Ansichten eines Informatikers

Der Bäuerin Baerbocks achter Fehler

Hadmut
3.6.2021 14:25

Sieht nicht gut aus.

Das Thema mit dem Führen von ausländischen Graden hatten wir hier schon. Die Bundesländer haben da Vorgaben, wie Akademische Grade und Abschlüsse aus dem Ausland zu führen sind, und das ist nicht ganz trivial. Zumal die Anerkennung auch nur für solche Abschlüsse gilt, die etwa vergleichbar sind und auf einer vergleichbaren Prüfung beruhen. Man kann sich nicht einfach so einen 1-Jahres-Spaß-Master kaufen und sich dann mit Leuten gleichstellen wollen, die hier voll studiert und Staatsexamen abgelegt haben. Obwohl das Prinzip „Gender Pay Gap“ ja genau darauf beruht: Man behauptet einfach, dass Leute „gleiche Arbeit“ tun, wenn sie einen Abschluss Master haben, und dass eine mit Master in Politologie oder Kulturwissenschaften „gleich“ mit einem wäre, der einen Master in Ingenieurwissenschaften plus 20 Jahre Berufserfahrung hat, und beschwert sich dann über ungleiche Bezahlung trotz „gleicher Arbeit“ oder „gleicher Stelle“. Das Lügen und Betrügen wohnt dem Feminismus inne.

Dazu kommt, dass England aus der EU ausgetreten ist und sich die gegenseitige pauschale Anerkennung auch nur auf die EU-Staaten bezieht. Es ist aber unklar, ob damit auch rückwirkend die Anerkennung entfällt oder nur für zukünftig erworbene Grade. Das ist aber eigentlich egal, weil Baerbocks Überraschungsei-Master ohnehin nicht vergleichbar und anerkennungsfähig ist. Meines Erachtens darf sie ihn deshalb zwar führen, aber nur genau so, wie er erteilt wurde und mit Angabe der Universität, und nicht ins Deutsche als „Völkerrecht“ übersetzen. Das heißt, dass Annalena Baerbock gar nicht behaupten kann, irgendwas mit Völkerrecht gemacht zu haben, weil sie keinen Abschluss hat, der soweit anerkannt ist, dass sie das in das deutsche Wort übersetzen dürfte.

Nun ist der Plagiatsjäger Stefan Weber der Sache noch etwas nachgegangen und schreibt auch, mit Hinweis auf diesen Artikel über ausländische Grade in Deutschland, dass Baerbock den Abschluss hier in einer Weise führt, die nicht gestattet ist.

Und Exxpress.at listet dazu dann die insgesamt sieben Fehler in Baerbocks Lebenslauf auf.

7+1=8

Da hätte ich vielleicht noch einen achten.

Denn mir liegt ein Hinweis vor von jemand, der behauptet, jemanden zu kennen, der seinerseits behauptet, jemand von der Familie Baerbock zu kennen.

Es sei behauptet worden, weil es grün gut ankommt, Baerbock sei auf einem Bauernhof aufgewachsen. Auch diese Behauptung sei im Zuge des Baerbock-Cleanups verschwunden, denn das stimme nicht. Annalena Baerbock sei nie auf einem Bauernhof aufgewachsen und hätte überhaupt nie Kontakt mit Leben oder gar Arbeiten auf einem Bauernhof gehabt. Das sei ein Märchen für die Grünen und deren Wähler. (Und wenn man hörte, wie sie das mit den Kühen und den Schweinen zu Habeck sagte, ist das auch schwer vorzustellen, so redet niemand, der jemals mit Kühen und Schweinen zu tun hatte.)

Die Realität sei, dass sie lediglich in einem Bauernhaus gewohnt hätten, das ihre Eltern renoviert hätten. Man wird ja auch nicht Professor, indem man in ein Haus einzieht, in dem früher ein Professor wohnte.

Unterfüttert werde die Aussage, dass in den neueren Versionen ihrer Wikipedia-Seite (die in den letzten Tagen buchstäblich hunderte Änderungen erfahren hat) heißt:

1985 zog ihre Familie mit ihr nach Pattensen bei Hannover, wo sie mit zwei Schwestern und zwei Cousinen in einem von ihren Eltern sanierten ehemaligen Bauernhaus im Ortsteil Schulenburg aufwuchs.

Mmmh. Ja. Und wo stand das, dass sie vom Bauernhof käme? Mal Googeln. Ach gucke, die linke Postille FR: Grünen-Politikerin im Aufwind Annalena Baerbock – Vom Bauernhof in den Bundestag

Kaum eine deutsche Politikerin hat in den vergangenen Jahren einen solch steilen Aufstieg hingelegt wie Annalena Baerbock. Nun ist die Grünen-Vorsitzende Kanzlerkandidatin.

Berlin – Lange steht Annalena Baerbock noch nicht in der vordersten Reihe der Grünen. Geboren am 15. Dezember 1980 und auf einem Bauernhof nahe Hannover aufgewachsen, gehört sie zu den jüngeren Spitzenpolitikern der Bundesrepublik. Trotzdem hat sie bereits eine erfolgreiche politische Karriere hinter sich.

Oder die Für Sie:

Annalena Charlotte Alma Baerbock wurde in Hannover geboren und ist in der Nähe der Stadt in Pattensen auf einem Bauernhof aufgewachsen.

Oder noch besser der NDR:

In ländlicher Idylle lebte sie zusammen mit ihren Eltern, ihren beiden Schwestern, Tante, Onkel und deren Kindern auf einem Bauernhof. Baerbock spielte Fußball in einer Mädchenmannschaft und war Leistungssportlerin im Trampolinspringen.

Heieiei.

Das kommt an beim grünen Wähler. Der kleine Wildfang, der Tomboy vom Bauernhof, natürverbunden, ökologisch, emanzipiert, fern der Geschlechterrollen, sportlich.

Wobei die nächste Frage wäre, was genau sie da unter „Leistungssportlerin“ versteht. Als Quelle gibt Wikipedia da ein Interview mit Ulrich Wickert an, und dass Baerbock gern übertreibt, wenn es um sie selbst geht, wissen wir ja schon.

Sie sagt, sie sei in Hochzeiten „jeden Tag“ in die Turnhalle gegangen.

Was ich jetzt noch nicht für Leistungssport halten würde. Ich hatte während meines Studiums auch mal eine Phase, in der ich eine Sportart jeden Tag (Montag bis Freitag, selten sogar Samstag) in zwei Vereinen betrieben hatte, die kooperierten, indem sie ihre Mitglieder gegenseitig anerkannten, und die einen das Training Mo/Mi/Fr und die anderen Di/Do/Sa anboten. Und mit trainieren meine ich 90min Vollgas, also so, dass dabei der Saft lief, und man hinterher richtig „ausgepowert“ war, aber ich käme jetzt nicht auf die Idee das deshalb schon als Leistungssport zu bezeichnen. Für mich zählt sowas unter „hat mir viel Spaß gemacht“.

Und wenn ich dann bei Wikipedia über sie lese

Sie nahm im Nachwuchsbereich für den TSV Pattensen an Deutschen Meisterschaften teil und gewann dreimal Bronze im Doppel-Mini-Tramp.

Doppel-Mini-Tramp. Habe ich noch nie gehört. Bis neulich hätte ich unter diesem Begriff noch an das Film-Duo Charlie Chaplin und The Kid in Der Tramp gedacht. Mal Googeln:

Sowas habe ich noch nie irgendwo und auch in keiner Sportsendung gesehen. Wikipedia erklärt dazu:

Das Doppel-Minitramp ist wohl die am wenigsten bekannte der drei Formen, da sie praktisch nur beim Trampolinturnen Verwendung findet. Das Gerät bietet dem Springer ein mittels Stahlfedern an drei Metallbügeln befestigtes Sprungtuch von etwa dreifacher Länge wie Breite. Die zum Springer zeigende Einsprungfläche ist leicht geneigt, um die Anlaufgeschwindigkeit besser in Höhe umsetzen zu können, während der hintere Teil flach ist. Der Springer nimmt Anlauf und macht einen Aufsprung auf den geneigten Vorderteil, springt von dort auf den flachen hinteren Teil und weiter auf den Mattenboden hinter dem Gerät. Bei einem offiziellen Wettkampf muss man mindestens zweimal bis maximal dreimal das Sprungtuch berühren, um dann mit den Füßen auf dem Mattenboden zu landen.

Hä?

Das ist gar nicht das normale Trampolinspringen, wie man es von olympischen Spielen und sowas kennt, sondern nur so zwei, dreimal hopsen und ein Salto? Sowas in Leistungsform kennt man vom Geräteturnen, Sprung über das Sprungpferd oder neuerdings Sprungtisch. Das würde ich da für Leistungssport halten. Aber auf so ein kleines Minitrampolin springen und dann mit Salto auf eine Matte – sowas haben wir im Sportunterricht in der Schule gemacht.

Dieses Sportgerät da kannte ich noch nicht. Aber das muss man schon zugeben: Die Wettkämpfe sind nervenzerfetzend, das Publikum tobt schier. Knapp 30 Zuschauer bei deutschen Meisterschaften. Vermutlich die Eltern und Geschwister.

Irgendwie ist doch an der Frau einfach alles aufgeblasen und übertrieben.