Ansichten eines Informatikers

Das Familienbild der Grünen

Hadmut
2.2.2018 13:24

Gestern abend ist mir in den Tagesthemen etwas sehr unangenehm aufgefallen.

Katrin Göring-Eckardt.

Und das meine ich nicht nur stimmlich, deren kreischige Stimme sägt mir an den Nerven. Vor allem inhaltlich.

Lange Zeit vertraten ja die linken Parteien, insbesondere die Grünen, die Auffassung, dass es Familie gar nicht mehr geben darf. Das sei konservativ, altbacken, Nazi-Ideal und sowas alles, außerdem zutiefst frauenunterdrückend und geschlechternormativ. Das Sinnbild der Frau am Herd.

  • Zum ersten erwarten sie ja alle schon lange, dass Frauen im Vorstand sitzen und die Männer den Haushalt hüten, so wie „Ich bin der Martin…” (oder wer noch die alten Parodien von Dieter Krebs kennt).
  • Dann ist ihnen ja sowieso jegliches feste Familienbild verhasst, es dürfe da keine Regeln geben. Patchwork und Regenbogen ist angesagt, Kinder mit zwei oder mehr Vätern und ohne Mütter sollten normal sein. Nichts, was auch nur entfernt mit irgendeiner Geschlechterrolle zu tun habe, dürfe in Familien noch vorkommen.
  • Und natürlich standen die Grünen im Zeichen der Pädophilie, insofern musste da sowieso alles aus dem Weg, was einen Familienverbund darstellen könnte.
  • Marx passt das ja auch nicht in den Kram.
  • Und natürlich wollen sie Kinder möglichst früh auf links, marxistisch und Dildogebrauch ziehen, weshalb die sozialistische Zwangserziehung die Familie verdrängen sollte. Die Kinder sollten möglichst schnell von Mutti entwöhnt werden, denn Mutti geht arbeiten und Kinder gehen in die Krippe. Sehen sich vielleicht ab und zu nochmal, aber nicht näher, das ist sozialistisch nicht gewollt.

Und dann passierte etwas höchst seltsames. In kürztester Zeit legten sie eine 180°-Wende hin.

Als es dann nämlich um den von ihnen verehrten Islam, dessen konservative Weltsicht und vor allem Einreiserechte ging, waren sie auf einmal Feuer und Flamme für „Familiennachzug” und damit für Familie.

Das an sich ist schon rein technisch erstaunlich. Denn wir wissen von vielen Migranten überhaupt nicht, wer und wie alt sie sind. Wir können nicht mal das Herkunftsland oder das ungefähre Geburtsdatum feststellen, und auch nicht verhindern, dass die Leute sich mehrfach unter verschiedenen Identitäten anmelden. Aber wir glauben, dass wir deren Familie nachziehen lassen könnten, weil wir glauben zu wissen, wer deren Familie ist. Oder was überhaupt Familie ist.

Gestern nun kam es im Bundestag zu einem Streit über den Familiennachzug.

Das an sich ist ja schon bemerkenswert, denn seit die AfD da drinsitzt, ist das Meinungskartell zumindest mal kein Monopol mehr. Ich halte das, was sich da bisher verfestigt und zementiert hatte, für höchst gefährlich und schädlich. Und nun fragte einer von der AfD, wie in den Tagesthemen zu sehen war, was man denn da eigentlich unter Familie verstünde. Die Frage ist nicht abwegig, denn wenn man einen Familiennachzug gestatten wollte, müsste man das ja irgendwie aufschreiben. (Womit übrigens noch mehr Gründe entstehen, sein Alter falsch anzugeben.) Er bezog sich dabei auf die Vielweiberei. Die Frage wäre, wieviele Gattinnen denn da zu einem Ehemann nachkommen könnten.

Und was sagte die Katrin Göring-Eckhardt dazu?

Mutter und Kinder, das ist für mich Familie! Genau das, Mutter und Kinder! Das ist Familie!

Ach.

Auf einmal?

So ein ganz erzkonservatives, festdefiniertes Familienbild, bei denen die Frau zur Familie gehört, und Männer gar nicht vorkommen? Frau am Herd, Mann geht arbeiten? Der Mann hat mit der Familie gar nichts mehr zu tun, der zahlt nur noch oder füllt den Nachzugs- und Zahlungsanträge aus? Familie ist hart abgegrenzt Frauensache, Männer kommen in Familien nicht vor?

Noch vor zwei Jahren hätten die Grünen dafür jedem die Augen ausgekratzt, wäre man auf deren Veranstaltungen für so eine Aussage als Sexist und Frauenunterdrücker gelyncht worden.

Überhaupt: „Mütter”. Schon der Begriff war ja verboten, weil er gebärmutterlose Transsexuelle ausgrenzen würde.

Stellt Euch mal vor, was bei den Parteien und in den Medien abliefe, wenn

  • Donald Trump
  • Harvey Weinstein
  • Dieter Wedel
  • Rainer Brüderle
  • Ein Vorstandsvorsitzender eines DAX-Unternehmens
  • Einer von der AfD
  • Ein Schullehrer

vor laufender Kamera und mit diesem Nachdruck wortwörtlich dieselbe Aussage getroffen hätte:

Mutter und Kinder, das ist für mich Familie! Genau das, Mutter und Kinder! Das ist Familie!

Wie allein schon die Tagesthemen-Redaktion den rösten und an die Wand nageln würde.

Es geht überhaupt nicht mehr darum, was man sagt. Oder was man gestern gesagt hat. Es spielt überhaupt keine Rolle mehr, ob irgendetwas logisch oder widerspruchsfrei ist oder ob man es gestern alles noch gerade andersherum gesehen hat.

Es geht nur noch um die Frage, wem man heute womit vor’s Schienbein treten kann, egal womit.

Und das muss man auch klar sagen, Tagesthemen sind nicht mehr Nachrichten. Das ist nur noch Lauern darauf, dem politischen Gegner was an die Backe zu hauen. Machen die Freunde das gleiche, wird das schweigend übergangen.

Man sollte sich diesen Videoschnipsel archivieren, um ihn den Grünen für alle Zeiten um die Ohren zu hauen.