Ansichten eines Informatikers

Die große grüne Greta-Show

Hadmut
25.1.2019 22:17

Was tischt uns die Presse da eigentlich für einen Schrott auf?

Ich hatte ja neulich schon geschrieben, dass uns da verkauft wird, dass Greta Thunberg da auf einer Klimakonferenz der Vereinten Nationen (oder sowas in der Art) alle aufgerüttelt, und dann kam aus Schweden eine Videoaufzeichnung, wonach die vor einem leeren Saal gesprochen und von einem Blatt abgelesen hatte. Der wievielte Versuch es war, wurde nicht erwähnt. Trotzdem wird uns das als die große tolle flammende Rede verkauft.

Dann hieß es, die große Greta würde in der ganzen Welt erwartet, lehne das aber ab, weil sie nicht fliegen wolle. Gerade wird groß zelebriert, dass sie in 65 Stunden von Schweden nach Davos mit dem Zug fahre.

Ich war eigentlich schon drauf und dran, heute einen bösen Artikel darüber zu schreiben, dass ich mich inzwischen frage, was diese Presse-Scheiße eigentlich soll, uns eine 15-jährige (inzwischen 16-jährige) Göre, von der man bisher nicht mehr gesehen hat, als dass sie notorisch die Schule schwänzt und von einem Blatt vor einem leeren Saal abliest, und nur Moral-Emotional-Rhetorik, aber keinen einzigen sachlichen Punkt bringt, als „Klima-Expertin” hinzustellen und einzuhämmern, als wüsste die es besser als die gesamte Erwachsenenwelt. Als würde man auf jegliches Fachwissen und Lebensarbeit einfach pfeifen und eine feiern, die da einfach mal so daherkommt und einfach aus dem Nichts behauptet, was die Presse hören will.

Experte ist heute, wer a) Frau ist und b) sagt, was dem Mainstream passt. Das ist zwar nicht neu, sondern seit 20 Jahren so, aber so auffällig war es noch nie. Dann ist man sofort „Expertin”. Sagt man was anderes, wird man ignoriert oder ist bestenfalls „umstritten”. Da können Leute seit 30 Jahren im Beruf sein, aber „Experten” sind sie nicht, weil sie nicht das sagen, was die Journallie hören will.

Dann schrieb mich heute eine Frau an und beschimpfte mich, weil ihr „mein Stil gar nicht gefalle”. (Als ob man nur schreiben dürfe, was ihr gefällt.) Was mir einfiele, eine Minderjährige so zu kritisieren. (Na, und? Die Minderjährige schießt ja auch auf alles, und ich könnte mich nicht erinnern, dass sie mich davon ausgenommen hätte.)

Zur Erinnerung die Wortwahl der jungen Dame:

“Wir Kinder tun oft nicht das, was ihr uns sagt. Wir tun das, was ihr tut. Und weil ihr Erwachsenen auf meine Zukunft scheißt, tue ich das auch. Mein Name ist Greta, und ich bin in der neunten Klasse. Und ich bestreike die Schule für das Klima bis zum Tag der Wahl.”

Sich zu bilden ist offenbar nicht ihre Absicht.

Da hatte ich schon irgendwie das Gefühl, dass an der ganzen Sache irgendwas nicht stimmt, dass da irgendwas fehlt. Ich konnte es nicht so genau eingrenzen, aber irgendwie kam mir an dem ganzen Auftreten des Mädchens, ihrer Mimik, ihrem strichgeraden Mund und emotionslosem stets geradeausgerichteten Blick irgendwas komisch vor. Und komisch fand ich auch, dass man da kaum etwas von der sah und hörte, obwohl man ständig von ihr sah und hörte. Normalerweise hätte ich erwartet, dass wenn jemand erst so hochgepusht wird, dass man dann alles erfährt. Sie zu hause, in der Schule, beim Spielen oder auch demonstrieren sieht, sie als Interviewobjekt im Kinderfernsehen bringt. Aber da kam praktisch nichts. Neulich gab’s mal irgendwo ein Foto und einen kurzsekündigen Filmschnipsel, wie sie da mit ihrem Schild stur irgendwo rumsteht. Irgendwie bildete sich da bei mir das Gefühl, dass da irgendwas seltsam ist, zumal ich einfach das Gefühl hatte, die guckt irgendwie komisch. Ich habe hier jede Menge Mädchen in der Nachbarschaft, und die sind alle kaum zu bremsen. Quatschen unentwegt, haben Bewegungsdrang, bringen ungefähr drei Gesichtsausdrücke pro Sekunde, weil sie mit Mund, Händen, Körper und Gesicht gleichzeitig reden. Und dann sind die lustig, die lachen und singen und tanzen und klettern unentwegt. So einfach gesunde Kinder eben. Und dann sieht man von dieser Greta immer nur diesen einen Gesichtsausdruck, der so irgendwo zwischen Null und grimmig liegt. Der Mund ein horizontaler Strich. Völlig regungslos. Keinerlei Lachen, nicht mal lächeln.

Ich hatte mich schon gewundert, warum ein 15-jähriges Mädchen eine Fremdsprache so fehlerfrei und exakt und intoniert spricht wie eine Nachrichtensprecherin. Als ob das vorher wochenlang eingeübt worden wäre. Mir war schon der Gedanke gekommen, ob die vielleicht gar nicht existiert und das ein Hoax irgendwelcher Leute wäre, die die mit dem Computer synthetisiert haben, uns da ein Avatar/Deep Fake vorgegaukelt wird und das Öko-Thema nur die Masche ist, uns abzulenken und die Leute glauben zu lassen, was sie glauben wollen.

Nun wies mich gerade ein Leser auf diesen Artikel aus der Schweiz hin, und auf Wikipedia wird das inzwischen bestätigt.

Das Mädchen hat das Asperger-Syndrom.

(Ich hatte schon mit einer ganzen Reihe von Lesern schriftlich oder telefonisch Kontakt, die das Asperger-Syndrom haben und mich kontaktierten, auch andere Arten von Autismus. Aber ich habe nie einen persönlich getroffen oder gesehen, habe deshalb keine Kenntnis, wie sich das auf Gestik und Mimik auswirkt. Einer beschrieb mir aber sehr anschaulich, dass er in einer speziellen Schule „lernen” musste, Emotionen anderer Leute zu erkennen und zu interpretieren, und selbst Emotionen, Mimik, Gestik und so weiter wie eine Fremdsprache einzusetzen, damit das bei anderen ankommt, obwohl er selbst damit nichts anfangen kann und ihm das eigentlich völlig egal ist. Er hat aber verstanden und gelernt, dass es ihm Vorteile bringt und das Leben erleichtert, wenn er diese Fremdsprache spricht, und es eine Art der Rücksichtnahme auf andere ist.)

Der Schweizer Blick schreibt, dass ihre Mutter Malena Ernmann Opernstar war und 2009 am European Song Contest teilgenommen hat, aber (und schreibt schwedisch von „das Mami”):

Mit dem Song «La Voix», einem extravaganten Mix aus Pop- und Klassikklängen, schaffte sie es zwar ins Finale – landete dort aber auf dem enttäuschenden 21. Platz.

Doch trotz ESC-Debakel: Malena Ernman wurde in Opernkreisen auch schon als schwedische Antwort auf Cecila Bartoli gehandelt. Doch während das Mami in der Welt Arien schmetterte, verstummte zu Hause in Stockholm sein Töchterchen Greta. Die heutige Klima-Ikone hörte auf zu sprechen, zu essen – besser ging es ihr erst, als sie ihr Leben dem Kampf gegen den Klimawandel widmete.

Mutter Malena: «Greta wurde zur Anführerin – und wir sind ihr gefolgt»

Und auch für Mutter Malena änderte Gretas Entscheidung alles: Die erfolgreiche Opernsängerin musste ihre internationale Karriere auf Eis legen. Grund: Tochter Greta kämpft gegen die CO2-intensive Fliegerei – und verlangte, dass auch die Mutter ihre Werte lebt. «Ich habe aufgehört zu fliegen, weil in der Familie entschieden wurde, dass es jetzt genug ist», sagte Mami Malena unlängst der schwedischen Zeitung «Expressen».

«Greta wurde zur Anführerin, und wir sind ihr gefolgt. Sie sah die Welt so, wie sie war.» Denn mit der heutigen Emissionsrate hätten wir in 18 Jahren keine Atmosphäre mehr. «Und ohne können wir nicht leben.»

Ein – vorsichtig ausgedrückt – verhaltensauffälliges Kind schikaniert die eigene Familie und macht der Mutter die Karriere kaputt, weil die Mutter damit überfordert ist, ihr Kind zu erziehen statt sich von ihm erziehen zu lassen. Und das hebt man nun auf internationales Niveau, damit sie da das gleiche mache.

Leben konnte auch Malena Ernman «fast nicht mehr», wie sie im autobiografischen Buch «Szenen aus dem Herzen» beschreibt. «Unserer Familie ging es sehr schlecht. Sogar der Hund litt.» Denn nachdem klar war, dass die ältere Greta an einer Ausprägung des Asperger-Syndroms leidet, fanden die Ärzte endlich auch den Grund für das Verhalten von Gretas kleiner Schwester Beata (13): Das Mädchen hat ADHS.

Und heute, wo Greta die Ikone der Schüler im Klimastreik ist – und ihre Sprache wiedergefunden hat –, singt auch das Mami wieder. Nicht auf den Bühnen der Welt, sondern zuletzt im Musical «As in Heaven» in Stockholm. Doch so ganz mag das Mami der Tochter nicht folgen: Malena wurde «nur» Vegetarierin – der Rest der Familie lebt Greta zuliebe vegan.

Und:

Greta war etwa acht Jahre alt, als sie in der Schule zum ersten Mal von der Klimaerwärmung und ihren Konsequenzen hörte. Seither gibt es für sie praktisch kein anderes Thema mehr. Das hat auch mit ihrer Persönlichkeit zu tun. Sie hat Asperger, eine Form von Autismus. Typisch für Betroffene ist, dass sie sich nicht gut in andere Menschen hineinversetzten können, dafür oftmals eine grosse Leidenschaft für ein ganz bestimmtes Thema entwickeln.

Und auf Wikipedia:

Greta Thunberg ist die Tochter der Opernsängerin Malena Ernman und des Schauspielers Svante Thunberg. Nach eigenen Angaben beschäftigte sie sich im Alter von acht Jahren erstmals mit dem menschengemachten Klimawandel und begann ihr Klimaschutzengagement zunächst damit, zur Energieeinsparung im Haus die Beleuchtung auszuschalten, später beschloss sie, nicht mehr zu fliegen und sich vegan zu ernähren, ebenso überzeugte sie ihre Familie davon. Im Alter von 11 Jahren wurde sie durch die Beschäftigung mit dem menschengemachten Klimawandel depressiv und hörte auf zu sprechen und zu essen. Anschließend wurden bei ihr das Asperger-Syndrom, Zwangsstörungen sowie selektiver Mutismus diagnostiziert. Später begann sie sich aktiv öffentlich für Klimaschutz einzusetzen.

Asperger, Zwangsstörung, Sprachstörung.

Asperger-Leute sind nicht dumm, oft (nicht immer) im Gegenteil, aber die Wertungen und Gewichtungen stimmen nicht, und es kann eben (besonders im Jugendalter) passieren, dass sie sich in ein Thema verrennen und alles andere fallen lassen. Glück haben die, die das dann zum Beruf machen können. Denn das wird ihnen auch nie langweilig, sie werden nie überdrüssig, es in einer Endlosschleife bis in alle Ewigkeit zu tun.

Das dürfte wohl der Grund sein, warum das Mädchen nur diesen einen Gesichtsausdruck hat. Warum man sie vor einem leeren Saal sprechen lässt. Warum sie vorgefertigte, einstudierte Texte abliest, das aber präzise und ausdruckslos wie ein Uhrwerk. Und warum man auch sonst nicht viel von ihr sieht.

Es dürfte auch der Grund sein, warum man es ihr überhaupt durchgehen lässt, die Schule zu schwänzen. Wenn die vorher ganz blockiert war und ihr das als einziges hilft, dann ist das naheliegend, dass die Schule ihr das gestattet.

Naja, dann ist die halt eben so. Aber eben auch nicht so, dass man das als hinreichende Urteilsfähigkeit ansehen kann.

Mir fehlt dann jedes, jegliches Verständnis dafür, dass uns die hiesige Presse das Mädchen als die Ikonoe und tapfere Klimakämpferin hinstellt, und uns in deren Psychotherapie einzuspannen. Quasi die Eskalation des Feminismus, die Welt ist dafür verantwortlich, dass ein 16-jähriges Mädchen ihren Willen bekommt. Asperger hin oder her, so geht’s nicht. Es kann nicht angehen, dass die da nicht nur ihre Familie, sondern die ganze Welt umtreibt, und die Presse da voll mitmacht, uns aber verschweigt, was dahintersteckt (und ich habe wenig Zweifel, dass die Presse das wusste, denn der Schweizer Blick wusste es, in Wikipedia steht es, und die isolierte Berichterstattung über den angeblichen Vortrag vor Persönlichkeiten hat darauf ja auffällig Rücksicht genommen).

Bei mir bleibt der Geschmack, dass das eine enorme Fake-News-Kampagne ist, und sich da jemand sogar eine (damals) 15-Jährige Autistin ganz bewusst vor den Karren spannt.

Ich finde es widerlich.