Ansichten eines Informatikers

Streit um papierlose Zeitung

Hadmut
8.2.2019 23:14

Ah, es geht los.

Die FAZ berichtet, dass es in Thüringen Zoff gab, weil die Funke Mediengruppe überlegt hatte, in ländlichen Gebieten Zeitung nicht mehr auf Papier, sondern nur noch digital auszuliefern.

Gab natürlich sofort Proteste, denn ordentlich Internet haben sie in den ländlichen Gebieten Thüringens ja auch nicht. (Mir schwärmte gerade vor ein paar Tagen ein Leser aus Argentinien vor, was für eine geile Glasfaseranbindung er da draußen auf dem Land hat. Die Funke Mediengruppe sollte also lieber nach Argentinien als nach Thüringen liefern.)

Allerdings sagen die Verlage, dass sie da enorme Zustellprobleme haben. Das ist halt der Punkt, denn wenn da immer weniger Zeitungsleser und -käufer übrig bleiben, dann funktioniert das halt irgendwann nicht mehr mit den Preisen. Und so von wegen Umweltschutz und Klima wird man sich auch irgendwann mal fragen müssen, ob es vertretbar ist, wenn man sich da seine individuelle Zeitung aufs Land liefern lässt.

Ich finde es aber deshalb bemerkenswert, weil mir die Pressekammer des Verwaltungsgerichts Berlin unlängst sagte, dass Presse nur wäre, wer körperlich, also auf Papier, verbreitet. Ich hab das damals schon gesagt (und es war ja nicht schwer, das vorherzusehen, das war ja klar), dass es Zeitung auf Papier nicht mehr lange geben wird, und dann nach ihrer Sicht folge, dass es gar keine Presse mehr gibt. Wollten sie mir nicht glauben.