Ansichten eines Informatikers

Warum eigentlich schwul?

Hadmut
12.12.2017 13:46

Noch eine Entdeckung – wäre wieder ein Treffer gegen den mythisch-mystischen Soziologen-Aberglauben.

Dass man den Soziologen, und besonders deren Gender-Ablegern nicht glauben kann, ist mir besonders auch in einem Zusammenhang sehr oft aufgefallen:

Noch nie konnte mir jemand erklären, warum sie einerseits behaupten, Sexualität, insbesondere die Aufteilung Hetero- und Homosexualität sei sozial-gesellschaftlich erzeugt und anerzogen, Frauen etwa wären von Natur aus alle lesbisch und würden zur Heterosexualität gezwungen, andererseits aber fest darauf beharren, dass Homosexualität nicht heilbar sei und die Versuche dazu etwa der katholischen Kirche absurd wären.

Oder etwas nüchterner gefragt: Wenn sie sagen, dass Geschlecht sozial erzeugt sei und unsere Welt so „heteronormativ” sei, wie könnten dann Schwule oder Transsexuelle überhaupt entstehen? Ist deren schiere Existenz nicht bereits der schlagende Gegenbeweis gegen Genderismus?

Müsste sich, lägen die mit ihrem Käse richtig, der ganze Krampf nicht durch ein zünftiges „Heteromainstreaming” auflösen lassen?

(Schon gemerkt? Wieder mal so eine Doppelbegrifflichkeit, um denselben Vorgang einmal positiv und einmal negativ darzustellen. Geht’s um Hetero, dann nennen sie es „heteronormativ”, um es als schlecht darzustellen. Geht’s um Homo, dann nennen sie es „gender mainstreaming”, obwohl es auch nichts anderes als der Versuch einer aufgedrückten Norm ist.)

Dabei bevorzuge ich solche Streitsituationen, bei denen es auf den eigenen Standpunkt – der ja auch mal falsch sein könnte – gar nicht ankommt, weil man den gegnerischen Standpunkt schon in sich auf Widersprüche führt.

In den USA sind sie nun auf was Neues gekommen. Sie haben über 1000 hetero- und homosexuelle Männer genetisch danach untersucht, ob es Gene gibt, die stark mit deren Orientierung korreliert sind, die also allen heterosexuellen und/oder allen homosexuellen Männern jeweils gemeinsam, zwischen diesen aber unterschiedlich sind. Denn bisherige Studien an Familien und Zwillingen hätten den Schluss schon nahegelegt, dass homosexualität genetisch bedingt sei.

Sie haben tatsächlich einige Sequenzen der Gene gefunden, die auffällig stark mit der Hetero- oder Homosexualität korreliert sind, und die in den Bereichen liegen, die den Aufbau der Hirnstruktur steuern.

So ganz habe ich es wegen der vielen Medizin-Fachbegriffe nicht verstanden. Aber sie haben wohl auch einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Schilddrüsenerkrankungen gefunden, und zwar selbst dann, wenn sie HIV-Infizierte (als indirekte Ursache) aus der Betrachtung ausblenden (Morbus Basedow oder Graves’ disease).

Und da wird es nun interessant, denn sie „spekulieren” darauf, dass man da einen pränatalen Zusammenhang findet. Und dann sind wir wieder bei einem Thema, das ich hier schon häufiger in diesem Zusammenhang hatte, nämlich der Epigenetik. Man weiß ja seit einiger Zeit, dass wir alle die komplette Bibliothek an männlichen und weiblichen Bauplänen mit uns herumschleppen, und die selektiv ein und aus geschaltet, aktiviert und deaktiviert werden. Es kommt also nicht nur darauf an, welche Gene man hat, sondern auch, wie die „Schalterstellungen” sind.

Females with Graves’ disease have been reported to manifest biased X chromosome inactivation, and skewed X chromosome inactivation has also been reported in mothers of homosexual men compared to age-matched mothers of heterosexual men56. Furthermore, a recent retrospective chart review of 790 adolescents (8 to 17 years) previously admitted to a child psychiatry service found 15 mothers with a history of thyroid dysfunction during pregnancy, 16 adolescents with a history of same-sex attraction and/or gender nonconformity, and 12 overlapping mother-offspring pairs with both (p <  0.0001), suggestive of a possible relationship57. Thus converging findings, including suggestive evidence from the current study, point to a possible connection between thyroid function and sexual orientation in men.

Es gibt wohl einen Zusammenhang zwischen Schilddrüsenerkrankungen Schwangerer und Fehlern bei der Genaktivierung des Kindes. Und tatsächlich haben sie Hinweise gefunden, dass die Mütter Homosexueller häufiger während der Schwangerschaft Schilddrüsenprobleme hatten.

Demnach könnte männliche Homosexualität tatsächlich eine Krankheit sein. Nur eben nicht des Homosexuellen, sondern seiner Mutter.

Das ist auch insofern interessant, als es mal irgendwo eine Studie gab, nach der Homosexuelle typisch aus kinderreicheren Familien kämen. Man hatte deshalb spekuliert, ob sie auf einer genetischen Mutation der Mutter beruhe, die dadurch zwar gelegentlich homosexuelle Söhne, insgesamt aber mehr Kinder bekommt und deshalb trotzdem einen evolutionären Vorteil daraus habe. Es gab aber auch mal eine Untersuchung, wonach die Homosexualität bei Zweit- oder später-Geborenen viel höher als bei Erstgeborenen liege, woraus man den Verdacht zog, dass vielleicht die Folgen der ersten Schwangerschaft etwas damit zu tun haben könnten. Man weiß ja, dass Mütter Abwehrreaktionen gegen ihre Embryos entwickeln und durch Schwangerschaften auch krank werden können. Es gab mal irgendwo den Verdacht, dass der mütterliche Körper Abwehrkörper bildet, wenn das erste männliche Kind wächst.

Sehr, sehr spannend. Mir fehlt nur das medizinische Wissen, um das alles richtig zu verstehen und einzuordnen. Und die Zeit, es mir anzueignen.

Aber: Es zeigt mal wieder, dass „Geschlechterforschung” in Medizin und Biologie stattfindet, und dass von der Soziologen- und Genderfront da gar nichts Wissenschaftliches, nur leeres, willkürliches, bösartiges Geschwätz kommt, das sich auf derselben Ebene wie steinzeitlicher Aberglaube bewegt.

Deshalb haben auch die, die „Genderforschung” für sich in Anspruch nehmen, letztlich von allen am wenigsten Ahnung von „ihrem” Thema.

Gender Studies kommit mir immer öfter vor, als würde man irgendwelche abergläubischen Mittelalter-Hexen damit beauftragen, Luft- und Raumfahrttechnik durch Zauberei zu erschließen. Oder wie man so schön sagt: Cargo Cult.