Ansichten eines Informatikers

Hälfte der Jungen hat Probleme mit Handschrift?

Hadmut
1.4.2015 22:19

Da kam gerade was im Heute-Journal.

Nochmal angucken, wenn es in der Mediathek zu haben ist. Es ging darum, dass in den neuen Lehrplänen die Kinder weniger und später schreiben lernen (die haben tatsächlich Dritt- oder Viertklässler befragt, wie es denn so wäre, Schreiben zu lernen – zu meiner Zeit haben wir das gleich in der Ersten gelernt), und aufgrund der Probleme in der Feinmotorik und mangelnder Übung hätte inzwischen etwa die Hälfte der Jungen Schreibprobleme, und in der Folge auch Denkprobleme.

Jetzt so aus der Erinnerung, nagelt mich nicht drauf fest, nachher Mediathek gucken.

Da fragt man sich schon, welche Absichten eigentlich die verfolgen, die diese Lehrpläne machen.

41 Kommentare (RSS-Feed)

Krischan
1.4.2015 22:32
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Klaus
1.4.2015 22:32
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Dummheit für alle?

Mann! kann ja nicht eine 4 geben und damit das Leben versauen.
Bei meinen Kindern ist es so, dass diese zwischen Schreibschrift und Druckschrift wählen können (oder eine Mischung draus), was besser gefällt schöner ausssieht usw.

Schönheit der Schrift wird eh nicht benotet, erst in der 4ten die Richtigkeit der Wörter.

War es nicht Norwegen, die gar keine Handschrift mehr schulen wollen?

cu


Anmibe
1.4.2015 22:47
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Umfrage unter 2000 Pädagogen: Lehrer beklagen schlechte Handschrift bei Schülern
http://www.spiegel.de/schulspiegel/lehrer-beklagen-handschrift-probleme-von-schuelern-a-1026731.html#ref=rss


Teardown
1.4.2015 23:02
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Feinmotorik immer schlechter (heutige 5 jährige sind im sport soweit zurück wie nie)
Rechtschreibung der neunklässler so mangelhaft wie noch nie
Wille zum konzentrierten arbeiten kaum vorhanden
300.000 Schüler im letzten Jahr mit dem Abschluss direkt in einen Übergangskurs, der sie auf die Lehre vorbereitet
genauso an den unis, nirgendwo sind die mathevorbereitungskurse zb. Wegzudenken. Die Schüler kommen von der schule und müssen erstmal das lernen, was sie hätten in der schule lernen sollen.

Achja, ganz wichtig das die kids mit sechs jetzt lernen sollen, dass die erna eine Samenspende von Mark hat und mit frauke verheiratet ist, und jetzt einen puff für bdsm Leute aufmachen will. Kleine Polemik. ..

300.000


Hadmut
1.4.2015 23:13
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> Achja, ganz wichtig das die kids mit sechs jetzt lernen sollen, dass die erna eine Samenspende von Mark hat und mit frauke verheiratet ist, und jetzt einen puff für bdsm Leute aufmachen will. Kleine Polemik. ..

Tja, wenn das irgendwas nutzt…


Reinhard
1.4.2015 23:24
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Ehrlich, ich glaube das Bildungssystem hat weit wichtigere Probleme als die nicht gelernte Handschrift.


Andy
1.4.2015 23:57
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@Reinhard, aber vielleicht ein weiterer Ausdruck derselben grundlegenden Problematik. Soweit ich weiss dürfen die doch heutzutage was die Orthographie angeht erstmal einige Zeit phonetisch schreiben. “Maine mamma hatte mihr Häute mohrgen kakau zur früstük gehkocht”.

Wenn sowas eine Weile als ” nicht falsch” gilt, ist es eigentlich egal wie übel die Sauklaue ist in der es verfasst wird.


>Ehrlich, ich glaube das Bildungssystem hat weit wichtigere Probleme als die nicht gelernte Handschrift.

Nein, das denke ich nicht. Denn schreiben zu können gehört zu den Basics einer zivilisierten Gesellschaft. Wenn es da schon hapert, dann ist das fatal, denn alle anderen Probleme bauen auf einem Mangel an den Basics auf.


KillingTime
2.4.2015 0:19
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Wenn man den ganzen Tag auf dem iPad herumtippt, ist es klar, dass man Handschrift verlernt oder gar nicht erst erlernt.

Btw, ich selbst kann auch kaum noch mit der Hand schreiben… :troll:


Emil
2.4.2015 0:34
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Auch immer wieder lesenswert in diesem Zusammenhang:

Die neue Schlechtschreibung

Seit vielen Jahren sind Grundschüler einem deutschlandweiten Feldversuch ausgesetzt: Reformer wollten kreativere Geschöpfe heranziehen. Nun lernen die Kinder nicht mehr richtig schreiben. Experten sprechen von einer Rechtschreibkatastrophe.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-98091072.html


Flash
2.4.2015 0:35
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Bildungssystem? Welches Bildungssystem?

Weit und breit kein System mehr. das einzig Systematische ist die permanente Unsystematik, mit der alljährlich zehn NEUE pädagogische Sauen durchs Dorf getrieben werden. Aktuell schwer grassierend: Inklusion aller in alles. Die Lehrer schlagen die Hände über den Köpfen zusammen – -aber wayne interessiert’s??

Na bitte.


Küstennebel
2.4.2015 1:24
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Genau! Alle, die nicht Schönschrift können sofort Exmatrikulieren, vom Gymnasium nehmen, Realschule geht auch nicht mit Sauklaue!

Die ganzen Mathefreaks, die nichts mit Sprachen am Hut haben und lieber Minecraft spielen und Schaltkreise basteln, als Texte zu schreiben!

Jahwoll! Es muss schluss sein mit dem Durchschummeln in die höheren Bildungsebenen! Wer nicht schön schreiben kann, da ist es doch sogar egal wenn jemand richtig schreibt!

Schönschrift, das A und O einer modernen Gesellschaft! Wo kämen wir hin wenn ein Informatiker nicht seine Programme in Schönschrift auf Linienpapier handschriftlich einreichen könnte! Das ist das Mindeste, was man fordern können muss in einer modernen Gesellschaft!

Wir brauchen wieder mehr Eselskarren für die vielen Esel!

Ernsthaft:

Die motorischen Probleme sind vielleicht auf weniger Bewegung in der frühesten Kindheit zurückzuführen.

Die Korrelation einer angeblich zunehmenden gestörten Koordination sehe ich eher darin begründet, das heute einfach ständig und überall verglichen wird.

Früher hat man die Kinder nicht ständig verglichen, da gabs keine Daten darüber, heute wird irgendwas postuliert und Kaffesatzleserei alarmistisch gedeutet.

MFG


Reinhard
2.4.2015 4:24
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@Andy Finde ich nicht. Es gibt *jede Menge* Ausdrücke des Problems, aber eine schlechte oder nicht existente Handschrift wird einfach nicht mehr gebraucht. Wer Kalligraphie-Kunst betreiben will kann es ruhig selbst lernen. Muss man schließlich als Bildhauer auch.

Wenn man nur die durch das nicht-Lernen von “schöner” Handschrift freigewordene Zeit für etwas sinnvolles nutzen wurde…

@Kehrseite: Da kann ich nicht zustimmen. Du verallgemeinerst das, was du gerne können willst (und vielleicht auch kannst) auf alle. Eine zivilisierte Gesellschaft sollte das lernen.

Ich denke, du verwechselst “Gedanken in Worte fassen können so dass sie beim Ziel verständlich ankommen” mit “Worte in Formen fassen sodass die Formen beliebig gewählten Kriterien genügen”.

Eine zivilisierte Gesellschaft sollte auch jeden töten, der am Sabbat arbeitet. Oder der vom Glauben abfällt. Halt, warte, was hab ich grade gesagt??….

Lass mal die Kirche beim Dorf und wünsch dir was, was jemandem *ernsthaft* was bringt. Nicht nur weil du “Zivilisation” so definierst. Erinnert mich an “Moral ist die unzulässige Verallgemeinerung der eigenen Meinung auf andere”.

Sozial-“Wissenschaftler”, andere Geisteswissenschaftler, und sogar Profxs (ist das der Plural?) definieren auch beliebig, was zivilierte Gesellschaften zu tun und zu lassen haben und erwarten das andere das auch tun. Wohin das führt, sieht man in Hadmuts Blog.

Ja, alle anderen Probleme bauen auf einen Mangel an Basics auf, definitiv! Nur eben auf anderen Basics. Genug Wörter zu kennen um sich differenziert auszudrücken? Fehlanzeige! Computer bedienen lernen (außer Facebook und Whatsapp)? Nicht in der Schule!
Programmieren lernen? Nur mit Robot Karol (immerhin…).

Wenn du (bzw. irgendein anderer Mensch) das für sich lernt, ist das m.E. vollkommen in Ordnung. Ich finde nur, man sollte erst lernen, was einen objektiven Zweck hat, also die “Basics”. Den Rest kann man dann individuell nachlernen.

Also z.B.:
– Es gibt biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau
– Wie man Computer benutzt & repariert (Grundlagen)
– Wie man sich nicht über beide Ohren verschuldet

Ich verwende Handschrift nur noch zum unterschreiben und um ab und zu etwas unleserliches neben ein Diagramm zu kritzeln. Da brauch ich meine Zeit nicht damit verschwenden, “schön” zu schreiben, nur damit du zufrieden bist.

@Emil: Zahnkrem. Ich frag mich wann man das endlich Zankrem schreibt, logik for the win!

@Flash: Ich würde mir wünschen dass du Unrecht hast…


Reinhard
2.4.2015 4:25
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Nachtrag @Andy:
Sorry, hab den ersten Absatz überlesen.

Ja, das ist kohärent mit meinen Informationen. Lass das Handschreiben ganz weg, machs gleich mit Computern und Rechtschreibkorrektur, dann löst sich das Problem ganz von selbst.


Dummerjan
2.4.2015 5:48
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Deckt sich mit den Auswertungen der AOK nach denen Jungen primär mit Ergotherapie im Einschlungs und frühen Schulalter beglückt werden.
http://www.wido.de/heilmittel_2012.html


phaidros52
2.4.2015 6:17
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Ausblick auf die Zukunft: In Kanada hatten meine beiden Stieftöchter 1 x im Jahr 1 Woche frei, weil die 8. (!) Klasse auf Lesen und Schreiben geprüft wurde…


Heinz
2.4.2015 6:21
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Tippfehler in der Überschrift: “Hälfte der Junge” –> Jungen


Erna
2.4.2015 7:31
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Natürlich lernen Kinder ab der ersten Klasse lesen und schreiben(und rwchnen). Jedenfalls in NRW.


yasar
2.4.2015 9:30
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“Schönschrift” muß es ja ncht gerade sein, aber leserlich und richtig schreiben wäre schon sinnvoll – und zwar ab der ersten Klasse. Ansonsten wirkt sich das Schreiben nach “Hören” bis in die Sekundarstufe aus, was man an diesem System deutlich merkt.

Und etwas mit der Hand zu schreiben trägt auch dazu bei, die Gedanken vorher richtig zu sortieren, statt auf der Tastatur alles einfach mal so schnell hinzurotzen, weil man es ja genausoschnell wieder löschen kann.

Und die Motorik-probleme löst man am besten durch “draußen toben lassen” und Sportvereine.


Finnland will das lernen der Schreibschrift schrittweise abschaffen. Es wird nur noch getippt.

Feuermachen war auch einmal eine überlebenswichtige Fähigkeit. Die Fähigkeit braucht man heute nicht mehr, also lernt man sie auch nicht mehr.


Knut
2.4.2015 11:41
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Ich bin zwar auch kein Schönschreiber, aber ein systematisches Motoriktraining ist sinnvoll. Und dafür ist Schreiben halt sehr geeignet. Theoretisch ginge das auch mit Musik, insbesondere Geige und Gitarre, aber jedes Instrument ist besser als nichts.

Lasst mal einen des Schreibens untrainierten eine Brille demontieren und dann wieder zusammensetzen. Die Handhabung der Minschrauben und das Einfädeln der Nylonfäden ist durchaus nicht trivial. Das kann man natürlich auch durch Knüpfen feiner Teppiche und die Reparatur von Nähmaschinen erlernen, aber Papier und Bleistift sind halt billiges und weit verfügbares Trainingsmaterial.

Nur Tippen, wie Klavier, Schlagzeug oder Tablett, trainiert nicht vielseitig. Schlagzeug und Klavier hat ja wenigstens noch den Reiz der Beidhändigkeit, aber Tablett/Tastatur führt fast zwangsläufig zur Überbetonung einer Hand.


jd.
2.4.2015 13:26
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@Ehrlich, ich glaube das Bildungssystem hat weit wichtigere Probleme als die nicht gelernte Handschrift.

Schreibschrift (!) schreiben zu lernen ist mehr als es scheint. Die Hirnforschung hat festgestellt, daß es einen ganz erheblichen Zusammenhang nicht nur zwischen “schreibschriftlichem” Schreiben und motorischen, sondern auch kognitiven Fähigkeiten gibt. Das betrifft Bereiche wie geistige Agilität und die Fähigkeit vorauszudenken und zu strukturieren – im Vergleich mit Schülern, die nur Druckschrift schreiben gelernt haben oder gar nur tippen am Computer. Schon bei “vereinfachter Schreibschrift” lassen sich wohl Unterschiede feststellen.
Insofern ist das Verdrängen der Schreibschrift aus den Schulen – bewußt oder unbewußt – eine wichtige Komponente des “Dumbing Down”.


HF
2.4.2015 15:01
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Bei schlechter Feinmotorik nützt auch das beste Präzisionsgewehr nichts mehr. Mich würde mal der Zusammenhang zwischen Schönschreibnote und dem späteren Erfolg bei der Scharfschützenausbildung interessieren.


Reinhard
2.4.2015 16:10
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@Knut

Ich bin kein Feinmechaniker. Ich hab noch nie eine mechanische Armbanduhr (du weißt schon, das altmodische Zeug das es Jahrhunderte vor den Smartwatches gab) auseinandergebaut, und wenn ich es machen würde, würde ich sie vermutlich nicht wieder funktionsfähig zusammenbekommen.

Ich hab auch noch keine Ringkernspeicher gefädelt, vermutlich könnte ich es auch nicht wirklich.

Da hat mir die Handschrift auch nix geholfen, die ich noch gelernt habe. Warum also nicht Handschrift weglassen, und stattdessen Feinmechanik üben? Einfach Technik jeglicher Bauart auseinandernehmen und dabei noch was über Technik lernen? SMD-Handlöten und -bestücken in der Schule? Das trainiert die Feinmotorik auch – nur besser und mit dem potentiellen Nebeneffekt Wissensgewinn.

Sicher, Löten ist relativ gefährlich in der Schule (… Stichwort: Lötkolben des Nachbarn im Ohr), ist aber auch nur ein Beispiel.

Klavier ist auch super (andere Instrumente natürlich auch). Lass das Handschreiben weg und spiel Klavier. Lohnt sich.

Und Schreiben führt nicht zur Überbetonung einer Hand? Ernsthaft?
Ich bin kein Beidhänder, aber meine linke Hand ist NUR beim Tippen auf der Tastatur / Tablet aktiv. Beim Schreiben wird sie höchstens zum Halten des Blattes missbraucht.

@jd
Erinnert mich an Dr. Kawashimas Gehirnjogging. Man hat festgestellt dass die
Sei doch so nett und gib uns Referenzen zu deinen Studien. Ich ertappe mich auch oft, zu behaupten, dass Studien irgendwas behaupten, aber bedauerlicherweise können das Feminist(inn)en auch, und ganz in diese Riege will ich mich dann doch nicht eingliedern.

Weißt du wo sich noch unterschiede in geistiger Agilität und in der Qualität des Denkens feststellen lassen? Wenn man Denken und geistige Agilität trainiert statt Überflüssiges.

@Lupuslatorius: Finnland: Interessant. Gestern kam im Auslandsjournal dass die Esten jetzt lernen wie sie im Wald überleben,
Vielleicht findet sich jemand der meint, Feuermachen definiert Zivilisation und sollte deswegen grundsätzlich gelernt werden ;-? Dogmatismus for the win!
Disclaimer: Ich heize viel mit Holz, es ist kostengünstig und macht Spaß.

@yasar: Bzgl. Gedanken-Sortieren:
Pustekuchen. Das liegt nicht daran dass man mit der Hand schreibt sondern daran dass den Leuten nicht beigebracht wurde wie man Computer richtig nutzt. Daher schreiben die Schüler heutzutage eher (original, 10. Klasse von mir) “Ey, johnny heute komasaufen im Stadtpark? xD lol” als sich wirklich was zu überlegen.
Warum? Es gibt keine einzelne Ursache, aber Zeit zu verschwenden, indem man Handschrift lernt, zählt durchaus dazu (denn es wird nicht gebraucht).

Wenn du das so machst finde ich das sehr schade! Ich überlege mir genau, was ich schreibe, unabhängig vom Medium – beim Computer sogar noch etwas mehr, denn ich kann auf einfache Weise korrigieren und überarbeiten. So spare ich Zeit, die ich grundsätzlich auf das Denken aufwende. *Das* sollte man lernen und nicht ein überflüssiges Medium.

Frage an dich: Warum schreibt Hadmut – der meines Erachtens sehr genau darüber nachdenkt was er schreibt – denn am Computer und handschriftet nichts, um es danach einzuscannen?

> Und die Motorik-probleme löst man am besten durch “draußen toben lassen” und Sportvereine.

Das löst m.M.n. eher die Grobmotorik-Probleme, was auch wichtig, aber hier nicht direkt das Thema ist. Die Feinmotorik kann man genauso durch andere – aber sinnvolle – Aufgaben lösen (siehe oben).


Klaus
2.4.2015 16:59
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Ui jujui steht da aber mal viel Unsinn im Forum.

1.
Zuerst mal FEIN! Motorik ist eine Untergruppe der Motorik und ist NICHT (allein) durch Sport zu schulen.

2.
Bewegung jeder Art FÖRDERT die Intelligenz des Kindes (vergl. Dr. Spitzer).

Wers genauer wissen will.

z.B. http://www.amazon.de/Lernen-Gehirnforschung-die-Schule-Lebens/dp/3827413966

Ich fasse mich mal kurz (wie war das mit der Kommentarfunktion…) und kann jetzt leider nicht allen antworten:

Der massenhafte Einsatz von PCs jeder Art im Kindesalter (vergl. http://www.thalia.de/shop/home/rubrikartikel/ID39179303.html?ProvID=10907022) hat dazu geführt, dass die Asiaten den Begriff “Digitale Demenz” geprägt haben (Ich glaube Korea oder Singapur).

Anders ausgedrückt: Der Einsatz von Tablets, mit einer Icon – Sprache führt zur Verblödung.

Wer glaubt die Schönschrift (und auch damit die Leistung sich zusammen zu reißen) brauchts nicht mehr, muss doch einfach mal Navi-viel-Fahrer nach der Himmelsrichtung fragen.

Zu mir so viel, seit 30 Jahren in der IT Branche, und noch mit ca. 35 Lan Partys mit bis zu 600 Leuten ausgerichtet. Also wirklich kein IT Gegner. Ja und ich zocke mit meine drei Kindern gern im LAN.

Aber nur wenn diese vorher in der Schule “schön” schreiben 😉

cu


rjb
2.4.2015 17:34
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Es gibt auch zunehemnd Meldungen wie

http://www.focus.de/familie/freizeit/kommunen-schliessen-schwimmbaeder-becken-sind-knapp-jedes-zweite-kind-kann-nicht-schwimmen_id_4116355.html

http://www.muensterschezeitung.de/Lokales/Staedte/Muenster/1932888-Es-ist-einfach-zu-gefaehrlich-Polizei-stellt-Radfahr-Sicherheitstraining-fuer-Drittklaessler-ein

Bei dem Radfahr-Sicherheitstraining geht es offenbar darum, auf der Grundlage vorhandener physikalischer Fahrfähigkeit zu lernen, wie man möglichst unfallfrei im Straßenverkehr zurechtkommt, und mit der somit vorausgesetzten physikalischen Fahrfähigkeit sieht es wohl zunehmend schlechter aus.

Alles in allem wird offenbar die umfassende motorische Vollverblödung der Kinder angestrebt.


Bender
2.4.2015 17:58
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Ein pensionierter Lehrer berichtete mir vor Kurzem, dass seit einigen Jahren immer mehr Kinder eingeschult werden, die nicht in der Lage sind, rückwärts zu laufen. Und solche grobmotorischen Minderleister sollen in der Grundschule schreiben lernen?


Hadmut
2.4.2015 19:26
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> immer mehr Kinder eingeschult werden, die nicht in der Lage sind, rückwärts zu laufen

Hab ich ja noch nie gehört.

Gottogott…


janndh
2.4.2015 20:07
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@bender @hadmut

das scheint wirklich so zu sein,

ich vermute das liegt daran das kein Kind unter 10 Jahren mehr einfach so mal spielen darf, geschweige denn ausserhalb der elterlichen Wohnung.

Alles muss immer unter Kontrolle sein, alles immer der Norm entsprechen, usw.
tobende Kindersieht und hört man wenn man Glück hat doch höchstens noch in einem Kindergarten. Viele Kinder sehen sowas ja auch nur höchstens von aussen. wie sollen die jemals Kompetenzen entwickeln können? die lernen oder erfahren nie das andere auch mal mehr können als man selbst, oder das Sie selber Dinge können die andere nicht können, von sozialen Umgangsformen mal ganz zu schweigen.
Das lernen durch nachmachen anderer fällt auch aus.

@rjb

echt? schwimmuntericht ist keine Pflicht mehr? die depperten Eltern die meinen Ihren Söhnen oder Töchtern brennts die augen raus wenn sie halbnackte Haut sehn mal ausgenommen… schwimmen können ist eine sehr wichtige Lektion.
Muss ja ja nun nicht jeder ein Superschwimmer wie die Almsick werden. aber sich unfallfrei über Wasser halten können ist doch eine Überlebenshilfe sondersgleichen?

Nebenbei zum Thema Schwimmbäder:

die einrichtungen heißen bzw hießen wenn sie Überdacht sind und ganzjährig benutzbar waren ja auch recht oft Badehaus.
und das aus gutem Grund. nicht jedes Haus hatte einen Wasseranschluss, die Hygiene war dementsprechend, da konnte es für so manche Stadt eine gute Idee gewesen sein Badehäuser zu erichten. Das kostet zwar richtig Geld, aber dürfte billiger gewesen sein als Seuchen durch mangelnde hygiene.

zum Thema Schreiben, klar es gibt so tolle sachen wie net send, mit dem ich jemand einfach im eigenem Lan Texte zukommen lassen kann.
Nur wenns aber wichtig ist, und ich aber nicht weiß wann der Kollege mal wieder am rechner ist, bzw noch nicht mal gleichzeitig mit mir arbeitet, da ist eine leserliche Handschriftliche Notiz Gold wert.
Gilt sinngemäss für durchzuführende Messungen/ Tests, ich muss die in der Firma in SAP dokumentieren, wenn ich das grad nicht kann, weil ich zb an einer maschine was ein/umstelle, ist es notwendig das ein Mitarbeiter die Werte ermittelt, und mir handschriftlich da lässt. ( in meinen SAP Zugang lass ich keinen rein)


Christian
2.4.2015 20:16
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Stimmt auch mit meinen Erfahrungen als Referendar für LA an Gymnasien im Jahre 2000 überein – damals wollte ich mit Fünftklässlern die Übungen machen, die ich aus meiner Schulzeit noch kannte (Anfang Achtziger Jahre). 6 Schuler konnten das (Bock- und Trampolinspringen, am Stufenbarren entlanghoppeln etc.). Der Rest (20) war überfordert. Bei mir war es noch umgekehrt gewesen (vom Verhältnis her).
Um zu ermessen, welchen Weg wir bei der körperlichen Verblödung (denn Körper will sich bewegen und gefordert werden, sonst verblödet er – und das Hirn auch) zurück gelegt haben, macht es Sinn, sich vorzustellen, was wohl wäre, würde ein Grundschullehrer heute in der vierten Klasse Übungen durchführen, wie sie 1958 normal waren….
https://www.youtube.com/watch?v=PO-Z-kBOWEU


Emil
2.4.2015 20:41
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@HF
> Bei schlechter Feinmotorik nützt auch das beste Präzisionsgewehr nichts mehr.

Das bringt mich auf eine Idee: vielleicht liegen die aktuellen Probleme mit dem G36 ja gar nicht an dem Gewehr selbst, sondern an der Loser-Generation mit mangelnder Feinmotorik, die sich heute bei der Bundeswehr rumtreibt.


Thomas Bliesener
2.4.2015 21:15
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Es ist nicht nur die *Fein*motorik betroffen:
“Die früher mal an Schulen übliche Fahrradprüfung wurde ganz abgeschafft. Wohl auch, um die weniger mobilen Kinder nicht noch weiter zu frustrieren.”
http://www.muensterschezeitung.de/Lokales/Staedte/Muenster/1932888-Es-ist-einfach-zu-gefaehrlich-Polizei-stellt-Radfahr-Sicherheitstraining-fuer-Drittklaessler-ein


Küstennebel
3.4.2015 1:39
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Motorik Feinmotorik – Alles immer schlechter, immer mieser, katastrophaler … ?

Das ist schlicht Unfug.

Dieser Unsinn kommt einfach dabei raus, wenn man alle mit DENSELBEN Kriterien prüft und jeder dasselbe können soll wie alle anderen auch.

Da gibts einen schönen Witz drüber:

http://bidok.uibk.ac.at/library/niedermair-schule4e08.png


Hadmut
3.4.2015 10:20
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@Küstennebel:

> Dieser Unsinn kommt einfach dabei raus, wenn man alle mit DENSELBEN Kriterien prüft und jeder dasselbe können soll wie alle anderen auch.

Aha.

Und was soll daran noch eine Prüfung sein, wenn man jeden mit anderen Kriterien prüft?

Und mit welchen überhaupt? Heißt das, dass man immer die Kriterien auswählen muss, die für alle immer zum selben Ergebnis führen?


Hadmut
3.4.2015 10:22
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BTW: Der Witz ist auch nicht schön, der ist ideologische Dummheit, rhetorisch verpackt.

Für einen Job, der es beeinhaltet, auf Bäume zu klettern, sind Fische nun mal nicht geeignet. Eine Fischquote wäre da schwachsinnig.

Ein besserer Witz wäre gewesen, vor einem brennenden Haus eine große Feuerwehrleiter zu haben, vor der ein Elefant, ein Fisch und eine Robbe stehen und sich unterhalten, wie schön es doch ist, bei der Feuerwehr Tierartquoten zu haben.


quarc
3.4.2015 4:01
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Zu dem Thema kam auch ein Beitrag in DLF “Campus und Karriere”. Anscheinend hat man bei den anfänglichen Schwierigkeiten mit der Handschriftlich keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen feststellen können; die spätere Verbesserung bei Mädchen sei hauptsächlich auf deren (im Vergleich zu Jungen) höhere “Übungsmotivation” zurückzuführen. Das ist auch nicht so verwunderlich, das “schön schreiben” wirkt halt bei manchen Lehrern genauso notenverbessernd wie “brav sein”, also eine weitere “weibliche” Tugend.

Generell zum Thema Handschrift: ich halte es nach wie vor für sehr nützlich, mit der Hand schreiben zu können, deshalb sollte es auch weiterhin in der Schule gelernt werden. Aber man braucht um eine schöne Handschrift nicht mehr so einen Anbetungstanz aufzuführen, wie noch vor 40 Jahren. Insbesondere halte ich die verbundene Schulschrift für verzichtbar. Auf Empfehlung eines Physiklehrer habe ich irgendwann auf (angenäherte) Druckschrift umgestellt, was die Lesbarkeit deutlich erhöhte und die Schreibgeschwindigkeit nur wenig verminderte.


Küstennebel
3.4.2015 15:55
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Hadmut
3.4.2015 10:20

@Küstennebel

Ich denke da liegt ein Mißverständniss vor Hadmut. Sie interpretieren den “Witz” nicht nach der Intention, wie er gemeint ist.

Das ist der Punkt, nicht jeder ist ein guter Schwimmer, nicht jeder kann ein Brett gerade an der Linie sägen, nicht jeder kann 10.000 Meter lauf, nicht jeder kann Tauchen, nicht jeder kann 200 Kilogramm Kreutzheben und die wenigsten können das 20 mal wiederholen.

Es ist richtig, das für spezifische Bereiche immer dieselben Anforderungen gelten müssen!

Aber es ist auch richtig, das nicht jeder diesen Anforderungen entsprechen können wird.

Wer also Taucher werden will, muss tauchen und schwimmen können und darf keine panische Angst unter Wasser haben. Fertig aus.

Wer Feinmechaniker werden möchte, sollte auch mit feiner Mechanik umgehen können. Ein Tiefbauarbeiter braucht aber keine Feinmechanik zu können.

Es ist eben nicht so, das jeder besonders gut oder besonders richtig schreiben können muss. Das können ja nicht mal Autoren! Selbst gute Autoren brauchen eine Lektoratskorrektur.

In der Schule wird aber jeder auf alles in gleicherweise geprüft, das führt zu solchen grotesken Interpretationen wie ich sagen wollte.

Denn alle solle perfekte Handschrift haben, alle sollen perfektes Deutsch können, alle sollen perfekt Mathematik können, alle sollen perfektes Englisch können, denn alle sollten das alles drauf haben.

Aber Am Ende ist das Humbug! Weil von der späteren Berufswahl, von dem individuellen Interesse und den individuellen praktischen Fähigkeiten und Begeisterungen sowie von beruflichen (Ausbildungs-)Angeboten abhängt, was ein junger Mensch dann tatsächlich lernen wird.

In der Schule findet aber eine Gleichmachung statt, die Sie selbst sonst ja beklagen! Aber es sind eben nicht alle Gleich in ihren Fähigkeiten und Eigenschaften und das ist auch der Grund, wieso nicht alle gleichermaßen schön schreiben, malen, tanzen, turnen, rennen, rechnen, philosophieren … etc.

Insofern sollte man mehr Bekenntniss für die individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten haben, ohne die Anforderungen für spezialisierte Berufsbilder herabzusenken. Im Gegenteil könnte man sogar sehen, das spezialisierte Berufsfelder oft Einzigartige Begabungen brauchen und deshalb eine Vorsortierung und das Scheitern lassen vieler begabter Rechenkünstler an der sprachlichen Hürde im Gymnasium unsinnig ist. Das ist wirtschaftliche Ressourcenverschwendung!

Wieviele technisch Begabte sind sprachlich wenig begabt? Wenn jemand aber bei der sprachlichen überbetonung des gymnasialen Bildungsganges dann scheitert, bleibt ihm oft verwehrt eine Naturwissenschaftliche Ausbildung an der Universität zu machen. Noch extremer wird der Vergleich wenn man bedenkt, das introvertierte Menschen einfach im Unterricht weniger zu sagen haben, weniger hektisch aufzeigen sondern die informationen des Schulunterrichts eher still verarbeiten.

Sind die wirklich schlechter wenn die dann wegen mündlicher Mitarbeit miese Noten bekommen, obwohl sie fachlich gut bis sehr gut sind?

in diesem Sinne wäre der Witz zu lesen. Nicht im Sinne das man doch alle Anforderungen für jeden runterschraubt, sondern das man die unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten wieder wahr nimmt!

Das ist beim Genderkrampf Männlichvs.Weiblich ja schon das Problem: Beide Geschlechter haben ihre besonderen hervorstechenden Eigenschaften, aber der Genderunsinn will diese wegwischen.

MFG


yasar
3.4.2015 17:42
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@Küstennebel

> Ein Tiefbauarbeiter braucht aber keine Feinmechanik zu können.

Also mancher Baggerführer muß da schon sehr gute Feinmotorik haben, wenn er Gasleitung & Co. nicht kaputtmachen will.

Und zu Schreibschrift, gutes Deutsch, Mathematik & Co.:

Gewisse Grundkennt muß imho jeder haben. Es muß zwar nicht jeder ein Ries oder Schiller werden, aber Grundrechenarten und ordentlich Schreiben sollte ein jeder nach der Grundschule können.


Schwärmgeist
3.4.2015 19:27
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Man kann von regelrechten Attacken auf die Schreibkünste der Schüler sprechen. Grammatikwissen, auch der hohe Ton, ist ja Herrschaftswissen und deshalb abzulehnen. Man nutzt jetzt lieber die Reichenbach-Methode. Jeder weiß, daß sie Schwachsinn ist, aber sie wird jetzt eben gnadenlos durchgezogen.


Schwärmgeist
3.4.2015 19:32
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Ich mache mir da eigentlich schon länger keine Illusionen mehr. Seit ich gesehen habe, wie heutige Grundschullehrerinnen schreiben, kann mich echts nicht mehr schocken. Die Lehrerinnen wissen es doch auch nicht mehr.

http://www.welt.de/videos/article138313664/Angehende-Lehrer-koennen-nicht-richtig-schreiben.html


Küstennebel
3.4.2015 23:10
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Yasar und Schwärmgeist!

GRUNDSCHULE ist für Kinder zwischen ab ca. 6-11 Jahre!

Meine Güte, bis der Schiller mal wenn überhaupt dran kommt … das is Stoff ab 8-10+

@ Schwärmgeist

Ja am Methodenstreit scheiden sich die Geister, aber an der Methode scheitert das Kind nicht alleine.

Es muss schon mehr zusammenkommen als bekloppte Lernmethodik.

Zumal die besser gestellten Kinder das problemlos überstehen ,wirklich darunter leiden und verwirrt werden diejenien, die am wenigsten Ressourcen für das lernen haben. Egal wieso.

MFG