Ansichten eines Informatikers

Wechselwüte

Hadmut
13.6.2020 18:57

Über die publoepileptischen Lügenschüttelkrämpfe aus der Agonie der Presse im Allgemeinen und der TAZ im Besonderen.

Dass die ohnehin schon verlogene Journaille längst ohnehin schon verlogenen Standpunkt aufgegeben hat und nur noch orientierungslos hin- und herspringt wie eine Kugel in einem vordigitalen Flipper, hat man schon an Corona gemerkt. So um Januar und Anfang Februar hieß es noch überall, Corona ist harmlos, nur ein Schnupfen, Vorsichtsmaßnahmen und Forderungen nach Grenzschließungen nur das Gegeifer Rechtsradikaler, die es als Vorwand für ihren Fremdenhass verwenden.

Vier Wochen später war es umgekehrt. Da hieß es, dass die Rechten die „Corona-Leugner” seien, es typisch für „rechte Verschwörungstheoretiker” sei, das alles zu verharmlosen und als Panikmache hinzustellen, Schutzmaßnahmen abzulehnen. Man schimpfte noch fürchterlich darüber, wenn Leute Abstände und Maskenpflicht nicht einhalten.

Dann kam (oder besser: ging) George Floyd, und man brauchte hier Black-Lives-Matter-Aufmärsche mit der Hoffnung auf Gedenk-Plünderungen, und *schwupps*, war es wieder völlig normal und moralisch gerechtfertigt, auf Masken und Abstände zu pfeifen. Die wechseln ihre Standpunkt schneller als man Säuglinge frisch windelt.

Die TAZ und die Wutbürger

Ich möchte mal etwas herausstellen.

Gestern (vor George Floyd)

Sucht mal bei der linken Postille TAZ, taz.de, nach „Wutbürger”. Nur so ein paar wenige Beispiele, allein von 2020:

7.1.2020

Kann man noch etwas bewegen, ohne dass der Wutbürger gleich auf die Barrikaden geht?

11.1.2020

Ob sie wohl durch das kleine Gummitier getriggert werden, die Wutbürger*innen, die ab April vielleicht auch durch diese Ausstellung laufen werden?

12.1.2020

Die Zeitung unter dem Arm des Wutbürgers gibt Aufschluss über den Ursprung seines Denkens: Es ist der Daily Telegraph, die am meisten gelesene Zeitung Australiens. Der Mann ist mit großer Wahrscheinlichkeit Opfer jahrelanger Gehirnwäsche – wie Millionen anderer Australier, die die Medien des US-Amerikaners Rupert Murdoch konsumieren.

22.1.2020

Die Fünf Sterne dagegen sind tatsächlich „weder rechts noch links“, und ein echtes Kernthema haben sie auch nicht. Entstanden im Protest gegen eine korrupte politische Klasse, waren sie die perfekte Adresse für Italiens Wutbürger – solange sie in der Opposition saßen.

22.2.2020

Griechische Wutbürger

Bei Protesten auf den ägäischen Inseln gegen die Flüchtlingslager dominieren rechte Parolen. Die neue Regierung setzt auf Abschottung.

26.2.2020

Offene Grenzen

Eine Allianz aus Wutbürgern und rechten Ideologen hat 2015 die Grenzen geöffnet – für bis dahin nicht Sagbares. […]

Sie morden in der Regel nicht ziellos. Der Terror richtet sich zuallererst und zuvörderst gegen diejenigen, die eine andere Hautfarbe haben oder andere Vorfahren als die selbsternannten Vollstrecker des völkischen Gedankens, andere religiöse Bindungen, vielleicht einen anderen Namen. Viele haben jetzt Angst, um sich, um ihre Freun­d:in­nen oder ihre Kinder, viele haben Wut.

Eine Woche nach den Morden von Hanau kommen in der taz Menschen zu Wort, die betroffen sind, die wütend sind, andere sind resigniert. Wir wollen, dass das gesehen wird, vielleicht sogar begriffen.

Auch gegen andere richtet sich der Terror. […]

Nicht Angela Merkel hat 2015 die Grenzen geöffnet. Es war eine unheilvolle Allianz aus Wutbürgern und rechten Ideologen, die 2015 die Grenzen geöffnet hat, für bis dahin in Deutschland nicht Sagbares und nicht Denkbares.

Heute stehen wir an einer kritischen Schwelle. In Chemnitz war zum ersten Mal zu sehen, wie Wutbürger:innen und Rechtsextreme offen gemeinsam aufgetreten sind. Später marschierten sie Seit an Seit in Berlin. Diese Mischung ist zu einer Bedrohung seit Jahrzehnten nicht gekannten Ausmaßes herangewachsen.

11.3.2020

Für Misstrauen sorgt allerdings, dass es bei den LsV-Aktionen immer mal wieder Bauern gab, die in Auftreten und Vorgehen schon sehr an AfD-nahe Wutbürger erinnerten.

2.4.2020

Wenn sie aber nun Christian Drosten die Medienpräsenz zu vergällen drohen, mit ihren Unterstellungen, dann geht das zu weit. Denn kein Troll, kein Wutbürger tröstet uns wie der podcastende Virologe der Herzen.

14.5.2020

Vom wichtigen Theateraufklärer in der Nachkriegszeit wurde Rolf Hochhuth zum starrsinnigen Wutbürger.

20.5.2020

Uns war sofort klar, dass der angebliche Student von der Regierung geschmiert war, um beunruhigte Wutbürger wieder zu beruhigen.

23.5.2020

Brauner Autokorso in der Hauptstadt […]

Selbst vor der PSOE-Zentrale in Madrid und vor dem Haus von Podemos-Chef Iglesias zogen die rechten Wutbürger auf. „Wir werden nicht ruhen, bist Du Spanien verlassen hast“, riefen sie. […]

In Madrid kommt es mittlerweile auch in Arbeitervierteln zu solchen Protesten. Von vielen Balkonen ist das metallerne Geklapper zu hören, auch ohne Töpfe. Wie das geht? Im Netz können sich Interessierte eine App herunterladen, die das Topfschlagen simuliert, die Tageszeitung La Razón gibt sogar eine Anleitung. Ein Lautsprecher genüge, um Dutzende von „wütenden Bürgern“ auf den Balkonen vorzugaukeln.

Der neueste Eintrag, den mir die Suchfunktion dort liefert, stammt vom 23.5.2020. Danach kam dann wohl nichts mehr.

George Floyd starb am 25.5.2020.

heute (nach George Floyd)

Die TAZ am 12.6.2020: Lasst euch nicht besänftigen – Die US-Autorin und Aktivistin Soraya Chemaly zeigt die Wut als befreiende Kraft.

In diesen Tagen flimmert sie wieder in vielen aufgeregten Bildern über unsere Displays: Wut. Der Mord an George Floyd hat eine Welle der Entrüstung ausgelöst und ein altbekanntes Problem wieder neu in den Fokus gerückt: den strukturellen und institutionellen Rassismus innerhalb unserer Gesellschaft. Unter den Demonstrant*innen sind besonders viele Frauen.

Folgt man der US-amerikanischen Journalistin und Aktivistin Soraya Chemaly, ist das kein Zufall. In ihrem nun auf Deutsch erschienenen Buch „Speak Out!“ zeigt die Autorin, dass der Kampf gegen Rassismus eng mit der Frauenrechtsbewegung verbunden ist.

In ihrer Abhandlung über die Kraft der weiblichen Wut führt sie daher viele Schwarze Frauen an, die sich unerschrocken gegen die Benachteiligung und Herabwürdigung von Schwarzen und People of Color einsetzen. Dabei ist das gerade für diese Frauen ungleich schwerer, wie Chemaly eindrücklich herausstellt. Ihre Stimmen werden seltener gehört, weil ihre Wut härter gemaßregelt wird.

Generell ist das so eine Sache mit der weiblichen Wut, meint die Autorin. „Es gibt wohl keine einzige Frau auf der Welt, die nicht wüsste, wie offen weibliche Wut verunglimpft wird.“ Als Beispiel führt sie die rassistischen Stereotypen von der zornigen Schwarzen, der feurigen Latina, der traurigen Asiatin und der verrückten Weißen an. Damit gelten Frauen, sobald sie ihrem Ärger Luft machen, gemeinhin meist als jähzornig, ungerecht und schlicht zu emotional. Schon kleine Mädchen leiden unter dieser strukturellen Diskriminierung. Weitaus häufiger als Jungs werden sie, wie Chemaly anhand von Studien der aktuellen Genderforschung zeigt, gemaßregelt und damit letztlich beinahe mundtot gemacht.

Wie kommt das?

Bis eben war Wut und Wutbürger noch das Synonym für rechten Dreck, widerliche Untermeschen, Sympathisanten der AfD. Auch von Wutbürger*innen war die Rede.

Und von einem Augenblick auf den anderen wechselt das ins völlige Gegenteil: Auf einmal ist Wut gesund, natürlich, erforderlich, gut, wird von „Unerschrockenen” betrieben, und jetzt sind es die „Rechten”, „Rassisten” und „Antifeministen”, die weibliche Wut verunglimpfen.

Als wäre nichts gewesen, den Standpunkt von eben auf gleich um 180° gedreht und gewendet.

Eurasien war nie im Krieg mit Ozeanien.

Warum lügen die so?

Die TAZ

Naja, die TAZ ist eben ein linker Misthaufen, eine marxistische Propagandaschleuder, und wo eine erlogene Ideologie drin ist, kann ja gar nichts anderes als verlogener Mist herauskommen. Dummes von Dummen für Dumme. Verlogenes von Verlogenen für Verlogene.

Links

Links kommt nicht ohne Verlogenheit aus. Deren „Poststrukturalismus” und „Haltungsjournalismus” sind ja nichts anderes als positiv besetzte Synonyme für Lüge und Lügenpresse. Man kann nicht links schreiben ohne zu lügen, weil links nicht funktionieren kann.

Befehlsempfänger

Es gibt im Prinzip so zwei linke Komplexe. Die, die im Prinzip Überbleibsel von Ostblock/Kommunismus/DDR/Stasi sind. Und die, die an der Befehls- und Geldleitung von Amerikanern hängen.

Und letztere kopieren und befolgen blind alles, was ihnen aus USA rübergegeben wird, ohne es zu verstehen. Gender Studies und sowas. Merkt man immer wieder sehr deutlich an ungelenken oder fehlerhaften Begriffen, die entstehen, weil sie amerikanische Begriffe fehlerhaft oder zu wörtlich übersetzen. Viele Aussagen und Behauptungen aus Gender Studies und linkem Spektrum werden erst dann verständlich, wenn man sie unter Berücksichtigung typischer Übersetzungsfehler, ungelenker Übersetzungen und „false friends” wieder ins Amerikanische zurückübersetzt.

Die Presse schreibt fast durchgängig nur noch das, was ihnen aus den USA vorgegeben wird, auf Kommando und synchron, ohne es selbst zu verstehen. Insbesondere ohne vorhersehen zu können, was der amerikanische Befehlsgeber als nächstes macht. Das ist für die unvorhersehbar. Deshalb kommen dann solche Änderungen, mit denen die selbst nicht gerechnet haben. Deshalb müssen die so häufig ihren Standpunkt wechseln. Weil sie Schreibbefehle bekommen, die sie nicht vorhersehen können, aber befolgen müssen.

Wie bei Orwell in seinem 1984, in dem man ständig die alten Zeitungen verbrennt und neu nachdrucken muss, um die Vergangenheit ständig an das aktuelle Narrativ anzupassen.

Agonie

Die Presse liegt im Sterben, krampft permanent, da wird nicht mehr langfristig oder auf glaubwürdig geplant.

Die sind intellektuell längst insolvent, leben gerade noch so von der Hand in den Mund, und haben gar nichts mehr anderes, als immer tagesaktuell zu den jeweiligen Tagesvorkommnissen gemäß der Rhetorikausbildung marxistisch rauszukotzen, was gerade passt, ohne noch darauf zu achten, ob sie gestern das Gegenteil behauptet haben.

Ob da irgendwas richtig, konsistent oder glaubwürdig ist, interessiert die nicht mehr. Deren einzige Hoffnung besteht daran, sich durch opportunistisches Herauskotzen irgendwie am Leben zu erhalten, bis das sozialistische Paradies da ist uns sie erlöst.

Frage

Wer kauft sowas?

Wer glaubt diesen Leuten noch irgendetwas?