Ansichten eines Informatikers

Fakten und Verschwörungstheorien

Hadmut
1.6.2018 17:02

Nur mal so.

Ihr habt doch bestimmt alle die Nummer mit der Wiederauferstehung des russischen Kriegsreporters Arkadi Babtschenko mitbekommen, der erst angeblich mit 3 Schuss in den Rücken vor seiner Wohnung getötet wurde und dann einen Tag später putzmunter in die Pressekonferenz spazierte.

Die Presse hat das ja nicht gerade groß, aber deutlich berichtet, als er erschossen worden gewesen hätte wollten sollten sein.

Jetzt stellt Euch mal – rein hypothetisch – vor, ein Blogger, vielleicht so einer wie ich, oder irgendein oppositioneller Journalist, Politiker oder sowas hätte öffentlich behauptet: Der ist gar nicht tot. Der ukrainische Geheimdienst hat das alles mit Schweineblut inszeniert und der sitzt vergnügt und quicklendig in irgendeinem versteckten Ort.

Dafür wäre man nicht nur irreversibel als übelster Verschwörungstheoretiker eingestuft worden und nie wieder aus der Schublade herausgekommen (Kategorie: Michael Jackson, Elvis, John F. Kennedy und Hitler sind auch alle noch am Leben und wurden in der Ukraine gesichtet), für sowas ist man inzwischen hart an der Gefahr, in die Klapse eingewiesen zu werden.

Dieses ganze Verschwörungstheorie-, Populismus- und Rechts-Gebashe und Einschlagen auf alles, was nicht exakt Mainstreammedienvorgabe entspricht, hat uns als Gesellschaft inzwischen völlig unfähig gemacht, noch irgendetwas kritisch zu sehen oder in Frage zu stellen. Man sieht daran so wunderbar, dass wir massiv darauf abgerichtet wurden, alles zu glauben, was uns die Presse vorsetzt.

Sahnehäubchen obendrauf:

Erinnert Euch mal dran, wie sehr die amerikanische und auch die deutsche Presse auf Trump und seine Pressesprecherin („alternative Fakten”) einschlagen, weil die sich den „Fakten” der Zuschauer bei den Inaugurationen von Trump und Obama nicht beugen wollten. Die Fotos seien schließlich unwiderlegbare „Fakten”.

Vom Toten Babtschenko gab’s auch solche Fotos, auch solche „Fakten”.

Denkt mal drüber nach, welchen Wert dieses „Fakten”-Geschrei haben kann.

Nicht der Vorgang Babtschenko allein bringt die Würze. Auf lancierte Falschinformationen kann jeder reinfallen. Sondern die Kombination mit der Methode, mit dem Beweiswert von Fotos als „Fakten” auf Trump einzuprügeln. Jeder habe ein Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Fakten. Der ukrainische Geheimdienst sieht das anders. Und ich bin mir sicher, damit steht der nicht alleine.