbst auf mich aufpassen.

Und dann übelste Desinformation und Demagogie.

Die Frauenquoten in den Redaktionen der großen Zeitungen und Zeitschriften wurden als Tortengraphik (albern: Als Torten mit Zuckerguss) dargestellt, wie hoch der Anteil jeweils sei. Und dann darüber hergezogen, als sei es automatisch und zwingend richtig, eine 50:50 Quote zu haben.

Ich hatte mir da schon ein paar gepfefferte Fragen notiert, etwa ob sie überhaupt den Unterschied zwischen deskriptiver und stochastischer Statistik kennen würden, die sie hier ständig durcheinanderwerfen und deshalb wertlose Aussagen treffen. Oder ob sie das Simpson-Paradoxon kennen, das da voll zuschlägt, und das Feministinnen dazu bringt, sich sogar dann über Benachteiligung zu beschwerden, wenn sie bevorteilt werden. Oder ob sie schon mal was davon gehört hätten, dass man bei Statistiken nicht willkürliche Auswahlen treffen darf. Denn sie zeigte nur die großen Verlagshäuser mit den niedrigen Frauenquoten. Dass es aber (wie auch in der vorhergehenden Veranstaltung erwähnt) im unteren Qualitätsbereich sehr hohe Frauenquoten bis in die 100% gibt, und beispielsweise auch viele Presseabteilungen von Universitäten, Firmen, Behörden usw. weit überwiegend oder ausschließlich von Frauen besetzt sind, sagte sie nicht. Da wird systematisch Desinformation und Täuschung betrieben.

Oder anders gesagt: Pro Quote lügt wie gedruckt. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Zu meiner freudigen Überraschung musste ich die Fragen aber gar nicht mehr stellen. Zwei junge Journalistinnen, von denen sich eine als Studentin ausgab (und die andere vermutlich auch eine war), waren damit nicht einverstanden. Sie haben das zwar eher aus Laiensicht kritisiert, aber das zeigt, dass man schon intuitiv erkennen kann, was für einen Quatsch die da auftischen.

Die erste fragte nämlich, ob das vielleicht Gründe haben könnte, dass Frauen seltener eingestellt werden, etwa weil sie besonders zickig sind oder anders arbeiten. Damit müsse man professioneller umgehen. Treffer!

Die zweite fragte, wieviele Bewerber es eigentlich gegeben habe. Wenn sich immer 9 Männer und nur eine Frau bewerben würden, wäre es doch klar, dass viel mehr Männer eingestellt werden würden. Noch ein Treffer.

Sie versuchten sich herauszureden. Bei der ersten Frage mit Zoten und Witzen über Männern, wonach Männer ja eigentlich viel zickiger als Frauen seien. Bei der zweiten Frage mit der Behauptung, dass es auf die Zusammensetzung des Bewerberfeldes ja gar nicht ankäme, weil diese Stellen bekanntlich an die Auserwählten herangetragen würden und erst dann, wenn man sie hätte, noch pro Forma eine Ausschreibung erfolgen würde. Also müssten Frauen auch dann per Quote aufgenommen werden, wenn sie viel weniger Bewerberinnen haben. Klar, weil es dann keine Qualitätsanforderungen mehr geben und auch die ganz Doofen Chefredakteurin werden können. So wie diese da.

Der Lacher war nämlich, dass sie nach all diesen Statistikfehlern und Täuschereien noch behauptete, warum Ihre Argumente besser seien als die von Männern: „Wir werfen nicht mit Farbbeuteln, wir werfen mit Zahlen!” Ha. Sie gehe mit Zahlen um, als wären es Farbbeutel.

Immerhin, sie konnte nicht alle täuschen, wenigstens zwei junge Journalistinnen haben den Schwindel bemerkt.

Bleibt der üble Nachgeschmack, dass der Journalismus generell nichts mehr taugt, wenn auf einer Journalistenkonferenz, die sich „Netzwerk Recherche” nennt, die allermeisten nicht mal merken, wie sie hereingelegt werden.

37 Kommentare (RSS-Feed)

@Danisch (((“Dass sie aber kein einziges Argument zu ihrem Thema brachten, und die Quote auch nicht brauchbar belegen konnten, merkten sie nicht,”)))

In unserem Blog nennen wir das Phänomen Der doppelte Aluhut.

Manche Esoteriker wollen sich ja mit lächerlichen Methoden (Aluminiumfolie auf dem Kopf) vor eingebildeten Gefahren (telepathische Attacken) schützen.

Bei den Feministinnen und Pinken Pudeln ist das aber schlimmer. Die wollen nicht nur mit den falschen Methoden (Frauenquote) gegen eingebildete Ungerechtigkeiten angehen (die fälschlicherweise so genannte “Unterrepräsentanz”), sondern darüberhinaus setzen sie sich noch einen zweiten Aluhut auf, um sich gegen Argumente und Fakten zu schützen, die den ersten Aluhut angreifen könnten.


Thomas M.
15.6.2013 2:38
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Die für das unsägliche Radio-Feature “Maskuline Muskelspiele”, welches alle Männerrechtler als Breiviks verunglimpft und durch die Blume ebenso ein Verbot von Feminismuskritik und Maskulismus wie in Norwegen fordert, zuständige Redakteurin Ulrike Ebenbeck ist übrigens “rein zufällig” auch Unterstützerin von Pro Quote. Homann ist da nur der nützliche Idiot, manche würden sagen die Sockenpuppe, die für “Klickediklickediklick” ihren Kopf hinhält:

> http://web.ard.de/radio/radiofeature/#awp::?page_id=2850

Wunderbar unsäglich, nicht wahr? Dazu kommt: Homann ist kein Journalist, sondern “Künstler” – oder was auch immer dieser darunter verstanden wissen will…


Hans
15.6.2013 8:36
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Das Streben nach Quote um jeden Preis hat in Norwegen zu einer recht bemerkenswerten Entscheidung geführt:
“Das norwegische Parlament hat sich dafür ausgesprochen, eine Wehrpflicht für Frauen einzuführen. Lediglich die christlich-demokratische Partei stimmte gegen die Entscheidung. Die Regierung wurde beauftragt, ein entsprechendes Gesetz zu formulieren. Ab 2015 soll dann ein einjähriger Militärdienst für beide Geschlechter gelten.

Verteidigungsministerin Anne-Grete Stroen-Erichsen sprach von einem “historischen Tag”. Ein Ministeriumssprecher sagte, Norwegen werde das erste europäische Land sein, “dass in Friedenszeiten Frauen zur Armee einzieht”.
(“Die Zeit”)

Ob “Pro Quote” diesen “historischen Tag” wohl künftig feiern wird?


Alexander
15.6.2013 9:34
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Jede Frau hat doch das Recht, eine eigene Zeitung, Zeitschrift oder ein eigenes Magazin zu gründen. Darin besteht doch der Sinn der Gleichberechtigung. In ihrem eigenen Medium könnte die Frau die Chefin sein und zeigen, was sie drauf hat, und in die Redaktion einstellen, wen sie möchte. Mit der Forderung nach einer Frauenquote wird ein traditionelles und frauenfeindliches Frauenbild reproduziert, das besagt: Frauen sind Dummchen, die nicht in der Lage sind, Eigeninitiative zu entwickeln und eingene Medien zu gründen und zum Erfolg zu führen.

“Die zweite fragte, wieviele Bewerber es eigentlich gegeben habe. Wenn sich immer 9 Männer und nur eine Frau bewerben würden, wäre es doch klar, dass viel mehr Männer eingestellt werden würden. Noch ein Treffer.” Das ist kein Treffer. Das ist diese verhängisvolle Gleichstellungslogik, der leider auch viele Quoten-Gegner folgen.
Die richtige Prozedur müsste doch so sein: Wenn sich 9 Männer und eine Frau bewerben, die Frau aber besser als die Männer qualifiziert ist, sollte die Stelle an die Fraue gehen. Und umgekehrt: 9 Frauen und ein Mann beweben sich. Der Mann ist am besten qualifiziert, also muss die Stelle an den Mann vergeben werden.


[…] Für die werden Podien nicht nach Hirninhalt, sondern allein danach, was zwischen den Beinen baumelt…… weia, wenns so unter den Qualitätsjournalisten zugeht, dann wundert mich der Schrott, den sie überwiegend auswerfen, kaum noch. […]


John
15.6.2013 11:01
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Bei uns im Unternehmen war mal die Stelle eines kfm. Geschäftsführers ausgeschrieben. Die Anforderungen waren hart: Umsatz- und Ergebnisverantwortung, weltweite Reisebereitschaft, wochenlage Absenz im Ausland, relativ geringes Grundgehalt, ergebnisorientiertes Bonussystem, welches ein Gesamtgehalt im mittleren sechsstelligen Bereich ermöglichte, absolut keine Work-Life-Balance, sondern einfach nur WORK.

Ich hatte mir damals den Spaß gemacht die Bewerbungen zu zählen. Es waren exakt 100. Und genau eine einzige davon kam von einer Frau. Den Job bekam dann ein Mann, und das obwohl Frauen mehr als die Hälfte der Bevölkerung stellen. So ein Skandal…


Oppi
15.6.2013 11:04
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@ Alexander : “Wenn sich 9 Männer und eine Frau bewerben, die Frau aber besser als die Männer qualifiziert ist, sollte die Stelle an die Fraue gehen. ”

Das ist nur richtig, wenn es nur eine Stelle gibt. Das war ja hier nicht explizit gegeben.


dochpalese
15.6.2013 11:18
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@Alexander: Wenn aber Männer und Frauen gleich gute Journalisten sind und das Geschlecht keine Rolle spielt (also ohne Diskriminierung), dann müsste sich im Schnitt ein entsprechendes Verhältnis einstellen, bei einer Frauenquote oder einer männlichen Verschwörung nicht.

Dazu müsste man die Einflussfaktoren, die zur Einstellung führen, identifizieren und quantifizieren. Freilich ist das Abzählen einfacher, das funktioniert auch mit Buchstaben in Wörtern wie Journalistin.


FullxD
15.6.2013 11:30
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Ich lachte und liebe es. Hadmut Danisch hat wieder einmal ‘Jehova’ gerufen. Hier etwas treffendes über den hier angesprochenen Humor. http://youtu.be/x64cy3Bcr98 Der Bill Maher ist ist zwar ein gewissenloser Anhänger der Democratic Party, doch was er da im ersten Teil des Videos sagt, ist durchaus treffend.


Fx
15.6.2013 12:02
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Sabine Rückert hat immerhin (u.a. in der Causa Kachelmann) einige Verdienste erworben, indem sie gegen eine Vorverurteilung von vermeintlichen Vergewaltigern, sowie gegen Falschbeschuldigerinnen schrieb.

Zitat Sabine Rückert:

“Eine Frau, die einen Mann vernichten will, braucht dazu manchmal weder Messer noch Pistole. Sie braucht bloß eine gute Geschichte, eine, die von Vergewaltigung handelt.”

http://wikimannia.org/Sabine_R%C3%BCckert


ReVolte
15.6.2013 12:11
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Ich habe mehrfach bei Pro-Quote Facebook gepostet. Die sind fundamental faktenresistent – Ignoranz und Dogmatik auf der ganzen Linie. Es ist, als würde man seine Worte an Margot Honecker richten. Hoffnungslos.


Hadmut
15.6.2013 12:14
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Ja, der Vergleich mit Margot Honecker beschreibt die ziemlich gut.


Bernd Kraut
15.6.2013 12:14
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Wie immer ein schöner Artikel, der gut veranschaulicht wie der feministische Diskurs funktioniert: es wird nur sehr selektiv und sporadisch mit Argumenten und Kriterien argumentiert (die haben nämlich den Nachteil, dass sie widerlegt werden können), sondern vor allem durch Autorität und ein ideologisches Übergewicht.


Fx
15.6.2013 12:15
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Danke für den lebendigen Bericht, der mich unentschlossen ließ, ob ich nun lachen oder heulen sollte. Zusammenfassend kann man wohl sagen (was ich ohnehin schon länger geahnt hatte):
R.I.P. Qualitätsjournalismus.


Knut
15.6.2013 13:56
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Hallo Hadmut, da du dich ja wie es scheint öfter auf slchen Feministinnenkongressinnen rumtreibst, könntest du damit vielleicht etwas mehr Spaß haben:

http://oliver-flesch.com/2013/06/13/zehn-smalltalk-anfange-mit-denen-du-auf-einem-feministinnen-kongress-ordentlich-punkten-kannst/

Disclaimer:
(Ist vom Oliver Flesch, auf dem Blog nebenan; ich bin weder verwandt, noch verschwägert, noch bekomme ich Prozente auf seinen Gangbang-Parties 😉 )


Peter
15.6.2013 14:31
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Bleibt der üble Nachgeschmack, dass der Journalismus generell nichts mehr taugt …

Deshalb kaufe ich schon lange keine Zeitschriften mehr. Ich zahl doch nicht für Desinformationspropaganda! Es gibt ja das Internet, da kann ich mich wesentlich besser informieren.


ReVolte
15.6.2013 14:35
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ProQuote teilt gerade mit, dass Augstein die Fragerunde NACH der Podiumsdiskussion eröffnet habe. Dies sei für eine Podiumsdiskussion unüblich.

Stimmt? Stimmt nicht?


Hadmut
15.6.2013 15:10
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Jain.

Eigentlich hat er die Fragestunde überhaupt nicht eröffnet, der wollte gar keine Fragen aus dem Publikum.

Ich habe mich ca 10 Minuten deutlich sichtbar gemeldet, aber er hat das bewusst ignoriert und das Podium auf die Endezeit hin gefahren.

Einer Journalistin vor mir hats gestunken, und sie ist einfach selbst ans Mikro, da musste er sie sprechen lassen, weil er ja sonst eine Frau unterdrückt hätte, und ja die ganze Zeit gesagt hat, dass er das verhindern wolle.

Da hab ich mich dann einfach auch ans Mikro gestellt, und da konnte er nicht mehr anders, aber es war ihm deutlich anzusehen, dass es ihm ziemlich gestunken hat, da jetzt Kritik zu bekommen, und das er damit auch nicht umgehen kann. Er wurde dann auch patzig.

Eine Frau aus dem Podium stellte noch eine Rückfrage an mich und ich wollte dann nochmal ans Mikro um die Frage zu beantworten. Da ist er aber gleich dazwischen und hat gesagt, dass er das nicht wolle.

Nach meinem Empfinden hat er gar keine Fragerunde eröffnet.


Heinz
15.6.2013 15:08
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„Wir werfen nicht mit Farbbeuteln, wir werfen mit Zahlen!”
Die legen die Zahlen auf den Tisch:
http://3.bp.blogspot.com/-GrSi17eSM2A/TqfN4jxAodI/AAAAAAAAD2k/LdqENZRRekU/s1600/zahlen.jpg


ReVolte
15.6.2013 15:16
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@Hadmut

Danke.
Carin Pawlak ist nicht Pro-Quote sondern gehörte zu jenen Frauen, die sich exponiert auf dem Focus-Cover gegen die Quote ausgesprochen haben. Wie hat sie sich während der Veranstaltung verhalten?
Zudem ist Sabine Rückert seit Kachelmann für ihren Nonkonformismus und sehr gute Recherche bekannt. Auch ihre Haltung würde mich interessieren.


Hadmut
15.6.2013 15:26
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@ReVolte: Kann ich jetzt aus dem Stand nicht sagen, weil ich mir die Namen da nicht gemerkt habe und erst die Gesichter nochmal sehen müsste. Ich kann mir auch nicht zwei Veranstaltungstage merken.

Ich kann mich zwar so vage erinnern, dass irgendwer so ganz zaghaft Kritik angedeutet hätte so im Sinne, es geht auch anders. Aber an richtige Kritik oder das Aufzeigen inhaltlicher oder methodischer Fehler könnte ich mich jetzt gar nicht erinnern. Wäre mir nicht aufgefallen.


Fx
15.6.2013 16:38
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@Knut (((“Hallo Hadmut, da du dich ja wie es scheint öfter auf slchen Feministinnenkongressinnen rumtreibst, könntest du damit vielleicht etwas mehr Spaß haben: oliver-flesch.com/2013/06/13/zehn-smalltalk-anfange-mit-denen-du-auf-einem-feministinnen-kongress-ordentlich-punkten-kannst/”)))

Halte den Text für völlig daneben, weil er die Assoziation weckt, Anti-Feministen stünden Hitler nah.

Das Gegenteil ist der Fall.

Nicht nur steht Hitler Feministinnen näher, weil er als Sozialist für Staatsdirigismus und für Quoten war (Arierquoten), sondern auch weil Hitler einer der größten Förderer feministischer Utopien war: Viele tote Männer, viele vaterlos aufgewachsene Kinder, Frauen in Männerberufen, Ausweitung der Jugendämter, Kindergartenpflicht und einiges mehr.


@Danisch (((“Unglaublich, wie leicht und anspruchslos Frauen zu bedienen sind. “)))

1) Hadmut, du schlimmer Finger! Erst sozialisiert das Patriarchat durch Pinkifizierung den Frauen die Dummchenrolle an, und dann machst du dich darüber auch noch lustig. Der Feminismus wird noch laaaange gebraucht!!!11!

2) Ich glaube, dass einige Männer Frauenquoten genau aus dem Grund fordern. Dass sie dann nämlich keine männlichen Konkurrenten mehr haben und nur noch vom weiblichen Abnickverein umgeben sind.


rb
15.6.2013 19:04
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Zur hier mehrfach erwähnten Sabine Rückert: Die ist in einschlägig interessierten Kreisen inzwischen auch für ihre Fehlleistungen im Falle Mollath bekannt. Näheres dazu kann man in der ausführlichen Darstellung des Gesamtkomplexes Mollath von Gabriele Wolff finden:
http://gabrielewolff.wordpress.com/
Insbesondere wird Rückert eine spezielle Verbundenheit mit dem psychiatrischen Sachverständigen Kröber nachgesagt, der sowohl im Falle Kachelmann wie auch Mollath eine Rolle spielte. Die hier geäußerte positive Beurteilung von Rückert kann ich vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehen. Ich habe generell den Eindruck, daß geradezu eine Sucht ausgebrochen ist, vorher vielleicht nur latent vorhandene Blödigkeit manifest zum Ausdruck zu bringen, in einem Ausmaß, daß ich mich hier allmählich in einem Lande der Dummen und Doofen fühle.


Emil
15.6.2013 19:36
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@ReVolte
“Zudem ist Sabine Rückert seit Kachelmann für ihren Nonkonformismus und sehr gute Recherche bekannt.”

Sabine Rückert ist mir vor allem als Co-Autorin des unsäglichen Zeit-Artikels zum Thema Gustl Mollath bekannt:

Ein Kranker wird Held
> http://www.zeit.de/2012/51/Mollath-Bankenskandal-Steuerhinterziehung/


Heinz
15.6.2013 21:45
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> ich wollte dann nochmal ans Mikro um die Frage zu beantworten. Da ist er aber gleich dazwischen und hat gesagt, dass er das nicht wolle.

vor allem hat er dich ja sogar angesprochen, als du dann aufgestanden bist haben er und der große Rest auf einmal so getan, als ob es ja selbstverständlich wäre, dass das Ansprechen nicht ernst gemeint ist und du natürlich nicht noch einmal ans Mic dürftest


Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.
16.6.2013 0:28
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Hey, Hadmut. Du bist auf cuncti
http://cuncti.net/haltbar/455-die-desinformationskampagne-von-proquote

Hast du das da gepostet, oder haben die das einfach so reingestellt?


Hadmut
16.6.2013 0:33
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> Hast du das da gepostet, oder haben die das einfach so reingestellt?

Weder noch. Sie haben gefragt, und ich hab’s gestattet.


[…] tut sich 55 Minuten journalistinnenisches Wohlfühlgeplapper an und geigt dem Podium die Meinung in Wort und diesmal sogar im Bilde. Vielleicht muss man nochmal klar sagen, in welchem Rahmen dieses […]


ReVolte
16.6.2013 9:39
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@Emil

Dieser Rückert-Artikel ist freilich voll daneben und war mir nicht bekannt – ganz einfach aus dem Grund, weil ich zeit-online inzwischen aufgrund der dort praktizierten Forumspolitik komplett boykottiere s.h. nicht mehr aufrufe. Von mir gibt´s keine Klicks mehr.


Jakob Augstein ist übrigens ein Kuckuckskind und [Vom Blogbetreiber gestrichen, denn ich sehe beim besten Willen nicht, was das mit der Sache zu tun haben soll. Ich mag keine Angriffe unter der Gürtellinie!] Herausgeber der ultrafeministischen Onlinezeitung “der freitag”.

Sollte man hier nicht unerwähnt lassen.


Michael
17.6.2013 7:14
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“Wollt Ihr die totale Quote?”

fragt Madame Antje Schrupp: http://www.carta.info/59280/mal-ein-bisschen-mathe-warum-50-prozent-nicht-reichen/

Sogar die Mathematik nehmen die dazu im Munde, um nun 80% Quote zu fordern.

Feminismus ist schlimmer als die Raupe Nimmersatt.


GxS
17.6.2013 13:44
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@Emil @rb @ReVolte

Also ich kenne von Rückert nur:
http://www.zeit.de/2002/19/200219_irrtum.xml/komplettansicht

Und der Fall war gut recherchiert.
Der Fall Mollath ist zweifelsohne ein Skandal, es hilft aber nicht, nur die eine Seite zu sehen, aber “unsäglich” finde ich den Artikel nicht, da er zumindest versucht, beide Seiten zu sehen. Falsch recherchiert müsste man belegen…

p.S.: und falls das stimmen sollte bei der Selbstverteidigung Mollaths:
“Seine Angaben waren zwischen wirren Ausführungen verborgen, die mit dem Krebstod seiner Mutter begannen und beim ugandischen Diktator Idi Amin nicht endeten – ein 106 Seiten dickes Konvolut, gespickt mit Riesenlettern, Rechtschreibfehlern und unvollständigen Sätzen.” war er zumindest sehr ungeschickt…


rb
18.6.2013 6:04
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@GxS:
Es tut mir leid, aber bei dem Rückert-Artikel
http://www.zeit.de/2012/51/Mollath-Bankenskandal-Steuerhinterziehung/
brauche ich nichts nachzuprüfen und keine andere Seite zu sehen, da springt mir auch so der Spin in einer Weise förmlich ins Gesicht, daß ich dieses Elaborat bestenfalls unter “Schmiere” einordnen kann; und zwar dergestalt, daß es ein Moment der Ehrlichkeit wäre, wenn das Ganze in einem Blödzeitungsstil abgefaßt wäre, der erkennbar macht, daß man nicht alles zu glauben braucht, statt im Sprachregister bürgerlicher Wohlanständigkeit.

Um nur ein Beispiel herauszugreifen: “Der ehemalige Ferrari-Restaurateur Mollath hat seine Frau schwer misshandelt und zahllose Autoreifen angestochen – so steht es im Urteil des Landgerichts …”. Das wirkt anders, als wenn da stünde: “Laut Urteil des Landgerichts habe Mollath seine Frau schwer mißhandelt…”.

Und so zieht sich das durchgehend durch diesen Artikel, bis zur Apotheose am Schluß:
“…den Hamburger Rechtsanwalt Gerhard Strate akquiriert. Der hat Gustl Mollath in der Psychiatrie besucht, drei Vollmachten hatte er dabei – Mollath hat nicht unterschrieben. Dabei hätte Strate nicht einmal Geld verlangt. Will Mollath etwa gar keine Wiederaufnahme? Hat er sich in der Rolle des Märtyrers der bayerischen Strafjustiz eingerichtet?”

Soll man da nachrecherchieren, woher Rückert zu wissen glaubt, welche Unterlagen Strate bei diesem Gespräch dabeihatte? Oder soll man es für eine ernsthaft erwägenswerte Möglichkeit halten, daß Mollath den Rest seines Lebens in dieser Klappsmühle zu verbringen wünscht? Nun, zumindest die erste Frage läßt sich beantworten, siehe
http://www.newsandbuy.de/Presseskandal_Gustl_Mollath.htm
“Rechtsanwalt Dr. Gerhard Strate selbst kommentierte den Vorgang mir gegenüber folgendermaßen:
»Der Hinweis von Frau Rückert [Anm.: Sabine Rückert, Journalistin und Mitglied der ZEIT-Chefredaktion] auf die nicht unterschriebenen Vollmachten ist besonders deshalb anstößig, weil sie mir in dem mit ihr fünf Tage vor der Veröffentlichung in der ZEIT geführten persönlichen Gespräch zugesagt hatte, alle Zitate durch mich autorisieren zu lassen. Indem sie mich nicht als Quelle zitierte, schien sie sich offenbar der Verpflichtung zur Autorisierung enthoben zu fühlen. Ich hatte ihr lediglich deshalb von den Vollmachten erzählt, weil die Reaktion von Mollath, vor Unterzeichnung der Vollmachten zunächst noch mit der für ihn bisher tätigen Rechtsanwältin Rücksprache nehmen zu wollen, gerade ein Ausweis überlegten und auch moralisch gebundenen Handelns war. Ich bekomme im Jahr mindesten fünfzig/sechzig Briefe von tatsächlich oder angeblich Unschuldigen aus Deutschlands Knästen und geschlossenen Anstalten, von denen in vergleichbarer Situation bestimmt jeder sofort unterschrieben hätte. Gerade dass Mollath dies nicht sofort getan hat, zeichnete ihn für mich aus.« ”

Soviel dazu – alles, was mit dem Fall Mollath zu tun hat, ufert sofort grenzenlos aus, und hier ist diese Sache ja eigentlich nicht Thema. Ein bißchen aber schon, denn die Methodik der Spinerzeugung
in dem Artikel
http://blog13.netzwerkrecherche.org/altersack-es-geht-nicht-um-einen-kampf-zwischen-frauen-und-mannern/
ist so anders nicht. Lernt man wohl auf diesen Journalistinnenschulen.


GxS
18.6.2013 15:35
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@rb
sehe ich nicht so.
Zugegeben, das war keine Meisterleistung der Autoren, aber…

Es steht alles richtig da, die Autoren enthalten sich des Kommentars
(dabei ist die Richtung klar, deshalb hab ich ja auch von Gegenseite gesprochen). Man muss es nur aufmerksam lesen (überfliegen reicht nicht)…
Falsch, bzw. fehlerhaft, weil unvollständig ist allerdings das mit der Seife. Das ist den Autoren wirklich vorzuwerfen in diesem Artikel. Das hätten sie zur Vollständigkeit recherchieren müssen.
Ebenfalls nicht nett (man kann das auch härter ausdrücken…) ist das mit der zugesagten und nicht erfolgten Autorisierung (wenn denn wirklich eine Zusage erfolgt ist, ansonsten nicht (dass das so üblich sei, zählt hierbei für mich nicht…))

Der andere Link der netzwerkrecherche hat da doch eine andere Qualität. Die würde ich nun wirklich mit unsäglich bezeichnen…


Mannzipation
22.6.2013 17:34
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“Als ich da reinkam, wollten sie mich gleich wieder rauskomplimentieren. Das wäre doch nichts für mich, ich würde mich doch dann schon wieder langweilen. Wie billig der Versuch. Ja, das müsste ich dann eben aushalten, meinte ich, außerdem hätte ich ja umsomehr zu schreiben, je schlechter sie wären.”

Hahaha, Klasse Konter!!! Herrlich!