Ansichten eines Informatikers

Progressives Schreiben

Hadmut
21.9.2018 21:01

Neues aus den Schummelbuden der Geisteswissenschaftler.

Obwohl, so ganz fair ist es ja nicht, es ist ja doch nicht nur die Geisteswissenschaftler, die bescheißen, wo sie nur können.

Der Professor, bei dem ich damals an der Uni war und der mir die Promotion versaut hat, hatte auch solche Angewohnheiten. Wir hatten damals am E.I.S.S. die sogenannten E.I.S.S.-Reports, Berichte in A4, die wir mit roten Pappdeckeln gebunden haben. Die Qualität war wechselhaft. Von Witz bis wirklich sehr gut war alles dabei, kam immer drauf an, wer sie geschrieben hat. Leider waren sie manchmal auch recht kurz, was nicht so auffällt, wenn man sie nur einseitig druckt, Titelblatt, Vorblatt, Danksagung, Literaturverzeichnis und so weiter drumgepackt und eben zwei Pappen als Umschlag drum, sah das auch bei wenig Inhalt immer nach was aus. Man hatte das Gefühl, was in der Hand zu halten.

Ab und zu mal musste aus Standesgründen aber was bei Springer (Wissenschafts-Springer, nicht BILD-Springer) veröffentlicht werden, und das Problem dabei war halt, dass Springer zwar viel Lächerliches publiziert, aber eben dann doch nicht alles. Springer hat Mindestanforderungen. Nicht an den Inhalt, aber an den Umfang. Es musste alles eine gewisse Seitenzahl haben, um überhaupt so ein bisschen nach Buch und nicht nach Heft auszusehen. Was machte der Professor also? Mindestens 14 Punkte Schrift (wir nehmen schließlich Rücksicht auf Sehbehinderte…), natürlich mindestens zweieinhalbzeiliger Abstand (es ist für unser Publikum von Weltspitzenwissenschaftler unerlässlich, jederzeit genug Platz für geniale Anmerkungsnotizen zu haben), breiter Rand (es gibt Wissenschaftler, die zwischen die Zeilen notieren, und solche, die am Rand notieren, wir wollen auf beide Rücksicht nehmen), ein ausuferndes Literaturverzeichnis, das dem Bibliothekskatalog kleinerer Fakultäten nicht nachsteht, und selbstverständlich eine sehr umständliches, raumgreifendes Format dafür, um auf die nötige Seitenzahl zu kommen.

Im Laufe der Jahre habe ich auch in Informatik viele (eigentlich immer inhaltslos-feministische) Diplom- und Doktorarbeiten gesehen, die mit solchen Techniken um mindestens 150% aufgepumpt wurden. Es gibt auch welche, bei denen der Zitatanteil weit über 50% liegt. Die Dissertation einer berüchtigten Verfassungsrichterin besteht zu gefühlt der Hälfte allein aus den Fußnoten mit den Quellenangaben, aus denen die andere Hälfte zusammengestückelt ist.

Grundsätzlich aber muss ich schon feststellen, dass die auffällig meisten Schwindeleien bei Geisteswissenschaftlern und Feministin in den anderen auftauchen. Was auch auch genau zur marxistischen leistungsverachtenden Ideologie passt. Zumal ja kürzlich rauskam, dass es in der Ukraine ganz viele Ghostwriter gibt. Die sind zwar billig, aber selbst die wollen nach Umfang bezahlt werden.

Golem berichtet nun von einer neuen Schummelmethode.

Kennt Ihr die Schriftart Times New Roman?

Eine Standardschrift. So eine mit Serifen.

Und für die gibt es nun eine Variante Times Newer Roman, die einfach horizontal gestreckt ist, und damit den Text um 15% aufpumpt:

Times Newer Roman heißt eine Schriftart, die Texte mit identischer Zeichenzahl im Vergleich zur etablierten Schriftart Times New Roman länger werden lässt. Das soll Studenten oder anderen Autoren dabei helfen, Seitenzahlkriterien und die Schriftvorgabe einzuhalten – beispielsweise, wenn ihnen der Erzählstoff ausgeht. Die Verwendung der Schriftart soll laut dem Entwicklerteam MSCHF bei einer Schriftgröße von 12 Punkten und einer Anzahl von 15 Seiten 13 Prozent weniger Zeichen benötigen. Times Newer Roman ist ein Projekt der Open Software Foundation und kann unter der GNU General Public License genutzt werden.

Die Zeichen sind horizontal um 5 Prozent verbreitert, Satzzeichen und Leerzeichen deutlich breiter.

Die kleinen Änderungen sind laut dem Entwicklerteam “hoffentlich nicht bemerkbar von der Person, die die Arbeit korrigiert”.