Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Plagiatoren und Vettern bevorzugt?

Ich beschäftige mich gerade mit dem Berufungsverfahren auf eine Informatik-Professur. Als Auswahlkriterien wurden unter anderem

…große thematische und gleichmäßige Publikationstätigkeit in den letzten 5 Jahren, eine hervorragende Sichtbarkeit der Bewerber in der Community…

Nun sind Forschung und Entwicklung, das Schreiben und die Ideen aber keine gleichmäßige Tätigkeit. Mal fällt einem mehr ein, mal weniger. Mal prasseln die Ideen, mal ist ätzende Funkstille. Gleichmäßig ist da eigentlich nichts. Wie also kann man dann “gleichmäßig publizieren”? Durch plagiieren? Oder Schreibenlassen? Oder durch gehaltloses Zeug? Bedeutet eine gleichmäßige Publikationstätigkeit über 5 Jahre nicht auch, daß demjenigen in 5 Jahren nichts Besonderes eingefallen ist?

Und wer vernünftige Dinge entwickeln will, der muß sich – jedenfalls in Bezug auf einen 5-Jahres-Zeitraum – auf einzelne Themen konzentrieren. Einen großen thematischen Bereich abzudecken, heißt doch letztlich nur, an jeden Baum einmal gepinkelt zu haben ohne irgendetwas zu beherrschen. Von der Sorte Professor habe ich schon zu viele kennengelernt.

Was ist eigentlich eine “hervorragende Sichtbarkeit in der Community”? Und wer genau ist die “Community”? Ist das das Schlüsselwort für Kumpanei, Mauschelei und Vetternwirtschaft bei der Berufung? Daß die persönlichen Bekanntschaften vorgezogen werden?