Ansichten eines Informatikers

Chancengleichheit

Hadmut
18.4.2015 16:04

Jede 18. Frau, die sich bewirbt, erhält einen Ruf, aber nur jeder 23. Mann.

21 Kommentare (RSS-Feed)

Benjamin
18.4.2015 16:18
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Vielleicht sind die Frauen, die sich bewerben im Schnitt besser als die Männer? Glaube ich zwar nicht, aber allein aus den Erfolgsquoten bei der Bewerbung kann man keine Diskriminierung schließen.


C
18.4.2015 16:36
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Eng damit verbunden:

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2015-03/frauen-karriere-wissenschaft

“Warum fehlen Frauen in der Wissenschaft? Weil ihnen Vorbilder fehlen, Wissenschaftskarriere mit Familie schlecht zu vereinbaren ist. Und die Arbeitsbedingungen mies sind.”

Wie oft wollen die eigentlich noch rumheulen und jammern, was alles daran schuld ist, dass die keine ‘wissenschaftliche’ Karriere machen?

Irgendwie interessiert mich da gerade auch das Durchschnittsalter.
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Hochschulen/Promovierende5213104109004.pdf?__blob=publicationFile

Seite 25: “Ein Vergleich der Altersverteilung der männlichen und weiblichen Promovierenden verdeutlicht, dass der Anteil der 25-Jährigen und jüngeren bei den weiblichen Promovierenden mit 14 % etwas höher lag als bei den männlichen Promovierenden mit 9 %.” (2010/11)

Auch interessant dazu ist Seite 37.

Inzwischen würde es mich nicht wundern, wenn das Durchschnittsalter nur noch bei 23 oder 24 Jahren liegt. Fragt sich nur ob die geistige Reife gleichgeblieben ist…


Basti
18.4.2015 17:33
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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es deutlich einfacher ist als Frau eine Doktorandenstelle zu finden. Während männliche Absolventen mit Topnoten betteln müssen, ist für eine Frau immer eine Stelle da. Im zweifelsfall natürlich gefördert durch die Frauenförderstelle.


RichardT
18.4.2015 18:01
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@Benjamin: Interessant am Zeitartikel ist aber, daß trotzdem noch behauptet wird die Frauen seien im Nachteil. Angeblich hätten sie bei den Berufungskommisionen schlechtere Chancen, weil dort nur Männer sitzen. D.h. Frauen werden immer benachteiligt, solange nicht jede Frau das bekommt was sie will.


niemand
18.4.2015 18:15
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http://www.cnn.com/2015/04/13/opinions/williams-ceci-women-in-science/

Our results, coupled with actuarial data on real-world academic hiring showing a female advantage, suggest this is a propitious time for women beginning careers in academic science. The low numbers of women in math-based fields of science do not result from sexist hiring, but rather from women’s lower rates of choosing to enter math-based fields in the first place, due to sex differences in preferred careers and perhaps to lack of female role models and mentors.


Schwärmgeist
18.4.2015 18:39
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Männer, Frauen, Männer, Frauen, ich kann’s wirklich nicht mehr hören. Als gäbe es kein anderes Thema. Wir hängen alle längst drin in der Diskussion.

Gestern las ich auf Sciencefiles irgendwo, daß Mädchen inzwischen die besseren Schulabschlüsse haben als Jungs. Da keimt in mir schon der Verdacht, daß die Mädchen von der überwiegend weiblichen Lehrerschaft bevorzugt werden.

Wie könnte man das eigentlich mal selbst herausfinden? Angenommen, ich würde recherchieren wollen, wie die Geschlechterverteilung bei den Schulabschlüssen ist – wo müßte ich anfangen? Ich habe leider nur wenig Ahnung von Recherche und würde gerne dazulernen.


Schwärmgeist
18.4.2015 18:47
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Interesant auch, wie tendenziös dieser ganze Artikel geschrieben ist. Naja, “Zeit” halt, das Sprachrohr des elaborierten Feminismus und Wochenblatt für pensionierte Ruheständlerinnen.


Basti
18.4.2015 20:03
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@Schwärmgeist:
Nicht nur von der weiblichen Lehrerschaft
http://thelibertarianrepublic.com/study-math-teachers-give-girls-higher-grades-for-same-answers/

Kein Wunder, würden Frauen mit der gleichen Härte wie Jungs in Mathe bewertet, würden die noch viel häufiger in dem Fach durchfallen. Ich kann mich da noch lebhaft an die Raterei bei Ausfragen an der Tafel erinnern oder Krankschreibungen, wenn eine Ex oder Ausfrage drohte.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich bei männlichen Deutschlehrern ca. eine Note besser war, als bei weiblichen. Das war mir damals nicht klar, mir ist das erst viel später aufgefallen. Ich gehe heute auf alle Fälle von Diskriminierung aufgrund meines Geschlechts aus. Wirklich “beweisen” lässt sich das natürlich in solchen Laberfächern wie Deutsch nicht.


Schwärmgeist
18.4.2015 20:38
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Auch wenn das alles nur Stichproben sind und keine verläßliche Statistik: In meinem Jahrgang, etwa 100 Schüler, waren vier sehr gute Matheschülerinnnen. Es ist bestimmt nicht so, daß Mädchen Mathe nicht können. Die meisten haben Angst davor, viele Jungs übrigens auch, aber Mädchen noch ein bißchen mehr. Ich glaube, in meinem Jahrgang hatten die Mädchen die Nase leicht vorn.

Ob diese dann aber auch Mathe studiert haben, das steht auf einem völlig anderen Blatt. Das hat dann auch nichts mit politischen Rahmenbedingungen oder so zu tun – der wissenschaftliche, manchmal doch sehr dröge Alltag ist wohl eher nichts für Frauen.

Naja, dann kam ich nach Karlsruhe. Wollte Informatik studieren. Da war von 500 Neuzugängen ein halbes Dutzend weiblich. Natürlich ist uns Männern das nicht entgangen, wir fragten uns, an der Veranlagung kann es doch wohl nicht liegen? Salopp dachten wir: Sollen wir jetzt alle schwul werden oder was?

Warum ergreifen Mädchen so viel seltener MINT-Fächer? Weil sie nicht können, die einen, weil sie nicht wollen, die anderen. So einfach ist das. Hat mit Diskriminierung nichts zu tun. Es standen damals, Anfang der Neunziger, den Frauen alle Tore offen. Sie wollten nicht. Es stehen noch immer alle Tore offen. Sie wollen nicht.

Und wenn dann dochmal irgendwas hochkocht, dann so ein Sonnenschein wie Gesche Joost. Hat die jemals irgendetwas über Theoretische Informatik publiziert, das die Wissenschaft weitergebracht hätte? Warum macht Merkel ausgerechnet diese digitale Analphabetin zur Beraterin und nicht etwa, sagen wir, Hadmut Danisch?


Schwärmgeist
18.4.2015 21:55
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Aaah, ich sehe gerade, ich muß mich korrigieren. Gesche Joost ist kein Prof. Dr. der Inf., sondern der Designforschung. Ich entschuldige mich hiermit bei Frau Joost, da hatte ich wohl tatsächlich etwas in den falschen Hals bekommen. Sorry. Ich sollte in Zukunft etwas genauer lesen.

Was die nun aber im Beraterteam von Merkel zu suchen hat, finde ich nach dieser Entdeckung noch viel unverständlicher.


Küstennebel
18.4.2015 22:05
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@Schwärmgeist

Gestern las ich auf Sciencefiles irgendwo, daß Mädchen inzwischen die besseren Schulabschlüsse haben als Jungs. Da keimt in mir schon der Verdacht, daß die Mädchen von der überwiegend weiblichen Lehrerschaft bevorzugt werden.

Das ist nicht nur “gefühlt” so, sondern mitlerweile genauso belegt.

Mädchen sind auch in ihrer Lebensart oft für die öde Schule besser tauglich, alleine schon, weil sie weniger hinterfragen, weniger Fordern, weniger eigenen Willen und Trotz und auch weniger Ideenreichtum allgemein aufweisen.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/geschlechter-studie-schulen-benachteiligen-jungen-massiv-a-612997.html

Auch ihre sprachlichen Vorteile machen viel aus, gut und billig in der Schule einen Vorsprung zu erlangen.
Die Mädchen sind eher mit emsigen Bienchen vergleichbar, die gerne und viel für Anerkennung im Schulbetrieb machen. Mädchen, die sich mitlerweile oft bis zum Erbrechen zur Selbstaufgabe für Anerkennung in der Gesellschaft verausgaben. Das gefällt den Lehrern, den Kapitalisten, das macht Frauen zum einfacheren Untertan. Darum müssen Männer auch verweiblicht werden 😉

Was das alleine für einen Boost in der Konsumindustrie bringen wird – Man denke an die Trends zu Kosmetika für den Herrn und wenn Männer endlich auch 20 mal dasselbe paar Schuhe kaufen, nur weils anders glitzert! :op


jck5000
18.4.2015 22:29
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@Schwärmgeist: Wie könnte man das eigentlich mal selbst herausfinden? Angenommen, ich würde recherchieren wollen, wie die Geschlechterverteilung bei den Schulabschlüssen ist – wo müßte ich anfangen?

So ganz grundsätzlich: Wenn man was selbst rausfinden will, ist es keine zielführende Strategie, andere zu fragen. Früher hätte ich ja gesagt, geh mal in ne Bibliothek und frag die Bibliothekarin, aber heute gibt es google:

http://lmgtfy.com/?q=Geschlechterverteilung+bei+Schulabschl%C3%BCssen

Die gewünschten Informationen findet man im ersten wie im dritten Treffer. Treffer 2 ist von 2009 und sicher auch nicht falsch. Aber das Bundesministerium für x ist sicher keine “schlechte” Quelle, und das statistische Bundesamt sogar eine recht gute – also, für Statistiken und so. Ist jetzt sicher total überraschend, aber auf die Frage “wie komme ich an statistiken” beantwortet Google mit dem (jeweiligen) Landesamt für Statistik.

Wenn man dann die Statistik nicht versteht, fragt man wieder google:

http://lmgtfy.com/?q=wie+verstehe+ich+statisitiken

Da ist dann Treffer 4 eine pdf. Mit der kannst Du Dich dann ja mal einen Monat beschäftigen. Bis dahin solltest Du Leuten glauben, die Statistiken verstehen, also zB Hadmut oder Herrn Klein von Sciencefiles und tendenziell niemandem, der für eine Zeitung arbeitet.


Gedöns
18.4.2015 22:39
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Mal ´was anderes:
Kann nicht die frisch gebackene – seit dem 15.04.2015 – Trägerin des bayerischen Verdienstordens, Claudia Roth, nicht endlich mal eine Art Schabowski-Zettel verlesen: „Die Ablehnung der Genderideologie sowie der unkontrollierten, insbesondere islamischen Zuwanderung, ist ab sofort erlaubt – meines Wissens ab sofort.“


hörer
19.4.2015 0:13
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Wenn eine Dreier-Liste für eine Berufung erstellt wird, muss mindestens eine Frau darauf stehen, sonst wird die Liste von der “Gleichbehandlungskommission” abgelehnt. Mit wem der Minister dann zu verhandeln beginnt, steht ihm frei.

Es gibt viele Stellen ohne Ausschreibung und ohne Konkurrenz. So gibt es in Österreich “Stipendien”, die ein Institut mit Mitarbeitern auf 10 Jahre finanzieren, wobei der Zugang nur Frauen möglich ist.

Wie ist das in Deutschland mit den Junior-Professuren?

Die 18. und 23. sind sehr irreführend. Man muss ja das Reservoir an allen potentiellen Bewerbern sehen. Diejenigen, die sich ernsthaft bewerben. Wie viele bleiben von denen auf der Strecke ohne Berufung, und das getrennt nach Männern und Frauen? Leider kann man dazu keine Daten finden.


Basti
19.4.2015 0:59
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>Darum müssen Männer auch verweiblicht werden 😉

Deshalb sinkt auch die Spermienzahl in Europa kontinuierlich bei Männern. Da gibt’s bestimmt einen Zusammenhang.


AndererMichael
19.4.2015 1:02
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jck5000: Das ist ein wenig naiv. Hier nachzufragen kann über 9000 mal effizienter sein, zumal die Kommentare auch von anderen gelesen werden. Übertragung in die Informatik: Ich möchte mal sehen, wie ein anderes Betriebssystem funktioniert, habe aber keinen Plan, wo man so nachschauen sollte. Ich habe aber zwei, drei Sonntage Zeit und Lust zu investieren.

GENAU DA ist ein direkter Link auf die sonst nie erwähnten Handbücher extrem hilfreich. Viele können mit Windows nicht umgehen und kennen das Technet nicht, weil bei den falschen Suchbegriffen Google diese Seite auf den ersten 50 Treffern nicht erwähnt. Bing übrigens ebenso wenig.

Let me google that for you… und erwähnt nicht, dass mit site:statistikseite.bundesland.de+Thema vielleicht am meisten gefunden werden kann.


John Doe
19.4.2015 8:32
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@Schwärmgeist:
“Warum ergreifen Mädchen so viel seltener MINT-Fächer? Weil sie nicht können, die einen, weil sie nicht wollen, die anderen. So einfach ist das.”

Weil sie nicht wollen. Nennt sich
http://de.wikimannia.org/Gender_Paradox

In “progressiven” Ländern wie dem Iran sieht das bspw. anders aus:

“This is a test: Where are the highest proportions of women working in science, technology, engineering and mathematics (STEM): in affluent industrialized countries, or in less affluent, less economically developed countries?

The answer may surprise you. Mathematical and technical occupations and degree programs are considerably more male-dominated in rich, reputably gender-egalitarian societies like the U.S., than they are in poorer, more gender-traditional ones.

Countries such as Iran, Romania and Malaysia are among the countries where women earn the largest share of science degrees; and in Indonesia, women earn nearly half of all engineering degrees.”

from https://www.nsf.gov/mobile/discoveries/disc_summ.jsp?cntn_id=134664&org=EHR

Habe jetzt keinen besseren Link (insbesondere auf Deutsch) gefunden – auch wenn ich mir sicher bin, das auf Deutsch gelesen zu haben. Die Google-Ergebnisse sind überhaupt sehr bescheiden. :-/ Zensur?


Rainer
19.4.2015 10:52
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Aus Spektrum der Wissenschaft 9/2003

Frauenanteil bei den Physikprofessuren 2003:
Portugal 26%
Türkei 11%
Frankreich 9%
USA 10% (3,6% full Professors)
BRD 3%

Dazu die Kosten
Die “Implementierung des Gender-Mainstreaming in den Strukturfonds-Programmplanungsdokumenten 2000-2006” lassen sich die EU-Staaten unterschiedlich viel kosten:

Ausgaben insgesamt in Euro:
Österreich 76.782.000
UK 355.121.072
Frankreich 257.352.700
Schweden 8.102.800
Italien 837.469.241
Griechenland 193.761.925
Belgien 38.252.364
Finnland 6.723.000
Dänemark 10.498.333
Spanien 521.899.539
Luxemburg 3.380.600
Portugal 17.240.700
Niederlande 43.139.000
Irland 46.631.000

BRD 1.099.335.311 (in Worten: etwa 1,1 Milliarden Euro!)

Quelle: “Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen” vom 20.12.2002, Komm(2002) 748 (dort insb. ab Seite 17, “Ressourcenallokation für spezifische Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergleichstellung”)

Ich weiß nicht ob das hier gut leserlich dargestellt wird. Das ganze ist aber auch hier zu finden.
http://www.wgvdl.com/forum3/index.php?id=17816


Hadmut
19.4.2015 10:58
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@Rainer: Danke, sehr aufschlussreich (auch wenn über 10 Jahre alt).

Das ist auch deshalb beeindruckend, weil Portugal und die Türkei für ihre Spitzenforschung in Physik so berühmt und international führend sind.


Thomas
20.4.2015 16:15
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Hier das Paper der von “niemand” zitierten Williams und Ceci: http://www.pnas.org/content/early/2015/04/08/1418878112.short


Dirk S
21.4.2015 9:54
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@ Rainer

> Griechenland 193.761.925

Interessant, das kleine Griechenland hat zwischen 2000 und 2006 fast 200 Millionen € ins Gender-Mainstreaming versenkt und das bei deren geringen Wirtschaftsleistung. Irgendwie wunderts mich mehr, dass die Griechen Pleite sind. Es erscheint so, dass je mehr Geld (relativ zur Wirtschafsleistung) in diesen Schwachsinn versenkt wird, umso schneller geht ein Land vor die Hunde.
Na ja, beobachten wir die Griechenlandkriese mit offenen Augen. Dann wissen wir, was uns noch erwarten könnte. Denn DE schaffen die Genderistas auch noch.

Kriesenfreie Grüße,

Euer Dirk