Ansichten eines Informatikers

Eurovision Song Contest

Hadmut
29.5.2010 23:11

Werd ich langsam alt?

Ich hab mir gerade mal die Songs vom Eurovision Song Contest angehört und so nebenbei beim Arbeiten am Recher mit angesehen.

Also entweder werde ich langsam alt, verkalkt und unmisikalisch, oder das hört sich alles gleich an. Einheitssuppe. Nichts auseinanderzuhalten, nichts charakteristisches, nichts an was man sich morgen noch erinnern würde. Auch bei den zwei Schnelldurchläufen, alles irgendwie gleich. Fast alles ein Klangbrei auf allen Frequenzbändern.

Positiv aufgefallen sind mir eigentlich nur die Kostüme der Spanier und tatsächlich unsere Bundes-Lena. Statt Schnickschnack einfach nur das kleine Schwarze, und ein nettes Lied (wenngleich ich auch einen deutlichen Nervositäts-Tremolo und einige nicht getroffene Töne gehört zu haben glaube, aber als Schülerin gegen teils langjährige Profimusiker hat sie sich sehr gut geschlagen, Respekt!).

Ehrlich gesagt, finde ich die beste Methode daran teilzunehmen, gar nicht auf den Sieg zu zielen, sondern sich mit Nußecken, Guildo hat Euch lieb und Wadde Hadde Dudeda (oder so ähnlich) lustig zu machen. War eigentlich Helge Schneider mit Katzeklo schon dort?

11 Kommentare (RSS-Feed)

HvD
30.5.2010 1:24
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Wenn du enttäuscht bist, hast du die falschen Erwartungen an den #esc, war nie anders.


Hadmut
30.5.2010 9:55
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Das würde ich so nicht sagen. Früher waren die Unterschiede deutlich größer.

Und früher (mit weniger Teilnehmerländern aus Osteuropa) gab es auch viel weniger diesen Blockwahleffet, daß die sich aus Nachbarschaft gegenseitig wählen, egal was sie singen. Das hat ja jahrelang den Wettbewerb zur Farce werden lassen. Was sie jetzt durch Regeländerungen abgedämpft haben.


yasar
30.5.2010 10:17
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Früher haben die auch mehr in den Landessprachen gesungen. Und die Lieder, hatten auch mehr die “lokalen” Melodien und Harmonien, z.B. die Türkei mit ihren eher “orientialischen” Klängen hatte nie Chancen in den frühen Grand Prix d’Eurovision, wie auch die Griechen und Holländer, die einfach von der Sprach-/Gesangsmelodie ungewohnt waren.

Ich denke, dadurch daß die Musikindustrie ihren Einheitsbrei über die ganzen Länder ausgiest, gleicht sich der “durchschnittliche Musikgeschmack” auch immer mehr an, so daß sich diese Einheitssoße ergibt.

PS: Leider scheint der Stefan Raab der neue Ralph Siegel zu werden.

Die Nußecken und der Dackel waren ja ganz lustig, aber mit Max Mutzke und Lena ist er jetzt auch im “Mainstream” angekommen.


Stefan W.
30.5.2010 13:06
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“Nussecken” waren Guildo Horn, nicht Raab (ich komme aus der gl. Gegend, und mein Mutter macht auch vorzügliche Nußecken – daher blieb das bei mir haften – Schlager ist sonst nicht meine Baustelle), und Ostblockgeschiebe hat es nie gegeben – nur den Vorwurf, der durch Daten nicht zu erhärten war – das hab ich aus dem Bildblog.
2008: http://www.bildblog.de/2978/bild-und-grand-prix-war-schon-schlimmer/
2007: http://www.bildblog.de/2258/warum-mag-uns-eigentlich-keiner/
2005: http://www.bildblog.de/605/gnadenlos-ehrlich/


Hadmut
30.5.2010 13:25
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Wieso? Hab doch geschrieben, daß das zu Guildo hat Euch lieb gehört. Ich hab damals extra zum Contest eine Ladung Nußecken ins Institut mitgebracht.

Das Ostblockgeschiebe war übrigens offensichtlich und auch diesmal wieder deutlich zu beobachten. Gerade deshalb haben sie ja die Regeln geändert und eine Jury für jedes Land eingeführt, damit das nicht mehr so schlimm ist.

Ich hielt Lena zwar für im Vergleich mit den anderen sehr gut (obwohl ich Lied und Auftreten jetzt nicht so wirklich für den Super-Brüller halte, aber die political correctness schreibt für uns grenzenlose Begeisterung und für sie grenzenlose Überwältigung vor, also machen wir es so), hätte aber nicht gedacht, daß sie dafür auch die Punkte bekommt. Ich hätte gerade wegen dieser Vetternwählerei ja eher so auf Platz 7 bis 17 getippt, und war doch überrascht, daß sie tatsächlich so viele Punkte bekommen hat.

Allerdings haben sie auch noch mehr Maßnahmen getroffen und z. B. Roaming-Handys ausgefiltert.

Man muß freilich dazusagen, daß auch Deutschland in diese Vetternwählerei eingebunden ist. Aus Deutschland kommen traditionell viele Stimmen für die Türkei (patriotismus gut und schön, aber eine ehrliche Abstimmung ist das nicht), während wir häufig viele Stimmen aus Spanien, namentlich Mallorca bekommen.


yasar
30.5.2010 14:36
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Nußecken war Raab, zumindest der Komponist. Guildo hat’s dann gesungen.


yasar
30.5.2010 14:37
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Und DE bekommt traditionell viele Punkte auch aus der Türkei. Diesmal sogar 12.


yasar
30.5.2010 14:40
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Ergänzung: Die Nußecken wurden von Alf Igel (Pseudonym von Stefamn Rabb als Seitenhieb auf Ralf Siegel) geschreiben:

http://www.dooyoo.de/archiv-musik/guildo-hat-euch-lieb-1998-guildo-horn/1302834/

Wie schon gesagt, Ich hoffe, er wird nicht der nächste.


quarc
31.5.2010 19:58
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Keine Angst, Du wirst nicht alt — die komischen Leuten im Fernseher
werden nur von Jahr zu Jahr jünger. Dass sich der ganze Kram für
Dich gleich anhört, ist eine völlig gesunde Reaktion. Es ist halt so.
Sorgen musst Du Dir erst dann wieder machen, wenn Du Dir den ESC
irgendwann einmal mit Vorsatz anschaust. Dann kann es sehr schnell
gehen, ein paar Monate später schaust du Dir vielleicht schon den
Mutantenstadl an.

Vielleicht gibt es noch einen anderen Grund für die Qualität der
Beiträge. Aus finanzieller Sicht ist ein Gewinn eine ziemliche
Belastung für die betreffende Fernsehanstalt, weil die ja im
daraufolgenden Jahr die Veranstaltung ausrichten muss; das ist
mittlerweile ein ziemliches Minusgeschäft. Soweit ich im Radio
gehört habe, hat die norwegische Anstalt ihre Übertragungsrechte
der diesjährigen Fussball-WM verkauft, um den ESC zu finanzieren.


Stefan W.
1.6.2010 5:34
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@Hadmut, ich habe mich auch an yasar gewandt, der, wie Du siehst, auf der Zuordnung Nußecken-Raab beharrt.

Ich wußte nicht, daß es einen derartigen Liedtext gibt, ich wußte nur, daß Horn wohl gerne Nußecken verteilt. Ok, hat Raab das also in einem Lied verarbeitet.

Was das Ostblockgeschiebe betrifft, so bin ich über die Details aber nicht informiert – wer schob denn da von wo nach wo? Teils sind sich die Staaten ja eher spinnefeind, als dass da die große Liebe herrschen würde.

Und wenn Migranten oder Urlauber für ihre Heimat abstimmen, dann kann man das auch mit kulturellen Vorlieben erklären – aber bitte – ich bin’s ja nicht, der sich das ankuckt, und ich verteidige das jetzt? 😉


yasar
1.6.2010 11:43
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@Stefan

Was ich zum Ausdruck bringen wollte, ist, daß, wie anno dazumal der Raplf Siegel, inzwischen hinter den letzten “erfolgreichen” Titeln wie die Nußecken, Dackel, etc. mehr oder weniger der Stefan Raab steckt. Tatsache ist jedenfalls, daß er damals mit seinem Kumpel Guildo Horn angetreten ist, um den Siegel rauszukicken, der ja dann auch prompt beleidigt war, nie wieder Grand Prix machen wollte, und dann doch wieder mit den Österreichern ins Rennen gegangen ist.

Aber mir kann es ja egal sein. Das einzige was mich stört ist, daß die die Lena inzwischen noch öfter im Radio spielen als vorher.