Ansichten eines Informatikers

Mehr zur Ver-DDR-isierung der BRD

Hadmut
26.7.2017 1:31

Waren die „Wende“ und der Zusammenbruch der DDR geplant?

Ein Leser mit DDR-Wissen hat mir zu meinem Artikel über die Ver-DDR-isierung folgendes geschrieben:

Die DDR-Staatssicherheit war ein hocheffizienter Geheimdienst, wenn nicht überhaupt der Effizienteste. Es war bereits Anfang der 80’er Jahre offensichtlich, dass die DDR vor dem wirtschaftlichen wie politischen Ruin stand. Allein der von Franz Josef Strauß eingefädelte DM-Milliardenkredit (1983), dem 1984 noch ein zweiter folgte, rettete Honeckers DDR zunächst.

Hat die Stasi damals als Rettungsplan die Strategie einer kalten Übernahme der BRD auf friedlichem Weg entwickelt?

Es ist bis heute scheinbar nicht gelungen, den Verbleib von Goldreserven und umfangreichem Vermögen der SED aufzufinden. Und unter Umständen ist ein weiterer Plan aufgegangen , wie Sie es beschreiben, nicht nur die SED politisch neu zu formieren, ehemalige Funktionäre der SED und der Stasi, bis auf unvermeidliche Bauernopfer, wieder selbst in höchste Ämter einzuschleusen, in öffentlich-rechtliche Medienanstalten, Universitäten usw. usw.

Getestet und für praktikabel befunden: Die Linken als Nachfolger der SED-Unrechtspartei sind planmäßig hoffähig geworden (siehe Thüringen und weitere Koalitionen), die ÖR scheinen regimekonform ausgerichtet, NGOs sollen die im Grundgesetz verbotene Zensur alternativer Medien im Internet durchsetzen (zu Frau Kahane ist in diesem Zusammenhang genug gesagt), der Staat reißt immer mehr Macht und Befugnisse an sich (ab wann haben wir endlich wieder eine Staatliche Plankommission, die z.B. für die totale Kontrolle der Unternehmen und die „gerechte“ Umverteilung der Gewinne zuständig ist?) Oder ist die EU-Kommission bereits der Vorläufer?

Und warum, weil alles bisher so gut läuft, überhaupt sollte dieses zunehmend erfolgreiche Projekt nicht gleich ganz Europa reformieren? Und auch gegen eventuelle osteuropäische Störer würde man notfalls auf alte Erfahrungen, gemixt mit dem Knowhow unserer Zeit, zurückgreifen können. Es gab schließlich auch gescheiterte Versuche von Staaten, aus dem Ostblock auszubrechen. Waren in der DDR die politischen Gegner entweder Agenten des Westens, Kriminelle oder „verführte“ Jugendliche so sind es heute eben Rechtsradikale, Populisten, Nazis….Es passt beängstigend vieles in diesem Gedankenspiel zueinander.

Das ist eine interessante Frage. Der Zusammenbruch der DDR kann ja für die SED und die Stasi nicht so völlig überraschend gekommen sein. Wie der Leser ganz richtig schreibt, sind die vorher ja schon ein paarmal an der Pleite vorbeigeschrammt und nur im letzten Augenblick gerettet worden. So blöd, dass die sich dabei nichts gedacht haben, können die gar nicht gewesen sein, zumal sie ja bekanntlich gar nicht blöd, nur kriminell und ideologisiert waren. Und wie neulich mal in einer Fernsehreihe gezeigt wurde, ziemlich aktiv im Westen waren.

Man muss sich also fragen, ob die Wende und „Wir sind das Volk“ und die ganze Tränen- und Wiedervereinigungsnummer im Fernsehen nur Show war, oder ob das nicht auf Seiten der DDR von vornherein – womöglich ungewollt aber als Notfallplan – geplant war. Und ob die Tatsache, dass das eher gewaltlos ging und dass Schabowski sich verplappert hatte, vielleicht auch nur Show waren: Wie überrennt man die BRD? Man lässt vorher den Druck im Kochtopf steigen, macht die Flucht in den Westen zum Thema auf allen Kanälen und lässt dann die Mauer fallen. Welche Gegenwehr hätte die BRD dagegen gehabt?

Und dann stellt sich die Frage, ob Strauß und Kohl da nicht irgendwo in der Sache mit drin waren und unter der Hand mit der DDR – Gespräche konnten sie sich ja über die Milliardenkredite erzwingen, die DDR war ja gezwungen, zumindest mal zuzuhören – einen Vorschlag zur Wiedervereinigung unterbreitet haben. Als Zuckerle dann die Zusage, dass all die SED-Bonzen ein warmes Nest vorfinden.

Könnte es vielleicht sein, dass die damals, als das dann langsam hochkochte und auseinanderzufallen begann, dann – da waren ja ganz viele unterwegs, auch Genscher – zum Westen gesagt haben, hört mal, wir können das gewaltsam machen und ein Blutbad anrichten, oder Ihr kriegt die Wiedervereinigung und wir diktieren noch ein paar Konditionen. Und um dann die BRD vor vollendete Tatsachen zu stellen, einfach mal Mauer auf und alle rennen rüber. Kann das am Ende sein, dass der Sturm auf die Mauer auch von der Stasi organisiert wurde? Die waren doch sonst auch überall drin.

Und dass man sich dann vom Westen und den westlichen Steuerzahlern erst mal hat sanieren lassen. Und während man da alles hübsch aufgebaut und frisch gestrichen hat, hat man systematisch Presse, Parteien, Wissenschaft unterwandert, um genau das System der DDR wieder aufzubauen, nur etwas moderner und eben größer. Systematische Meinungssteuerung samt Angststaat. Und dabei auch die SPD mit übernommen hat. Und die Grünen. Sich selbst hat man Linke getauft. Die Piraten hat man abgesägt, die waren zuviel.

Es wurde doch viel gerätselt, wer in der Spendenaffäre mit Helmut Kohl der Spender war. Ich zitiere mal aus Wikipedia:

Die Affäre begann im November 1999,[1] als das Amtsgericht Augsburg einen Haftbefehl gegen den damaligen CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung erließ, der sich daraufhin am 5. November 1999 der Staatsanwaltschaft stellte.

Kiep wurde vorgeworfen, 1991 von dem Waffenhändler Karlheinz Schreiber 1 Million DM als Spende für die CDU erhalten und nicht versteuert zu haben.

Es wurde ja damals vermutet und dementiert, dass das Geld aus dem Arabischen kam. Es soll eine Zahlung von Thyssen gewesen sein. Wenn aber doch die Geldreserven der SED verschwunden sind, könnte man ja auch mal die Frage stellen, ob da nicht einige im Westen geschmiert wurden, damit einige DDR-Bonzen da ein weiches Auskommen finden.

Ich will man noch etwas anderes zu bedenken geben.

Neulich gab es in der WELT einen Artikel von Johann Althaus über das DDR-Gegenstück zur GSG-9. Eigentlich ging es um ein altes Flugzeug, mit dem die geübt haben, und das da noch irgendwo vor sich hingammelt. Im Artikel heißt es:

Die Antiterroreinheiten der SED-Diktatur sind wenig bekannt. Vor allem natürlich, weil die DDR ihre ganz eigene Strategie verfolgte, um nicht ins Visier des internationalen Terrorismus zu geraten: Unterstützung fast jedes Terroristen. Mitglieder der linksextremen westdeutschen RAF durften in der DDR trainieren und untertauchen, als sie keine Lust mehr auf ihren wahnsinnigen Kampf hatten. […]

Aber auch arabische und speziell palästinensische Terroristen wurden in der DDR gehätschelt. Abu Daoud etwa, der Chefplaner des Anschlags auf die Olympischen Spiele 1972 in München, wurde mit Wissen der Stasi in Ost-Berlin behandelt und hatte hier über Jahre hinweg immer eine eigene Wohnung.
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Oder Wadi Hadad. Der Gründer und Kopf der radikalen Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) starb 1978 in Ost-Berlin, nachdem einen Behandlung seiner unbekannten Krankheit erfolglos geblieben war. Er hatte die Entführung eines israelischen Flugzeugs nach Entebbe 1976 und der „Landshut“ nach Mogadischu ein Jahr später organisiert.

Sogar direkt von Ost-Berlin aus tätig wurden die Terroristen um den Venezolaner Ilich Ramírez Sánchez alias „Carlos“. Sein Gehilfe Johannes Weinrich organisierte mit Unterstützung des Stasi-Oberstleutnants Helmut Voigt den Bombenanschlag auf das französische Kulturzentrum Maison de France in Berlin, bei dem ein Mensch starb und 23 weitere zum Teil schwer verletzt wurden. […]

Stasi-Akten zeigen, dass diese mehrfach umorganisierte, zuletzt als Hauptabteilung XXII firmierende Einheit ein durchaus spezielles Verständnis von „Terrorismusbekämpfung“ hatte. So schlug Abteilungschef Horst Franz am 12. Februar 1985 vor, eine „Offensivmaßnahme gegen das Bundesamt für den Verfassungsschutz“ unter dem Decknamen OV „Reiter“ durchzuführen. Das Ziel: die Terrorismusbekämpfung der demokratischen Staaten nicht etwa zu unterstützen, sondern zu behindern und westliche Sicherheitsbehörden zu verunsichern. […]

Diese Truppe unter der Leitung des Stasi-Generalmajors Heinz Stöcker sollte einerseits Attentäter und Geiselnehmer militärisch bekämpfen, andererseits ausländische Terroristen an modernen Waffen ausbilden.

Zum Beispiel wurden die Mitglieder der zweiten RAF-Generation Helmut Pohl, Christian Klar, Adelheid Schulz und Inge Viett von Experten der AGM/S in den Terrordisziplinen Schießen und Bombenbau unterwiesen.

Er beschreibt, wie man 1981 anlässlich eines Besuches von Helmut Schmidt 35.000 Sicherheitskräfte, das ist eine ganze Stadt, zusammengezogen hat, um rund um Helmut Schmidt eine schöne ruhige Stadt vorzugaukeln. Überlegt mal, was man mit 35.000 wohlindoktrinierten Leuten, die man instruiert, wie man den Klassenfeind übernimmt, alles anstellen kann.

Bis zum Ende der DDR galten Linksextremistin in Westdeutschland als Terroristen. Man hat sie ja noch gesucht und war verblüfft, sie nach dem Ende der DDR dort zu finden.

Doch bald darauf bildete sich eine unglaubliche Toleranz gegenüber linksextremismus, und eine zentrale Schlägertruppe nannte sich „Antifa“. Hieß die Mauer nicht „antifaschistischer Schutzwall“? Hat man mit der Mauer einfach weitergemacht und Beton durch Betonköpfe ersetzt?

Auf einmal wurde Linksextremismus verharmlost, verniedlicht, weggeredet, und sogar finanziert und gefördert. Wird die Bekämpfung von Linksextremismus sogar massiv behindert, und dem Land eingeredet, dass wir die „zum Kampf gegen rechts“ bräuchten.

Stinkt das nicht alles enorm danach, dass die Wende anders gelaufen ist, als man uns erzählte, und die SED und Stasi einen Notfallplan für den Zusammenbruch hatten, der darauf hinauslief, die BRD zu übernehmen, und man dann genau den in Gang gesetzt hat?

Und dass deshalb heute so viele Ex-DDR-Leute Schlüsselpositionen in Fernsehen, Politik und so weiter einnehmen?

Hat sich schon mal jemand gefragt, wie eigentlich so eine Petunie wie Angela Merkel Kanzlerin werden und so lange bleiben konnte, und ein Widersacher nach dem anderen politisch verstarb? Und warum eine Stasi-Tante heute maßgeblich bestimmt, was man sagen darf und was nicht?