Ansichten eines Informatikers

20 cm an der Stromleitung vorbei

Hadmut
16.11.2018 11:36

Gewollt ist noch nicht gekonnt.

Ach, hatte ich mir das so schön ausgedacht. Diese wunderbare Brücke, aus der müsste sich doch ein herrliches Urlaubsvideo machen lassen, in dem ich anmutig und grazil wie die Topmodels auf dem Catwalk über diese lange Brücke schreite, und das aus der Totalen, dafür bekäme ich mindestens den Oskar in der Kategorie coole Urlaubsvideos.

Aber, ach.

Also das mit der Anmut und der Grazie, das lassen wir mal beseite, das will ich nicht weiter diskutieren.

Eigentlich heißt es ja, man solle Drohnen nicht aus den Augen lassen.

Sieht aber beknackt aus, wenn man mit dem Blick nach oben über die Brücke geht. Wie hieß der aus Buschs Struwwelpeter? Hans Guckindieluft oder so ähnlich?

Ich dachte mir das so, ja also diese Brücke ist wunderbar, und die Drohne kann mir von selbst folgen, wenn ich also die Drohne über mir höre und auf dem Display sehe, dass sie mich von oben filmt, dann kann ja nichts schief gehen.

Denkste.

Irgendwie war diese Stromleitung da oben an meinem Bewusstsein völlig vorbeigegangen. Ich habe die Brücke gesehen. Und das Licht. Und gewartet, bis endlich mal keine Leute über die Brücke gingen. Und habe den Angler noch gefragt, ob er was dagegen habe (hatte der nicht). Und dachte, jetzt klappts. Und habe dann, obwohl’s ja blöd aussieht, aus irgendeinem Grund dann doch nochmal hochgeschaut, und dann war die Drohne nur 20cm von diesen Stahlseilen weg. Wenn man genau hinsieht, erkennt man einen Augenblick lang sogar die Struktur des Seiles.

Nix passiert, nochmal dran vorbeigekommen. Aber cool war’s nicht.

Naja, ich bin ja noch Anfänger, ich muss das ja noch üben.

(Mei, wär des cool g’wesn. Ich habe noch einen zweiten Versuch gemacht, der aber auch schief ging, weil mir eine Frau mit einem Hund entgegenkam und die Drohne dann nicht mehr wusste, wem sie folgen sollte. Danach waren Akku und Geduld des Anglers erschöpft.)