Ansichten eines Informatikers

Vorhängeschloß mit staatlicher Hintertür

Sicherlich keine Neuigkeit, aber ich hab sie vorhin erst entdeckt: Vorhängeschlösser mit staatlicher Hintertür. Krypto-Hintertüren in Reinkultur.

Ich war mal wieder im Outdoor-Laden, meine Reiseausstattung etwas vervollständigen. Da komme ich an einem Regal mit Reisetaschen-Schlössern vorbei, an dem ich schon viele Male achtlos vorbeigekommen bin. Diesmal fiel mir etwas auf:

Da hingen mindestens ein Dutzend verschiedener Modelle, teils von deutschen, überwiegend aber von amerikanischen Marken. Diese kleinen Vorhänge- oder Drahtseilschlösser, mit denen man die Reisverschlüsse der Taschen abschließen kann, damit niemand unbemerkt etwas rausnehmen oder (schlimmer noch) reintun kann. Fast alles nur Zahlenschlösser mit den üblichen drei Ziffernringen.

Auf den amerikanischen prangte ein roter Aufkleber mit US-Flagge:

Can be opened and re-locked by US luggage inspectors

Guckt man genauer hin, dann haben diese Schlösser alle an der Seite oder unten noch ein Schlüsselloch. Nicht ganz einheitlich, sie unterscheiden sich etwas in Form und Größe. Daneben steht dann die Nummer des Schlüssels, der zu verwenden ist, z. B. “TSA005”.

Und das ganze wird dann auch noch als Vorteil beworben, weil man am Ziel ankommt und das Schloß noch (wieder) dran und nicht abgeschnitten ist.

Ich hab mir aus kryptographischem Interesse (und für die nächste USA-Reise) eins gekauft, und zwar das da. Sie haben es interessenterweise so fotographiert, daß man das Schlüsselloch auf der rechten Seite gerade nicht sieht.

Wie die dann wohl mit E-Mails umgehen?