Ansichten eines Informatikers

Die Frage nach der Integration

Hadmut
30.4.2022 12:35

Schweden – Berlin.

Ich hatte ja erwähnt, dass die Schweden gerade mit dem Ergebnis ihrer eigenen Politik hadern und feststellen, dass das mit der Migration nicht so gelaufen ist, wie sie sich das vorgestellt hatten.

Man kann nicht umhin zu sagen, dass die schwedische Politik auf Schweden zumindest in der Tendenz und Ausrichtung so wirkt, wie die russische auf die Ukraine.

Leser hatten nun aber den Einwand erhoben, dass die schwedische Regierungschefin sagte „Wir haben bei der Integration versagt!“

Wir.

Wieso denn „wir“, fragen die Leser. Sich zu integrieren sei doch eine Aufgabe der Einwanderer, nicht des Gastlandes. Es müsse doch richtig heißen „die integrieren sich nicht“.

Uuuuuh.

Politisch gar nicht korrekt.

Die Berliner Zeitung berichtet gerade, dass eine SPD-Politikerin gerade richtig Ärger am Hacken hat, weil sie genau das gesagt hat: Alte Zitate aufgetaucht – Berlin: Rassismus-Vorwürfe gegen Bildungssenatorin Busse

Die SPD-Politikerin gerät wegen früherer Äußerungen über migrantische Familien unter Druck. Eine Parteikollegin unterstellt ihr Rassismus. Sie weist die Vorwürfe zurück. […]

Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) muss sich wegen früherer Zitate erklären. Ihre Parteikollegin Sawsan Chebli wirft ihr Rassismus vor und schreibt dazu auf Twitter: „Die Bildungssenatorin hat nie verborgen, welches Bild sie von Arabern und Muslimen hat. Wir sind alle potenziell gefährlich, radikal, faul.“

Konkret geht es um zwei Äußerungen in Zeitungsinterviews, die schon länger zurückliegen. 2009 gab Busse, damals Schulleiterin einer Grundschule in Neukölln, der Süddeutschen Zeitung ein Interview. Sie sagte damals über migrantische Familien in Neukölln: „Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich hier ja auch gar nicht mehr integrieren. Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern.“ Familien mit vielen Kindern bekämen 3000 bis 3500 Euro im Monat, eine Küchenfrau dagegen sieben Euro brutto pro Stunde, erklärte sie. Ihre Äußerung nahm der ehemalige Berliner Finanzsenator und umstrittene Autor Thilo Sarrazin später in einem seiner Bücher auf.

Wohlgemerkt: Chebli sagt nicht, dass es nicht stimmt. Sie sagt nur, dass man so ein Bild nicht haben darf. Die Frage, ob das Bild zutrifft, ob es die Realität in schwedischen oder Berliner Schulen beschreibt, darf nicht angesprochen werden.

Oder zum Beispiel die Frage, ob es gerade der Koran ist, der genau das bewirkt.

Man kann das auch rabulistisch betrachten:

Wir sind alle potenziell gefährlich, radikal, faul.

Das hat sie nicht gesagt. Es wird aber gleich auf eine „Alle“-Aussage überspitzt, um es anzugreifen.

Kennt man. Schopenhauers Kunstgriffe 1 bis 3:

1. Erweiterung
Eine Behauptung wird angreifbar gemacht, indem ihr Anwendungsbereich unbeschränkt erweitert wird. […]

2. Homonymie
Die Homonymie, also die Verwendung von mehrdeutigen Bezeichnungen, wird eingesetzt, um eine aufgestellte Behauptung auf das auszudehnen, was nur dem Wortlaut nach etwas mit der Sache zu tun hat, und die Behauptung für diesen Fall zu widerlegen. […]

3. Verabsolutierung

Eine Behauptung des Gegners, die nur spezifisch und relativ aufgestellt ist, in einer anderen Hinsicht deuten oder so, als sei sie in jeder Hinsicht gemeint, um sie dann in diesem Sinn zu widerlegen.

Man könnte natürlich auch die Frage stellen, ob man so eine Aussage erst dann treffen dürfte, wenn erweislich alle gefährlich, radikal, faul sind, oder nur ein signifikanter Anteil. Gestern hat ein Afghane in Berlin seiner (Ex-)Frau auf der Straße die Kehle durchgeschnitten. Das ist/war bei uns jetzt eigentlich nicht so üblich.

Beachtlicherweise aber wird es in der SPD goutiert, von irgendwelchen Männern oder Weißen gleich auf alle zu schließen: Männer sind alle Gewalttäter, alle Weißen sind Rassisten und alle alten weißen Männer sowieso das ausnahmslos Allerletzte.

Ich muss da dringend mal ein Wörtchen mit der SPD reden, wenn ich von denen oder ihrer Stiftung wieder mal als „alter weißer Mann“ beschimpft werde. Ich möchte von denen nicht als Mann wahrgenommen werden. Was mich schon damals auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung sehr wunderte. Auf ein und derselben Veranstaltung schauten mir die Damen im Herrenklo auf dem Pissoir beim Pinkeln zu und besichtigten meinen Schniedel, und begründeten das damit, dass es „Männer und Frauen“ ja nicht mehr gäbe, also mithin auch keine Herrentoiletten mehr, und beschimpften mich als „alten weißen Mann“, der „mansplaint“. Frauen zumindest erkennt man an der Logik.

Zurück zur Integration.

Wie leicht, schnell und reibungslos das mit der Integration gewaltbereiter aggressiver Ausländer gehen kann, beweist gerade Wunderfrau Annalena Baerbock:

Die Gangsterbossin der kriminellen Organisation Greenpeace bekommt in Berlin schneller und einfacher die komplette Einbürgerung als ich einen neuen Personalausweis, wenn der alte abgelaufen ist.

Soll noch einer sagen, wir gäben uns keine Mühe bei der Integration auch von Problemfällen und Gewaltbereiten.