Ansichten eines Informatikers

Schwerlastpatienten

Hadmut
31.8.2018 8:58

Ich habe einige Leserhinweise erhalten. [Nachtrag]

Bei den seltsamen Rettungswagen mit Hebebühne oder gar Klein-LKW-Unterbau handelt es sich tatsächlich um Rettungswagen für Schwerlastpatienten.

Hier wird das beschrieben:

Aufgrund des steigenden Bedarfs an qualifizierten Transportleistungen für schweradipöse Patienten haben wir ein Spezialfahrzeug entwickelt, welches Patienten bis 550 KG Körpergewicht (Adipositas permagna) bzw. überdurchschnittlicher Körperbreite befördern kann. Dieser Schwerlast- RTW ist für den Krankentransport als auch für die Notfallrettung von Patienten vorgesehen, die aufgrund ihres erheblichen Körpergewichts/ Körperbreite und der daraus resultierenden Transportproblematik nicht mit einem herkömmlichen KTW bzw. RTW gem. DIN EN 1789 transportiert werden können.

Unser Fahrzeug verfügt u.a. über eine Schwerlast- Hebeeinrichtung und eine Schwerlast-Spezialtrage, die auf die besonderen Bedürfnisse unserer Patienten abgestimmt ist. Durch unser Schwerlast- Rettungsgleittuch sowie die spezielle Schwerlast- Vakuummatratze mit einer Belastbarkeit von 550 KG garantieren wir einen sehr schonenden Transport. Eine Verletzungsgefahr, sowohl für den Patient als auch das Rettungsteam sinkt durch diese spezielle Ausrüstung erheblich.

Hat irgendwie so ein Gabelstapler-Aroma.

Auch hier wird so ein Schwerlast-Rettungswagen beschrieben.

Ich hatte in meinem Blog-Artikel auch angesprochen, dass ich vor einiger Zeit von einem Fall gelesen habe, in dem die Feuerwehr mit Schutzanzügen eine nicht mehr so frischen Leiche eines schweradipösen Verstörbenen mit der Drehleiter aus irgendeinem oberen Stockwerk bergen musste.

Makabrerweise hat die Berliner Feuerwehr fast exakt, während ich an dem Artikel schrieb, eine Meldung über einen ebensolchen Fall getwittert, es scheint also kein Einzelfall zu sein:

25 Kräfte mit Schutzkleidung und Atemschutz. Und ein Kranwagen.

Irgendwas läuft doch in dieser Gesellschaft so richtig schief.

Nachtrag: Ein empathieloser aber logikbefähigter Leser weist trocken darauf hin, dass solche Superadiposität eigentlich selbstregulierend ist, weil man nur fressen kann, solange man noch zum Fressen gehen kann. Sobald einer nicht mehr gehen kann, würde der von selbst wieder runterhungern.

Zu jedem Schwerstadipösen müsse es also irgendeinen geben, der das Futter zu ihm hinträgt und ihn mästet.

Guter Punkt.