Ansichten eines Informatikers

Demokratie, Realsatire und die Tücken von Microsoft Exchange

Hadmut
21.10.2008 0:15

Über den Umgang der SPD in Baden-Württemberg mit Anfragen von Bürgern zum Thema Korruption.

Ich hatte vor einigen Tagen etwas über die Ämterpatronage bei Professuren in Baden-Württemberg geschrieben. In dem Zusammenhang hatte sich gezeigt, daß das Wissenschaftsministerium gegenüber dem Baden-Württembergischen Landtag unrichtige Angaben gemacht hatte. Deshalb hatte ich – so als Wähler – mal einige der beteiligten Politiker dazu angemailt, sie darauf hingewiesen und um Meinung gefragt. Es wird ja immer wieder die Meinung vertreten, daß das Volk der Souverän sei und die Politik dem Bürger auf Nachfrage zu erklären hat, was sie da treibt. Gilt so als Wesen der Demokratie und Voraussetzung von Wahlen.

Gelegentlich fällt es auf, wenn Politiker nach den Wahlen etwas ganz anderes tun, als sie vor den Wahlen angekündigt haben und wofür sie sich wählen ließen, und sie auf den Wählerwillen pfeifen.

Manchmal geht es aber auch ganz direkt, da wird gleich und sofort offenbar, wie Politiker mit dem Volk umgehen. Da schrieb ich also die SPD-Politikerin Rosa Grünstein an. Und setzte so eher unabsichtlich, aus Gewohnheit, die Mail-Option, daß ich gerne eine Empfangsbestätigung hätte.

Und siehe da, deren Exchange-Server bzw. Outlook zeigte sich unerwartet offenherzig und ehrlich, als ich die Rückmeldung bekam:

Ihre Nachricht wurde ungelesen gelöscht um Montag, 20. Oktober 2008 09:41:10 (GMT+01:00) Amsterdam, Berlin, Bern, Rom, Stockholm, Wien.

Da weiß man doch als Wähler gleich, mit wem man es in der Politik zu tun hat und wie die ihr Amt erfüllen. Manchmal ist es schön zu sehen, wieviel Microsoft Dritten über den eigenen Arbeitsstil verrät.

Wie heißt es so schön auf der SPD-Homepage der Dame?

Die Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Schwetzingen Rosa Grünstein bezeichnet den verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Daten als eine der größten Herausforderungen in der digitalen Welt. Rosa Grünstein weist darauf hin, wie unbedarft viele ihre persönlichen Daten ins Internet stellen.

Yup. Volltreffer.

Ein Kommentar (RSS-Feed)

Stefan
21.10.2008 9:09
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🙂