Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Ich hab den Beruf verfehlt…

Hadmut Danisch
19.10.2012 19:57

Videofilmer bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft hätt ich werden sollen.

Ich kann’s ja kaum glauben. Es kann eigentlich gar nicht sein.

Ich hab doch neulich schon darüber gebloggt, dass fiese Gerüchte zirkulieren, wonach der Bundesrechnungshof gerade die DFG durch die Mangel dreht und denen wegen ihrer Geldverschwendung ein ums andere Mal mit Anlauf in den akademisch-professoralen Hintern trete.

Hätt ich nicht tun sollen. Ist mir nicht gut bekommen. Ich habe schon Albträume davon. Schreckliche Untreue-Phantasien, die mich des Nachts heimsuchen. Ich hab mich zu lange mit solchen Themen beschäftigt, das ist mir aufs Gemüt geschlagen.

Wißt Ihr, was ich letzte Nacht geträumt hätte? Einen grauslichen Unfug.

Ich habe geträumt, der Bundesrechnungshof würde die DFG gerade dafür grillen, dass sie für die Video-Portalseite www.exzellenz-initiative.de mit ein paar lumpigen Videos, die Studenten als Hausarbeit besser machen würden, satte 500.000 Euro hingelegt hätte. Schweißgebadet bin ich aufgewacht.

Kann ja gar nicht sein. Was für einen Mist ich da wieder geträumt habe. Denn im Impressum der Seite steht ja schließlich, dass das von einer ganz seriösen Firma gemacht wurde, deren Chefin „Fernsehredakteurin beim ZDF, Produktionsleiterin und Regisseurin in der kommerziellen Filmproduktion, Professorin für Fernsehjournalismus, Filmproduktion und Medienmanagement an der Hochschule Darmstadt” ist. Ganz seriös das alles.

Kann also gar nicht sein. Die DFG würde nie einer Professorin ne halbe Million zuschieben.

Ich muss langsam mal damit aufhören, mich mit solchen Themen zu befassen. Ich bekomm schon ganz absurde Träume.

12 Kommentare (RSS-Feed)

Henning
20.10.2012 10:24
Kommentarlink

Hallo Hadmut,
auf der Webseite sind eine ganze Menge Videos verlinkt, ich kann mir kaum vorstellen, dass die für das Geld gemacht worden sind – selbst in schlechter Qualität. Wo kann man sehen, welche Videos für das Geld gemacht worden sind? Wenn das Geld nur für die Webseite war, das wäre schon an frankfurter Innenstadtstundensätzen orientiert.


Hadmut Danisch
20.10.2012 10:27
Kommentarlink

Weiß ich nicht, man kann ja nicht auf Anforderung was träumen. Vielleicht hab ich ja irgendwann nochmal Albträume.

Was sind denn „Frankfurter Innenstadtstundensätze”? Und wie hoch sind die?


videofilmer
20.10.2012 17:56
Kommentarlink

Also, ungefähr 80 Filme, d.h. rd. 6000 Euro pro Film,davon gibst du 150 euro dem stundenten, zzgl. 100 euro bahnkosten,den rest schnibbelt dieser im Rahmen seines Designstudiums zusammen..bleiben nach Abzug von ein paar Euro Verwaltungskosten mindestens 5.000 Euro für die Produzentin…nennt man “Startup-Finanzierung” durch die DFG…man stopft halt Geld in den Rachen


…und hier steht doch sogar auf der dfg-internetseite, daß es studenten waren, die letztlich gearbeitet haben…

http://www.dfg.de/gefoerderte_projekte/videoportale/ex_in_tv/artikel_forschung_1_2010/index.html


Har-Har!!
22.10.2012 11:14
Kommentarlink

Furchtbar, dieses unterwürfige Geblubber dieser im auftrag der DFG berichtenden Studentin:

“Das gehört zur Philosophie von Lydia Goll und ihrer Produktionsfirma aca-de-media. Sie unterstützen Studierende aus dem Medien- und Journalismusbereich beim Übergang von der Hochschule in die Arbeitswelt.”

… dadurch, dass sie unbezahlte Ausbeuterpraktika anbieten, und wir doofen angehenden Medienwissenschaftler das auch ohne Widerspruch gerne mit uns machen lassen. Dass Goll die fette Kohle kassiert und wir hinterher trotz der tollen Praktika arbeitslos sind, konnten wir vorher ja nicht ahnen.

(oder doch?)


Danke...
22.10.2012 22:51
Kommentarlink

…fürs Kommentar löschen (der übrigens sowohl thematisch passte als auch weitergehende Infos lieferte – und auch nicht hämisch, böse oder sonstwie “unpassend” war). Damit kann ich mir das Kommentieren künftig ja sparen. Tschüss!


Hadmut Danisch
23.10.2012 0:04
Kommentarlink

Ich hab gar nichts gelöscht. Vielleicht solltest Du einfach mal die Kommentarpolicy lesen um zu verstehen, warum Kommentare für den Autor kurz sichtbar sind, dann aber erst nach der Moderation freigeschaltet werden. Ich kommen halt derzeit nur 1-2 mal am Tag dazu, die Kommentare freizuschalten. Bisschen mitdenken wäre nicht schlecht…


!!Har-Har
23.10.2012 10:23
Kommentarlink

Hätte nie gedacht, dass ich hier mal um Entschuldigung bitten muss. Ok, falsch gedacht. Also: Sorry!

– Zum Thema: Via DFG rausgeschmissenes Steuerzahler-Geld für doofes Werbegesülze. Welcher Nutzen soll dabei entstehen? Dass private Mäzene die DFG und den BRD-DDR-Nachfolgestaat und dessen Forschungsministerium so toll finden, dass sie begeistert Millionen für die Wissenschaft spenden? Oder dass ausländische Konzerne hier investieren? Wegen eines solchen PR-Flachfilmchens??? Wohl kaum.

Der Skandal ist aber nicht, dass die Videofilm-Firma den von ihr ausgebeuteten Studenten-Hiwis nix zahlt. Der Skandal ist, dass man überhaupt Geld für so nen Schwachsinn ausgibt.


Weiss denn irgendjemand wofür tatsächlich diese Exzellenzinitiative gut ist??? Hunderte von Millionen in die Forschung und in Videoportale…so ein SCHWACHSINN!!! Wieso nicht eine halbe Millionen € statt in uninteressante Internetseiten für Klappstühle für die wirklich lernwilligen Studenten, die in überfüllte Hörsääle müssen. Für mich ist das alles eine Riesen-Politshow ohne Maß und Verstand, mit einer nebulösen DFG, bei der eh niemand durchblickt…


Har-Har!!
25.10.2012 10:51
Kommentarlink

Die Exzellenzinitiative? Die ist dazu da, um diejenigen gut aussehen zu lassen, die sie beschlossen haben: die Politiker, an ihrer Spitze Schavan & Co.

Tut mir leid, falls das jetzt klischeehaft und platt rüberkommt. Aber wer nen besseren Grund kennt, möge ihn doch nennen.

Und gratuliere: das mit der nebulösen DFG ist gut bemerkt. Je mehr das registrieren, desto eher ändert sich das vielleicht mal (wahrscheinlich aber wohl nie).


Frank M.
7.11.2012 22:49
Kommentarlink

DFG = kriminelle und korrupte Vereinigung.


DFG Videofilmer
14.11.2012 1:36
Kommentarlink

HA! Schön wär´s! Ich BIN Videofilmer bei der DFG! 30% Stelle 150% arbeiten und die Anerkennung bekommt hinterher der Chef.

Schon krass, wenn man sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter seinen Aushilfsjob bei Aldi zurückwünscht.