Ansichten eines Informatikers

Links – Rechts

Hadmut
3.6.2018 22:47

Warum die möglicherweise gerade in Scharen austicken.

Manch einer wird es auf Twitter mitbekommen haben. Eine Berliner Rechtsanwältin hatte mich auf Twitter als rechtsradikal beschimpft und meinte, das genau zu wissen und mein Blog zu kennen, obwohl sich heraussstellte, dass sie außer „Dissertation” über mich einfach gar nichts wusste, nicht mal, dass ich in Berlin wohne (was jeder wissen müsste, der mein Blog auch nur hin und wieder mal besucht, und sei es nur das Impressum). Danach wollte sie sich unbedingt in einem Cafe mit mir treffen (worauf ich nicht eingegangen bin) und war dann über mich erbost, weil ich mit einer, die mich als „rechtsradikal” verunglimpft, nicht auch noch – wie es ein Leser so schön formulierte – ausgehe.

Manche Leute, besonders Frauen, haben sehr seltsame Vorstellungen von Männern.

Kurioserweise wurde ich dann aus linker Ecke noch belehrt, dass es nicht alter Schule entspräche, als Mann die Einladung einer Frau auszuschlagen. Da bin ich aber emanzipiert.

Randbemerkung: Man hat mir mehreren Leuten und über Stunden immer wieder versucht, mich zu so einem Treffen zu bewegen, dass feministisch-linke „Nein-heißt-Nein” und wer zweimal fragt, vergewaltigt, ist offenbar schon wieder begraben.

Erstens war es mir schon zuviel, wie die Dame sich auf Twitter ständig selbst widersprach, und zweitens, wie sie mich ständig dadurch zu provozieren versuchte, indem sie mir Ängste unterstellte oder meine Aussagen unrichtig wiedergab. Es gibt Frauen, die sind in hohem Maße abstoßend, halten sich aber gleichzeitig für unwiderstehlich. Vielleicht ist das der Grund, warum sich so viele einbilden, sexuell belästigt zu werden, bei denen die Gefahr, naja, sagen wir mal überschaubar ist. Warum um alles in der Welt sollte ich mich mit so jemandem treffen? Um dann als ausgestopfter Kopf wie ein Hirschkopf mit Geweih als #MeToo- oder #Aufschrei-Jagdtrophäe an deren Kanzleiwand zu landen? Oder dann absurde Behauptungen darüber im Internet zu finden, was ich gesagt haben soll? Fehlt mir gerade noch.

Der Eindruck, den ich hatte – und das haben mir zwei auf Twitter mitlesende Leserinnen später bestätigt, die sahen das auch so – war, dass die mich unbeirrbar für einen Rechtsextremen hält, obwohl sie außer dem Stichwort „Dissertation abgelehnt” überhaupt nichts über mich wusste, einfach gar nichts, unbeirrbar daran festhielt, dass ich rechtsradikal sei. Im Laufe des Getwitters hieß es dazu, dass alles, was irgendwie oder auch nur leicht rechts der Mitte sei, sofort mindestens rechtsradikal sei. Leicht rechts, normal rechts, bisschen rechts, nur rechts, gibt’s alles nicht. Es gibt nur die Unterscheidung zwischen rechtsradikal (noch innerhalb der freiheitlich demokratischen Grundordnung) und rechtsextrem (außerhalb der Grundordnung).

Was genau die Mitte ist (offenbar auch nur das, was stramm links folgt) und wie breit oder schmal die ist, dass sie jeden, der nicht folgsam ihren Meinungsvorgaben folgt, gleich „rechts der Mitte” und damit sofort mindestens „rechtsradikal” „verortet”, sagt sie natürlich nicht. Eigentlich sagt sie – außer wiederholten Beschimpfungen – gar nichts und weiß auch nichts. Offenbar kursiert das in der linken feministischen Berliner Juristinnen-Szene „Danisch – Dissertation – rechtsradikal”. Oder auch in Form von Steckbriefen wie bei agentin.org. Völlig zwecklos, zu denen noch zu sprechen, die sitzen da in ihrem Goldfischglas (Filter Bubble) und kommen sich in ihrer und durch ihre Dummheit und Ignoranz auch noch überlegen vor. Wenn man ihnen sagt, wo sie sich gerade widersprechen, „sieht man sie amüsiert”.

Soziologenkrankheit: Die sind überhaupt nicht mehr in der Lage, ein Gespräch zu führen, stellen sich aber zwanghaft-krampfhaft über jeden anderen und wollen die Leute diagnostizieren und pathologisieren. Wenn man zu denen sagt, „Mach, Dass Du rauskommst, das Haus brennt”, dann kapieren die das nicht, schreiben aber eine Abhandlung darüber, dass da einer eine Affinität zu Brandstiftung habe. Die Leute sind überhaupt nicht mehr kommunikationsfähig, intellektuell auf Null und völlig blockiert, dabei aber arrogant, überheblich, herablassend, weil sie sich eben ständig in einer höheren, überlegenen Position sehen. So der Sprung in der Schüssel, den die sich in diesen ganzen soziologischen Fächern antrainieren. Ich glaube nicht, dass solche Leute noch in überschaubarer Zeit therapierbar und wieder auf den Boden zu holen sind. Das trägt Merkmale einer Sekte, die irgendeiner durchgeknallten Idee folgt und alles, was passiert, nur als Bestätigung sieht. Die Leute bekommt man nicht mehr eingefangen.

Anscheinend – und den Eindruck hatten auch andere – wollten sie dem neuen Trend folgen und „Rechte” besichtigen wie in einem Zoo. Und weil sie unbeirrbar („Filterbubble” wäre da noch viel zu harmlos) und felsenfest davon überzeugt ist wie von einem religiösen Dogma, war sie anscheinend davon überzeugt, in mir ein untersuchungswürdiges Prachtexemplar gefunden zu haben.

Was wäre ein passender Begriff für sowas? Genderzombies? Oder doch einfach „Soziologen”?

Aufgefallen war mir daran aber eben, dass man mich 20 Jahre lang mit aller Entschiedenheit restlos ignorierte, überging, nicht zur Kenntnis nahm, und auf einmal kommt ein ganzes Rudel an und will unbedingt mit mir sprechen.

Warum?

Da sehe ich im Tagesspiegel diesen Artikel.

Die LINKE unter Lafontaine und Wagenknecht ist anscheinend zu der Erkenntnis gekommen, die ich schon seit Jahren schreibe: Es gibt eigentlich keinen Rechtsruck, es gibt eine Linksflucht. Die merken, dass ihnen die Leute davonlaufen.

Es gab eine Zeit, da wollte Lafontain nach linksaußen, da war ihm die SPD nicht links genug. Jetzt will er plötzlich nach rechts, weil da halt gerade die Wähler hinlaufen.

Im September wird die neue linke Sammlungsbewegung gegründet – sie soll vor allem Menschen “integrieren”, die sich zur neuen Rechten hingezogen fühlen, sagen Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht.

Das muss man sich mal vorstellen. Die LINKE – die SED – will eine linke Sammlungsbewegung gründen, um Menschen einzusammeln, „die sich zur neuen Rechten hingezogen fühlen”.

Sage ich nicht immer, dass sich Linke und Rechte eigentlich nur in Details unterscheiden?

Lafontaine und Wagenknecht betonten, dass es ihnen nicht um die Spaltung der Partei die Linke gehe, sondern um die Frage, wie man verhindern könne, dass “die Rechte die kulturelle Hegemonie übernimmt”, wie Lafontaine sagte. Er könne verstehen, dass man ihm und seiner Ehefrau vorhalte, sie wollten eine Bewegung von oben initiieren. Selbstverständlich wäre es besser, wenn diese Sammlungsbewegung sich von unten, aus der Gesellschaft heraus entwickeln würde. “Aber sollen wir denn gar nichts tun und tatenlos zusehen, wie die Rechte immer stärker wird? Wenn wir so weitermachen wie bisher, landen Linke, Grüne und SPD bei der nächsten Bundestagswahl bei 30 Prozent.”

Schicken die jetzt gerade ihr Fußvolk los um „Rechte zu interviewen”? Und die stürzen sich dann in völliger Unkenntnis und Blindheit auf jeden, der in ihren Hetzschriften und Steckbriefen als „rechtsradikal” geführt wird? Versuchen die gerade herauszufinden, was da geboten wird, wenn ihnen die Leute davonlaufen?

Weil sie nicht verstanden haben, dass rechts eigentlich nicht viel geboten wird, sondern sie eben links alles in die Flucht schlagen? Dass nicht die Rechten, sondern eben die Linken der Grund für die Verschiebung sind? Linksflucht statt Rechtsruck?

Oder anders gesagt: Dass sie bei mir oder Leuten wie mir da gar nichts finden werden, sondern sich, wenn sie wissen wollen, warum sie Stimmen verlieren, sich einfach nur vor einen Spiegel setzen müssen?

In dem Gespräch machte Lafontaine auch deutlich, dass es ohne seine alten Partei, ohne die SPD, nicht gehe. Er plädierte für eine neue Zusammenarbeit von Linken und SPD. Wörtlich sagte er: “Eine Veränderung der Politik zu mehr sozialer Gerechtigkeit ist, so wie die Dinge liegen, ohne die SPD nicht möglich. Nur mit ihr können wir eine parlamentarische Mehrheit bilden, die unsere Vorhaben umsetzt. Und dafür müssen Linke und SPD zusammenarbeiten.”

Schon mal auf die Idee gekommen, dass das, was sie „soziale Gerechtigkeit” nennen, von vielen, wie von mir, als extrem ungerecht und einfach nur als staatlich organisierter Diebstahl betrachtet wird? Dass deren Tarnwort „Gerechtigkeit” immer nur für Marxismus und sozialistische Verwahrlosung steht?

Wagenknecht begründet die Idee zu der Sammlungsbewegung vor allem mit dem eigenen “Versagen” der Linkspartei, weil diese nicht in der Lage war, die Menschen davon abzuhalten, zu den Rechten überzulaufen.

Ja, schon ärgerlich, wenn man Mauer, Selbstschussanlagen und Stasi, den antifaschistischen Schutzwall nicht mehr hat, die Menschen vom Überlaufen in den Westen abhält. Argumentativ ist das dann schwer.

Wagenknecht ist davon überzeugt, dass die neurechte Bewegung so starken Einfluss im Internet auf die Menschen habe, wie keine andere Partei. Diese Vormachtstellung müsse man brechen, auch dazu könne die Sammlungsbewegung dienen.

Ah. Ist das der Grund, warum man mich plötzlich unbedingt zu Gesprächen heranholen wollte? Wer starken Einfluss im Internet hat, muss im Umkehrschluss der rechten Bewegung angehören und damit zum Gebrochenwerden antreten?

Heißt das nicht im Klartext, dass die Linke gerade ganz gewaltig mit Demokratie und Meinungsfreiheit hadert?

Vor allem dürfe weder die Linke noch eine linke Sammlungsbewegung “die Menschen belehren”. Wagenknecht findet: “Eine Linke, die arrogant oder besserwisserisch daherkommt, isoliert sich und erreicht viele Menschen nicht mehr.”

Nach fast 20 Jahren Genderterror kommen die mit sowas?

Und jetzt kommt wirklich ein hochinteressanter Punkt:

Lafontaine und Wagenknecht plädierten in den Gesprächen für mehr Realismus auch in der eigenen Partei, offene Grenzen für Menschen, Waren und Geld, sagte Lafontaine, seien nun einmal “die Grundforderungen des Neoliberalismus und das Credo der internationalen Konzerne”. Wagenknecht betonte: “Die Linke darf nicht so tun, als sei der globalisierte Kapitalismus eine Errungenschaft und die Vereinzelung in der Arbeitswelt ein Fortschritt. Aus ihrer Sicht bestehe der Kern der Sehnsucht der Menschen darin, “nicht ausgeliefert zu sein, sich nicht ausgeliefert zu fühlen”. Hier müsse die Linke ansetzen, wenn sie diese Menschen erreichen wolle.

Bingo!

Ich hatte neulich mal zwei drei Artikel, in denen ich untersucht habe, was „Faschismus” eigentlich ist (alle schreien es, aber fast kein Linker weiß, was er da schreit), was es mit Mussolini auf sich hatte, wie Hitler entstand und dazu „Mein Kampf” analysiert.

Der ganze Mist war ja aus zwei Schutzreaktionen entstanden:

  • Die Italiener und Mussolini waren eigentlich Linke und Kommunisten, wichen aber in einer Eigenschaft ab: Die russisch-stalinistischen Marxisten wollten einen internationalen Kommunismus, Ländergrenzen abschaffen (Stichwort: Sowjetunion). Die Italiener wollten das nicht, und lieber als Land erhalten bleiben, bildeten deshalb kleine Kampfgruppen aus Kriegsveteranen, die Fasces, die Gegenbewegung. Eigentlich kopierten sie nur die Kampftechnik der Stalinisten, bezeichneten sie aber eben nicht russisch, sondern italienisch, und so entstand die Bezeichnung Faschisten für abtrünnige Linke, die sich der Auflösung der Staaten entgegenstemmen („Nationalsozialisten”)
  • Hitler und seine Nazis entstanden aus der Ablehnung dieses – in den ursprünglichen Ländergrenzen direkt benachbarten – russischen Bolschewismus. Alles an denen war wild zusammenplagiiert. Aus taktischen Gründen blieben die Stalinisten bei ihren eingeübten Begriffen gegen Mussolini und verwendeten weiterhin den Begriff der Faschisten, meinten aber Kapitalisten, im Sinne von Amerikanisten.

So haben sich diese Bezeichnungen „Rechte”, „Nazi/Nationalsozialisten”, „Faschisten” etabliert und festgefressen für alles, was sich aus Sicht der Marxisten ihrer Schaffung eines großen grenzenlosen Marxismus im Stil der Sowjetunion (=„Räterepublik”) entgegenstellt. Deshalb schimpfen alle so auf die „Nationalisten”, weil man darin einfach Marxismus-Gegner sieht.

Jetzt kommt der Brüller:

Man muss also diesen Zusammenhang verstehen, dass Marxisten/Stalinisten/Leninisten versuchten, die Ländergrenzen aufzulösen, und man alle die, die sich dem entgegenstellten, als „Nationalisten”, „Kapitalisten”, „Rechte” beschimpfte. Deshalb will man auch ein linkes Europa ohne Ländergrenzen. Mal will eine Sowjetunion.

Lest nochmal das letzte Zitat oben von Lafontaine und Wagenknecht.

Die drehen das jetzt genau rum. Die sagen jetzt, dass die Auflösung von Grenzen eine „Grundforderung des Neoliberalismus”, ein „Credo internationaler Konzerne”, ein „globalisierter Kapitalismus” sei.

Die versuchen jetzt das, was man seit 1917 als Widerstand gegen Kommunismus auffasste, nämlich das Festhalten an Ländergrenzen, als linkes Ziel ausgeben und umgekehrt diese Auflösung der Ländergrenzen, die man seit Jahren betreibt, als verwerfliche Taktik des Kapitalismus ausgeben. Und den Wählern erzählen, dass wenn sie an ihren Ländergrenzen festhalten wollen, sie Marxisten wählen müssen.

Eben war es noch linke Strategie, den Menschen durch Durchmischung, Gender und so weiter jegliche Eigenschaft, alles, was Halt gibt, zu nehmen, dann heißt es jetzt:

Lafontaine: “Zu wenig denken sie an das wichtigste Ziel: Unsere Gesellschaft zu verändern, sie zu befreien von der Diktatur eines außer Rand und Band geratenen Kapitalismus.” Seine eigene Partei warnte Lafontaine davor, “die soziale Konkurrenz nicht zu leugnen, die durch die Arbeitsmigration entsteht”.

Jetzt ist es plötzlich ein Kapitalismus außer Rand und Band, der die Migration betreibt. Neulich war es noch die Antifa, die Aktivisten in die Flüchtlingslager schickt und sie nach Europa und Deutschland lotst. Aber nur so bekommt man das linke Fußvolk in eine andere Richtung. Man muss nur sagen, dass das jetzt kapitalistisch ist. Beste Propaganda wie in Orwells 1984. Ozeanien war nie im Krieg mit Eurasien.

Aber die Sehnsucht nach Sicherheit, nach Schutz durch den Staat ist nicht rechts.

Ach. Neulich galt das noch als rechtsradikal und populistisch.

Offenbar hat man gemerkt, dass man sich mit sozialistischen Zielen die Wähler vergrault und in die Flucht geschlagen hat, und versucht nun so eine Art Stellungstausch. Das, was man bisher betrieben hat, nämlich den Abriss der Grenzen und unbegrenzten Zuzug, gibt man nun als kapitalistisch aus. Dagegen sind die Positionen, die man bisher als rechtsradikal angeprangert hat, plötzlich nicht mehr „rechts”, damit man sie übernehmen kann. Es wird nicht mehr lange dauern und man wird Migranten als kapitalistischen Übergriff abwehren wollen.

Ozeanien war nie im Krieg mit Eurasien.