Ansichten eines Informatikers

hakin9

Hadmut
7.1.2007 14:16

Vor einiger Zeit erhielt ich eine E-Mail des Hacker-Magazins Hakin9, das Autoren für Artikel im Sicherheitsbereich sucht. Ob ich nicht für die schreiben wollte.

Das ist ein polnisches Magazin, das in Übersetzungen in mehreren europäischen Ländern erscheint, auch in Deutschland (obwohl es mir noch nirgends zu kaufen aufgefallen wäre, man muß wohl in die Bahnhofsbuchhandlung). Es erscheint in deutsch, polnisch, tschechisch, englisch, italienisch, französisch und spanisch. Ich habe mir auch mal ein Exemplar angesehen, das gar nicht mal schlecht war. Eigentlich ganz interessant. Die Autoren waren über Europa verstreut, was sich zwar manchmal an etwas holpriger Sprache bemerkbar machte, aber seinen Charme hat.

Allerdings scheint sich das Magazin eher an Hacker als an professionelle Verteidiger zu richten – es tituliert sich als “Hard Core IT Security Magazine”. Der Schriftzug “hakin9” ist wie “haking” gedruckt, was schon recht deutlich sagt, worum es da geht. Ich hatte das Exemplar 5/2006 mit den Schlagzeilen Rootkits unter Windows-Plattformen – erstellen Sie ihre eigenen Rootkits, dann Wie man einen versteckten Kanal einrichtet – die Vorbereitung eines Kontroll-Kommunikationskanals oder Schwachstellen von Antiviren-Programmen – andere Seite der Programme, die zum Schutz unserer Rechner dienen. Dazu 24 Tutorials auf CD. Das ist zwar für Sicherheitsfachleute interessant zu lesen, aber in so einem Magazin zu schreiben ist für jemanden mit seriösem Anspruch ganz sicher keine gute Idee. Ich bin kein Hacker, ich bin da schlichtweg “vom anderen Ufer”, um das mal flapsig-konfrontativ auszudrücken. Ich halte es nicht für sinnvoll, einer eher jugendlichen Allgemeinheit das Erstellen von Rootkits beizubringen.

Es scheint aber noch mehr Leute zu geben, die das nicht für sinnvoll halten, denn obwohl ich längst abgelehnt habe, lassen sie da auch nicht locker. Da scheinen die Autoren doch eher knapp zu sein.

Obwohl ich einerseits ein Verfechter der offenen Information im Sicherheitsbereich bin, halte ich es für nicht akzeptabel, ein eigene Zeitschrift zur Ausbildung von Hackern und Angreifern herauszugeben.