Ansichten eines Informatikers

Umweltprobleme durch Zigarettenkippen

Hadmut
26.8.2018 10:50

Was soll man da vom ZDF halten?

Gestern oder vorgestern hatte ich im Fernsehen die Ankündigung gesehen und einerseits gestaunt, dass sie sich an das Thema wagen, andererseits aber Groll entwickelt, weil sie es auf Sonntag, 16:30 bis 17:00 legen, auf eine Zeit, wo eigentlich niemand der ansprechrelevanten Zielgruppe Fernsehen schaut. Warum kommt sowas nicht um 20:15?

Irgendwelche Labormäuse haben da wohl mal untersucht, wie eigentlich die Zigarettenkippen auf die Umwelt so wirken. Sie haben welche von der Straße eingesammelt, im Labor mit definiertem künstlichen Regen begossen und sich die Suppe angesehen, die sich daraus entwickelt.

Grauenhaft.

Das ist besonders deshalb beachtlich, weil Berlin in einem Meer von Zigarettenkippen ertrinkt. Es gibt keinen Quadratmeter, den Raucher von ihren Kippen verschonen würden, und die Raucherdichte ist in Berlin enorm. Das ist hier einfach gängige Praxis, die Dinger irgendwohin zu werfen oder einfach fallen zu lassen. Und seit wir kulturbereichert sind, interessiert sich auch niemand mehr für Rauchverbote auf U- und S-Bahnhöfen. Es wird immer mehr, immer öfter, immer rücksichtsloser gequalmt, und selbstverständlich werden Kippen nicht in den Mülleimer geworfen, sondern ins Gleisbett geschnipst, so wie man generell das Gleisbett als große Müllhalde ansieht und da einfach alles reinwirft. Man sieht das auch immer häufiger, dass Leute es einfach als unter ihrer Würde betrachten, ihren Müll zum Mülleimer zu geben, selbst wenn sie direkt danebenstehen. Es dürfte auch ein kulturelles Problem sein, weil manche Leute aus Ländern kommen, in denen die Müllentsorgung – sofern sie überhaupt stattfindet – den Rangniedrigsten auferlegt ist und es für den Mann von Würde schlicht unmöglich ist, etwas in den Mülleimer zu werfen – er muss es quasi in einem Akt der Geringschätzigkeit fallen lassen oder paschamäßig-lässig irgendwo hin werfen.

Hängt auch mit dem Bild des Rauchers zusammen. Man muss ja cool-lässig sein, und da passt es nicht, zum Mülleimer zu gehen.

Und schließlich: Je linker, desto ausgeprägter ist das Standesdenken. Dazu kommt, dass Müllabfuhr und sowas kapitalistisch-reaktionär und damit abzulehnen sind.

Und während sie sich alle darin gefallen, auf dem Diesel herumzutrampeln, werfen dieselben Leute Millionen, Milliarden giftiger Zigarettenstummel auf die Straße und in die Gärten und einfach überall hin. (Dass dieselben Leute auf den Diesel schimpfen, die es goutieren, Autos anzuzünden, hatte ich schon erwähnt.)

Aber das interessiert die Grünen und Linken und so natürlich nicht. Denn die sind ja die Drogenlobby.

Es wäre mal eine interessante Frage, was eigentlich umweltschädlicher ist: Eine Plastiktüte, eine Plastikflasche oder ein Zigarettenstummel. Wäre das nicht mal der Brüller, für Zigarettenfilter ein Pfand über 25 Cent einzuführen?