Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

…niemand, der der Horst Görtz Stiftung nahe steht…

Hadmut Danisch
11.11.2008 20:35

Noch mehr Zweifel an Bingo Voting und der aktuell gepflegten Wissenschaftsmethodik.

Ich habe zu den dubiosen Vorgängen um den Deutschen IT-Sicherheitspreis für Bingo Voting, insbesondere die seltsamen Zusammenhänge mit der Hausberufung und der Verhandlung zu Wahlmaschinen vor dem Bundesverfassungsgericht mal Horst Görtz von der Horst Görtz-Stiftung angemailt und um Stellungnahme gebeten. Da es sich um keine öffentliche Mail handelt, will ich diese hier nicht im vollen Wortlaut wiedergeben. Aber zwei Aussagen daraus fallen mir doch sehr auf:

“Weder ich persönlich noch jemand anderes, der der Horst Görtz Stiftung nahe steht, hat an dem Bewertungsverfahren teilgenommen. Damit sollte die Unabhängigkeit der Jury gewährleistet werden.”

Niemand, der der Horst Görtz Stiftung nahesteht?

  • In der Jury saß die Darmstädter Professorin Claudia Eckert, die m. W. 5 Jahre lang auf der von der Horst-Görtz-Stiftung gezahlen C4-Stiftungsprofessur saß. Die TU Darmstadt war Görtz dafür so dankbar, daß sie ihn zum “Ehrensenator” ernannte. Und die soll der Stiftung nicht nahestehen?
  • In der Jury saß der Bochumer Professor Jörg Schwenk, der Direktor des dortigen Horst-Görtz-Institutes ist, das man vor lauter Dankbarkeit für die Geldspenden nach ihm benannt hat und ihm gleich noch seinen Ehrendoktortitel gegeben hat. Und der soll der Stiftung nicht nahestehen?

Wenn das nicht dubios ist, was dann?

Schön ist auch folgender Ratschlag, den ich von Horst Görtz bekommen habe:

“Sie sollten den _Beweis_ antreten oder den Mund halten.”

Erstaunlich. Von seinen Preisträgern hat er das nicht verlangt. Gilt wohl nur für Kritiker. Was die hier schon im letzten Blog-Posting diskutierte Methode bestätigt, daß man einfach mal drauflosbehauptet, aber wer’s anzweifeln will, der muß hart beweisen.