Ansichten eines Informatikers

Journalismus gegen die Piratenpartei

Hadmut
14.6.2013 23:10

Na, ob das seriös ist?

Ich bin ja gerade auf der Jahreskonferenz des Journalistenverbands Netzwerk Recherche in Hamburg.

Da liegt viel Informationsmaterial aus, unter anderem eine „Studie” über die Piratenpartei ( Die Piratenpartei – Havarie eines politischen Projekts? Webseite dazu) der Otto-Brenner-Stiftung, die darin der Hans-Böckler-Stiftung dankt. Die erste gehört wohl zur IG Metall, die zweite zum deutschen Gewerkschaftsbund. Bislang hatte ich nicht die Zeit, das Ding zu lesen, scheint aber vor allem kritisch zu sein und das Negative zusammenzutragen.

Anscheinend haben (oder hatten) die linken Parteien (nach denen sich ja auch die Gewerkschaften orientieren) einigen Bammel vor den Piraten, genauer gesagt vor den Stimmen, die die ihnen abnehmen könnten. Auf einer Journalistentagung aber solche Propaganda-Studien von der Konkurrenz zu akzeptieren, halte ich für dubios.

Immerhin zeigt es, dass denen die Piraten mal Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich bin ja der Ansicht, dass die Piraten von Linken systematisch unterwandert, übernommen und von innen heraus zerstört worden sind.

4 Kommentare (RSS-Feed)

Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.
15.6.2013 2:11
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@Danisch (((“Immerhin zeigt es, dass denen die Piraten mal Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich bin ja der Ansicht, dass die Piraten von Linken systematisch unterwandert, übernommen und von innen heraus zerstört worden sind. “)))

Kopfschmerzen sollten die immer noch haben. Die Piraten haben seit der letzten Bundestagswahl (2%) um 50% zugelegt (3%), die Linkspartei hingegen hat ca. 50% verloren und lümmelt zur Zeit um die 6% herum. Das könnte knapp werden.


Emil
15.6.2013 9:48
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Ich hatte mir die Studie kurz nachdem sie rauskam mal angeschaut. Mein Eindruck war, dass sie eine Faktensammlung darstellt für Leute außerhalb der Piratenpartei (also z.B. Gewerkschafter), die sich über das Phänomen Piraten informieren wollen oder müssen. Also in erster Linie kein Propaganda-Pamphlet, sondern eine (relativ objektive) Analyse der Stärken und Schwächen des “Gegners”, weshalb natürlich negative Aspekte nicht fehlen dürfen.


Johanna
15.6.2013 11:41
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“scheint aber vor allem kritisch zu sein und das Negative zusammenzutragen”

Ich will es mal so sagen: An persönlichen Fehlleistungen, Dummheiten und sogar demokratischen und rechtsstaatlichen Totalaussetzern mangelt es einzelnen Mitgliedern dieser Partei ja nun wirklich nicht und viele sind auch noch so dämlich, das in aller Öffentlichkeit abzuladen und bekanntzugeben. Trotz meiner persönlichen Abneigung gegen die Piraten frage ich mich aber: Ist die Studie wirklich kritisch, oder trägt sie einfach nur “das Negative” zusammen, um kurz vor der Wahl einen pseudokritischen Anschein erwecken zu können?


Homeboy
16.6.2013 12:00
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“An persönlichen Fehlleistungen, Dummheiten und sogar demokratischen und rechtsstaatlichen Totalaussetzern mangelt es einzelnen Mitgliedern dieser Partei ja nun wirklich nicht und viele sind auch noch so dämlich, das in aller Öffentlichkeit abzuladen und bekanntzugeben.”

Johanna, Danke für diesen Satz.
Der trifft nämlich auf so ziemlich jede politische Organisation zu. Inklusive Parteien, Wählervereinigungen, Gewerkschaften, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Die BLÖD-Zeigung, Medienlandschaft im Allgemeinen, etc.

Zugegeben, wenn jemand von CDU/CSU rechten Dreck absondert, dann ists Parteiideologie, Wählerfang und nicht automatisch einen Eklat wert. Ebenso, wenn GoldkettchenGerd, Müntespacken und Kriegsstruck Sätze absondern, die Grundgesetzferne belegen. Von der Freiheitliche Dekadenz Partei, pädophilen Grünen (ist schon länger her), usw. ganz zu schweigen.

@OttoBrenner-Stiftung
Ich habe mir letztens deren “Studie” zur Blockupy-Bewegung angeschaut. (http://www.otto-brenner-shop.de/publikationen/obs-arbeitspapiere/shop/obs-arbeitspapier-nr-6-wer-sind-die-99.html)

Und das OBWOHL das Cover ANONYMUS abbildet. Mein Fazit: Gewerkschaftliche Institute haben zuviele IntellektÜlle und zuwenige bis (fast) keine Intellektuelle. Man hat fast den Eindruck, die misstrauen Leuten mit ausgeprägter Lesekultur und eigenständigem Denkvermögen.