Ansichten eines Informatikers

Katastrophen dringend benötigt

Hadmut
7.6.2010 8:56

Das mit der Öl-Katastrophe war gar nicht mal so schlecht. Reicht aber noch nicht.

An der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko hat mich beeindruckt, daß eine relativ kleine Ursache einen ziemlich großen Schaden anrichten kann. Und vor allem, nicht nur einen zeitlich punktuellen Schaden, wie eine Explosion, sondern einen über Wochen ansteigenden Schaden, bei dem sie davor stehen, zugucken und nichts machen können.

Der Zeitpunkt war auch günstig, denn der Euro stürzte gerade ab, wobei sich der „Absturz” ja nicht in allgemeinen Kriterien, sonden im Wechselkurs zum US-Dollar äußert. Es ist deshalb sehr wichtig, daß die Anleger nicht zuviel Vertrauen in die USA bekommen. Was ohnehin erstaunt, denn immer wieder liest man ja, daß die USA finanziell noch schlechter dastünden als Griechenland. Aber erstens sind die USA viel größer und einflußreicher (too big to fail?), zweitens können die ihre Währung ohne weiteres selbst drucken, drittens können die sich durch Krieg besorgen, was sie sich im Außenhandel nicht mehr kaufen können. So eine richtig große Sauerei, bei der selbst ein Präsident hilflos dasteht und ganze Küsten versaut werden – wartet mal auf die Sturmsaison, das wird sicher eine noch größere Sauerei – könnte die schon ziemlich alt und wenig vertrauenserweckend aussehen lassen.

Reicht leider noch nicht. Der Euro ist auf unter 1,19 US$ gerutscht.

Aber da ist ja noch Potential drin:

  • Kalifornien ist ja hart an der Pleite. Mit der Sauerei jetzt könnte bald Florida dazugehören.
  • Irgendwann wird das mit den Staatsanleihen und der Neuverschuldung für die USA auch nicht mehr so laufen.
  • Am „Ring of Fire” um den Pazifik gab es ja in den vergangenen Monaten schon einige Erdbeben und Vulkanausbrüche. Und in Kalifornien warten sie ja geradezu auf das große Beben. Würde beispielsweise gut in die dortige Waldbrandsaison passen, weil einstürzende Häuser mit Gasversorgung nette Brandherde bilden.
  • Welcher Nationalpark sollte demnächst komplett in die Luft gehen, weil er der Propfen auf einem Vulkan ist? War das nicht Yellow Stone?
  • Noch ein paar Tornados in der Mitte vom Land.
  • Für die Ost-Küste haben sie schon vorhergesagt, daß die Öl-Pest aus dem Golf von Mexiko durch die Strömung um Florida herumkommen und die Atlantik-Küste hübsch einschmieren könnte. Gibt einen hübschen Wirtschaftsschaden.
  • Im Nordwesten im Bundesstaat Washington haben sie schon seit Jahren größte Probleme mit ihrem radioaktiven Abfall, der sich aus der Bomben- und Kernkraftproduktion seit den fünfziger Jahren dort angesammelt hat. Das ist alles flüssig und brodelnd und lagert in Hochhaus-großen unterirdischen Tanks, die nicht mehr dicht sind. Es ist so aktiv, daß keiner mehr in die Nähe kommt, es brodelt und kocht, und keiner weiß mehr so genau, was da wie in welchen Tanks zusammengeflossen ist und wie man es noch bändigen kann. Und die Tanks sind ziemlich am Ende. Im Radio habe ich mal einen äußerst spannenden Bericht gehört, wonach die Tanks dummerweise auch noch über Wasseradern liegen. Wenn sie auslaufen könnte die westliche Hälfte der USA unbewohnbar werden.
  • Von Obama & Co. hat man auch länger nichts mehr gehört. Die könnten ja mal wieder. Immerhin scheint sich der Nahost-Konflikt gerade mal wieder hochzuschaukeln. Und wenn die USA als Beschützer von Israel nachlassen, könnte das leicht eskalieren.
  • Das braucht’s aber auch nicht, das erledigen die demnächst alles selbst, denn in den USA bilden sich immer mehr rechtsmilitante kriminelle Bürgergruppen, die sich gerade durchaus effektiv davon emanzipieren, für Knall und Bumm noch auf islamistische Terrorgruppen angewiesen zu sein. Die lernen gerade selbst, Anschläge zu verüben.
  • Und weil dort jeder ne Knarre hat und sich für Dirty Harry hält, braucht’s da nur noch ein paar Initialzündungen in Richtung Verrohung. Dann bricht dort wieder der wilde Westen aus.
  • Ob sich die Chinesen das alles wirtschaftlich noch lange mit ansehen, ist auch fraglich. Und die gehören zu den Haupt-Gläubigern der USA.

Für den Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar sehe ich deshalb durchaus noch Hoffnung und Entwicklungspotential. Vor allem deshalb, weil das alles nicht von unseren eigenen Politikern abhängt. Der Euro könnte sich also ohne eigenes Zutun wieder erholen. (Obwohl: Vielleicht war das mit der Ölpest… hach, ich liebe wilde Verschwörungstheorien.)

Ein Kommentar (RSS-Feed)

grisu
7.6.2010 18:19
Kommentarlink

Es gibt aber auch sehr positive Nachrichten zu vermelden:
Gold ist auf 1033,97 € pro Unze gestiegen!

Wer noch Papierwerte hält, dem ist ohnehin nicht zu helfen.
In Japan gab es mal ein ähnliches Phänomen, nannte sich Kamikaze. 😉