Ansichten eines Informatikers

Professoren: Corona trennt Spreu vom Weizen

Hadmut
9.6.2020 22:39

Ich sag’s doch: Mal so ein Krisenstresstest, mal etwas echte Belastung, mal eine Abweichung vom Beamtenvollversorgungstrott, und schon treten die Unterschiede zu Tage.

Über leeres Hirn und einen offenen Brief von Professoren.

Ich habe doch schon mehrmals erzählt, dass ich gegen die Berliner Humboldt-Universität auf Auskunft geklagt hatte, was eigentlich Inhalt des Studiengangs Gender Studies in deren dortigem Allgemeinem und dem der Bundesverfassungsrichterin und Gender-Professorin Susanne Baer im Besonderen ist, und was da eigentlich abgeprüft wird. Was in den Literaturlisten steht. Auf den Vorlesungsfolien. Was einfach Inhalt des Studiums ist.

Sie wissen es nicht.

Obwohl sie bei Baer direkt gefragt hatten, konnte die nicht einmal selbst Auskunft darüber geben, was sie in rund 10 Jahren als Professorin mit eigenem Studiengang darin eigentlich gemacht haben will. Keine greifbaren Folien. Keine Literaturlisten. Keine Skripten.

Nicht ganz, ich habe auf deren Webserver zur Vorlesung mal Lehrmaterial als verschlüsseltes PDF gefunden. Sie wollen die Passworte aber nicht herausgeben, haben sie angeblich vergessen, wissen sie nicht mehr. Hinweise auf Vorlesungen gab es schon, aber da wurde jedesmal irgendeine externe Person eingeladen, die dann irgendetwas erzählt habe, nicht mehr feststellbar.

Was sie in ihren Prüfungen abprüfen? Wissen sie selbst nicht. Können sie nicht sagen. Aber Bachelor, Master, Doktor bekommt man dafür.

Die Uni meint, sie hat sich da nie drum gekümmert. Sie bekam vom Bundesfrauenministerium Geld, das sie dringend brauchte, und hat nicht weiter gefragt.

Da merkt man so richtig, was für eine Schundveranstaltung das ist. Viele Leser haben mir ähnliches über weite Bereiche der Geistes- und Sozialwissenschaften und natürlich der Gender-Studies berichtet. Reines Geschwafel, reiner Schund.

Das ist dann vor allem für mich als Informatiker frappierend. Ich kenne das so, dass es zu praktisch jeder Vorlesung (jedenfalls den prüfungsrelevanten Themen) reichlich Fachliteratur gibt (wenn auch das Angebot aus Deutschland oft sehr dürftig ist, aber als die USA noch Universitäten hatten, gab es von denen gute Bücher). Skripte, Vorlesungskopien, Literaturlisten jede Menge. Mein Studium fand noch in der Vor-Internet und Vor-Digital-Zeit statt (wir waren ja die Jahrgänge, die das dann aufgebaut und betrieben haben), wir waren noch auf dem Technik-Stand Copy-Shop, und bei uns war das so, dass wir uns zu jeder Vorlesung das Material vervielfacht haben, da ging einer in den Copy-Shop und hat das für 20 Leute kopiert, die hatten dort Großkopiergeräte mit riesigen Sortieranlagen. Wir waren da voll ausgestattet. Die Prüfungsordnungen waren klar. Ich war als Hiwi und Tutor schon daran beteiligt, als besagter Professor Beth mal den ganzen Zyklus Informatik I-IV gelesen hat, und da haben wir nach den vier Semestern den Studenten einen Ausbildungsnachweis erstellt: Einen Katalog der Themen und Inhalte, die gelehrt wurden, damit sie das später bei Bewerbungen als Nachweis vorlegen können. Klipp und klar aufgelistet, was wir gebracht haben. Wie auch schon oft erzählt, war ich der letzte oder vorletzte Jahrgang, der an der Uni damals nach der alten Prüfungsordnung das Hauptdiplom begonnen hatte, wir wussten aber nicht, dass die alten Vorlesungen wegfallen. Und weil ich damals schwer krank gewesen war und dann erst mal mit der Diplomarbeit angefangen hatte, hatte ich die Vorlesungen nicht gehört, die dann auch nicht mehr gehalten wurden. Das war aber kein wesentliches Problem, ich habe mich mit jedem Professor auf Literatur geeinigt, mir die Skripte und Vorlesungsfolien besorgt, und das alles selbst durchgearbeitet. Ich habe meine sämtlichen Hauptdiplomprüfungen alle ohne die Vorlesungen gemacht, alle mit schriftlichem Material. (Natürlich war ich in Vorlesungen, aber nicht in denen, über die ich dann geprüft wurde.) Das geht, weil der Inhalt schriftlich und nachvollziehbar vorliegt. Ging man in die Universitätsbibliothek, standen dort von den vorlesungsbegleitenden Büchern zu den Hauptvorlesungen so zwischen 20 und 100 Exemplare, gern mal so zwei, drei Regalböden voller Exemplare desselben Werkes, weil das einfach so war, dass man sich in die Bibliothek setzte und sich das Zeug selbst anlas und erarbeitete.

In Geisteswissenschaften haben sie damit erhebliche Probleme.

Viele Professoren der Geisteswissenschaften haben schreckliche Angst vor Online-Vorlesungen, gar zum Herunterladen, weil damit ruchbar würde, was für einen schrecklichen Blödsinn die da erzählen. Es wäre einfach zu lächerlich, und sie wissen es. Sowohl aus Deutschland, als auch aus den USA wurde mir berichtet, dass Professoren eine höllische Angst davor haben, dass ihre Vorlesungsinhalte „Rechten” in die Finger fielen, weil „Rechte” diese wissenschaftlich zerlegen könnten. (Man scheint schon so rein wissenschaftlich enormen Respekt und enorme Angst vor „Rechten” zu haben.)

In der Literatur über Gender Studies (der kritischen, nicht der inhaltlichen) habe ich Berichte gefunden, dass sie an amerikanischen Universitäten die Studentinnen verpflichten, das Lehrmaterial außerhalb des Hörsaals und der Privatwohnung nur in verschlossenen braunen Tüten zu transportieren und den Hörsaal in den Vorlesungspausen zu bewachen, damit keiner die Inhalte sehen kann. In Deutschland hat(te) man Vorlesungen, Seminare und Bibliotheken, die nur Frauen betreten durften. Wäre einfach gar zu peinlich, wenn ein Mann den Schwachsinn entdecken könnte.

Und wenn sie es dann doch mal schriftlich herausgeben – philosphisches Zeug oder Gender Studies Sammelbände und solcher Kram – ist es entweder (Gender Studies) direkt offensichtlich der allerdümmste Krampf, oder (Philosophie) so verschwurbelt und sprachverknotet, dass niemand bemerkt, dass ihnen zu sagen nichts einfällt. Ich war früher mal gelegentlich auf Vernissagen einer Kunstgalerie, auf der ein pensionierter Irgendwas-in-Geisteswissenschaften-Professor die Reden gehalten hat. Ohne auch nur die geringste Ahnung, worum es eigentlich geht, oder wo bei den Bildern oben ist, hielt der dort aus dem Stand 90-Minuten-Vorträge (philosophische Vorlesungen), wie der das an der Uni jahrelang gemacht hatte, gedrechselte Sätze mit erstaunlichen Verschachtelungen, und nie hat irgendwer auch nur ein Wort verstanden. Weil, und da waren wir uns im Stammpublikum bald einig, es für den Professor zu peinlich wäre, wenn jemand verstehen würde, was er zu sagen hat – nämlich nichts. Das waren einfach nur sinnloses Geblubber. Auszuhalten nur, weil Knabberkram und Alkoholika dazu gereicht wurden. Ich hatte mich damals mit einer zernitterten, geschätzt mindestens 90 Jahre alten Schrumpelschachtel angefreundet, mit der zusammen ich dann immer so herrlich über den Vortrag, die Bilder, die Vernissage gelästert habe, die fand das nämlich auch alles so hirnlos, bekloppt und leer. Die war in ihrem Berufsleben auch irgendwas an der Uni gewesen. Wir waren echt so wie Statler and Waldorf in der Muppets-Show. Eigentlich bin ich nur hin, um wieder mit der Alten abzulästern. Es war so herrlich. Leider kannte ich damals die Gender Studies noch nicht, sich mit der zusammen da reinzusetzen wäre der Superbrüller geworden. Die Muppets-Show in real. Oder wie Waldorf mal fragte: Warum fährt der Bär mit Rollschuhen auf der Bühne herum? Statler: Bewegliche Ziele sind schwerer zu treffen.

Geisteswissenschaftler sind für mich Schießbudenfiguren. Waidmanns Heil und Halleluja!

Nun weist mich ein Leser auf diesen offenen Brief hin: Zur Verteidigung der Präsenzlehre

Ein Datum habe ich jetzt nicht entdeckt, und an wen der „offene Brief” eigentlich gerichtet sein soll, steht auch nicht dran (wäre von Geisteswissenschaftlern wohl auch zuviel verlangt), aber weil er sich auf Corona und das Sommersemester 2020 bezieht, wird er so alt noch nicht sein.

Da jammern nun Professoren gar schrecklich, wie sehr sie doch die Online-Lehre überfordere. Sie wollen bitte, bitte wieder zurück zur Präsenzlehre. Unterschrieben von: Fast ausschließlich Geisteswissenschaftsprofessoren, vor allem Germanisten.

Klar, wenn man kein Skript und kein Buch und keinen Inhalt hinbekommt und so schreckliche Angst hat, dass herauskäme, was für einen Schrott man erzählt.

In den letzten Jahren haben sich an den Hochschulen Elemente einer digitalen Lehre immer mehr durchgesetzt: zunächst als Unterstützung der Präsenzlehre, dann als deren Ergänzung oder gar als eine mögliche Alternative, und nun, mit Corona, als glückliche Rettung. Und in der Tat: Ohne digitale und virtuelle Formate hätte sich das Sommersemester 2020 nicht durchführen lassen. Und auch grundsätzlich leisten digitale Elemente mittlerweile einen wertvollen Beitrag zur Hochschullehre.

Aber sie grämen sich aus drei Gründen:

1. Die Universität ist ein Ort der Begegnung. Wissen, Erkenntnis, Kritik, Innovation: All dies entsteht nur dank eines gemeinsam belebten sozialen Raumes. Für diesen gesellschaftlichen Raum können virtuelle Formate keinen vollgültigen Ersatz bieten. Sie können womöglich bestimmte Inhalte vermitteln, aber gerade nicht den Prozess ihrer diskursiven, kritischen und selbständigen Aneignung in der Kommunikation der Studierenden.

So ein Quatsch.

Sowas gibt’s sicherlich bei den Medizinern, die gemeinsam operieren oder sezieren lernen, in die Klinik zum Patienten gehen. Oder Chemikern, die im Labor den Umgang erlernen müssen. Aber wozu sollten die Schwafelakrobaten das brauchen?

Im Gegenteil: „Selbständige Aneignung” würde bedeuten, dass man den Leuten mal ein paar Bücher gibt und sagt, sie sollen sich das selbst durchlesen. Sie haben aber nicht nur keine brauchbaren Bücher, die meisten ihrer Studenten sind schlicht zu doof, sich etwas selbst zu erarbeiten.

2. Studieren ist eine Lebensphase des Kollektiven. Während des Studiums erarbeiten sich die Studierenden Netzwerke, Freundschaften, Kollegialitäten, die für ihre spätere Kreativität, ihre gesellschaftliche Produktivität und Innovationskraft, für ihren beruflichen Erfolg und ihre individuelle Zufriedenheit von substantieller Bedeutung sind. Dieses Leben in einer universitären Gemeinschaft kann in virtuellen Formaten nicht nachgestellt werden.

Nöh.

Erstens ist das nicht Aufgabe der Universität, zweitens wollte man solche Seilschaften ja gerade abschaffen, drittens schimpft man gerade deshalb ja auf Burschenschaften und Corps, und eigentlich gibt’s dafür Kneipen, Studentenwohnheime und sowas.

Aber nicht die Vorlesungen. Vorlesungen sind nicht zum Fummeln und Anbaggern da.

Wir waren damals übrigens so erwachsen, dass wir uns da selbst zusammentun und anfreunden und paaren und sowas konnten. Wir brauchten dafür keine Vorlesungen. Und keinen Professor als Bumsdirigenten. Wenn ich sowas lese oder an diese „Safe Spaces” mit Welpen- und Kätzchenfotos denke, erscheint mir das geisteswissenschaftliche Studium im wesentlichen die Überbrückung zwischen Kindergarten und Altersheim zu sein, damit auch die Phase dazwischen von Pflegekräften bedienstleistet und gewindelwechselt wird.

Die Universität hat nicht die Aufgabe, eine Sozialgemeinschaft zu sein, und wer dafür einen Professor braucht, der wird … eben Geisteswissenschaftler. Germanist.

3. Die universitäre Lehre beruht auf einem kritischen, kooperativen und vertrauensvollen Austausch zwischen mündigen Menschen. Dafür, so sind sich Soziologie, Erziehungs-, Kognitions- und Geisteswissenschaften völlig einig, ist das Gespräch zwischen Anwesenden noch immer die beste Grundlage. Auch dies lässt sich nicht verlustfrei in virtuelle Formate übertragen.

Boah, sind die verlogen.

Kritischen, kooperativen und vertrauensvollen Austausch zwischen mündigen Menschen.

Sag dort ein falsches Wort, ein falscher Blick gegen die political correctness, und Du wirst angegriffen, geschlagen, geshitstormt, ausgeladen, niedergebrüllt, als Nazi beschimpft, rausgekündigt, kaltgestellt.

Der wesentliche Grund, warum Soziologie, Erziehungs-, Kognitions- und Geisteswissenschaften körperliche Anwesenheit brauchen, ist, dass sie einen sonst nicht dafür verprügeln, bewerfen, bedrängen, niederbrüllen können, wenn man was sagt, was ihnen nicht passt oder nicht marxistisch ist.

Das Problem im Digitalen und Home Office ist eben, dass Soziologen mit ihrer Argumentationsweise dabei immer nur ihre eigenen Webcam, ihren Bildschirm, ihren Notebook zerstören. Deshalb mögen die das nicht. Vandalismus wird halt auf Dauer teuer, wenn man dabei in der eigenen Wohnung sitzt. An der Berliner Humboldt-Uni hatten Soziologen mal die Fakultät besetzt. Die war hinterher renovierungsbedürftig. Sowas können die sich privat nicht leisten.

Mit Blick auf diese drei Aspekte wollen wir den Wert der Präsenzlehre wieder in Erinnerung rufen. Wir fordern eine – vorsichtige, schrittweise und selbstverantwortliche – Rückkehr zu Präsenzformaten.

Nee, nee.

Die jammern, weil sie zum ersten Mal was arbeiten mussten.

Die wollen wieder zu den Schwafelrunden zurück, für die sie nicht schriftlich erstellen müssen. Lass Geisteswissenschaftsprofessoren ihre Vorlesungen dokumentieren, und die haben nach 3 Monaten das heulende Elend.

Was die Schulen zu leisten in der Lage sind, sollte auch Universitäten möglich sein:

Yup. Lehrpläne und Schulbücher.

Wir weisen auf die Gefahr hin, dass durch die aktuelle Situation die herkömmlichen Präsenzformate an Wertschätzung und Unterstützung durch die Hochschulleitungen, die Bildungsministerien und die Politik verlieren könnten, eine Unterstützung, die sie in der Zeit nach Corona dringend brauchen werden.

An Wertschätzung und Unterstützung verlieren könnten. Weil irgendwer merken könnte, dass eine digitale Vorlesung den Vorteil bietet, dass der Dozent sich nicht durchschwafeln kann sondern was vorlegen muss?

Corona sollte nicht zu einer nachgereichten Begründung für Entwicklungen in der Lehre werden, die vor Corona offen und kritisch diskutiert wurden.

„Offen und kritisch diskutiert wurden”

An den deutschen Sozial-, Blubber- und Geisteswissenschaftsfakultäten wurde noch nie irgendetwas offen und kritisch diskutiert. Marxismusbuden, die den kommunistischen Schwachsinn rezitieren und jeden platthauen, der was anderes sagt oder gar kritisch sieht. Hatte man vor 1968 den Muff unter den Talaren, hat man seither Nackte mit leerer Birne, die jedes Kind verprügeln, dass die Nacktheit des Kaisers artikuliert.

Offen und kritisch zu diskutieren heißt bei denen, auf Auskunftsersuchen Klageabweisung zu beantragen. Die Humboldt-Uni hatte meine Fragen, was bei denen Vorlesungsinhalt ist, anfangs damit zurückgewiesen, dass ich im falschen Bundesland wohne und auch das falsche Fach studiert hätte, also gar nicht erst am Diskurs teilnehmen könnte. Sowas nennen die „offen und kritsch diskutieren”.

Die Präsenzlehre als Grundlage eines universitären Lebens in all seinen Aspekten gilt es zu verteidigen.

Warum?

Alles, was ich da sehe, ist da Geheul und Gejammer erbärmlicher – gleichwohl auf Lebenszeit durchverbeamteter und vom Steuerzahler bis ins Grab zu alimentierender – Jammerlappen, die eine Krise kriegen, wenn sie zum ersten Mal eine Vorlesung aufbereiten müssen.

Wer seinen Vorlesungsstoff nicht tageslichttauglich präsentieren kann, hat als Professor an einer Universität nichts verloren. Dem fehlt es schon an der zentralen Eigenschaft und Fähigkeit des „Wissenschaftlers”, denn der Wissenschaftler hat Wissen zu ermitteln, zu dokumentieren und weiterzugeben. Und zwar nachvollziehbar und nicht in Form flüchtigen Geschwätzes und Geschwafels.

In Adele und die Fledermaus hatte ich den Analphabetismus bei Professoren beschrieben. Den funktionalen, bei dem jemand nicht in der Lage ist, sich in der für seine Stellung und Tätigkeit adäquaten Weise schriftlich zu äußern und zu lesen. Das habe ich schon so oft beobachtet, dass so viele Professoren schlicht nicht lesen und nicht schreiben in diesem Sinne können, dass sie nicht in der Lage sind, etwas zu artikulieren und zu fixieren, oder eben in dieser Form aufzunehmen.

Da sich der funktionale Analphabetismus nicht auf das elementare Lesen und Schreiben auf Grundschulniveau (wobei das Grundschulniveau das heute ja auch nicht mehr sicherstellt), sondern auf das adäquate Lesen und Schreiben in der eigenen Stellung bezieht, könnte man durchaus den Schritt gehen, und auch die Fähigkeit, etwas als Video zu präsentieren, darunter aufnehmen, auch wenn es nicht unbedingt schriftlich im engeren Sinne ist. Einfach die Fähigkeit, einen greifbaren und erkennbaren Inhalt so darzubieten, dass der Empfänger sich das auch offline (früher: Buch. heute eben auch: Vorlesungsvideo) reinziehen kann.

Man könnte natürlich auch einfach die Frage stellen, warum es nicht – wie in den letzten 2000 Jahren schon – auch ohne Video geht.

Keine Vorlesungen halten zu können heißt ja nicht zwingend, auf Video ausweichen zu müssen, das ist nur das für Schwafler am leichtesten zu erfassende Medium.

Warum gibt man den Leuten nicht einfach eine Literaturliste und beglückwünscht sie zu freier Zeiteinteilung?

So habe ich mein ganzes Hauptdiplom gemacht. Nicht wöchentlich, sondern immer einen Prüfungsumfang (ca. 8SWS) auf einmal, und die dann über ca. 4 bis 8 Wochen nonstop reingedonnert. Einen Stapel Bücher aus der Bibliothek geliehen, den Kühlschrank aufgefüllt, und dann ging’s los, volles Rohr. Vom Aufstehen bis zum Schlafengehen, wann auch immer das war. War eigentlich richtig geil und gut. Sich mal richtig auf ein Thema konzentrieren und nicht nur so wöchentlich tröpflesweise. In Ruhe und nicht im Vorlesungstrubel. Gute Bücher statt schlechter Vorlesungen.

Aber dafür sie die ja auf beiden Seiten zu doof.

Und zu willkürlich.

Deren Hauptproblem ist, dass sie kein falsch und richtig haben, sondern es immer nur darum geht, dem Dozenten nachzuschwafeln und zu blubbern, was der hören will.

Alles so erbärmlich.

Corona sei Dank kommt etwas davon ans Licht.