Ansichten eines Informatikers

Audiovisuelle Diversität: „Männer handeln – Frauen kommen vor“

Hadmut
13.7.2017 1:09

Ich war heute bei der Veranstaltung „Geschlechterdarstellung im deutschen TV und Film“ (audiovisuelle Diversität) in Berlin. Ein Beispiel dafür, wie das Fernsehen und damit wir alle manipuliert werden.

Schon die Einladung hatte ich auf seltsamen Umwegen erhalten: Ein Leser meines Blogs hatte sie erhalten, hatte nicht die geringste Ahnung, warum er diese Einladung erhielt, war aber der Meinung, dass sie bei mir besser aufgehoben sei als bei ihm, und schickte sie mir. Ich habe mich angemeldet und war heute in der Mittagspause da. Die Veranstaltung fand von 12.00 bis 13.30 im Plenarsaal der Akademie der Künste am Brandenburger Tor statt.

Wie fast immer bei politischen Veranstaltungen legt man das so, dass normal arbeitende Menschen da nicht hinkönnen. Es waren auch weit überwiegend Frauen da. Könnte man so interpretieren, dass die tagsüber Zeit haben und keiner regelmäßigen Arbeit nachgehen.

Das Podium

Anwesend waren

  • Schauspielerin Maria Furtwängler, als Vertreterin ihrer Malisa-Stiftung und – wenn ich das richtig verstanden habe – Auftraggeberin der unten erwähnten Studie
  • Frank Hoffmann (Geschäftsführer Programm RTL)
  • Petra Gerster (ZDF, Moderatorin der Veranstaltung)
  • Petra Müller (Geschäftsführerin Film- und Medienstiftung NRW und stellvertretend für die
    FFA und den FFF Bayern)
  • Karola Wille (Intendantin MDR, Vorsitzende der ARD)
  • Thomas Bellut (Intendant ZDF)
  • Wolfgang Wolfgang Link (Vorsitzender der Geschäftsführung ProSiebenSat.1)

Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit erlaube ich mir einen stilwidrigen Vorgriff auf das Fazit. Denn ich werde nachfolgend einiges an Kritik äußern, und möchte deshalb fairerweise einen vorher positiv herausheben: Frank Hoffmann von RTL. Er war der einzige, der etwas vernünftiges und seriöses gesagt hat. Dazu unten mehr.

(Nachtrag: Kam auch vorhin im heute-Journal. Als Polit-Dienstleister sind die immer gerne bereit.)

Obszöne Heuchelei

Das muss man sich mal klarmachen. Da sitzen Großverdiener auf der Bühne. Furtwängler bekommt als Tatort-Komissarin sicherlich das für Tatorte bekannte dicke Gehalt bei wenig Arbeit, ist aber sowieso mit Milliardär Hubert Burda verheiratet.

Auch wenn einzuräumen ist, dass die Intendanten und Vertreter der Privaten vordergründig als Beschwerdeempfänger geladen waren – gejammert hat Wille schon über Frauenbenachteiligung, und immerhin waren alle Sender Förderer der Studie.

Karola Wille sollte als ehemalige SED-Juristin, die damals noch auf den westdeutschen Rechtsstaat schimpfte, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk höchstens als Putzfrau arbeiten dürfen. Aber das Abräumen der SED hat ja genausowenig funktioniert wie die Entnazifizierung. Heute ist sie Intendantin des MDR, kann da sicherlich noch das Zensuraroma der DDR wiedererwecken, hat ein Jahresgehalt von 275.000 Euro und Pensionsansprüche von 17.000 Euro im Monat. Im Gegensatz etwa zu SED- und Stasi-Opfern und aus unser aller Zwangsgebühren. Gerade vor dem Hintergrund massiver linksextremistischer Kriminalität und seltsamen Ex-Stasi-Aktivitäten sollte man sowas sehr kritisch sehen. (Ich habe ja immer den Eindruck, dass das Ende der DDR nur vorgegaukelt war, dass da in Wirklichkeit ein fetter Deal für SED-Bonzen lief.) Gerster wird als Moderatorin von heute auch fett verdienen, und als Geschäftsführerin einer obskuren Stiftung in NRW wird man auch nicht verhungern oder sich überarbeiten.

Und das muss man sich vorstellen:

Da sitzen Frauen, die unverdient enorm viel Geld bekommen und von Frauenquoten profitieren, und beschweren sich über die Benachteiligung von Frauen.

Und sie sind über 50, Gerster kokettierte sogar mit ihrem Alter, und sie beschweren sich, dass es für Frauen über 50 nichts mehr gäbe.

Was war das Ziel?

Intendanten und Geschäftsführer vorzuführen und öffentlich politischen Druck auf sie auszuüben.

Die Studie

Es ging um eine Studie, die u.a. von der Professorin Elizabeth Prommer von der Universität Rostock erstellt und zu Anfang vorgestellt wurde. Es wurde auch so ein Heft ausgelegt, in dem aber sehr wenig steht, nur so ein paar Ergebnisse.

(Nachtrag: Ein Leser schickt mir gerade einen Link auf die Studie. Ich habe aber so lange für den Blogartikel gebraucht, dass ich noch nicht reingesehen habe.)

Grundsätzlich ist bei feministischen Studien extreme Vorsicht geboten. Ich schreibe es ja seit Jahren: Die fälschen und lügen erfahrungsgemäß, dass die Wände wackeln. Da werden Stichproben oder Grundgesamtheiten massiv manipuliert, Statistik gefälscht, Simpson-Fehler rauf und runter, und wie immer Korrelationen mit Kausalitäten vertauscht oder willkürlich beliebige Kausalitäten behauptet. Ich würde drauf wetten, dass auch diese Studie vor solchen Fehlern strotzt. Man muss sich nur mal klarmachen, dass die sich mit anderen als diesen Ergebnissen dort ja nicht hätte blicken lassen können, eher gelyncht und nie wieder beauftragt würde. Auch das ist ein Problem feministischer Studien, dass sie schon allein wegen der Auftraggeber nicht glaubwürdig sind, weil die keine anderen Ergebnisse dulden.

Zunächst gab ihr Vortrag nur wenig Ansatz zu Fehlerkritik, weil sie sich darauf beschränkte, fast nur Quantitative Ergebnisse vorzutragen. Im TV Vollprogramm gäbe es 67% Männer. Unter den Film- und Fernsehgenres sei das einzige mit Frauenüberschuss das der Soaps und Telenovelas. (Anmerkung von mir: Sowas habe ich auch bei Journalistenkonferenzen schon gehört, nämlich dass der Frauenüberschuss umso höher ist, je niedriger das intellektuelle Niveau ist. Je niveauloser desto weiblicher.)

Oder dass Frauen im Alter von 10 bis 19 und 20 bis 29 in der Mehrzahl sind, aber immer stärker abnehmen, während die Männer immer mehr zunehmen, und ab 30 sind eben die Männer im Vorteil. Männer machen, Frauen stehen dekorativ herum.

Wobei durchaus interessante Aspekte erwähnt wurden, über die ich auch noch nicht nachgedacht habe: Dass etwa auch die Tiere, Roboter und Monster im Kinderprogramm überwiegend männlich sind. Klar. Black Beauty, Lassie, Flipper, Robby und das Fliewatüüt – Denkste, reingefallen. Lassie war eine Hündin. Und Flipper wurde meistens von Delphinen namens „Kathy“ und „Susie“ gespielt. Und die Affen von „unser Charlie“ konnten hinterher nicht mehr in Affengruppen eingegliedert werden, da könnte man auch mal fragen, ob das nur männliche traf. Dafür sind die Idioten immer männlich, Sponge Bob und die Minions.

Und da kommen wir mal genau zum Kern des Problems: Nämlich die sehr selektiven Ergebnisse. Es wurde nur präsentiert, was im feministischen Sinne nützlich ist.

Im Kinderprogramm sei ja soviel männlich. Dass die Idioten und Bösewichter aber immer die Männer sind und die Frauen grundsätzlich nur positive Rollen bekommen, wird nicht erwähnt. Das Schneewittchen und die 7 Zwerge-Syndrom: Frauenquote 12,5% aber sie hat die Hauptrolle. Die Zwerge sind nur anonymes Fußvolk. Idioten wie Minions oder Sponge Bob machen Spaß, würden aber weiblich nicht akzeptiert. Die Schlümpfe haben Schlumpfinchen, die ist blond und hat nur positive Eigenschaften. Und so weiter und so fort.

Und sowas wird da überhaupt nicht erwähnt.

Es wird auch nicht erwähnt, ob Filme mit Männern oder Frauen erfolgreicher sind, denn letztlich bestimmen ja die Quoten und Umsätze, was gefilmt wird. Die Ghostbusterinnen wurden zum Total-Flop. Oder weil die Furtwängler später auf den Tatort hinauswollte: Ich kann mich an jede Menge gute Tatort-Filme mit Männern erinnern, ob nun Schimanski, Stoever und Brockmüller, die aus Münster, aus München, die Kölner, oder die mit Ulrich Tukur, oder wie sie alle heißen. Wenn ich an Frauen denke, fallen mir nur zwei Tatort-Filme mit Lena Odenthal ein, und da rannte sie der Handlung auch nur am Rande hinterher. Obwohl ich früher alle Tatorte gesehen habe, kann ich mich bei Furtwängler an einfach gar nichts mehr erinnern, mir fiele nicht eine einzige Szene ein. Sie sieht zwar gut aus, ist aber langweiliger als meine alten Socken. Ich komme darauf zurück, das ist der Punkt. Denn die Frage, wie sich eine höhere Frauenquote auf die Einschaltquote oder Kassenumsätze auswirkt, wäre zentral wichtig. Gerade die Privaten sind ja über ihre Werbeumsätze direkt davon abhängig.

Nur: Das wurde mit keinem Wort erwähnt. Einzig der von RTL kam mal drauf, dass da was nicht stimmt.

Es wurde auch nicht gesagt, wie sich die Zuschauer eigentlich zusammensetzen. Auch hier kam ein intelligenter Kommentar (nämlich dass es hauptsächlich Frauen sind) von RTL.

Wenn aber so zentrale Punkte so selektiv ausgeblendet werden und immer nur das präsentiert wird, was feministisch gerade passt, dann weiß man, dass man Strich und Faden getäuscht und verschaukelt wird.

Bellut sagte immerhin, dass man tiefergehende Analysen brauche. Vielleicht aber auch nur, weil er dieser Studie nicht zuviel Wert beimessen wollte.

Keine Begründung, keine Realitätsbindung

Dass man eine Veranstaltung abhält, weil man als Lobby irgendetwas haben will, ist ja grundsätzlich erst mal in Ordnung.

Aber man muss es begründen. Man muss sagen, warum man das machen sollte, was sie wollen, und warum das besser sei.

Das haben sie aber nicht getan. Frauenquoten und Gleichstellung werden einfach als selbstverständlich hingestellt, und als „Triebfeder der Gesellschaft“ hingestellt. Und das kann ja so nicht stimmen. Die Menschheit ist in den letzten 100.000 Jahren sehr gut ohne Frauenquoten und -gleichstellung ausgekommen, und wir haben in den letzten tausend Jahren immerhin sehr viel erfunden und vorangetrieben. Warum jetzt nach 100.000 Jahren urplötzlich und ohne jeden Anlass die Gesellschaft auf einmal diese „Triebfeder“ bedürfe, bedarf einer Erläuterung und Motivation. Denn immerhin behaupten sie ja, dass die Gesellschaft das bräuchte, und nicht einfach, dass sie das gerne so hätten. Erklärung: Null. Es wird einfach so behauptet. Dabei ist längst klar, dass Diversität keineswegs förderlich, sondern meist abträglich ist. Die Vorteile der Diversität sind reine Legende und Fake News.

Und auch das muss man dieser Medienprofessorin vorhalten: Sie sagte zwar, dass es viele Männer und wenige Frauen im Fernsehen gäbe. Aber dass es einen mess- oder sonst quantifizierbaren oder erkennbaren Vorteil gäbe, oder wenigstens keinen Nachteil, wenn der Frauenanteil steigt, dazu hat sie kein Wort gesagt. Das ist aber doch völliger Unsinn. Allein ein Status Quo ist ja noch keine Entscheidungsgrundlage für einen Entscheider. Es muss ja dargelegt werden, dass durch eine Veränderung irgendetwas besser wird, was zu seinen Zielen als Geschäftsführer gehört.

Sie hoben zwischendurch mal darauf ab, dass damit ein falsches Geschlechterbild vermittelt werde. Furtwängler sagte dazu, dass ihr erster Gedanke „Oh Scheiße, wie komm ich hier raus“ war, als sie vor Jahren zum ersten Mal in einem Flugzeug saß, das von einer Kapitänin geflogen wurde.

Und darin sehe ich einen ganz fundamentalen Denkfehler: Denn die Kausalität wurde nie belegt, die ziehen sich da einfach was aus den Fingern. Selbst der sonst schlaue RTL-Mensch fiel auf den Denkfehler herein, als er erwähnte, dass die Barbie-Puppe das Geschlechterbild geprägt habe und Stereotypen bediene. Das ist genau der Punkt: Was ist Ursache und was ist Wirkung? Prägt Barbie das Geschlechterbild, oder passt sie nur da rein? Macht das Fernsehen das Geschlechterbild oder passt es nur da rein?

Hätte sich das Geschlechterbild durch Einführung des Fernsehens etwa verändert? Wie? Sowas wurde alles nicht betrachtet. Wie immer will man etwas politisch und schnitzt sich selektiv irgendeinen Krampf zusammen, von dem man glaubt, dass es trägt.

Was ist Ziel und Aufgabe des Fernsehens?

Beispielsweise kam Furtwängler auf die Frauenquote unter Tatort-Komissaren. Die sei weit unter 50%. Allerdings, räumte sie kurz ein, sei die Frauenquote im Fernsehen immer noch deutlich höher als bei der echten Polizei.

Das ist aber eine zentrale Frage, die nicht erörtert wurde: Was soll das öffentlich-rechtliche Fernsehen den Leuten für ihre Zwangsgebühren eigentlich zeigen? Realität oder politische Utopie? Ist das Fernsehen dazu da, den Leuten eine Realität vorzugaukeln, die so nicht existiert, die sich aber eine aggressive Minderheit politisch wünscht?

Ist das nicht Fake News?

Warum sollte ein öffentlich-rechtlicher Sender auf politischen Wunsch die Unwahrheit darstellen, also lügen?

Der einzige, dem da ein Licht aufging, war der RTL-Mann, der einige Male aussprach, was mir durch den Kopf ging. Er sagte nämlich, dass Fernsehen ein Spiegelbild der Gesellschaft sei und sein müsse, man könne sich da nicht abkoppeln. Ausgerechnet RTL war da als einziger Sender seriös genug zu sagen, dass sie nicht lügen wollen.

Alle anderen fanden das völlig normal oder jedenfalls nicht zu beanstanden, dass man der Bevölkerung etwas anderes zeigt, als wahr ist.

Den Punkt mit den Tatort-Komissaren hätte ich gerne näher erläutert gesehen. Was ist das darzustellende Ziel? Der Bevölkerungsanteil von Frauen bei 50%, oder der tatsächliche Frauenanteil bei der Kriminalpolizei? Sind Frauen damit nicht bereits überrepräsentiert und müssten reduziert werden?

Aufgabe des Fernsehens

Auch den üblichen feministischen Denkfehler von den Universitäten habe ich hier gesehen:

Die glauben, die primäre Aufgabe des Fernsehens wäre es, genug Frauen aus öffentlichen Geldern mit Einkommen zu versorgen.

Dass die Hauptaufgabe des Fernsehens ist, der Bevölkerung etwas zu bieten, so wie Universitäten Wissenschaft und Lehre leisten sollen, kommt bei denen intellektuell nicht vor. Da geht’s nur drum, dass genug Geld abfließt. Sonst nichts. Kein Anspruch außer dem Anspruch auf Geld.

Noch nie waren Frauen für irgendetwas selbst verantwortlich

Auch hier galt wieder: Noch nie in der Geschichte des Feminismus und der Emanzipation waren Frauen für sich selbst verantwortlich, an irgendetwas selbst schuld, müssten irgendetwas selbst erarbeiten.

Sie haben sich sehr darüber aufgeregt, dass beim Fernsehen auch in den Leitungsfunktionen Männer sitzen. Ob sich Frauen überhaupt bewerben, wurde nicht gefragt. Aber indirekt gesagt. Denn sie erwähnten häufig, dass sie Frauen sogar aktiv suchen (die sich also nicht mal aufraffen und bewerben müssen, sondern den Job angetragen bekommen, wie die Prinzessin das Frühstück ans Bett) – und keine finden. Beispiel Terrorismusexperten: Sowas gäbe es gar nicht als Frau.

Man brauche eine Datenbank, in der alle Frauen enthalten sind, die irgendwas können, damit man sie findet. Hieß es. Das muss man sich mal klarmachen, was für einen Käse die da erzählen ohne auch nur für 10 Pfennig drüber nachzudenken: Sie beschweren sich gleichzeitig, dass die wichtigen Jobs von Männern besetzt sind, und beklagen, dass man Frauen nicht mal findet, wenn man sie mit allen Mitteln sucht.

Warum aber sollte an diesem Zustand irgendwer anderes als Frauen selbst schuld sein? Wie sollte man bei Terrorismusexperten Frauenquoten durchsetzen, wenn Frauen sich nicht die Arbeit machen wollen, Terrorismusexpertin zu werden?

Noch nie durften Frauen für sich selbst entscheiden

Auch hier wieder: Sie halten sich für emanzipiert und Frauen für selbstbestimmt. Aber sie gestatten Frauen nicht zu entscheiden, welchen Job sie ausüben wollen und welchen nicht. Im Feminismus-Kommunismus dürfen Frauen nicht entscheiden, welchen Job sie wollen und welchen nicht. Entscheiden sich Frauen gegen einen Job, dann kommen sofort die Gender-Polit-Offiziere und verbieten ihnen das. Frauen müssen Jobs nach planwirtschaftlichen Vorgaben besetzen. Wenn der Feminismus entscheidet, dass Frauen einen Beruf zu 50% zu besetzen haben, dann haben Frauen nicht mehr das Recht, das anders zu entscheiden und den Job nicht zu wollen.

Da passt es ja dann auch wunderbar, dass sie eine SED-Juristin auf dem Podium hatten.

Korrelation, Kausalität und Soll-Wert

Außerdem vewechseln sie mal wieder Korrelation mit Kausalität.

In technischen Bereichen haben sie ja neulich mal eine Untersuchung mit Blind-Bewerbungen gemacht, weil sie meinten, dass Frauen benachteiligt werden, weil es so wenige gibt. Das Ergebnis war aber, dass Frauen zwar in der Minderheit sind, aber trotzdem stark bevorzugt werden und an sie viel niedrigere Anforderungen gestellt werden. Behandelt man die Bewerbungen so, dass das Geschlecht nicht erkennbar ist, werden Bewerbungen und eingereichte Papers von Frauen noch viel weniger angenommen.

Dass Frauen in der Minderheit sind, heißt noch lange nicht, dass sie auch benachteiligt werden. Im Gegenteil ist es fast immer so, dass sie stark bevorzugt werden und an sie niedrigere Anforderungen gestellt werden, und sie trotzdem in der Minderheit sind, weil sich viel weniger Frauen bewerben oder sie einfach Minderleister sind und im Wettbewerb noch viel schlechter als im Ergebnis dastehen.

Das Fernsehvolk, das uns alle erziehen und belehren will, glaubt aber ohne jegliches Nachdenken, dass ein geringer Frauenanteil bedeute, dass Frauen benachteiligt würden.

Etwas anderes wäre denen auch nicht zu vermitteln.

Junge Frauen

Noch so ein Ding, über das da keiner auch nur mal eine Sekunde nachdenkt, auch die fett dafür Bezahlten nicht:

Sie sagen, dass Frauen im Fernsehen nur bis 30 führend sind, dann lässt es immer stärker nach, ab 30 sind Männer in der Überzahl.

Ja, und warum fordert man dann keine Männerquote bei den unter 30-jährigen?

Und was sagt das überhaupt?

Es sagt vor allem, dass Männer mit Wissen und Können auf die Stellen kommen, weil Wissen und Können mit dem Alter zunimmt.

Und es sagt, dass Frauen nicht mit Wissen und Können arbeiten, sondern mit Aussehen. Damit ist es nämlich mit 30 dann vorbei.

Die Altersverteilung sagt nämlich auch, dass Männer in der Regel eine Schauspiel- oder Berufsausbildung haben müssen, um angenommen zu werden. Frauen sind dagegen besonders stark (58%) in der Gruppe der 10- bis 19-Jährigen vertreten, also einem Alter, in dem sie garantiert noch keine Schauspiel- oder Berufsausbildung haben und fachlich nichts können außer hübsch auszusehen.

Man könnt aus der Verteilung genauso gut folgern, dass Männer benachteiligt werden, weil Männer etwas lernen und können müssen, während Frauen nur hübsch aussehen müssen. Mal wieder das alte Problem: Eine Korrelation sagt noch nichts darüber, wie herum die Kausalität liegt. Das einem vom Fernsehen klar machen zu wollen, ist in der Regel ein aussichtsloses Unterfangen.

Blöde Frauen, Quotenfrauen

Man beklagte, dass Frauen vor allem als Zierrat vorkommen. Eine (weiß nicht mehr, ich glaube es war Wille) erwähnte mal eine frühe Studie aus den 70ern oder 80ern, die zu dem Ergebnis kam, dass Männer handeln und Frauen vorkommen.

Ist denn das in der Realität anders?

Oder mal deutlicher gefragt: Laufen Frauenquote und Gleichstellung nicht gerade darauf hinaus, dass Frauen vorkommen müssen? Ist das Bild des dummen Weibchens, das irgendwo herumsteht, nicht genau das, was sie erzwingen, indem man Frauen immmer stärker von jeglichen Qualitäts- und Leistungsanforderungen befreit und rein quantitativ durchsetzt?

Muss man es nicht genau andersherum formulieren? Männer müssen handeln, um mitmachen zu dürfen und im Wettbewerb zu bestehen, für Frauen reicht es, wenn sie anwesend sind? Der Quote wegen?

Oder nochmal anders gefragt: Worauf läuft es wohl hinaus, wenn man mit Schminke, langen Nägeln und hohen Hacken erscheint?

Sind Frauen einfach dramaturgische Minderleister?

Hat der Feminismus das Frauenbild kaputt gemacht?

Zwischenfrage: Hat man sich das selbst kaputt gemacht?

Miss Marple war mal der Brüller.

Heute steht jede starke Frauenrolle sofort im Verdacht, Kampffeministin und Lesbe zu sein, da zappt man doch gleich weiter.

Hat man sich die Möglichkeit, die protagonistische Frau zu sein, schlichtweg kaputt gemacht? Müssen Frauen Beiwerk sein um nicht im Verdacht widerlichen Feminismus’ zu stehen?

Der Bechdel-Furtwängler-Test

Natürlich kamen sie auf den Bechdel-Test, der fragt, ob es Frauenrollen gibt, die einen Namen haben und über etwas anderes als Männerbeziehungen reden.

Dazu gäbe es auch den „Furtwängler-Test“, der das gleiche bei Männern fragt. Und da kämen Frauen schlecht weg.

Sorry, wenn ich es mal so sage, aber: So sind viele Frauen. Setzt Euch einfach mal in öffentliche Verkehrsmittel und hört mal, worüber sich Frauen oder Männer, die zu zweit oder dritt, aber nicht gemischt, reisen, unterhalten. Männer unterhalten sich über Technik, Fussball oder sowas, Frauen reden über Beziehungen.

Der Brüller war ja, als es darum ging, dass uns laut früheren Studien und auch laut dieser „Männer die Welt erklären“ (auch weil die Hintergrundsprecher fast immer Männer sind – 96%. Wieviele Frauen haben eine Stimme, die als ruhig und sachlich wahrgenommen wird? Nur zur Erinnerung: Feministinnen behaupten, Mikrofone wären von bösen Männern so gebaut, dass sie nur bei Männern gut klinen und Frauen sich kreischig anhören, sie hören sich aber ohne Mikro genauso kreischig an.). Das geriet dann ganz in die unfreiwillige Komik als der RTL-Mensch dazu sagte, bei ihnen sei das anders:

Katja Burkhard erklärt uns die Welt. Frauke Ludowig erklärt uns die Promiwelt.

Ich bin vor Lachen fast vom Stuhl gefallen. Katja Burkhard erklärt unthz die Welt. Huahahahaaaa.

Frauke Ludowig erklärt uns die Promi-Welt. Die Promi-Welt. Und da kommen die mit Bechdel-Test.

Das ist alles so lächerlich.

Irgendeine fragte zwischendrin mal, ob es vielleicht sein könnte, dass sich Männer nicht für Frauengeschichten interessieren. Ich wär fast geplatzt, so hab ich mir das Lachen verkneifen müssen. Ja, meinten sie, das könnte ja nicht sein, denn es habe sich ja gezeigt, dass junge Männer gerade auch in den aktuellen Film „Wonder Woman“ gehen und die als Heldin akzeptieren. Sicher, dass die jungen Männer da nicht wegen Action und Titten reingehen?

Ich glaube, da kommt man nahe an das Problem: Frauen haben außer Aussehen nicht viel zu bieten, was Männer interessiert, weil es eben fast immer auf Frauengeschichten hinausläuft. Etwas anderes können die meisten nicht. Schaut mal, was im modernen Feminismus abläuft: Die meisten Frauen bekommen thematisch gar nichts anderes mehr hin, als sich rund um Menstruation zu drehen.

Und denkt mal an diesen ganzen Kleister wie Woche der Frau, Herz der Frau, Schmerz der Frau, Frau und Herz, und wie der ganze Prinzenschrott alles heißt.

Womit wir wieder bei der Frage wären, ob Frauen die Situation nicht durch Minderleistung selbst verschuldet haben. Ob Frauen mit ihrem Egozentrismus nicht einfach die meisten Zuschauer in die Flucht schlagen.

Ich werfe hier mal eine andere Frage in den Ring:

Warum rennt Andreas Kieling zwischen Arktis und Wüste hin und her? Warum sah man vor ein paar Tagen, wie Dirk Steffens mit der Kamera zu einem Krokodil in die Höhle kriecht? Während uns Frauke Ludowig die Promi-Welt erklärt? Sagt nicht das schon alles? Männer handeln, Frauen schminken sich und erzählen Beziehungsmüll?

Hört sich jetzt überspitzt an? Als Beispiel für eine starke Frauenrolle nannten sie „Magda macht das schon“, so eine Beziehungsjongleuse. Über diesen Schrott kommen sie nicht hinaus und beschweren sich dann über die Ergebnisse des Bechdel-Tests.

Frauen als Zuschauer

Was mich auch ständig gestört hat, war, dass nie erwähnt wurde, wer eigentlich die Zuschauer sind und was welchen Erfolg bei ihnen hat. Wieder war es der RTL-Mensch, der mal erwähnte, dass die Mehrzahl der Zuschauer Frauen sind. Man überging das aber einfach.

Ist es denn verwunderlich, dass in den Hauptrollen vor allem Männer im besseren Alter auftreten, wenn das Publikum hauptsächlich weiblich ist? Und auch bei Paaren meist die Frauen entscheiden, was man guckt?

Als ich in den vereinigten arabischen Emiraten war, war ich ziemlich verblüfft. Dort laufen ein paar Frauen herum, da fällt einem schier der Kiefer runter, so umwerfend gut sehen die aus. Sowas gibt’s hier nicht. Schaut man aber auf die Werbeplakate der Mode- und Kosmetik-Labels, sieht man nur weiße Frauen. Ich habe ein paarmal in Klamotten- und Kosmetik-Läden gefragt, warum das so ist. Ja, sie fänden es auch seltsam, aber anders verkauft es sich nicht. Die Kundschaft wolle das halt so, also macht man es so.

Schaut Euch mal Fernsehzeitschriften an. Da ist immer das gleiche Bild drauf, nur geringstfügig variiert: Irgendeine junge Frau, meist blond, guckt mit Strahlgrinsen, Donnerfrisur, buntem Fummel, Riesen-Dekollete und Traumtitten geradeaus. In irgendeiner Fotozeitschrift haben sie mal augenzwinkernd einen Kurs gehabt, wie man aus einem gewöhnlichen Standard-Portrait ein Fernsehzeitschriftfoto macht, was da alles manipuliert wird. Körper gleich weg, Dekollete aus dem Bildarchiv der Supertitten rauskopiert.

Anders geht’s nicht. Zeigt man Frauen normal oder auch mal einen Mann, verkauft es sich nicht. Nicht viel anders bei Vogue und Metropolitan und so weiter.

Warum? Weil die Käufer Frauen sind. Die dulden keine Abweichung vom Schema.

Junge hübsche Frau (bei Frauenzeitung gerne mit Schmerz und Kind im Arm, weint „bittere Tränen“ um irgendeinen Mann), Männer im reifen Alter.

Immer sind Männer an allem schuld, aber die Programmauswahl gerade in den Programmen, die hier relevant sind, treffen Frauen.

Komischerweise trifft eine Frau, die von diesem Schema abweicht, bei Männern auf Interesse. Lara Croft gewinnt.

Frau Doktor

Ein Brüller war auch, dass sie Furtwängler immer gestelzt mit „Dr.“ ansprachen und darauf abhoben, dass sie mit ihrem Mann immer als „Dr. Burda und seine Frau Maria Furtwängler“ vorgestellt werden, man ihn also mit Dr. führt und sie nicht.

Auch das ist eigentlich wieder Schwindel.

Denn erstens ist sie Ärztin, und dass bei Ärzten der Doktor leistungslos für Witztexte vergeben wird, ist bekannt und dokumentiert, hinter ihrem Doktor also keinerlei Leistungsnachweis steht (aber wieder typisch feministisch, damit dann haussieren zu gehen).

Zweiten hat sie den Beruf ja aufgegeben oder gar nicht ausgeübt, ist nur noch Schauspielerin, während bei Burda die Tätigkeit zumindest grob was mit dem Studium zu tun hat. Auch das ist typisch, dass Frauen per Quote und Förderung – und vor allem auf teuer Steuerzahlerkosten – irgendwas studieren und promovieren, und den Beruf dann wegwerfen. Warum sollte man eine Schauspielerin mit Dr. med. anreden?

Und warum fragt man sie nicht, wofür der Steuerzahler ihr die Ausbildung bezahlt und warum sie einem Mann den Studienplatz weggenommen hat, um ihn zu vergeuden? Und jetzt so als gelangweilte Milliardärsgattin tingelt, um sich die Zeit zu vertreiben? Und wir dann Ärztemangel haben?

Zuschauerfragen

Das Publikum war böse und hielt mal wieder Selbstdarstellungen statt fragen.

Eine fragte, ob man mal Fernsehleichen durchgezählt hat. Die Professorin verneinte, man habe sie nur gezählt, wenn die auch vorher noch lebend wesentlich aufgetreten seien. Ja, beklagte man aus dem Publikum, die Mehrzahl der Leichen seien schöne junge Frauen.

Sicher? Oder ist das nur so, wenn sie hinterher auf dem Tisch ausgewickelt werden?

Auch fiel auf, dass alles Faktenharte, Katastrophen, einstürzende Brücken und sowas von Männern berichtet wird, Rentenprobleme und weiche Themen, die man langsam erörtern kann, von Frauen. Klar. Wenn man im warmen Studio sitzen und vor sich hinplaudern kann, ist es Frauending. Wenn man hinreisen, sich schlau machen und vor Ort berichten muss, ist es Männersache. Wie immer.

Nebenbeobachtung

Als ich reinging, bin ich etwas pampig geworden. Ich bin in das Gebäude, und dort standen ein paar Leute um einen kleinen Stand herum, war aber nicht klar, warum, nichts zu sehen und erkennen, sah aus wie ein Informationsstand. Ich bin da die Treppen hoch, um oben in den Raum zu kommen, kam aber nicht durch. Eine Sicherheitsfrau meinte, ich brauche erst ein blaues Armband. Mmmh.

Wieder runter zu dem Stand, weil nicht klar war, ob es die da gibt. Aber als ich gesehen habe, dass die da blaue Armbänder hatten, war ich da richtig. Die ließen einen da aber stehen und warten, weil sie erst noch miteinander und quer plauderten. (Man hätte das nur aufnehmen müssen, dann wäre klar gewesen, warum der Bechdel-Test bei Männern und Frauen unterschiedlich ausfällt.) Männer müssen warten. Ich habe auch erst lesen können, dass die da sogar draufgeschrieben hatten, dass man sich da anmelden soll, als die Frauen vor mir weggegangen sind, aber auch erst, als ich darum gebeten hatte. Da reichte das Denkvermögen nicht, da wegzugehen und den nächsten ranzulassen, wenn sie fertig sind, sondern die sind da einfach an diesem Minitresen stehen geblieben um zu plaudern oder auch einfach nur so dazustehen (Frauen kommen vor und stehen dekorativ herum…), aber dachten sich überhaupt nichts dabei, dass sich eine Schlange bildete, weil sie den Tresen blockierten. Außerdem stand dann eine, die noch zur Organisation gehörte, auch vor Tresen und Schrift und plauderte da ewig mit irgendwem herum. Frauen unter sich. Als ich dann endlich bei einer der beiden Frauen dran kam, meinte die, auf ihrer Liste sei ich nicht. Ich musste dann nochmal bei der anderen warten und der nochmal von vorne erklären, warum ich bei ihr wartete und nicht bei der anderen, und bekam dann endlich das Armband, nachdem sie mich auf ihrer Liste fand. Ich habe dann darauf hingewiesen, dass es die Sache unnötig erschwert und man die Beschriftung nicht lesen kann, wenn sie alle davor herumstehen.

Da blökt mich eine von der Seite an, so in gespielt freundlichem Ton, mit Handschütteln. Sie sei vom Fernsehsender xy (weiß nicht mehr) und wir würden uns ja von Netzwerk Recherche in Hamburg kennen (da war ich ja vor einem Monat). Da hätte ich mich ja auch schon über alles beschwert, sie würde mich kennen.

Erstens war das unwahr, in Hamburg habe ich mich über gar nichts beschwert, lediglich in den Veranstaltungen Fragen gestellt, die die dort als hart empfanden. Und zweitens war das Auftreten der Frau trotz vorgespielter Freundlichkeit eine Unverschämtheit, weil sie mich mit einem Redeschwall zuschüttete und gar nicht zu Wort kommen lassen wollte, um nur ja nicht ihr Bild über mich geradezurücken. Sie war der Ansicht, dass ich Regen nicht mag, weil ich schlecht gelaunt sei und es draußen regne, ich also schlecht gelaunt sei, weil es draußen regne (Koinzidenz – Korrelation – Kausalität – Frauen … ). Ich habe versucht ihr zu erklären, dass mich der Regen nicht interessiert, bin wasserdicht, ich aber etwas verärgert sei, weil ich es am Meniskus habe und völlig überflüssig ganz rauf und wieder runter und wieder rauf gestiegen bin. Hoffnungslos. Völlig hoffnungslos, dieser Frau irgendetwas erläutern zu wollen. Die baut sich ihre Meinung und blockt dann jedes Wort ab, sendet nur noch ihre Fake-Meinung. So wird Fernsehen heute gemacht.

Fazit

Mit Ausnahme des RTL-Menschen strunzdumm.

Da saß jede Menge Geld und Macht herum, aber nicht für 20 Pfennig Hirn. Die denken kein bisschen darüber nach, was sie da sagen, und verfügen auch nicht über die intellektuelle Ausstattung dafür. Schon so grundlegende Sachen wie Korrelation von Kausalität zu unterscheiden ist denen nicht möglich.

Dafür konnte man aber sehr deutlich sehen, wie Fernsehen manipuliert und politisch unter Druck gesetzt wird. Das war richtig peinlich, wie Gerster zwischendrin mal auf Bellut losging und ihn da an die Wand nagelte, weil da irgendwo in der heute-Redaktion nicht genug Frauen sitzen, um ihn da vor der Öffentlichkeit unter Druck zu setzen, dass er nicht rauskann. Das war richtig schmierig-übel.

Gerade das Beispiel mit den Tatort-Komissaren zeigte sehr deutlich, dass man sich weit davon entfernt, Realität zu zeigen, sondern den Leuten auf politischen Druck die Unwahrheit auftischt, gemäß linker Utopien und Wunschgesellschaften. Wie da Fake-News produziert werden, indem man Frauenanteile vorgaukelt, die so nicht real sind.

Und wenn man dann sieht, dass da noch Gerster von heute mitgemacht hat und das von Furtwängler/Burda ausging, dann weiß man genau, was uns Presse und Fernsehen da für einen Mist auftischen.

Wer glaubt diesen Leuten noch irgendetwas?