Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Die elektronische Gesundheitskarte…

Hadmut Danisch
9.4.2008 14:30

Ein interessanter und lehrreicher Artikel auf Heise Newsticker über die Ergebnisse eines Versuchs mit der Gesundheitskarte. Schaurig-schön zu lesen.

Ein Fiasko. Was halt bei Projekten mit Firmen und Interessen so herauskommt.

Bemerkenswerterweise sind das keine überraschenden, neuen Probleme mit der Sicherheit. Es sind uralte, längst bekannte Probleme. Oder wie es ein Professor für medizinische Informatik – wie im Artikel zitiert – ausdrückte: “auf dem technischen Stand von 1994 stehen geblieben”. Wohl wahr. Nur muß man sich die grundsätzliche Frage stellen, was in der IT Sicherheitstechnik seit 1994 wirklich an Neuerungen entwickelt wurde.

Ergreifend fand ich diesen Satz:

Wer nicht in der Lage ist, mit den (je nach Krankenkasse) bis zu 3 verschiedenen PINs umzugehen, müsse dennoch einen Zugang zur medizinischen Telematik haben, so die Datenschützer.

Bezogen war der Satz auf Alte und Behinderte. Noch bin ich nicht im Greisenalter und behindert bin ich auch nicht, aber 3 verschiedene PINs für eine Krankenkassenkarte halte ich auch für Schwachsinn und habe jetzt schon Probleme, mir die diversen PINs für Scheckkarte, Kreditkarten, elfundzwanzig verschiedene Handys, Packstation-Karte, Tankkarten, Telebanking und was weiß ich nicht alles zu merken. Wer kommt eigentlich auf die schwachsinnige Idee, den Menschen mit dieser Unmenge von PINs zu überschütten? Und wer kommt auf keine bessere Idee?

Wieder mal zeigt sich, daß Theorie und Praxis zwei verschiedene Dinge sind. Da haben wohl einige Leute, die an der Entwicklung der Sicherheitsverfahren für die Gesundheitskarte maßgeblich beteiligt waren, nur sehr wenig Ahnung davon, was sie da gebaut haben. Den Eindruck habe ich schon länger.