Ansichten eines Informatikers

10 Jahre Gefängnis für Reihen-Falschbeschuldigung wegen Vergewaltigung

Hadmut
28.3.2019 18:39

Ah. Es scheint doch langsam wieder ein Streif von Vernunft einzukehren.

Die britische Daily Mail berichtet über einen Fall, in dem eine Frau zu 10 Jahren Gefängnis verdonnert wurde, weil sie 15 Männer fälschlich der Vergewaltigung beschuldigt hatte. Einer war im Knast gelandet, ein anderer hatte die Flucht angetreten. Gerade haben sie ihre Berufung verloren, weil das Gericht ziemlich sauer war, dass sie nicht mal Bedauern zeigt. Sie habe dem Rechtssystem und dem Vertrauen darin großen Schaden zugefügt. Meineid kam noch dazu.

Was grundsätzlich schon erstaunt, ist, dass es soweit überhaupt kommen konnte. Denn bei der Physiognomie der Dame braucht man schon Kletterausrüstung, um die zu besteigen. Was auch andere äußerten, was ebenfalls als Berufungsgrund vorgetragen wurde:

The lawyer referred to a social media post about the case which stated ‘an attractive male does not need to have sex with a whale.’

Die Dame hält sich übrigens für unschuldig, aber die Erklärung ist seltsam:

Her lawyers told the Court of Appeal that the judge hadn’t warned the jury about the ‘myths and stereotypes’ which swirl around false rape claim cases.

They also claimed, even if she was guilty, she should have been given a shorter sentence because she had been abused as a child.

Es ging anscheinend gar nicht um die Frage, ob ihre Behauptungen nun wahr oder unwahr sind, sondern darum, dass der Richter die Jury nicht über „Mythen und Stereotype über falsche Vergewaltigungsvorwürfe” aufgeklärt habe. Was bei mir so den Eindruck hinterlässt, dass sie da gar nicht mal darauf bestand, wirklich vergewaltigt worden zu sein, sondern einfach meint, dass man durch falsche Vorwürfe nicht schuldig wird, dass das so gehört.

Nicht ganz klar ist mir, welche Rolle bei Gericht die QC (Queen’s Counsel, besondere Anwälte) spielen, aber sie zitieren eine mit

Earlier in the hearing, Beale’s QC, Gillian Jones, had told the court: ‘The learned judge erred because he failed to give a direction about the dangers of myths and stereotypes. […]

Ms Jones argued the jury should have been told at the outset of the trial to disregard ‘pre-conceived’ ideas about rape.

Ach. Man dürfe sich bei „Vergewaltigung” nicht auf herkömmliche Vorstellungen des Begriffs beschränken. Irgendwie müsse man den Begriff dann wohl so weit ausweiten, bis es endlich passt.

Erstaunlich (aber vielleicht auch nur anwaltliche Hilflosigkeit) der Vortrag, dass man sie selbst bei Schuld geringer hätte bestrafen müssen, weil sie als Kind missbraucht worden sei. Als ob man dann so eine Art lebenslangen Straf-Rabatt bekommt. Wie bei manchen wissenschaftlichen Verlagen, bei denen man lebenslang Rabatt bekommt, wenn man einmal dort veröffentlicht hat.

Das Gericht war dagegen der Ansicht, dass sie einfach Serienlügnerin mit Schwerpunkt Sexualität ist.

Interessante Frage, wieviele solcher Leute unterwegs sind.