Ansichten eines Informatikers

Feministische Pornos aus Freiburg

Hadmut
6.12.2018 0:29

Es ist ein Elend.

Die Krone meldet, dass eine Gruppe Freiburger Studenten mit der Herstellung von Pornos befasst ist.

Was sonst!?, ist man versucht zu fragen.

Sie haben sogar eine Webseite. Und ein Startup namens feuer.zeug gegründet. (Startup? Oder doch eher Fuckup?) Das Geschäftsmodell scheint nicht unbedingt der Brüller zu sein:

Da die Studenten kein Eigenkapital haben und die Förderungen der Stadt Freiburg zu wenig sind, starten sie eine langfristige Crowdfunding-Kampagne. Der erste Pilotfilm ist bereits im Kasten und soll im Dezember erstmals gezeigt werden.

Die Porno-Förderungen der Stadt Freiburg sind zu wenig…

Sie haben Sendungsbewusstsein und wollen „bessere” Pornos machen. Dazu:

Doch genau das will feuer.zeug ändern. Die Gruppe möchte, dass Themen wir Safer Sex und Gendervielfalt genau so Einzug in Pornos hält und nicht nur überduchschnittlich große, pralle und geglättete Geschlechtsteile vorkommen sollten. Statt dem üblichen „Rein-raus-Ende“-Filmchen soll Sex in all seinen Formen und Facetten als erotische und intensive Art der menschlichen Begegnung gezeigt werden.

Das hat mir gerade noch gefehlt: Gendervielfalt im Porno. Wer soll sich sowas angucken? Soll mich das dann irgendwie anspitzen oder was? Dann doch lieber gleich die Muppets Show gucken. Die sind wenigstens witzig (Schweine im Weltall…)

Bisher dachte ich ja immer, dss Pornos stinklangweilig sind, weil immer das gleiche Programm kommt. Kennt man ein Dutzend, kennt man sie alle.

Nun jedoch geht mir durch den Kopf, dass das vielleicht doch ein Vorteil sein könnte, dass die sich alle an ein bewährtes Drehbuch halten und nur leicht varriieren („Warum liegt denn hier soviel Stroh rum?”). Denn wenn man dann solche Slogans sieht, fragt man sich schon, was die da eigentlich unter Porno verstehen.

„Wir filmen Safer Sex und expliziten Consent. Um sicherzustellen, dass wir verantwortungsbewusst gelebte Sexualität zeigen, besprechen wir vor dem Shooting das Drehbuch mit Sexualwissenschaftler*innen.”

Ah, jetzt hab ich’s verstanden. Das sind Notariatspornos. Die dauern 90 Minuten. 80 Minuten müssen sie beim Notar aushandeln, was sie treiben, und es schriftlich niederzulegen. Dann versuchen sie, das vereinbarte Programm in 10 Minuten durchzuziehen, während dem Notar einer abgeht.

Letztlich sind es ja keine Pornos, sondern verfilmte soziologisch-geisteswissenschaftliche Utopien. Schau, ich habe hier ein Formular mit den 250 beliebtesten Sexualpraktiken. Sei doch so nett und fülle das Formular aus, damit ich dann weiß, was ich mit Dir anstellen kann, sobald Du das Formular dreifach unterzeichnet und eingereicht hast. So spannend wie Malen nach Zahlen.

Vielleicht sollte ich auch Pornos drehen und nach Förderung gucken.

Nachtrag: Warum halte ich nichts von Vielfalt-Pornos?

Weil es hier nicht um Krimis oder Dokumtarfilme geht, sondern um Pornos. Da will/soll/muss man das sehen, worauf man geeicht ist. Und das sind eben bei der Bevölkerungsmehrheit eindeutig Männer oder Frauen. Ich glaube nicht, dass es auf dieser Ebene funktioniert, die Leute umzuerziehen, indem man ihnen was anderes unterjubelt.