Ansichten eines Informatikers

Sollen sie doch froh sein…

Hadmut
1.5.2019 11:45

Gespräch zwischen Vater und Tochter.

Ein Leser berichtete mir von seinem Gespräch mit seiner Tochter im Schulalter. (Erinnerte mich an „Papa, Charly hat gesagt…”, falls das noch jemand kennt.)

Es war ein Fachgespräch. Gesprächsthema waren Algorithmen. Worüber sich Väter mit ihren Töchtern eben so unterhalten.

Definierte Rechenvorschriften und so.

Der Leser erklärte mir heiter, dass sich seine Tochter im Zusammenhang mit Algorithmen so gänzlich unfeministisch äußert. Sie erklärte nämlich, dass man in der Schule ständig und überall merkt, dass Jungs in Mathe und Technik besser wären als Mädchen. Sie sieht aber keinerlei Bedarf, dem entgegenzuwirken, sondern ist der Auffassung, dass am ehesten einfach die das machen sollten, die das am besten können, und meint „Sollen die Frauen doch froh sein, dass die Männer das mit dem Programmieren für sie machen”.

Der Vater kommentierte mir das mit dem Hinweis, dass ihm das bis zu dem Alter immer wieder auffiel, dass die Kinder und Jugendlichen oft viel klarer, geradliniger, logischer, rationaler denken als die Alten.

Das ist mir auch schon aufgefallen.

Nun überlege ich.

Warum schaffen das (ich weiß nicht, wie alt die Tochter ist) Kinder/Jugendliche, aber Erwachsene nicht mehr?

Ich hatte ja schon öfters erwähnt, dass ich den Eindruck habe, dass Frauen sich in der Jugend deutlich schneller entwickeln als Jungs, körperlich wie geistig, und vorne dran sind, früh schon erwachsoid wirken, aber dann nach der Pubertät oft irgendwie stehen bleiben und sich bei vielen dann nicht mehr viel tut, während Männer lange Kindsköpfe sind und erst nach der Adoleszenz richtig erwachsen werden und richtig loslegen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum es nicht immer leicht ist, manche 15-Jährige von einer 22-Jährigen äußerlich zu unterscheiden und das Alter richtig einzuschätzen. Ich habe manchmal das Gefühl, als wäre die Natur zu dem Schluss gekommen, dass die Herstellung der Geschlechts- und Fortpflanzungsreife da eigentlich reicht und die mit 15, 16 irgendwie „fertig” sind. Kann es vielleicht sein, dass das politische Denken von (erwachsenen) Frauen dadurch geprägt ist, dass rationales Denken danach durch ein dominantes Sozial- und Sozialisierungs- (=Herden-)Verhalten verdrängt wird?

Dass im Prinzip der Weg bis zur Gebärfähigkeit die Grundausbildung ist, dann aber im Hirn der Hebel auf soziales Herdentier umgeschaltet wird, um sich in die Herde einzugliedern?

Dass der Drang, nach der Schule in Sozialwissenschaften, Literaturkram, Medizin zu drängen, einfach diesem Umschalten im Hirn folgt?

Dass das Hirn einem Programm folgt, sich in eine Herde einzugliedern, die wir so nicht mehr haben, und sie deshalb quasi auf „Herdenmitglied” studieren?