Ansichten eines Informatikers

Deutschland sucht den Dschungel-Star

Hadmut
21.1.2009 22:11

RTL nervt.

Zugegeben, ich hab ein paar Mal ganz gern “Ich bin ein Star – holt mich hier raus” geguckt, eine von den Sendungen, die angeblich keiner guckt, obwohl jeder weiß, was passiert. Auch wenn das gruseligste ist, was für einen Schwachsinn die da über Australien verbreiten. Aber bisweilen war’s amüsant und hatte den Vorteil, daß es nur einmal im Jahr kommt und dann wieder 50 Wochen Ruhe ist. Inzwischen ist es unsäglich öde, so ausgelutscht wie Big Brother, nur mit schlechtem Essen. Die Leute sind stinkelangweilig und der Zickenzoff zwischen Gundis Zambo und Giulia Siegel reißt es auch nicht mehr raus. Und Leute zu filmen, die einfach mit den Nerven fertig sind, bringt’s auch nicht. Zumal ich sagen muß, daß mir da jedes Verständnis fehlt. Und ob die ihr Klo nicht sauberhalten können, will ich wirklich nicht wissen. Sowas zu senden heißt, daß sie überhaupt nichts anderes mehr haben, womit sie ihre Sendung vollbekommen. Ich war neulich drei Wochen mit einem Haufen fremder Leute (und einer ganzen Menge ziemlich spinnerter und weltfremder Weiber einschließlich einer gestörten, aufdringlichen, streitsüchtigen, fetten Belgierin) im Australischen Outback, auch ohne Wasser, habe im Freien zwischen Dingos geschlafen, habe seltsame Dinge gegessen und herumkrabbeln gesehen, und habe nicht ansatzweise den Drang verspürt, mich heulend vor eine Kamera zu stellen (obwohl ich immer wieder ernsthaft darüber nachgedacht habe, wie man die fette Belgierin so verlieren könnte, daß man sie nie wieder findet oder die Krokodile sie fressen).

Nun kommt noch die zweite RTL-Star-Nerv-Nummer, Deutschland sucht den Super-Star. Auch ne Sendung, wo man Leute als Star bezeichnet, die eigentlich schon längst in der Grube versunken sind. Wobei ich zugeben will, daß ich mich auch da gelegentlich schepp lache, was für Leute sich da zum Deppen machen, und auch hin und wieder finde, daß da Leute richtig gut singen können. Aber nach der ersten Runde mit den Leuten, die sich selbst lächerlich machen, kann man es eigentlich auch nicht mehr angucken. Und warum Leute “Super-Star” heißen, an die man sich nie wieder erinnern wird, kapier ich auch nicht. Und Dieter Bohlen fällt auch nichts neues mehr ein.

Man könnte das aber kreuzen. Deutschland sucht den Dschungel-Star. Warum läßt man nicht mal 10.000 Leute in Deutschland vor einer Jury antreten, Kakerlaken fressen, bewertet sie dabei, lädt die spektakulärsten zum Recall nach Australien in den Dschungel, läßt sie dann vom Publikum rauswählen, und findet daraus den besten Dschungel-Tarzan. Der darf dann singen, wird zum “Super-Star” ernannt und darf deshalb als einziger wieder raus. Das wär’s doch.

3 Kommentare (RSS-Feed)

yersinia
22.1.2009 10:28
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Au, man…Wenn ich das hier so lese weiß ich es ganz genau: Es war damals eine gute Entscheidung, den alten Fernseher wegzuschmeißen und auf Ersatz-Hardware und GEZ-Gebühren zu verzichten. Schade vor allem um die Zeit, die ich viel lieber mit meinen Kindern verbringe.


yasar
22.1.2009 15:45
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Was mich an Dschungel Camp am meisten nervt, ist, daß die dafür den Sendeplatz von Monk/Psych genommen haben. Sind zwar keine anspruchsvollen Serien, aber mal so zwischendrin zum Abschalten nach einem Langen Tag bevor man ist Bett geht doch geeignet.


Hadmut
22.1.2009 19:54
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Ich will’s mal so sagen:

Früher, als alles noch besser war, habe ich mich noch bewußt vor den Fernseher gesetzt und eine Sendung angesehen, was ich heute nur noch in Ausnahmefällen mache. Heute mache ich etwas anderes und lasse gelegentlich die Glotze dabei laufen…