Ansichten eines Informatikers

„Deutsch mich nicht voll!”

Hadmut
20.2.2021 3:31

Man merkt, dass die kritische Masse erreicht ist.

Ah, ja.

Hartz IV, Asylleistungen, medizinische Versorgung, Unterkunft, Schulen, kostenlose Universitäten, jede Menge Förderjobs mit Spitzengehältern und geringsten Leistungsanforderungen, all das hat man genommen, gefordert, verlangt, eingeklagt, auf Kosten der deutschen Steuerzahler. Das gibt es in keinem Land der Welt, dass man so grenzenlos und unbegrenzt Migranten reinlässt, selbst die Illegalen duldet, Familiennachzug und Schlepperschiffe und so weiter, die Steuerzahler derartig ausplündern (und die sich ausplündern lassen), weil das ja so eine deutsche Verantwortung wäre.

Und inzwischen sind sie so viele, fühlen sie sich so stark, dass sie nun derart unverschämt werden, man möge sie nicht „andeutschen”.

Stellt Euch mal vor, irgendwer würde an ein Haus schreiben, man möge ihn nicht „antürken”.

Der aber wird – „beauftragen” – auch noch dafür bezahlt.

Ich kann mir ja noch etwas darunter vorstellen, wenn Türken Deutsche hassen. Das mag sein.

Ich frage mich dann aber immer, warum sie eigentlich hier und nicht in der Türkei sind. Da muss es doch viel schöner sein, wenn man lieber unter Türken als unter Deutschen ist, und ganz sicher ist das Wetter dort viel besser, und das Meer viel schöner. Eigentlich müsste das doch das viel angenehmere Land sein. Ich kenne Deutsche, die gerne Urlaub in der Türkei mach(t)en, oder dort ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung haben. Weil sie es da schön finden. Mir ist aber kein Fall bekannt, dass ein Türke in der Türkei wohnt und sich eine Ferienwohnung in Deutschland hält, um da seinen Urlaub zu verbringen.

Warum also sind solche Leute dann da, wenn nicht um vom Rumgedeutsche zu profitieren?

Das Wetter kann es offenbar nicht sein, und die Schönheit der Küste wohl auch nicht.

Fragen wir mal anders:

Was würde wohl passieren, wieviele seiner Zähne hätte man wohl hinterher noch, wenn man in die Türkei ginge, und dort auf Türkisch groß an ein Theater schriebe „Türk’ mich nicht an!”

Ich könnte mir vorstellen, dass Erdogan sich was darunter vorstellen könnte, wie man darauf zu reagieren hätte.

Und dann fallen mir Leute wie Deniz Yücel oder Can Dündar ein oder auch Cem Özdemir ein, oder auch Türken/Türkisch-Stämmige damals in meinem Studentenwohnheim, die ziemlich froh darüber waren oder sind, dass sie in Deutschland leben und nicht in der Türkei. Und das nicht wegen des Wetters. Sondern weil wir hier nicht nur so vor uns hindeutschen, sondern weil das hier gängige Praxis ist, auch Migranten anzudeutschen. Deshalb nämlich kommen da ganz viele zu uns. Die wollen nur selten in andere Länder, und eigentlich wollen auch nur ganz, ganz wenige davon in die Türkei oder dort bleiben.

Die allermeisten, selbst in irakischen Flüchtlingslagern oder auf Lesbos sagen sie das, endlich nach Deutschland um sich da nicht nur an, sondern so richtig volldeutschen zu lassen. Manchen reicht es nicht mal, sich nur einmal volldeutschen zu lassen, die machen dann gleich 10 oder 20 oder 30 Identitäten auf, um sich gleich dreißigmal volldeutschen zu lassen.

Wehe aber jedem, der so wie ich sagt, so mit Blick auf seinen Steuerbescheid, dass ich sehr gerne mal damit aufhören würde, andere vollzudeutschen. Dann werde ich sofort als Rassist bezeichnet, und sogar von Migranten aus Journalisten-Videokonferenzen geworfen, in denen es darum geht, wie sich möglichst viele von ihnen endlich mal so richtig voll- und durchdeutschen lassen können, bis das Konto so richtig voll ist.

Wie schreiben sie dazu?

Den Titel »DEUTSCH MICH NICHT VOLL« kann man einerseits als eine mögliche Antwort auf die wiederkehrenden diskriminierenden Fragen wie „Warum sprichst du so gut deutsch?«, »Wo kommst du ursprünglich her?« oder »Wirst du wieder in dein Heimatland zurückkehren?« verstehen. Fragen, denen sich Yurdagül und so viele andere ob ihres vermeintlichen »Anderssein« ständig ausgesetzt sehen – obwohl sie Deutsche sind.

»DEUTSCH MICH NICHT VOLL« kann auch als Antwort verstanden werden auf die unverhohlenen nationalistischen Gebärden, die längst nicht mehr nur vom rechten Rand der Gesellschaft kommen, sondern aus ihrer Mitte. Es kann als Kommentar zu der wieder erstarkten Debatte um Heimat und (deutsche) Leitkultur verstanden werden.

»DEUTSCH MICH NICHT VOLL« kann aber auch als selbstkritischer Kommentar gelesen werden auf das Theater selbst, als einer deutschsprachigen Kulturstätte.

Allem voran, so hoffen wir, soll die Wortfolge »DEUTSCH MICH NICHT VOLL« Gedanken bei den Passant:innen auslösen und bestenfalls darüber ins Gespräch kommen lassen.

Diese saudumme Soziologen- und Genderastenredewendung „Kann verstanden werden als…” Das weiß man dann immer sofort, dass man es mit dem Dümmstverfügbaren zu tun hat.

Gut, machen wir mal mit.

Es kann nämlich auch als die blanke Unverschämtheit verstanden werden.

Denn längst ist es so, dass Migranten, auch die türkischen, in der Summe und Bilanz keine Bereicherung mehr sind, sondern eine finanzielle, soziale, kulturelle, schulische, intellektuelle, wohnungsmarkttechnische und kriminalitätsmäßige Belastung sind, an der wir zerbrechen. Bei mir stapeln sich die Zuschriften von Eltern und Lehrern oder den Hinweisen auf Zeitungsartikel derselben, die beschreiben, dass Schulen durch die hohen Anteile vor allem türkischer und arabischer Kinder schier zusammenbrechen und keinen Unterricht mehr hinbekommen. Dass Schulen ihre Aufgaben nicht mehr erledigen können.

Mir fällt da so eine Anekdote ein.

Als ich damals von München nach Berlin gezogen bin, musste ich für ein paar Monate mit eingelagertem Hausstand in so einer Art 1-Zimmer-Appartement hausen, von denen man in einem ehemaligen Industriegebäude zusammen mit Musikübungsräumen einige eingebaut und vermietet hatte. Die Wände waren aber akustisch so dünn, dass sie praktisch keine Schalldämmung hatten, man die Leute im Nebenzimmer hat schnarchen hören. Der Lärm aus den Übungsräumen war eigentlich unerträglich, weshalb es eine strikte Nachtruhe ab 22.00 gab, es hingen überall Schilder. Eines Abends, als ich eigentlich schlafen wollte, weil ich am nächsten Morgen um halb fünf aufstehen musste, um den Flieger zu kriegen, kam monstermäßiger Lärm aus einer der Musikübungs-Etagen drunter, schlafen unmöglich. Nachts um drei bin ich mit der Taschenlampe durch teils noch rohbaumäßige Gänge und Treppenhäuser gegangen, um die Quelle des Lärms zu erkunden, und musste mit der Taschenlampe massiv an die Tür hämmern, damit die mich drinnen überhaupt gehört haben. Drinnen drei Türken: Ein Mann und zwei ziemlich hübsche, ziemlich junge Türkinnen, die sich gerade anzogen und deren Situation eindeutig war: Der hatte die beiden gevögelt und die Musikanlage hatten sie auf Vollgas gedreht, damit man die Geräusche nicht hören kann. Später bestätigte mir jemand, dass da viele die Musikzimmer als Vorwand mieten, weil sie zuhause nicht können oder dürfen. Als ich da wetterte, ob sie nicht endlich Ruhe geben könnten, damit ich wenigstens noch eine Stunde schlafen kann, und ob sie nicht ohne Musikanlage vögeln können, der Vorwurf, ich sei so ein „Almani”. Unterton: Spießer. Weil ich am selben Tag noch eine Taxifahrt mit einer türkisch-iranischen Taxifahrerin hatte, habe ich die gleich gefragt, und die hat mir bestätigt, dass das genau so gemeint ist.

Und daran musste ich auch immer wieder denken, wenn ich nachts um drei oder vier aus dem Bett falle, weil hier auf dem Supermarktparkplatz nebenan nachts um drei oder vier ausmahmslos türkische oder arabische Deppen mit heulendem Motor und laut quietschenden Reifen Rennen fahren und um die Kurven driften, und ihnen einfach scheißegal ist, ob drumherum Leute schlafen wollen oder müssen. Man hat inzwischen eine Schranke hingemacht, weil es so viele Beschwerden gab. Es ist nicht mal möglich, einen gewöhnlichen Parkplatz in der Stadt offen stehen zu lassen.

Wenn ich hier als „Almani” beschimpft werde, weil ich schlafen muss, um zu arbeiten und extra fett Steuern zu zahlen, während hier rund um mich herum die türkische Schwarzgeldwirtschaft unübersehbar ist, man beispielsweise so häufig sieht, wie der Döner eben nicht in die Kasse getippt wird, und man dann liest, dass Türken hier zwar viele fleißige Leute haben, in der Summe aber ein wirtschaftlicher Negativposten sind, dann verbitte ich mir solche Sprüche wie, man möge sie nicht volldeutschen.

Dann wäre meine Antwort, sie sollten doch lieber mal aufhören, sich bei uns hier vollzudeutschen.

Und die Oberunverschämtheit ist, dass ich bis zum Renteneintritt auf den Tag genau arbeiten muss, während viele Türken nach türkischem Recht ihr Geburtsdatum einmal willkürlich ändern dürfen und sich damit dann bis zu 10 Jahre älter machen, als sie tatsächlich sind, um vorzeitig in Rente zu gehen.

Wenn man nicht vollgedeutscht werden will, warum ist man dann in Deutschland und nicht in der Türkei?

Ich habe mich früher immer aufgeregt über die Deutschen, die ihre Pauschalreise in das Land X unternehmen und dann dort deutsche Reiseleiter, deutsche Musik, deutsches Essen haben wollen.

Und ich halte es für bekloppt, wenn man nach China reist und sich dann darüber aufregt, dass es dort chinesisch ist. Oder nach Afrika reist, und sich daran stört, dass es afrikanisch ist. Was wäre von einem zu halten, der in die Türkei reist und sich beschwert, dass es dort türkisch ist?

Was aber sind dann Leute, die nach Deutschland kommen und sich daran stören, dass es hier deutscht? In welchem mentalen Störfall muss man sich dafür befinden?

Wie kann das passieren, dass erwachsene Leute Leute im Erwachsenenalter in Anspruch nehmen, Deutsche zu sein, weil sie hier geboren und aufgewachsen sind, und nur gebrochen Deutsch sprechen?

Oder umgekehrt gefragt: Wie unfähig, eine Gesellschaft zu bauen, müssen Türken sein, wenn sie in Scharen aus der Türkei nach Deutschland rübermachen müssen, weil man dort versagt hat, zivile Zustände herzustellen, um sich hier dann einzubilden, sie wären darin besser als wir? Sollten sie nicht eher fragen, was wir hier besser gemacht haben?

Und wenn sich jetzt jemand darüber aufregt – sie hatten sich doch gewünscht:

Allem voran, so hoffen wir, soll die Wortfolge »DEUTSCH MICH NICHT VOLL« Gedanken bei den Passant:innen auslösen und bestenfalls darüber ins Gespräch kommen lassen.

Hat funktioniert. Hat bei mir Gedanken ausgelöst.

Bedenke, worum Du bittest. Es könnte Dir gewährt werden.