Ansichten eines Informatikers

Merkels Doktorarbeit

Hadmut
24.5.2019 1:06

Mmmh.

Ich kann mich so ganz dumpf entsinnen, dass ich mir die Dissertation von Angela Merkel mal in irgendeiner Bibliothek rangeholt hatte, bin mir aber nicht mehr sicher, ob das in Dresden oder München war. Schon so lange her.

Was ich aber noch weiß, ist: Ich konnte sie nicht beurteilen, zumindest nicht ad hoc. Zu weit von meinem Fachwissen entfernt, ich hätte mich da erst durchlesen und reinarbeiten müssen und hatte dafür so gar nicht die Zeit. Ein seltsames Gefühl, dass die Arbeit eine nutzlose Pro-Forma-Arbeit sein dürfte, hatte ich schon. Und warum man von Angela Merkel nie wieder etwas zu dem Thema gehört hat, war mir auch nicht klar. Ich habe mich auch damals etwas gewundert, warum sie als Physikerin geführt wird, obwohl die Arbeit auf mich eher nach Chemie wirkte, habe mir aber nichts weiter dabei gedacht, weil ich aus meiner eigenen Studienzeit von den Chemikern auf dem Flur wusste, dass die „physikalische Chemie” keiner Disziplin eindeutig zuzuordnen ist, auf Atom- oder Subatommaßstäben gibt es da eigentlich keine Grenze mehr.

Was sich in der Atomhülle abspielt, ist für beide Disziplinen äußerst wichtig. Erst in den Atomkernen riecht’s wieder stark nach Physik, weil die Chemie die normalerweise nicht verändert, aber wenn man radioaktiven Zerfall oder eben Kernspaltung oder sowas hat, verändert sich die Zusammensetzung des Kerns und man hat ein anderes Element, ist also doch wieder in der Chemie. Und so weiter.

In Chemie war ich zwar in der Schule auch ganz gut, aber jetzt nicht Klassenbester, das hat mich jetzt ebenso wie Biologie zwar schon interessiert, aber nicht so angemacht wie Mathe, Informatik, Physik, die waren so mein Ding. Und nach der Schule hatte ich mit Chemie (außer im Fotolabor des Studentenwohnheims) eigentlich nichts mehr zu tun. Ich hab’s mal so durchgeblättert und gemerkt, dass ich da einfach nicht der Richtige bin, die zu beurteilen, ohne mich aufwendig erst zum Richtigen zu machen. Ich hatte da andere Baustellen. Ich glaube, ich hatte das auch irgendwann mal im Blog erwähnt. Zumal dann andere mit flotten Methoden der Entdeckung von Plagiaten daherkamen, da dachte ich mir, das sind die richtigen Leute. Dann kam da aber nichts, obwohl man doch Merkel ganz oben auf der Liste haben müsste.

Also dachte ich mir, wenn die nichts finden, dann reißt mich die Diss zwar nicht vom Hocker und sie wird wohl kaum mehr als irgendeine Pro-Forma-Fleißübung sein, aber eben auch nichts dran auszusetzen.

Zumal ich ein bestimmtes Problem hatte: Ich hatte mich sehr auf Prüfungsrecht und Promotionsanforderungen spezialisiert, die aber eben auf unserem Grundgesetz als Richterrecht beruhen. DDR-Abschlüsse kann man damit nicht beurteilen, weil das da einfach nicht galt. Ich habe keine Ahnung, welches Prüfungsrecht in der DDR maßgeblich war und ob überhaupt. Man kann einem Staat, der nicht an unser Grundgesetz gebunden ist, nicht vorwerfen, dagegen zu verstoßen. Auch deshalb hat mich die Dissertation nicht näher interessiert, schlicht nicht meine Baustelle.

Jahrelang hat man da auch nichts gehört. Obwohl doch die eine der interessantesten sein müsste, was den Nachweis von Pfusch angeht. Man hörte aber nie etwas, und ich dachte mir, naja, da wird halt keiner was gefunden haben.

Nun tauchte aber ein Artikel in MM News auf, der Merkels Dissertation recht deutlich in das Licht eines Fakes stellt:

Die sogenannte Doktorarbeit der Frau Merkel umfasst 153 Seiten abgeschrieben aus 145 Quellen die in der Tat aufgeführt sind. Allerdings besteht dieses Dokument ausschließlich aus Abschreibungen aus anderen Büchern ohne den geringsten eigenen Beitrag, wie das bei einer ordentlichen Doktorarbeit gefordert wird. Diese Arbeit erfüllt nicht die Bedingungen und wissenschaftlichen Ansprüche die in der gesamten Welt gestellt werden, eigenes Wissen und einen eigenen Beitrag zu enthalten.

Aufsatz über Wissenschaft anstatt wissenschaftlicher Aufsatz

Davon ist in der Arbeit von Frau Merkel nicht ein einziger Buchstabe vorhanden. Sie zitiert lediglich was andere schrieben. Zusammengefasst mit eignen Kommentaren, ohne jedwelchen wissenschaftlichen Wert. Zitiert Formeln aus anderen Werken und wozu diese verwendet werden. Also ein Aufsatz über Wissenschaft anstatt wissenschaftlicher Aufsatz.

Allerdings entspricht der darin erwähnte Wissensstand nicht dem weltweit bekannten Wissensstand von 1985, sondern von einigen Jahrzehnten früher z.B. das von ihr erwähnte Bohrsche Atommodell, als Erklärung für die Bewegung der Elektronen um den Atomkern, wie Planeten um die Sonne, wurde 1913 von Niels Bohr entwickelt und war 1985 bereits falsches überholtes Wissen. So zieht sich das durch die gesamte Arbeit.

So schriebt sie z.B. beim Abschnitt 2.1.2 „Die Bestimmung des totalen Wirkungsquerschnitts erfordert die Lösung der Schrödinger Gleichung“ Puh!!! Der Wirkungsquerschnitt in der Teilchenphysik der Quantenmechanik wozu die Schrödingergleichung gehört, ist was anderes als der makroskopische Wirkungsquerschnitt chemischer Reaktionen. In der Chemie benutzt man die Born-Oppenhemer-Näherung der Schrödingergleichung zur Beschreibung von Bindungsenergien.

Und ein angeblicher Physiker dazu:

Ich bin mir sehr sicher, dass Frau Merkel nie persönlich die verwendete Mathematik erstellt hat. Dazu passt ihr Talent und Charakter nicht. Ein richtiger theoretischer Physiker liebt seine Mathematik und würde geprägt durch die sehr lange Zeit der Arbeit immer in Zukunft die Mathematik im Berufsleben erwähnen oder verwenden. Frau Merkel hat keine AFFINITÄT zur Mathematik.

Schlussfolgerung FRAU MERKEL ist alles andere als eine THEORETISCHE PHYSIKERIN, die Arbeit kann nach meiner Erfahrung NIE selbständig angefertigt worden sein. Ein 8-Jahre dauernde Beschäftigung mit theoretischer Physik und der eingesetzten hohen Mathematik bewirkt dauerhafte PRÄGUNG auf Sprache, Denkweise, Verhalten etc.. Frau Merkel ist aber völlig ungeprägt, d.h., sie hat das nie selbst erarbeitet.

Frau Merkel, die nach meiner Information im Abitur in Physik eine schlechte Note hatte und nur Physik studieren wollte, um sie sich darin verbessern, hatte in der Jugend doch gar kein Talent oder Faszination für Physik. FRAU MERKEL ist alles andere als eine THEORETISCHE PHYSIKERIN, die Arbeit kann nach meiner Erfahrung NIE selbständig angefertigt worden sein. Talent zur Physik MUSS MAN ABER HABEN und zwar SEHR AUSGEPRÄGT. Besonders eben auch in der MATHEMATIK, denn das ist das Handwerkszeug eines theoretischen Physikers.

Da muss man ihren Ausführungen weitestgehend nur zustimmen. Schon aus dem Fehlenden Zusammenhang einzelner Abschnitte sieht es so aus als hätte da jemand andere für jemand anderer was ausgesucht. Von wegen Mathematik, Frau Merkel macht da überhaupt keine einzige mathematische Herleitung sondern schreibt nur fertige Formeln hin die sie größtenteils aus andern Werken abgeschrieben hat.

Seltsam, warum hat das früher keiner gemerkt?

Ich weiß zwar nicht, welches Prüfungsrecht in der DDR galt und ob überhaupt. Ich weiß aber, dass mir die Kollegen in Dresden versicherten, dass in der DDR zwar fast alles politisch und willkürlich gewesen sei, es aber gerade in den Naturwissenschaften meistens ziemlich ordentlich und seriös zugegangen wäre und die Ausbildung doch ziemlich gut war, weil die SED/Marxisten für Naturwissenschaft schlicht zu doof gewesen seien und sich da deshalb eher rausgehalten haben, zumindest etwas mehr als in den anderen Bereichen.

Andererseits hatte ich da aber auch in der Firma das genaue Gegenteil erlebt, zwei Doktoren, bei denen man sich schon fragte, wie denn das passieren konnte, dass die an ingenieurtechnische Doktorgrade kamen. Bei denen man genau gemerkt hat, dass die ganz sicher nicht das Wissen für den Doktor hatten.

Also fragte ich nochmal, dieselben Kollegen, wie denn das zusammenpasse, wenn sie mir einerseits erzählen, dass es da noch relativ sauber zuging und dann trotzdem – auch unter Kunden – offensichtliche Fehldoktoren rumlaufen. Und da wurde mir dann erklärt, dass das schon Wege gab, aus politischen Gründen so an den Fakultäten vorbei an Doktorgrade zu kommen. Vor allem sei es an den Militärakademien so gewesen, dass da die SED-Kader durchgedoktort wurden, und das habe qualitativ nie den Universitäten entsprochen, aber da habe die SED es halt gewünscht, dass ihr Personal mit akademischem Lametta behängt wird und die Doktorgrade einfach so ausgeteilt.

Wenn also jemand in der DDR mit einer Pfuschdissertation durchkam, dann kann ich das nicht selbst beurteilen, aber gemessen an dem, was mir die Kollegen in Dresden damals sagten, ist das auf regulärem Weg eigentlich ausgeschlossen gewesen, die hätten wissenschaftlich schon gut gearbeitet. Ausnahmen seien über die SED-Stasi-Schiene möglich.

Ähm… ja.

Der Zeitpunkt

Jetzt habe ich damit aber ein bestimmtes Problem: Den Zeitpunkt.

So 3 Tage vor der Europawahl, in einer Phase, in der es keine Verteidigung und Gegenrede geben und das jetzt auch niemand nachprüfen kann. Das ist verdächtig. Sehr verdächtig.

Wir sind hier ständig in einem linken Propagandadauerfeuer. Erst der ganze Umwelt-Öko-Greta-Krampf. Dann die Nummer in Österreich. Jetzt drehen sie sich alle wie bekloppt und ein CDU-Kritik-Video.

Offenbar versucht man gerade mit allen Mitteln, die Europa-Wahl noch nach links zu lenken.

Allein schon dieses Umfeld zwingt einen dazu, solche Vorwürfen mit allerhöchster Zurückhaltung und Vorsicht gegenüberzutreten.

Im Moment wird von links extremer Politdruck veranstaltet, da wird gelogen und Propaganda gepumpt, als gäbe es kein Morgen.

Ich rate daher dringend, die Angelegenheit aufzubewahren und das dringend zu prüfen, damit aber mindestens nach der Wahl zu warten.