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Über faule Professoren, Nebentätigkeiten und Deutschlands Fundament

Im SPIEGEL war mal wieder ein wunderbarer Artikel, zwei Professoren haben mal ihre Kollegen untersucht.
Der Artikel ist hier zu finden. Unbedingt lesen.

Der Artikel bestätigt voll und ganz das, was ich während meiner Zeit als Mitarbeiter jedenfalls bei einigen Exemplaren mitansehen mußte: Offiziell wird gejammert, daß man also Professor 80 Stunden die Woche arbeiten müßte, de facto ist man abwesend und kümmert sich um Privat-/Zusatzgeschäfte.

Und das ist kein Einzelfall. So konnte mir das Wissenschaftsministerium in Hessen (eins der Länder, das Studiengebühren nimmt) nicht erklären, warum ein Professor einerseits als Beamter aus öffentlichen Geldern bezahlt wird, andererseits aber den überwiegenden Teil seiner Zeit als Direktor eines Fraunhofer-Instituts verbringt (und dafür vermutlich nochmal kassiert, was zudem dem Doppelbesoldungsverbot zuwiderliefe.)

Hat die im Artikel erwähnte Pseudo-Annonce ja noch gewissen Witz, muß einen der Bericht der Bundesregierung über eine “anhaltende Schwächeperiode der Forschung, die an den Fundamenten der technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands rüttelt”, ernsthaft erschrecken. Kein Wunder wenn man bedenkt, was an deutschen Universitäten so passiert. Vorlesungen läßt man vom Personal halten, und wie der Artikel erläutert, forscht rund die Hälfte der Professoren auch nicht mehr. Was aber machen sie dann? (Von Geld kosten mal abgesehen…)

URLs zum Bericht:

http://www.bmbf.de/pub/tlf_2006.pdf

http://dip.bundestag.de/btd/16/012/1601245.pdf