Ansichten eines Informatikers

Venezuela und die Wildsau

Hadmut
31.1.2019 1:14

Auch ein Aspekt.

Ich wundere mich ja immer, wie man nach Stalin, Mao, den Khmern, Nordkorea überhaupt noch Kommunist/Sozialist sein kann.

Seit 100 Jahren probieren sie das, es hat nie funktioniert, nur Gewalt, Unterdrückung, um die 100 Millionen Tote schätzt man, und stets muss man die Leute einmauern, damit sie nicht fliehen. Man muss eigentlich einen ziemlichen Dachschaden haben, um immer noch an diesem Weltbild festzuhalten, wenn man doch nun wirklich ausgiebig experimentell bewiesen hat, dass es nicht funkioniert.

So eine Hoffnung hatte man ja, dass man doch noch irgendwas zum Laufen bekommt. Kuba hat ja auch nicht funktioniert, aber Venezuela wollte man als Mustersozialismus haben.

Venezuela hätte sogar die zentrale Voraussetzung für Sozialismus erfüllt, nämlich dass irgendwer anderes zahlt. Thatcher sagte ja mal etwas in der Art, dass das Problem des Sozialismus sei, dass ihnen irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht, das sie ausgeben. Venezuela sitzt auf riesigen Erdölvorkommen, die das Land eigentlich ernährt hätten.

Dann aber kamen die Sozialisten und haben alles kaputt gemacht. Die Ölindustrie wurde – wie immer – sozialistisch mit Personal besetzt, wie bei uns mit der Frauenquote, und die waren halt ideologisch, korrupt und unfähig. Wie bei uns mit der Frauenquote. Das Ergebnis war, dass die Ölindustrie in sich zusammenfiel und das Land pleite ging, obwohl es so reich an Bodenschätzen ist und es sich dort eigentlich von selbst ernähren könnte. Übler kann man nicht abwirtschaften, Sozialismus funktioniert nicht mal unter Geldzufuhr (die wir hier nicht haben).

Vorhin kam irgendwo etwas im Fernsehen über Venezuela, wo sie nur aus der Hüfte mit versteckter Kamera ein paar Sekunden drehen konnten. Sie sagten, in den Stadtteilen laufen bewaffnete sozialistische Milizen herum (Stichwort: Faschisten, Antifa, SA, immer dasselbe Prinzip), die mit Gewalt verhindern, dass da irgendwer etwas negatives berichten könnte.

Ein Leser sieht darin einen Grund für das Druchdrehen der Linken:

Ich denke viel Linke merken wie mit dem ökonomischen und moralischen Zerfall Venezuelas ihre letzte Utopie den Bach abgeht. Viele können/wollen nicht akzeptieren dass sie mit ihrer lebenslangen Hingabe an eine absurde Ideologie gescheitert sind. Dann gibt es noch ein letztes Aufbäumen, wie bei einer krank geschossenen Wildsau.

Der Gedanke ist schön.

Aber ich glaube nicht in großem Umfang dran. Viele Linke sind so beschränkt, dass sie gar nicht erst merken und kapieren, was in Venezuela passiert oder warum es schief geht – oder wo das überhaupt ist.

Trotzdem sollte man Linke stets daran erinnern, dass es noch immer schief ging und es keinen einzigen wirklich sozialistischen, stabilen und menschenrechtskompatiblen Staat gibt. Zumindest meines Wissens nicht. Oder kennt Ihr einen?