Ansichten eines Informatikers

Kritik an amerikanischen Hinrichtungsmethoden

Hadmut
30.1.2010 3:06

Überlegung zur Todesstrafe und deren Umsetzung.

Es gibt verschiedene Aspekte an der Todesstrafe, die ich nicht verstehe. Beispielsweise warum man sie überhaupt verhängt. Selbst wenn man sie für gerechtfertigt hält, ist die Quote der Fehlurteile und Fehlgutachten viel zu hoch.

Interessant ist aber auch, wie oft der rein technische Vorgang schief läuft. In den USA haben sie ja regelmäßig irgendwelche Probleme mit elektrischen Stühlen, Todesspritzen, Gaskammern. Funktioniert ja alles nicht so zuverlässig. Ab und zu wird ja mal einer richtig durchgebraten, bevor er stirbt. Und so mancher Häftling hat ja schon verzweifelt versucht bei seiner eigenen Hinrichtung zu helfen, weil die nach zwei Stunden immer noch keine Nadel in der Vene hatten. High-Tech-Land USA.

Ich verstehe auch nicht, warum die bei den Spritzen so komische Mischungen nehmen. Jeder weiß, daß ein ganz gewöhnliches Narkosemittel einen schmerzlos und tief einschlafen läßt, und daß eine Überdosierung tödlich ist. Warum also so komische Zusammensetzungen der Giftspritze, bei denen die Leute elendiglich ersticken, wenn es eine saftige Überdosis eines gewöhnlichen Narkosemittels auch tun würde? Oder die irakische Methode, wo – wie bei der Hinrichtung von Saddam und Co. – auch mal ein Kopf ganz abreißt. Gut, das ist nicht schön und macht ne ziemliche Sauerei. Aber es wirkt.

Beim rumklicken auf Youtube bin ich gerade auf das da gestoßen, wo einer für eine äußerst wirksame Hinrichtungsmethode plädiert. Zugegeben, es hat was Archaisches. Aber der Nutzen ist unbestreitbar:

4 Kommentare (RSS-Feed)

pepe
30.1.2010 9:43
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Und das praktische daran: Man koennte die Hinrichtungen nach Bedarf ausfuehren und wertvolle Spender “konservieren”.

Da die Freiheitsstrafe in den USA aber bereits ein gewinnorientiertes Geschaeft geworden ist, sollte man das dort vielleicht lieber vermeiden.


Hadmut
30.1.2010 10:00
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Stimmt, das ist eine Idee.

Normalerweise hocken die Verurteilten ja noch jahrelang in der Todeszelle. Warum nicht gleich mit der Verurteilung auf die Organspenderliste setzen?

Außerdem: Kalifornien ist pleite und denkt darüber nach, die Gefängnisse nach Mexiko auszulagern. Das heißt, sie schippern die Leute sowieso durch die Gegend. Akzeptiert man erst einmal die Hinrichtungsmethode, Leute durch Entnehmen der Organe im OP zu exekutieren, bekommt man neue Möglichkeiten. Statt die Organe in der Kühlbox mit Blaulicht und in äußerster Eile hin- und herzufliegen, könnte man die Verurteilten ja „lebend” zum Transplantations-OP bringen („Dead Man flying!”) und müßte die Organe dort nur innerhalb des OPs herumtragen. Das würde die Erfolgsquoten sicherlich deutlich verbessern.

Die Chinesen praktizieren das übrigens schon seit Jahren. Die schießen von hinten in den Kopf, weil dabei fast alle Organe verwendbar bleiben, und die nehmen die dann auch aus und recyclen, was zu recyclen ist.


n.laus
1.2.2010 13:06
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Das mit den Chinesen interessiert mich – hast du da irgendeine Quellenangabe dazu?!


Hadmut
2.2.2010 1:28
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Nicht griffbereit, aber wahr in diversen Zeitungen, auch SPIEGEL glaub ich.