Ansichten eines Informatikers

Die Scheinehe von Anna und Abdul

Hadmut
12.1.2019 1:52

Tja. Selbst schuld.

Die NZZ berichtet über eine seltsame Ehe zwischen „Anna” und „Abdul”, und neulich erst hieß es in der Zeitung, ein Kreuzberger Anwalt habe Scheinehen vermittelt.

Klingt für mich so ein bisschen wie die Bürgschaften, die Leute übernommen haben, um Flüchtlinge ins Land zu holen, und dann eigentlich nicht wirklich auch zahlen wollen. Die meinen, ihnen wäre das nicht zumutbar, aber dem Steuerzahler muten sie es zu. So pro Forma.

Die NZZ berichtet genüsslich, dass es da dann ganz anders lief, als die naive Anna sich das vorgestellt hatte. Der war nicht so edel, wie das in der Propaganda dargestellt wurde.

Mich erinnert das an einen Fall, den wir damals im Karlsruher Studentenheim HaDiKo hatten, als ich während des Studiums da wohnte. Muss so irgendwann zwischen 1991 und 1993 gewesen sein.

Ich war damals in der Selbstverwaltung aktiv und auf vielen der pseudopolitischen Sitzungen die das Haus betrafen, in dem ich da wohnte (jedes der fünf Häuser war in manchen Sachen selbstverantwortlich) und für das ganze HaDiKo. Ich war da … verdammt, wie hieß das … also der Parlamentarier für das K1 im ganzen HaDiKo.

Wir hatten da damals die Kommilitonin X.

Der Name tut nichts zur Sache, weil wer sie kennt, auch ohne Name weiß, von wem ich rede, und wer sie nicht kennt, mit dem Namen auch nichts anfangen kann.

Sie war nach Meinung der allermeisten Leute, besonders meiner, die schlimmste Kotzbrockin weit und breit. So eine Brachialfeministin, extrem links, anscheinend Lesbe, immer in Pluderhosen und Öko-Aufzug unterwegs, immer extrem übel gelaunt, von Lächeln oder einem freundlichen Wort will ich erst gar nicht reden, schon normal und neutral war für die nicht möglich. Die hat immer eine Flunsch gezogen, die klarstellte, dass ihr gerade wirklich gar nichts passt, war mit nichts zufrieden, extrem streitsüchtig. Strunzdumm und zu nichts zu gebrauchen. Hochaggressiv. Die besuchte häufig die Sitzungen und hat bei wirklich jeder Gelegenheit nichts als Stunk gemacht. Aus Prinzip alles blockiert, sabotiert, beschimpft, endlos über jeden Zeitplan hinaus diskutiert. Hat natürlich alle in jeder Form beschimpft und immer versucht, alles zu blockieren und sabotieren, alles war immer irgendwie total schlecht. Was sie wollte, konnte sie nie sagen. Die unbeliebteste Frau weit und breit. Damals hielt ich sie einfach nur für dumm und charakterkaputt, aber mit meinem heutigen Wissen würde ich sie für krankhaft querulatorisch halten. Deren einzige Selbstbestätigung lag darin, alles blockiert und verhindert und jeden beschimpft zu haben. Sie war übrigens auch kein schöner Anblick, aber erst durch das ständige mürrisch-angewiderte Gesicht wurde die so, dass die auch keiner mehr sehen konnte. Die war einfach eine Plage und konnte auch keine 5 Minuten das Maul halten.

Irgendwann war von einem Tag auf den anderen plötzlich Ruhe.

Sie war nicht weg, man sah sie noch rumlaufen, aber man hörte nichts mehr. Sie tauchte nicht mehr auf, sie störte nicht mehr, sie kam nicht mehr zum sabotieren.

Freude kam auf.

Und Neugierde.

Irgendwann erfuhr ich von den Buschtrommeln – eigentlich eher von deren Zimmernachbarn – was passiert war.

Im HaDiKo gab es auch einen männlichen Kotzbrocken, ein arroganter, überheblicher, unerträglicher Araber, den auch keiner leiden konnte, aber der sich wenigstens nicht aufdränge und nicht entfernt daran dachte, bei irgendwelchen Selbstverwaltungen aufzutauchen. Ich hatte den nur gelegentlich auf den Barabenden und Partys in den Partykellern erlebt und war unabhängig von anderen zur selben Meinung wie andere gekommen. Der Typ ist nicht auszuhalten, aber man musste ihn auch nur sehr selten aushalten.

Den wollten sie nun abschieben, weil er zuviel auf dem kriminellen Kerbholz angesammelt hatte. Rechtsmittel und so weiter schon vergeblich.

Kurz bevor sie den holen wollten, hat sie ihn „gerettet”, indem sie ihn geheiratet hatte.

Sie machte nach innen allerdings keinen Hehl daraus, dass sie ihn nur pro Forma und zu Schein geheiratet hatte und ihn mitnichten als ihren Gatten betrachtete. Man gab sich schon nach Außen hin ein paarmal als Paar, Ich dachte noch, das sei aber ein seltsames Gespann, als ich die dann mal sah, die passen doch überhaupt nicht zusammen im Sinne von kompatibel. Allerdings dachten wirklich alle, die passen genau zusammen, die hätten sich nämlich gegenseitig als schlimmste Strafe verdient.

Jedenfalls wurde mir von Leuten aus ihrem Flur berichtet, ihrer Auffassung nach habe sie mit ihm einfach gar nichts zu tun außer eben seinen grenzenlosen Dank entgegenzunehmen. Denn für ihn interessiere sie sich auch gar nicht, ihr sei es allein darum gegangen, dem Staat in die Parade zu fahren und eine staatliche Aktion zu sabotieren. Ein reines Ding zwischen ihr und der Staatsgewalt. Er nur als Statist.

Er sah das offenbar ganz anders. Nämlich arabisch. Er war, so wurde aus zimmernachbarlicher Quelle berichtet, der grundlegenden und nicht zur innerehelichen Disposition stehenden Auffassung, dass er als Gatte nicht nur das Recht, sondern zur Wahrung seiner Ehre und seines Gesichtes geradezu die unbedingte Pflicht habe, die Ehe täglich und unter Aufbietung seiner gesamten Mannes- und Lendenkraft an ihr zu vollstrecken. War erst ab 1997 strafbar. Ohrenzeugen, die ihn kannten, berichteten, sie seien sehr erstaunt darüber gewesen, dass sich schließlich und wider Erwarten doch noch etwas gefunden habe, was er richtig gut könne und ausdauernd betreibe, und es nicht gleich zeitnah wieder aufgebe. Von der Seite habe man ihn noch gar nicht gekannt.

Und so wurde aus der Flurnachbarschaft berichtet, dass selbige keine Zeit mehr habe, uns in unseren Sitzungen zu stören, weil sie mit den Auseinandersetzungen um den Beischlaf voll beschäftigt sei. Sie hatte das Thema vor der Eheschließung mangels jeglichen Kontaktes mit Männern wohl nicht bedacht, war danach aber umso intensiver damit befasst. Es hieß, Mobiliar habe wiederholt Schaden genommen, ebenso wie die Nerven der Flurbewohner. Bei uns herrschte über alle Geschlechter hinweg breite Schadenfreude und große Erleichterung darüber, sie endlich losgeworden zu sein.

Auf die neugierig gestellte Frage meiner Zimmernachbarin, warum sie sich dann stets aufs Neue überhaupt in ein Zimmer mit ihm begäbe, hörte man von kenntnisreichen Personen, dass er sie schlicht erpresse, weil Vergewaltigung in der Ehe damals zwar nicht, das Eingehen einer Scheinehe aber sehr wohl strafbar war. Er ließ ihr die Wahl zwischen Knast und … naja, Antreten zum Vollzug. Er war wohl nicht der Meinung, dass sie da irgendwas zu bestimmen oder entscheiden hätte.

Es hieß, das Unmögliche sei eingetreten: Auch ihr kultureller Horizont sei geweitet worden. Es sei beobachtet worden, dass sie an einigen ihrer früheren so vehement vertretenen Positionen nicht mehr festhalte.

Ich kann insoweit aus eigener Beobachtung berichten, dass sich ihr Gesichtsausdruck grundlegend änderte. Nicht zum Besseren, aber anders. Vom früheren Welthass mehr so in Richtung Rundum-Zahnschmerz. Der Teint ging etwas ins Grünliche. An den Pluderhosen hielt sie fest.

Irgendwann deutlich später schnappte ich das unbestätigte Gerücht auf, sie wären geschieden und sie müsse ihm nun Unterhalt zahlen, was seinem Männlichkeitsverständnis genau entsprochen habe. Ihrem Selbstverständnis, so hieß es, dagegen nicht.

Das hat meine Meinung von Scheinehen nachhaltig geprägt.

Jahre später habe ich – ich weiß gar nicht mehr sicher, wo, aber ich glaube es war in München – mal auf der Straße von Frauen einen Handzettel in die Hand gedrückt bekommen. Sie suchten zur Rettung und Befreiung von nach Deutschland verschleppten Zwangsprostituierten idealistische Männer, die sich für Scheinehen hergaben, damit man die Frauen verheiraten und ihnen eine rechtliche Perspektive geben könne.

Es erinnert mich an die Samenspender für lesbische Paare. Die dachten auch, sie holen sich einen runter, verschenken das Reagenzglas und das war’s, und plötzlich müssen sie Alimente zahlen, weil Vater ist halt Vater.

Ein Leser schrieb mir in Zusammenhang mit dem NZZ-Artikel über Scheinehen, dass Merkel letztlich genauso vorgegangen wäre, nur eben statt ihrer Person gleich ein ganzes Land in eine Scheinehe gestürzt habe.