Ansichten eines Informatikers

Die feministische Version von „Mein Kampf” und andere Wissenschaftlichkeiten

Hadmut
5.10.2018 1:13

Man habe die Unwissenschaftlichkeit der Geisteswissenschaften aufs Neue bewiesen.

Als ob das nicht bekannt wäre, dass Geisteswissenschaften doppelt unter Null sind, was Geist und was Wissenschaft betrifft.

Es gab ja schon öfters Fälle, in denen Leute den Geisteswissenschaftler absurde Nonsens-Artikel untergejubelt haben. Sokal. Der conceptual penis. Was eigentlich nicht überraschen kann, denn es gibt ja keine Trennlinie, keine Grenze. Die Geisteswissenschaften beruhen ja auf der Annahme, dass man nichts belegen muss und alles wahr und richtig ist, bis das Publikum es falsifiziert. Und das wird kein Publikum mehr tun, denn Gegenrede wäre ja Nazi, frauenfeindlich, islamophob und so weiter. Geisteswissenschaft ist, wenn a) alles als richtig gilt, dem keiner widerspricht und b) jeder aufs Maul bekommt, der widerspricht.

Das ist übrigens der Grund, warum die Genderista sich für wissenschaftlich halten. Denen widerspricht keiner.

Das ist übrigens auch der Grund, warum die Antifa sich für wissenschaftlich hält. Die hauen jedem aufs Maul.

Ich habe inzwischen viele Hinweise in der Mailbox, aber die erste Quelle war wohl das Wall Street Journal:

Drei Wissenschaftler/Studenten/Doktoranden (einer in Mathematik) haben die Geisteswissenschaften nun total vorgeführt, indem sie denen gleich einen ganze Reihe Nonsense-Papers vorlegten, die anscheinend alle durchgingen und publiziert wurden. (von denen kam auch der conceptual penis)

Der Anfang ist die feministische Geographie.

Irgendwo in den Tiefen meiner Mailbox habe ich einen Leserhinweis, aber noch nicht verarbeitet und nachgelesen, über eine neue feministische Sonderdämlichkeit, nämlich die feministische Geographie, so eine Art Atlas der Lebenswirklichkeiten. Diskriminierung nach Ländern. Dämlich unter Null.

So einem feministischen Geo-Journal haben sie ein Paper untergejubelt, wonach man in einem Park ein Jahr lang sexuelle Belästigung unter Hunden beobachtet habe, und noch damit befasst war, wie die Einwilligung zum Sex unter Hunden stattfindet.

Abgesehen davon, dass das Paper endblöd war, sich darin aber von deren sonstigem Senf nicht unterscheidet, hat man auch nie überprüft, ob die angegebene Autorin existiert und den angegebenen Abschluss in Gender Studies wirklich hat.

Ihnen ging es darum, dass der Wissenschafts- und Hochschulbereich von einer Politlawine förmlich übernommen worden ist:

The three academics call themselves “left-leaning liberals.” Yet they’re dismayed by what they describe as a “grievance studies” takeover of academia, especially its encroachment into the sciences. “I think that certain aspects of knowledge production in the United States have been corrupted,” Mr. Boghossian says. Anyone who questions research on identity, privilege and oppression risks accusations of bigotry.

Grievance Studies – Jammerstudien

Beginning in August 2017, the trio wrote 20 hoax papers, submitting them to peer-reviewed journals under a variety of pseudonyms, as well as the name of their friend Richard Baldwin, a professor emeritus at Florida’s Gulf Coast State College. Mr. Baldwin confirms he gave them permission use his name. Journals accepted seven hoax papers. Four have been published.

This isn’t the first time scholars have used a hoax paper to make a point. In 1996 Duke University Press’s journal Social Text published a hoax submission by Alan Sokal, a mathematical physicist at New York University. Mr. Sokal, who faced no punishment for the hoax, told me he was “not oblivious to the ethical issues involved in my rather unorthodox experiment,” adding that “professional communities operate largely on trust; deception undercuts that trust.”

But he also said he was criticizing an academic subculture “that typically ignores (or disdains) reasoned criticism from the outside.”

In den Wissenschaften findet man dasselbe Syndrom wie in den Medien und der Politik: Die Filterblase. Sie nehmen Kritk von außerhalb nicht mehr wahr und verblöden rapide, weil sie sich in einer Selbstbestätigungsschleife hochjubeln. Ich würde es intellektuelle Inzucht nennen. Die Medien nennen es „Deutscher Fernsehpreis” und sowas. Die Universitäten nennen es Wissenschaft. Frauenförderung. Und sowas.

Also haben sie einfach mal 20 Ulkpapers mit wechselnen Pseudoautoren geschrieben.

Each paper “combined an effort to better understand the field itself with an attempt to get absurdities and morally fashionable political ideas published as legitimate academic research,” Mr. Lindsay wrote in a project summary. Their elaborate submissions cited and quoted dozens of real papers and studies to bolster the hoax arguments.

One of the trio’s hoax papers, published in April by the journal Fat Studies, claims bodybuilding is “fat-exclusionary” and proposes “a new classification . . . termed fat bodybuilding, as a fat-inclusive politicized performance.”

Die haben das Bauprinzip der Geisteswissenschaften genau erkannt: Man verkauft Absurditäten und politische Schnapsideen, die gerade in Moralmode sind, als wissenschaftliche Forschung, und fertig ist die Wissenschaft, weil es jeder gerne frisst ohne zu denken. Etwa dass Bodybuilding fett-ausgrenzend wäre und man jetzt inklusives Fett-Bodybuilding bräuchte.

A hoax paper for the Journal of Poetry Therapy describes monthly feminist spirituality meetings, complete with a “womb room,” and discusses six poems, which Mr. Lindsay generated by algorithm and lightly edited. Founding editor Nicholas Mazza said the article went through blind peer review and revisions before its acceptance in July, but he regrets not doing more to verify the author’s identity. He added that it took years to build credibility and get the Journal of Poetry Therapy listed in major scholarly databases. “You work so hard, and you get something like this,” he said. Still, “I can see how editors like me and journals can be duped.”

Da baut einer jahrelang ein Journal of Poetry Therapy (was soll das sein?) auf und schüttelt sich dann, dass ihm jemand Unsinn unterjubeln konnte, spirituelle feministische Sitzungen mit einem Gebärmutter-Zimmer.

Affilia, a peer-reviewed journal of women and social work, formally accepted the trio’s hoax paper, “Our Struggle Is My Struggle: Solidarity Feminism as an Intersectional Reply to Neoliberal and Choice Feminism.” The second portion of the paper is a rewrite of a chapter from “Mein Kampf.” Affilia’s editors declined to comment.

Einem Journal für Frauen und Sozialarbeit haben sei gar ein Kapitel aus Hitlers „Mein Kampf” untergejubelt, nur auf feministisch umgeschrieben.

Was mich jetzt auch nicht verwundert, denn dass sich Linke und Nazis in Methodik und Denkweise kaum unterscheiden, habe ich beschrieben. Unter dem feministischen Geschreibsel fällt auch „Mein Kampf” nicht auf, wenn man die Gegnergruppe austauscht. Wie soll das auffallen? (Aber natürlich sind sie alle „gegen rechts”.)

Der Hoax ist nicht aufgefallen, weil er eben nicht schlimmer ist als das, was sie sonst so schreiben:

Gender, Place & Culture, for instance, published a 2017 paper that wasn’t a hoax analyzing the “feminist posthumanist politics” of what squirrels eat. This year Hypatia, a journal of feminist philosophy, published an analysis of a one-woman show featuring “the onstage cooking of hot chocolate and the presence of a dead rat.” The performance supposedly offers “a synthaesthetic portrait of poverty and its psychological fallout.”

Feministische posthumanistische Politik anhand von Eichhörnchenfutter? Das kochen von Schokolade auf der Bühne in Anwesenheit einer toten Ratte? Habe ich das richtig verstanden? Das sollen erst gemeinte Papers gewesen sein, kein Hoax.

In July it formally accepted another hoax paper, “When the Joke Is on You: A Feminist Perspective on How Positionality Influences Satire”—an argument that humor, satire and hoaxes should only be used in service of social justice, not against it.

Ann Garry, an interim editor of Hypatia, said she was “deeply disappointed” to learn that the papers, which went through double anonymous peer review, may be hoaxes. “Referees put in a great deal of time and effort to write meaningful reviews, and the idea that individuals would submit fraudulent academic material violates many ethical and academic norms,” she said.

Man kann ihnen jeden feministischen Scheiß andrehen und der geht dann sogar durch zwei Peer Reviews, obwohl die sich angeblich viel Zeit nehmen.

Warum?

Ihr fragt, warum?

Weil man jeden, der Papers von Frauen oder zu Feminismus kritisiert hat, akademisch gelyncht hat.

Die Art der Frauenförderung, die man betrieben hat, war deckungsgleich mit Zwangsverblödung. Man hat die Leute gezwungen, den Mist zu akzeptieren, den Feministinnen und Quotentussen abliefern. Schaut mal, was am Cern gerade lief. Selbst wenn die Reviewer gemerkt haben, was für einen Mist sie da vorgelegt bekommen: Sie würden sich hüten, es zu sagen, weil sie das nicht überleben würden.

Der Brüller ist ja, dass die Autoren das als Grievance Studies bezeichnen, kann man auch als Opferstudien bezeichnen, und die sich nun alle als Opfer der Hoaxe sehen.

Alle drei Autoren meinen übrigens, dass ihre akademische Karriere beendet sei, dass sie niemand mehr nehmen würde (kommt mir so bekannt vor).

Wären die Universitäten Orte der Wissenschaft, hätten man die Autoren zu Professoren gemacht und die Reviewer rausgeworfen.

Es gibt übrigens auch ein Video dazu, Teil 1 geht rund um James Dalmore (der bei Google für Ärger sorgte), Teil 2 geht über diese Hoaxe:

Da gibt’s auch noch einen Bericht über die drei, und hier noch ein PDF und ein Video mit weiteren Informationen.

Das wirklich Böse daran ist ja nicht, dass die alle so doof und korrupt sind.

Das Böse ist, dass man genau das politisch gewollt und durchgesetzt hat, die völlige Verblödung der Universitäten um a) Frauen zu installieren und b) Sozialismus und Gleichheit durchzusetzen. Wie an den Schulen, an denen man nicht mehr lesen, schreiben, rechnen lernt, weil alle gleich sein sollen und Gleichheit nur auf dem gemeinsamen und damit untersten Niveau aller Anwesenden möglich ist.

Und das ist das Nullniveau.

Beängstigend daran ist nämlich nicht nur diese massive, erwiesen restlose Verblödung der Hochschulen.

Beängstigend ist, dass es bei uns keine Presse, keine Medien, keine Professoren, keine Politiker mehr gibt, die dagegen noch etwas sagen. In den USA gibt es immerhin noch Medien, die das anprangern. Bei uns nicht.

Klar muss man sich machen, dass dieser Betrug bei uns von Verfassungsorganen ausgeht und das Bundesverfassungsgericht ein zentrale Instanz politisch betriebener Verblödung ist. Die haben nicht nur die Qualitätsmaßstäbe bei Promotionen verhindert, um Frauenförderung und Politisierung durchzusetzen, und natürlich die Bundesregierung über Ministerien.

Qualität gäbe es nicht, sie sei nur ein Mythos, aufgebaut von weißen alten Männern, um Frauen auszugrenzen. Deshalb müsse jegliche Qualitätserwartung abgeschafft werden, führe die Gleichstellung der Frau nur über die Qualitätslosigkeit und den Verzicht auf Erlernen und Üben des Berufs, weil Frauen Wert auf Work-Life-Balance legten und nicht in Labors schuften wollen. Das ist die Doktrin der Genderisten, voran der Professorin Susanne Baer, in die Pseudoprofessur gekauft vom Familienministerium und zur Verfassungsrichterin gehievt, wo diese Dummheitsdoktrin mit überparlamentarischer und außerdemokratischer Staatsgewalt durchgesetzt wird.

Diese Verblödung bis zum untersten Anschlag ist deckungsgleich mit feministischer Frauenförderung und politischer linksverschiebung und auch deren Ergebnis.

Denn der Kern des Problems ist, die Gesellschaft komplett in eine Bullshitjob-Gesellschaft umzuwandeln, und bei den Universitäten hat man angefangen und ist fertig damit.