Ansichten eines Informatikers

Erst nach Tagen oder Wochen…

Hadmut
20.12.2017 0:04

Die Temporalmechanik der Vergewaltigung.

Noch ein Artikel zu der Geschlechtsverkehr-Einverständnis-Gesetzgebung in Schweden, darin aber eine bemerkenswerte Textpassage:

Zudem, so berichtet etwa eine Politikerin der Grünen aufgrund eigener Erfahrungen offen auf Facebook, würde Frauen auch erst Tage oder Wochen nach dem Sex bewusst, dass sie eigentlich vergewaltigt worden sind. Mit dem neuen Gesetz soll sich das ändern. Männer müssen rücksichtsvoller werden.

Heißt: Frauen halten sich zwar für emanzipiert, aber die Verantwortung liegt wieder mal allein beim Mann. Was ist denn, wenn dem Mann erst Wochen später einfällt, dass er sich „vergewaltigt” fühlt?

Und welchen Wert hat überhaupt der Begriff „Vergewaltigung”, wenn einem erst Wochen später so langsam klar werden soll, dass eine passiert ist? Dann kann es ja keine „Gewalt” gewesen sein.

Ich will aber auf etwas anderes hinaus. Denn dieses Schema, dass Frauen mit Männern schlafen, und sich dann später überlegen, es zu bereuen, und der Mann dafür in den Knast geht, kennt man ja auch von den amerikanischen Feministinnen. Dass der Mann also dafür bestraft wird, dass die Frau nachträglich ihre Meinung ändert. Das findet man immer wieder.

Man weiß und hat experimentell bestätigt, dass der Männergeschmack von Frauen sich über den Zyklus ändert. An fruchtbaren Tagen stehen sie auf Muskeln und Machos, gerne auch brutal, an anderen Tagen eher so auf den soliden, zuverlässigen, ruhigen Typen. Ist mir auch schon einige Male aufgefallen. Auf einer Gruppenreise ans andere Ende der Welt (schon lange her, da war ich noch jung und schön) traf ich gleich so eine Superfrau, die in der Reisegruppe war, aus Deutschland, und bandelt sie direkt am ersten Tag an? Mit mir. Intensiv-Flirt und so. Wow, dachte ich, Volltreffer. Lief super. Den ganzen Tag. Am nächsten Tag völlig verwandelt, nicht wiederzuerkennen, ignoriert mich völlig, schmeißt sich an muskelbepackte biersaufende australische Idioten der Kategorie Trucker ran. Wollte ohne erkennbaren Grund nichts mehr mit mir zu tun haben. Mir fiel auf, dass sich ihr Körpergeruch deutlich geändert hatte. Dafür bekam ich dann ein paar Tage später eine ebenfalls bildhübsche, sehr nette, etwas zu barbiemäßige, aber modelmäßige Amerikanerin ab, die sich zuerst nur mit den Idioten abgab, und mich überging, und dann urplötzlich von denen nichts mehr wissen wollte, und mich plötzlich interessant fand und an mir hing. Ich fand die Reise in dieser Hinsicht überaus aufschlussreich, weil mir das noch nie vorher und auch nie wieder danach bei jemandem in dieser so offenkundigen Intensität und mit einem so deutlichen Umschlagen des Körpergeruchs aufgefallen war. Ich hab’s natürlich beobachtet und gesehen, dass die dann auch in eine Phase kam, in der sich sich nur noch mit Frauen herumtrieb.

Leider brachte das auch die Erkenntnis mit sich, dass ich von Frauen als der Gegenpol zum muskelbepackten Macho aufgefasst werde (obwohl ich damals auch ziemlich kräftig war, zwar nicht durch Bodybuilding aufgepumpt wie die Jungs, sondern damals durch Sport, womit es bei mir weniger zu sehen gab, sich aber immer wieder mal zeigte, dass ich es in Kraft – damals – mit denen locker aufnahm). Meine „beste Freundin” aus meinem Freundeskreis gab mir dazu mal den Hinweis, dass ich für Frauenaugen deutlich in die Männerkategorie „Bärchen” gehöre und mich deshalb vor Ausbeutung zu hüten hätte. Was das wechselhafte Interesse begründen könnte. Wäre ich damals auf der Reise mit der Frau – der man übrigens nicht nur Verhaltens- und Geruchs-, sondern auch starke Intelligenzveränderungen anmerkte – am ersten Abend noch im Bett gelandet, hätte sie das zweifellos am nächsten Tag völlig anders bewertet als noch an diesem Abend. Leider dauerte die Reise nur 2 Wochen, weshalb man nicht beobachten konnte, ob sich der ursprüngliche Zustand wieder findet.

Eine andere Frau, mit der ich mich über solche Themen mal ausgiebig unterhielt, bestätigte mir das. An manchen Tagen des Zyklus sei sie regelrecht sexbesessen und nicht zu bremsen, an anderen Tagen könne sie überhaupt nicht mehr verstehen, was da in sie gefahren sei, und fände dieselben Typen plötzlich abstoßend. Wie Jekyll und Hide. Es gibt aber auch Frauen, die sagen, dass sie da gar keine Unterschiede bemerken. Angeblich hat aber auch die Pille erheblichen Einfluss, weil die ja – zumindest manche, ich weiß nicht, ob das bei allen so ist – dem Körper vortäuschen, schon schwanger zu sein.

Die Frage ist nun, ob diese „nachträglich empfundenen Vergewaltigungen” nicht einfach Folgen des weiblichen Zyklus und damit einhergehender unterschiedlicher Männervorlieben und -wertungen sind. Ob es also überhaupt eine Vergewaltigung gegeben hat, oder diese nur eine Folge der hormonell bedingten anderen Bewertung des Vorgangs und des Mannes sind, nach der Logik „der muss mich vergewaltigt haben, denn ich könnte den ja nie gewollt haben”, obwohl er letzte Woche noch wie Superman dastand.

Grundsätzlich muss man aber die Frage stellen, ob Leute, die mit anderen ins Bett gehen und dann durch Hormoneinfluss später glauben, vergewaltigt worden zu sein, für manche Berufe, als Zeugen usw. überhaupt in Frage kommen.