Ansichten eines Informatikers

Wie Kunstgeschichte funktioniert

Hadmut
31.1.2019 0:39

Weil ich es doch gerade von der Furtwängler-Stiftung hatte, schreibt mir ein Leser, der Kunstgeschichte studiert hat, wie das läuft.

…damals (80er Jahre), wollte man zwar weg vom alten Klischee, wenn man KG studiert, muss man reich sein, weil man teure Reisen machen muss, um die Originale zu sehen.

Aber es hat nicht funktioniert.

Wenn man sich nicht die Originale anschaut, kann man nicht erfolgreich KG studieren. Wenn man die Originale nicht kennt, kann man nicht später erfolgreich Antiquitäten verkaufen. Und wenn man nicht reich ist, hat man auch keine reichen Freunde und Bekannte, die einem die teuren Antiquitäten abkaufen.

Wenn man aber so reich ist, dass man kein Geld mit KG verdienen muss, muss man auch nicht im Fach KG gut sein, sondern man studiert das Fach, um einen Titel zu haben; man ist halt reich und hat einen akademischen Grad. Gehört sich so.

Wir anderen ohne Geld haben das zur Kenntnis genommen, mit den Achseln gezuckt und da gearbeitet, wo man auch ohne Geld Kunstgeschichte betreibt: in der Bibliothek.
Da erfährt man dann die Fakten zur Kunstgeschichte und lernt historische Zusammenhänge kennen. Das interessiert aber nur wenige. Meistens waren das die Männer und die waren die Minderheit.

(Die reichen Mädels waren damals übrigens in erster Linie auf Männerfang aus, Prof heiraten und Kinder kriegen, denn eigentlich ist KG ganz schön anstrengend, man muss eben viel lesen und wissen.)

Eine Milliardärstochter, die Kunstgeschichte studiert und über bayerische Kirchen promoviert hat, und dann mit ihrer Mutter, Milliardärsgattin und Schauspielerin als Luxusunterhaltung, eine feministische Stiftung aufmacht, weil sie meint, dass Frauen so arg unterdrückt würden.

Kann man sich nicht schöner ausdenken.

Und die schieben dabei Inhalte in die Nachrichtensendungen. Es ist grotesk.