Politischer Einfluß auf die Wissenschaft
Ein schönes Beispiel dafür, wie die Politik Einfluß auf die Wissenschaft nimmt und wie opportunistische Wissenschaftler wissenschaftliche Redlichkeit der Politik unterordnen, könnte sich aus dem Fall des Atommüllendlagers Gorleben ergeben, den die Süddeutsche beschreibt.
Und da soll mir noch einer erzählen, daß nicht politischer Einfluß auch darauf genommen wird, wer Professor werden darf und wer nicht.
Die Wissenschaft verkommt zur Gefälligkeitsgutachterei. Sag ich doch…
4 Kommentare (RSS-Feed)
Angesichts der damaligen Entscheidung vor 32 Jahren ist
bei “verkommt” das Präsens vielleicht etwas voreilig.
Ich hatte vor kurzem im Radio gehört, dass sich Ernst Albrecht
einfach über Gutachten hinweggesetzt hat, in denen Gorleben eben
nicht als bester Standort genannt wurde.
Das Grundproblem besteht darin, dass Gutachten eben nicht als
wissenschaftlichen Veröffentlichungen sondern als Auftragsarbeiten
gedacht sind, die gegebenenfalls auch in den Schubladen der
Auftraggeber verschimmeln dürfen wenn sie denen nicht passen.
Erstens kann es nicht 32 Jahre her sein, wenn man bedenkt, welche Personen da mitspielen. Das Projekt Gorleben scheint so alt zu sein, aber nicht die Einflußnahmen.
Zweitens ist der Ärger, den ich selbst mit der Uni habe, auch schon 10-15 Jahre alt.
Drittens muß man die Latenzzeiten beachten, bis solche Einflußnahmen sich zum flächendeckenden Phänomen ausarten.
Mit den 32 Jahren meinte ich die erstmalige Entscheidung
der damaligen Landesregierung von Niedersachsen
siehe auch hier. Du kannst sicher sein, dass bereits zu diesem Zeitpunkt etwaige
gutachterliche Einschränkungen abgebügelt wurden und die CDU
halt nur noch warten musste, bis sie auch die Bundeshebel in die
Hand bekam.
Apropos Endlager: Ein Truck des Bundesamts für Strahlenschutz steht heute auf dem Karlsruher Marktplatz …