Ansichten eines Informatikers

Stürzt Deutschland in den Abgrund?

Hadmut
15.6.2010 18:09

Oder doch wieder nur Panikmache des DIW?

Gleich zwei Meldungen tauchten heute auf SPIEGEL.de auf:

Das heißt, eigentlich hat man fast den gleichen Artikel zweimal geschrieben. Deutschland wird im Elend versinken, die arbeitende Mittelschicht wird aufgefressen – von oben von den immer mehr Reichen, die sich immer mehr an der Gesellschaft bereichern, und von unten von den immer mehr Unterschichtlern, die gar nicht arbeiten und lieber Krawalle veranstalten. Immer weniger Leute aus der schrumpfenden Mittelschicht müssen immer mehr schuften, um den Rest mitzuernähren.

Jau. Meine Rede. Sag ich ja immer. Deutschland besteht aus immer weniger Leuten, die arbeiten und von immer mehr Schmarotzern ausgenutzt werden. Und wenn ich die Krawalle im Fernsehen sehe, kotzt es mich an, daß ich diesem Dummvolk noch Hartz IV, Rente und Krankenversicherung mitfinanzieren muß. Wer arbeitet, ist hier der Dumme. Geht aus einer Studie des DIW hervor, vermutlich ist diese da gemeint.

Dieser Standpunkt käme mir genau richtig daher, denn so sehe ich das durchaus. Wenn diese Studie und damit die Artikel nicht einen kleinen aber heftigen Haken hätten: Sie stammen vom DIW und sind damit nicht glaubwürdig.

Das DIW ist der Laden, an dem auch die Klima-Tante Claudia Kemfert sitzt, über die ich schon einiges geschrieben habe. Sie steht durchaus im Ruf, bisweilen nachlässig zu arbeiten und auch in der FAZ wurde darüber berichtet, daß sie Publizität vor wissenschaftliche Genauigkeit setzt.

Und genau das ist das Problem am DIW: Mit solchen Aktionen manifestieren die den Eindruck, daß die einfach alles behaupten, wenn sie daraus Publizität schinden können. Es rennt gerade ein Thema durchs Dorf und schwups springen die als Trittbrettfahrer auf. Wohlfeil wird geschrieben, womit man es am ehesten in die Presse schafft.

Das DIW ist nicht glaubwürdig. Ab in die Tonne damit.

26 Kommentare (RSS-Feed)

grisu
15.6.2010 23:23
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Laß uns noch ein wenig auf die Arbeitslosen eindreschen:
Sauerei, da verlagern die ihre Arbeitsplätze einfach nach China und lassen die Drecksarbeit von dahergelaufenen Wanderarbeitern erledigen – faules Pack! So jetzt hab’ ich es ihnen aber gegeben. 🙂 Ich glaub ich fang bei RTL an. Das schwarz/weiß denken liegt mir – so ich habe fertig, Flasche leer, der Ball ist rund und so ein Spiel dauert immer noch 90 Minuten….


Hadmut
15.6.2010 23:36
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Naja, also wenn ich sehe, daß in der Industrie und im Handwerk so einige Arbeitsplätze nicht besetzt werden können, weil die einfach niemanden finden, der noch arbeitsfähig und arbeitswillig ist, dann stimmt das so auch nicht ganz, daß alle Arbeitslosen das Pech hatten, daß ihre Arbeitsplätze nach China verlagert wurden.

Zugegebenermaßen gibt es sehr viele gute Leute, die auch arbeiten können und wollen, und die keinen Job finden. Es ist aber durchaus so, daß wir auch einen Haufen Leute durchfüttern, die gar nicht daran denken, zu arbeiten. (Womit ich übrigens auch einige der mittleren und oberen Bevölkerungsschichten meine, etwa wenn Leute völlig zu Unrecht auf Lebenszeit verbeamtet werden oder Luxus-Reiche.)


grisu
16.6.2010 0:12
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Ich reg mich halt immer auf, wenn ich die Vorwürfe an die Arbeitslosen höre. Die können ihre Situation nicht aus eigener Kraft beenden, egal wie sehr sie sich bemühen, denn sie können sich selbst nicht einstellen. Das kann nur ein Arbeitgeber. Vorwürfe wären also bei der Politik oder den Arbeitsgebern besser plaziert.

Es wird immer so dargestellt als liege es an fehlenden Eigenbemühungen, aber das ist doch Käse. Die Anzahl der Arbeitslosen ist 10x größer als die Anzahl der offenen Stellen. Man braucht kein Mathegenie zu sein um zu erkennen das da viele zwangsläufig übrig bleiben.

Die Arbeitsagentur spielt “Reise nach Jerusalem”: (mal ein Beispiel)
Es sind 10 Arbeitslose da, die laufen um den einen Stuhl herum. Und wenn die Musik aufhört hat derjenige der den Stuhl ergattert den Job. Und was macht die Arbeitsagentur mit ihren Träningsmaßnahmen (Bewerbungstraining, Staplerschein etc.) die eine Menge kosten? Sie zieht einem Arbeitslosen praktisch Turnschuhe an, damit er schneller ist, das ändert aber am 10:1 Verhältnis genau nix. Kurz gesagt: weggeschmissenes Geld! (oft eh nur Schickanemaßnahmen, liegen grundsätzlich im Frühsommer)


Hadmut
16.6.2010 0:39
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Du machst einen gewaltigen Kapitalfehler: Du pauschalierst alle Arbeitslosen, steckst sie alle in eine Schublade, alle gleich. Alle die, die gerne arbeiten wollen und nichts finden. Die gibt es, aber das sind nicht alle.

Da gibt es die, die aus körperlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können. Es gibt die, die einfach nichts gelernt haben, weil sie nicht die Chance hatten (oder einfach wirklich unterbelichtet sind, wofür sie ja auch meist nichts können).

Es gibt aber auch jede Menge, die wirklich selbst dran schuld sind, die stinkend faul sind oder die einfach gar nicht arbeiten wollen und sich lieber mit Hartz IV in die Sonne legen. Das mag Dir nicht gefallen und politisch inkorrekt sein, aber die gibt es. Und es ist eben so, daß ein Haufen Stellen nicht besetzt werden können, weil Leute sich einfach nicht so weit am Riemen reißen können, mal wirklich ein paar Tage hintereinander pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen und ein paar Stunden zu arbeiten. Viele Leute haben einfach nicht die Selbstdisziplin, sich täglich an einen Arbeitsplatz zu schleppen. Ziemlich viele Leute sind einfach zu faul. Das ist so.

Und wenn ich manchmal im Fernsehen (oder auch mal live) so rechtsradikales Gesindel sehe, wenn ich die Randale in Berlin und Hamburg sehe, wo Leute nur kaputtmachen und Feuer legen, dann kotzt mich das an, daß ich für die noch mitarbeiten muß. Es ist zwar gerade politisch und gesellschaftlich angesagt, auf die Oberschicht einzuprügeln (was ich ja nun auch nicht zu knapp tue), das würde aber verfälschen. Da gibt es einen ganzen Haufen Leute, die gleichzeitig auf den Staat schimpfen und sich von ihm aushalten lassen. Weil die Leute so abgrundtief verlogen sind, daß sie vor allem sich selbst belügen.

Und zum Thema Friseur:

Wenn ein arbeitsloser Friseur vor einer offenen Stelle als Klempner steht, dann kommt das nicht von ungefähr. Friseur ist für viele das, was man macht, wenn einem gar nichts einfällt. Daß man mehr Klempner als Friseure sucht, ist seit mindestens 20 Jahren bekannt, und daß man da die Konkurrenz von ungelernten und kurz eingewiesenen “Hair-Stylisten” (ungeschützte Bezeichnung) hat, ist auch nicht neu. Ich glaube nicht, daß man irgendeine Friseuse (von denen übrigens auch viele herzlich schlecht sind) mit einem guten Klempner mit Gesellen- oder Meisterbrief vergleichen kann. Ich glaube, letzterer muß sehr viel mehr können, lernen und arbeiten.

Das Problem liegt da möglicherweise schon bei der Berufswahl. Vielleicht ist die Wahl zur Friseuse schon die Wahl zur späteren Arbeitslosigkeit. Der Arbeitswille zeigt sich nämlich nicht erst beim Anstehen auf dem Arbeitsamt, sondern schon bei der Berufswahl.

Das Beispiel zieht aber sowieso nicht. Denn viele jener Arbeitslosen, die ich meine, haben entweder selbstverschuldet gar nichts gelernt oder – zumindest formal – einen Beruf, in dem es durchaus offene Stellen gäbe. Aber in vielen Bereichen verzweifeln die Betriebe, weil die Leute nicht mehr einsatzfähig sind. Die können teils nicht annähernd kopfrechnen und keine drei Sätze geradeaus zu Papier bringen. Und gewisse Fähigkeiten müssen einfach da sein.

Auch im IT-Bereich weiß ich von vielen Bekannten, daß die bei Stellenausschreibung reihenweise Bewerber zu Gesprächen einladen und niemanden finden, der halbwegs brauchbar wäre.

Wir haben nicht nur Friseure, die nicht auf Klemper-Stellen kommen.


grisu
16.6.2010 0:19
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Hab noch was vergessen:
Hinzu kommt: Was nützt ein arbeitsloser Friseur auf eine offen Stelle als Klempner? Genau, Problem erkannt. Wir haben nunmal, und wie ich finde zum Glück, freie Berufswahl. Da muß man mit einer gewissen Fehlallokation leben. Geht nicht anders, ist Systembedingt.


grisu
16.6.2010 0:58
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Hab noch was vergessen: (2)
Nächstes Problem:
Wie kommt ein Arbeitsloser mit Familie oder ein Langzeitarbeitsloser aus Schleswig Holstein zu der offenen Stelle in München? Genau, so ein Umzug kostet eine Menge Geld. Beide oben genannten Gruppen haben meist keine oder nur sehr geringe Rücklagen. Umzüge sind Kann-Leistungen, und da gehts oft um eine Menge Geld, das wird nicht einfach. Da versucht sich das “Amt” nach Leibeskräften herauszuwinden. Dann argumentieren sie: Wer weiß wie lange das Abeitsverhältnis hält, vielleicht stehen sie dann in 3 Monaten wieder auf der Matte usw. Und wenn der Topf gerade leer ist geht da sowieso nix. Das ist kein Friede, Freude, Eierkuchen – das ist erbitterter Kampf! Selbst eindeutig zustehende Leistungen werden unter scheinheiligen Argumenten einfach gekürzt. Die spekulieren darauf das viele Leistungsbezieher, krank, alt, schwach, mit psychischen Problemen oder Suchtproblematiken oder einfach zu schlunzig sind rechzeitig Widerspruch einzulegen (werden eh zu 99% abgelehnt) und es mit der nötigen Ausdauer bis zum bitteren Ende (Sozialgericht) durchzufighten. Anders geht es nunmal nicht, das “Amt” ist zu 100% Beratungsresistent – mit klarer Menschenverstand kommst du da nicht weiter, das ist für die kein Argument. Systematisches Zermürben gehört da fest zum Programm.


Hadmut
16.6.2010 1:00
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Ich bin auch kreuz und quer durch Deutschland rum gefahren und umgezogen…


grisu
16.6.2010 1:45
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Das mit dem Friseur war einfach nur ein pauschales Beispiel, ein Elektriker, Netzwerkspezi, was weiß ich, wird den Klempnerjob genausowenig bekommen.

Natürlich gibt es auch Leute die wirklich nicht wollen, keine Frage, aber diese doch eher seltenen Fälle werden von den Mainstreammedien mehr als nur ausreichend ausgewalzt. Das ist allgemein bekannt, in diese Kerbe brauche ich nicht auch noch schlagen.

Zusamenreißen und Pünktlichkeit:
Mir scheint du gehst dabei von deiner gehobenen Position aus, gute Arbeitsbedingungen (sauber, warm, trocken) und gut oder zumindest akzeptabel bezahlt. Die vakanten Stellen sind aber fast ausschließlich entweder richtige Scheißjobs (harte Arbeit, Regen, Winter) und/oder unglaublich mies bezahlt. Wäre es nicht so hätte sie sich schon jemand anderes geangelt. Ich glaub du hast keine oder nur wenig Ahnung wie es heute auf dem Arbeitsmarkt zugeht. Du bist wohl schon zu lange fest angestellt. Heute ist Spargelstechen für 3,70€ die Stunde angesagt, oder Produktionshelfer für 5,76€ bei einer Zeitabeitsklitsche, brutto wohlgemerkt, Anfahrt bis 10 km zum Entleihbetrieb zahlt du natürlich auch selber (Sprit, Versicherung, Steuern,Reparaturen, Verschleiß), keine Rechte, kein Betriebsrat etc.
Du bist Dipl.-WasWeissIch? Interessiert bei der ZA keinen, da schrumpfst du zum Produktionshelfer, an den Begriff kanst du dich schonmal gewöhnen falls du irgendwan mal mit einer ZA-firma zu tun bekommst. Achso Tarifvertrag Bolero also 20 Tage Urlaub pro Jahr.


Hadmut
16.6.2010 8:37
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So mag es bisweilen sein, das sind aber nicht die offenen Stellen, von denen ich rede. Zumal es in meinem Bekanntenkreis keine Spargelstecher, sondern IT-Leute gibt. Und die haben auch Probleme Leute zu finden. Selbst bei den Azubis.

Außerdem läuft Deine Argumentation zwar auf Empörung heraus, widerspricht meinem Standpunkt aber nicht.

Wir haben einen Haufen Leute in Deutschland, die einfach nicht viel mehr können als Spargelstecher oder Produktionshelfer, sich dafür aber dann zu schade sind, also im Ergebnis überhaupt nicht einsetzbar sind und durchgefüttert werden müssen.

Es ist an immer mehr Schulen so, daß Schüler von anderen massiv angefeindet und gemobbt werden, wenn sie in irgendeinem Fach gut sind oder sich Mühe geben. Da fängt bei vielen schon in jungen Jahren eine strikte Leistungsverweigerung an, und an vielen Schulen sind die Leistungsniveaus im Vergleich zu vor 20 Jahren massiv abgesackt. Die Leute können immer schlechter Lesen, Schreiben, Rechnen. Und für Jobs mit höherem Niveau als Spargelstecher oder Produktionshelfer mußt Du eben mal ein paar Grundkenntnisse haben, die früher selbstverständlich waren. Das ist natürlich nicht in allen, aber in vielen Fällen eine Folge früh angeeigneter kultureller Leistungs- und Bildungsverweigerung.

Ich kenne jemanden, der gerade Abitur gemacht hat. Und was der mir von einem gehobenen Gymnasium so erzählt hat, was dort an Mobbing stattfindet, wenn einer in einem Fach mal halbwegs gut ist, da stehen einem die Haare zu Berge. Das habe ich damals so nicht erlebt. Was will man aber mit Leuten anfangen, die sich selbst in einem Abiturjahrgang eines Gymnasiums so leistungsfeindlich anstellen und bewußt auf die unteren Notenbereiche abzielen? Wer soll denn die einstellen?


yasar
16.6.2010 10:06
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@Hadmut

zum Thema Umzug:

Klar, Du bist öfter umgezogen wegen dem Job. Aber Du hast keine Familie und Haus und Hof “an der Backe”. Und Du dürftest in der glücklichen Lage sein, daß ein Umzug Dich nicht gleich in finanzielle Schwierigkeiten bringt.

Hingegen dürfte es für einen Klempner mit Familie, der ggf. seine Rücklagen wegen der AA auflösen mußte es nicht so einfach sein, seinen Haushalt von KA man M zu verlagern oder dort einen zweiten Wohnsitz zu finanzieren.

Zum Thema Schmarotzer (am unteren Ende der Einkommensskala):

Das Problem ist vermutlich, daß es leider keine quantitativen Aussagen darüber gibt, welcher Anteil der ALG IV-Empfänger das aus Berufung sind und welcher Anteil davon wieder davon wegkäme, wenn man ihnen wieder vernünftige Arbeit gäbe und welcher Anteil gar nicht anders kann, weil sie entweder körperlich (oder geistig) oder familiär (z.B. alleinerziehend mit kleinen Kindern) keiner Arbeit nachgehen können.

Man darf bei dieser ganzen Diskussion auch nicht vergessen, daß viele der der Job-Angebote, die ALG-IV Empfänger haben, so schlecht bezahlt sind, daß unter dem Strich für den arbeitswilligen weniger als bei ALG-IV herauskommt. Da verstehe ich es durchaus, daß die Leute sagen, daß sie lieber zuhause bleiben, als einen Einkommensverlust hinzunehmen. Dabei kenne ich aber auch Leute, die lieber für 3,50€ Regale beim Supermarkt einräumen, als zuhause herumzusitzen und zu verblöden. Und die haben einen ordentlichen Beruf gelernt (z.B. Einzelhandelskaufmann/-frau)


Steffen
16.6.2010 10:49
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Auch wenn ich mich vielleicht mit diesem Post in die Nesseln setze; aber hier ein interessanter Kommentar zu eben jener DIW-Studie und der darauf einsetzenden (vorhersagbaren) Medienpanik, welcher mir zu denken gegeben hat:

http://www.welt.de/kultur/article8060194/Die-falschen-Freunde-der-armen-Deutschen.html

“Aufgabe antiegalitärer Politik muss sein, die Undifferenziertheit der gleichmacherischen Agitation, die oft genug Staatsräson der Bundesrepublik war, mit einer hochdifferenzierten Argumentation zu kontern – und nicht wie Guido Westerwelle mit Ressentiments zu arbeiten. Sie muss alle gewinnen, die aus eigenem Antrieb heraus aus dem Elend wollen. Noch wichtiger sind in der Mittelschicht jene, die nicht angsterfüllt nach unten, sondern nach oben blicken und bei denen Reichtum nicht Neid, sondern Inspiration auslöst.”


grisu
16.6.2010 11:21
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Zur Schulproblematik kann ich leider nichts sagen, davon habe ich keine Ahnung, habe selber keine Kinder und möchte mich nicht darauf versteigen hier Fernseh-“Weisheiten” wiederzugeben.

Was ich zu Schulen sagen kann, ist das sie dazu da sind Kinder zu indokrinieren, auf Linie zu bringen, sie zu Systemsklaven zu machen.

Da erzählt man nette Märchen von kleinen Eisbären und vom bösen, bösen Klimawandel. Da zeigt man Filme von Al Gore mit “unbequemen” Wahrheiten, und da installiert man undifferenzierte Schuldkomplexe in Bezug auch gewisse historische Ereignisse in Kinderseelen.


grisu
16.6.2010 12:10
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@hadmut
Ob du IT-Leut oder “Topgun”-Jahrgangsbester warst interessiert das “Amt” genau Null. Zitat SGB2: “Jede Arbeit ist zumutbar” Punkt. Diese Aussage lass ruhig mal einen kleinen Moment auf dich einwirken. Du bist ein “Leistungsbezieher” also hast du das zu machen. Punkt. Ende der Durchsage.

Mit der Hartz-Reform wurde hintenrum still und leise die Zwangsarbeit wieder eingeführt. Ob auch wieder KZs geplant sind entzieht sich meiner Kenntnis.


grisu
16.6.2010 12:20
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oh pardon, das war jetzt “Politically Incorrect” – ersetze das “böse Wort” durch “Gemeinschaftsunterbringung”


grisu
16.6.2010 13:37
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@hadmut
>>daß in der Industrie und im Handwerk so einige Arbeitsplätze nicht besetzt werden können…

Wer sagt das? Der Fernseher? Die Industrie will gebratene Wachteln direkt in den Mund. Niemand will ausbilden, aber alle wollen qualifizierte Mitarbeiter. Gerne studiert, aber bitte kein entsprechendes Gehalt verlangen. Wir bedauern ja, das sie x-Jahre Bafög-Schulden aufgehäuft haben und nur mit sehr eingeschränktem Lebensstandard zurechtkommen mußten – aber das ist ja ihr persönliches Problem, würde die Industrie wahrscheinlich dazu sagen.

Der Fernseher sagt übrigens auch, dass wir einer ganz tollen “Demokratie” leben, das es einen fürchterlich bösen Klimawandel geben wird, das 19 Arabern mit Teppichmessern 4 Flugzeuge entführen konnten, das tapfere israelische Soldaten nur ganz knapp den “Terror-Steinschleudern” der Marvi Marmara entkommen konnten.

Meinst du den Fernseher?

Ich bin ja froh das die alle so ehrlich sind, das ich mir keine eigenen Gedanken machen brauche, oder gar andere Quellen im Internet als Vergleich ranziehen muß. Das wäre mir dann doch zu viel, bäh, auch noch Eigeninitiative ergreifen. Nee, ich glaub das alles unbesehen. Gott lobe die Medien. Endlich ehrliche aufrechte Menschen, die nicht nur an ihrem eigen Vorteil bedacht sind, nur auf gut bezahlte Pöstchen schielen. Halleluja.

So, ich leg mich wieder in den Fernsehsessel und lasse mich “berieseln”. Nachher verpass ich noch einen “Einkaufstipp” :-))


Hadmut
16.6.2010 19:36
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@grisu: Wer das sagt? ich.

Weil ich aus meinem Bekanntenkreis und Arbeitsumfeld unmittelbar erfahre, wie schwer es manchmal ist, noch qualifiziertes befähigtes Personal zu finden.


grisu
16.6.2010 13:49
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bitte die Ironie im vorhergehenden Beitrag selbst dekodieren, danke


grisu
16.6.2010 14:00
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Ach, und der Endsieg – pardon ich meinte natürlich: der Aufschwung steht unmittelbar bevor. Ganz sicher! Ich habe irgendo schon die ersten “grünen Sprossen” gesehen. Alles wird gut. Ganz bestimmt. Sie lieben euch doch alle. Übrigens: Die Rente ist auch sicher. Und das mit der Mauer damals war auch nur ein Gerücht.

für echte Informationen empfehle ich: hartgeld.com (da auf InfoSeiten klicken)


grisu
16.6.2010 14:23
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ironie on

nochmal zur Mauer:
War letztens noch da. Nix zu sehen. Nur plattes Land. Das war ganz bestimmt nur eine Verschörungstheorie. Bin mir da ganz sicher. Die Vermehren sich ja in letzter Zeit wie die Kannikel. Kaum treffen sich damal ein Paar “ehrenwerte Herrschaften” einer Geheimloge, schon gehen die übelsten Gerüchte um. Auf das naheliegenste kommt natürlich wieder keiner – außer ich – die Tauschen da einfach nur Panini-Bildchen aus. So jetzt ist es raus. 😉 Ihr seid jetzt eingeweihte, und DIE kommen euch bald mit dem schwarzen Hubschrauber abholen – selbst schuld. Was lest ihr auch so ein Zeug.

ironie off.


grisu
16.6.2010 15:56
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@hadmut
>>Und wenn ich manchmal im Fernsehen (oder auch mal live) so >>rechtsradikales Gesindel sehe, wenn ich die Randale in Berlin und >>Hamburg sehe, wo Leute nur kaputtmachen und Feuer legen, dann kotzt >>mich das an…,

Mensch Hadmut, sei bloss vorsichtig, du kannst doch die rechtsradikalen Feuerleger nicht einfach als Gesindel bezeichnen, das ist ganz schnell eine Beamtenbeleidigung, Stichwort: agent provocateur, Strategie der Spannung, false flag, Zeller Loch…

Ich hab neulich sogar gelesen, das bei der NPD auch Nichtverfassungsschützer dabei sein sollen – tja, man lernt halt immer noch was dazu…


quarc
16.6.2010 19:29
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Das Problem mit der Mittelschicht (zu der ja anscheinend jeder zu gehören
meint) ist, dass deren Mitglieder sie sich nur allzuleicht gegen Arme und
Arbeitslose in Stellung bringen lassen und dadurch zu nützlichen Idioten
des großen Geldes mutieren. Dazu trägt zum einen die übliche Hetze gegen
angeblich “faule” oder “dumme” Arbeitslosen bei, mittlerweile ist es
aber auch schon ein “Angstbeißen” nach unten: die rot-grünen
Arbeiterverräter haben ein System der Hilfe in ein System von Misstrauen,
Entwürdigung und Bevormundung verwandelt, vor dem auch diejenigen Angst
haben, die noch einer Arbeit nachgehen. Das führt zu vorauseilenden
Abgrenzungsbemühungen. Dass es unter Arbeitslosen einen größeren Anteil
an faulen oder unfähigen Personen gibt, als unter den Beschäftigten,
ist zwar nirgends mit Fakten erhärtet, ist aber Balsam auf der Seele
der Lohnsklaven.


Hadmut
16.6.2010 19:33
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Und das Problem mit der Gesellschaft schlechthin ist, daß es zu viele Meinungswächter gibt, die bestimmte Themen von vornherein vor Kritik schützen und die political correctness gewissen Bevölkerungskreise als unkritisierbar hinstellt.


grisu
16.6.2010 21:26
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Sorry Hadmut, ich hatte das für eine Fernseh-“Weisheit” gehalten, und darauf reagiere ich relativ allergisch. Damit werden meist nur spezielle politische Absichten verfolgt. Du bist ja aus Süddeutschland, da sieht der Arbeitsmarkt (aus Sicht der Arbeitnehmer) ja bekanntermaßen noch besser aus. Hatte daran nicht gedacht und die Situation hier (Niedersachsen) verallgemeinert.


UschSu
11.8.2010 1:14
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@hadmut 16.6.2010 19:36

Ich kenne tolle, qualifizierte Leute, die sich schwer tun (oder tw. lange Zeit taten), einen passablen, geschweige denn guten Job an Land zu ziehen. Andererseits kenne ich Leute auf Seiten der Arbeitgeber und Ausbilder (KMU, nicht Konzerne), die massiv über mangelndes Engagement, Mitdenken etc. klagen. Ja, was denn nun?

Einerseits liest man von Jugendlichen, die nicht mehr zum Ende ihrer Schulzeit vernünftig schreiben und rechnen können. Andererseits werden Schul- und Studienzeiten bei gleicher, oder zumindest fast gleicher, Stoffmenge, massiv verkürzt (8-jähriges Gymnasium, Bachelor-Studien), die Wissensaufnahme also verdichtet. Ja, was denn nun?

Könnte es sein, dass große Teile der Gesellschaft weder verblöden noch faul sind, und sehr viele Arbeitnehmer trotzdem keine Chance haben? Das zahlenmäßige Missverhältnis Arbeitslose/offene Stellen lässt sich ja nicht leugnen. Könnte es sein, dass dafür die gesellschaftlichen Machtverhältnisse, die Eigendynamik der Vermögensverteilung und jahrzehntelange Fehler in der Wirtschaftspolitik, also schlicht makroökonomische Zusammenhänge verantwortlich sind?!

Könnte es außerdem sein, dass Arbeitgeber und Bildungssystem aneinander vorbei reden, insbesondere, wenn es darum geht, was jemand zur Bewältigung des Berufslebens zwingend mitbringen muss?

Könnte es sein, dass Arbeitgeber verlernt haben, Risiken einzugehen? Weil ihnen z.B. seit Jahrzehnten der Pilz des Messens und Zählens ins Hirn gesetzt wurde und es für Vertrauen keine Benchmarks gibt? Was umso leichter fällt, wenn die Auswahl der Bewerber scheinbar (!) so groß ist. Außerdem kostet Einarbeitung Geld, was man gegenüber dem Controlling oder dem eigenen unternehmerischen Geldbeutel peinlichst rechtfertigen muss, wogegen die Vorteile generell schwer quantifizierbar sind.

Könnte es sein, dass Arbeitnehmer die Forderung nach mehr Flexibilität nur noch als Zumutung empfinden, weil sie seit langem erleben müssen, dass, was immer sie tun, ihre Kaufkraft schleichend, aber merklich verfällt. Wem zudem ständig eingeredet wird, er sei zu teuer, zu langsam, unverschämt, durch ausländische Kräfte ersetzbar und generell nicht gut genug, glaubt irgendwann selbst daran. Kränkung und Perspektivlosigkeit machen auf die Dauer depressiv, i.e. melancholisch und antriebslos, und das wiederum ist nun wirklich kein guter Nährboden für Eigeninitiative.

Die deutsche Wirtschaft ist zynisch geworden. Und das rächt sich. Der Einzelne hingegen ist immer nur das Symptom, oder meinetwegen der Symptomträger.


Herbert
27.8.2010 14:22
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Ich stimme völlig zu, wenn gesagt wird, “die Faulen” und “die Schlaffen” seien so ein wahnsinniges Problem, dass man sich mit so einer Aussage in eine unhaltbare Position begibt, die man, wenn man will, auch als “Angstbeißen nach unten” bezeichnen könnte. Einerseits heiligt man so nämlich “Arbeit” dermaßen, dass es bedrückend wird, wie wenig “Muße” daneben noch zählen kann, andererseits ist es auch ein einfacher Dualismus “Arbeit= Gut” “Arbeitslosigkeit = schlecht”, wobei “Arbeit” bedeutet, dass man für irgendwas, egal was, Geld bekommt und der vorausgegangene Prozess “Arbeit” genannt werden kann.
Zu hause zu sitzen und Bücher zu lesen ist dann zb. nicht Arbeit, sondern, es lebe der Dualismus, Faulheit. Was für Bücher gelesen werden, ist dann auch völlig egal, weil es Faulheit an sich sei, kein Geld verdienen zu gehen. “Reichtum” möglicher Weise als Unwert zu emfpinden, als Belastung (wie zb. die antiken Stoiker!) kann dann natürlich seinen Ursprung auch nur in der Faulheit haben. Die Arbeit, die man verrichtet, quasi philosophisch abuwägen und darüber zu denken, ob man diese oder jene Arbeit in seinem Leben einmal ausgeführt haben wollte, über sowas entscheiden zu wollen und deswegen nicht ALLES arbeiten zu wollen, was verfügbar wäre, ist dann auch Faulheit, d.h. nach eigenen, selbst gesetzten Werten arbeiten zu wollen ist illegitim und faul, sobald man arbeitslos ist. Was für eine wunderbare Zeit! So sehr auf Werte ausgerichtet, für die es sich zu leben und zu sterben lohnt: Arbeit um jeden Preis, Arbeit als Wert noch größer als der Wert des Willens, für seine eigene Existenz verantwortlich sein zu wollen. “SO NICHT!” darf nur der sagen, der eine Arbeit hat.

Ich finde ja, das ist durchaus 19./20. Jahrhundert-Denken. Man verblendet sich selbst ganz gerne, indem man sämtliche technische Erfindungen, die menschliche Arbeitskraft überflüssig gemacht haben, einfach ausblendet. Das verkommt dann zu “Arbeit um jeden Preis. Arbeit, hauptsache Arbeit.”. Den Segen der Maschinen, dass sie manches Arbeiten überflüssig machen (und damit die Relativität des Wertes “Arbeit” zeigen) stellt man so völlig in Abrede. Erfinden wir halt neue Dienstleistungen, zb. Paprika-Schneide-Kurse für Hartz-IV-Empfänger, irgendwas machen um jeden Preis, scheiß doch auf Sinn! Hautpsache die Leute haben nicht plötzlich die Möglichkeit zur Muße und zur Nicht-geldumsetzenden-Arbeit. Der Albtraum schlechthin, irgendwem ist Geld nicht sehr wichtig, irgendwer will nicht alles mit Geld durchsetzt sehen. Schrecklich.

Herr Danisch, für 3,75 würden Sie auch nur äußerst unwillig Spargelstechen gehen wollen oder für 5,50 Regale einräumen, nicht nur wegen der Kohle, sondern auch wegen dem Anspruch der Arbeit und den Rechten, die man da alle nicht hat. Die Frage des Anspruchs mag eine der Ausbildung und der Intelligenz sein, die Fragen der Kohle und der Rechte sind es nicht, weil die Frage hier eine der Würde ist (Entlohnung und Gerechtigkeit): “Deine Arbeit ist 3,50 wert und du bist keine Rechte wert und das so zu machen, das ist MEIN Recht.”. So spricht die Tyrannei! Und das Menschen in Protesten Dinge zerstören, mutwillig oder nicht, mag für Sie nicht sehr vernünftig scheinen, aber Wut gegen Intolerables ist auch keine Frage der Vernunft, weil Wut nie vernünftig ist. Sowas entlädt sich zu allen Zeiten auf die Objekte des größten Hasses, und wenn das teure Autos sind oder einfach nur Autos, dann ist das zeichenhaft zu verstehen und nicht komplett abzuurteilen.
Hannah Arendt: “In other words, neither oppression nor exploitation as such is ever the main cause for ressentiment: wealth without visible function is much more intolerable because nobody can understand why it should be tolerated.” (Origins of Totalitarianism)
Und wie sieht man nun besser, dass es “wealth without visible function” gibt, als wenn man für 3,75 Spargel sticht, während der Farm-Besitzer eine hübsche Kiste fährt, oder zwei, und allein wegen seinem Eigentum und Vermögen das Recht hat, andere zu entrechten und wie erträgt man dann noch – ohne Wut – die Dreistigkeit einer ganzen Gesellschaft, die einen verurteilt, weil man DAS scheisse findet, sich entwürdigt fühlt, vielleicht krank wird und also beginnt sich zu verweigern? Bei so etwas wütend zu werden könnte man einem buddhistischen Mönch vorwerfen, aber keinem stinknormalen Menschen. Niemand wird wütend, weil man nichts besseres zu tun hat, sondern, weil man sich selbst nicht mehr beherrschen kann. Sie können den “Radikalen” und “Hartzies” die faul und randalierend sind, vorwerfen, sie hätten zu wenig Selbstbeherrschung, aber wie soll man sich vor allem als “Hartzie” selbst beherrschen, wenn man quasi nicht mal mehr – ohne Formular bei der Armutsagentur dafür eingereicht zu haben – kacken gehen darf? Wenn man sich wegen jedem Stück Butter schleimigst unterwerfen muss? Wenn man den Respekt zu sich selbst verliert, verliert man auch den zu anderen. Wenn Sie, Herr Danisch, das noch nicht durchmachen mussten, dann können Sie einerseits froh sein, aber andererseits haben Sie dann auch eine für diese Fragen elementare Erfahrung noch nicht gemacht.

Wir haben aus der industriellen Arbeit einen heftigen Fetisch gemacht, manchmal wirkt es wie der Messias selbst, die Erlösung von allem, fast die Endlösung, und bezeichnen alle als Anomale, die den Fetisch nicht geil finden, die den Gott “Arbeit” nicht anbeten. In meinen Augen ist der Wert von “Arbeit” auf einen historischen Tiefstand gesunken, wenn man sagt, “Jede Arbeit ist gut, egal was sie ist”. Im Grunde ein Akt großer Verzweiflung, nicht großer Vernunft, der nicht nur den Arbeitsmarkt stört, sondern auch Solidarität und Arbeitsethik zerstört, wenn man “aus Angst nach unten und nach oben beißt”. Man überblendet dann nämlich, dass man selbst als ARBEITENDER nicht nur Opfer ist, weil man zahlen muss, sondern auch Täter, weil man zahlt. Denn ohne das ganze Geld der Arbeitenden wäre die Ausbeutung und Entwürdigung der Nichtarbeitenden schlicht unmöglich.
Sich darüber zu beschweren, man sei Opfer oder Täter ist im Grunde völlig belanglos, weil das keine besonderen Positionen mehr sind, weil es schlicht niemanden gibt, der nicht gleichzeitig Opfer und Täter wäre.


Hadmut
27.8.2010 18:25
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Ich verlange nicht direkt, daß jemand Spargelstechen geht. (Allerdings finde ich die Ansicht etwas seltsam, daß die Deutschen sich dafür nicht bücken müssen, wenn wir doch so viele Ausländer haben, die das machen können.)

Aber ich sehe nicht ein, daß ich arbeiten gehe (zwar nicht Spargelstechen, aber generell hab ich auch lieber frei) und davon massig Geld abdrücke um die mitzubezahlen, die nichts arbeiten wollen und denen Spargelstechen nicht fein genug ist.

Natürlich ist es ungerecht, wenn der Farm-Besitzer eine hübsche Kiste fährt und die Spargelstecher 3,75 bekommen. Aber dann soll man sich das Geld von dem holen und nicht von mir. Ich bin kein Farm-Besitzer.

Und davon mal ganz abgesehen: Ich finde den Vortrag und die Frage, ob ich Spargelstechen will, eine Frechheit. Ich habe nicht nur 14 Semester studiert, sondern wende auch sehr viel Freizeit und Geld auf, um den Wissensstand zu erlangen und zu halten, damit ich einen besseren Job habe. Eine ganze Menge Leute in Deutschland machen aber keinen Finger krumm um sich zu qualifizieren. Und von denen erwarte ich, daß sie Spargelstechen gehen. Warum soll ich mich für deren bequemlichkeit krumm legen? Zu meiner Zeit gab’s für Informatik weder Studienbeschränkung, noch Numerus Clausus (heute soweit ich weiß auch nicht) oder Studiengebühren (auch nicht in allen Bundesländern). Es steht jedem frei, Informatik (oder was anderes) zu studieren und sich einen Job zu suchen, der besser ist als Spargelstechen. Die Industrie klagt, daß es zu wenig Fachkräfte gibt. Und ich weiß aus der Realität, daß es wirklich schwer ist, ordentliche Leute zu finden. Es gibt tatsächlich offene Stellen. Und zwar sogar für Jobs ohne Studium, beispielsweise Sekretärin/Assistentin.

Warum soll ich mich eigentlich krummlegen und buckeln (wenn auch im Büro und nicht auf dem Feld), um eine Menge Leute mit zu bezahlen, die gar nicht arbeiten wollen?