Ansichten eines Informatikers

Über Fernsehen, Dummheit, Propaganda und Rassismus

Hadmut
27.5.2018 23:39

Warum das öffentlich-rechtliche Fernsehen bei mir mal wieder auf Junk-Status gesetzt wird.

Gerade läuft mal wieder das ARD-Hetzmagazin Titel, Thesen, Temperamente.

Sie berichten darüber, dass das Hygiene-Museum in Dresden einen Ausstellung über Rassismus hat, in der es um Leute geht, die meinen, es gäbe Menschenrassen, und dann zusammen mit TTT die große Political Correctness-Keule auspackt und auf all die bösen Rassisten einschlägt, als gäbe es da so eine Sorte naturböser Leute, die des Teufels sind.

Ich fasse mal ein paar Sachen zusammen, die ich dazu früher schon geschrieben habe:

  • Dieselben Idioten, die uns permanent einhämmern wollen, dass Sex und Gender zweierlei seien, dass man Leute nicht nach ihrer Biologie, sondern nur nach ihrem Sozialisierten Verhalten bewerten dürfe, reduzieren jegliche Ausländer- oder Herkunftskritik auf Rassismus.

    Sagt jemand, das die Leute aus Land x (und damit wegen deren Sozialisierung) ihm nicht gefallen, dann nennt man ihn einen Rassisten. Kritik an den Sozialisierungen wird völlig ausgeschlossen.

    Diametraler Selbstwiderspruch. Immer so, wie man es gerade braucht.

  • Geisteswissenschaftler, Philosophen, Soziologen und so weiter nehmen ständig für sich in Anspruch, dass man beliebige Behauptungen aufstellen und beliebige Theorien phantasieren kann, die alle als wahr gelten müssten, weil es eine Verifikation nicht gäbe und es Aufgabe des Publikums sei, es zu falsifizieren. (Ich habe schon beschrieben, für wie dumm ich das halte.)

    Beachtlicherweise vertreten die nur dann diese Auffassung, wenn es um ihre Theorien geht.

    Wenn man das so sieht, warum beurteilt man dann diese Ansätze aus dem Ende des 19. Jahrhunderts ganz anders? Müsste für die dann nicht auch „wahr bis widerlegt” gelten? Warum spottet man da über frei erfundene Ansätze, nimmt sie aber gleichzeitig für sich selbst in Anspruch?

  • Sie stellen es mit den Nazis gleich.

    Ich hatte das neulich mal in einem Artikel über die Entstehung des Dritten Reiches angesprochen. Diese Rassen- und Schädelformvorstellungen gab es vor den Nazis, die haben sich damals einfach zusammenplagiiert, was ohnehin gerade Zeitgeist war.

    Beispielsweise hat man in Australien in den Museen alte Totenabgüsse ausgestellt, weil man dort von den Gesichtern Gehängter Gipsabgüsse fertigte um nach Gemeinsamkeiten (Korrelationen) zu forschen.

    Das war damals einfach die weltweit herrschende Vermutung.

  • Der Ansatz ist, eine Theorie zu bilden und dann empirisch zu untersuchen, ob sie stimmt oder nicht.

    Das hat man damals gemacht. Man hat in verschiedenen Gegenden der Welt (etwa in den australischen Gefängnissen, in Berlin steht sowas auch in den Museen, meist sind es alte Porzellanköpfe mit aufgezeichneten Arealen) Untersuchungen angestellt, ob das nun stimmt oder nicht. Weltweit, an vielen Orten.

    Man kam zu keinen brauchbaren Ergebnissen und hat das dann auch wieder verworfen.

    Was ist daran eigentlich falsch? Theoriebildung, Falsifizierung, verworfen. Das ist doch genau so, wie es sein soll.

    Wie bei jeder anderen ordentlichen Theorie auch hat man sie aufgestellt, überprüft, und das Ergebnis war eben, dass sie nicht haltbar war. Tragisch war, dass genau in dieser Phase die Nazis vorbeikamen und das plagiiert haben, weil die ja alles eingesammelt haben, was zeitgeistig gerade herumlag.

  • Woher hätten die damals eigentlich wissen sollen, ob das stimmt oder nicht, wenn sie es nicht untersuchen?

    Die Mendelschen Gesetze zur Vererbung waren noch relativ neu und von der Wissenschaft erst um 1900 rezipiert und eingeordnet worden, das war damals neuester Stand des Wissens. Von DNA und DNA-Analysen wusste man noch nichts, konnte sich das noch nicht vorstellen.

    Was ist daran dann eigentlich falsch, auf diesem Wissensstand die Hypothese von Menschenrassen aufzustellen und zu untersuchen, ob sie stimmt?

    Leiden da Fernsehleute und Geisteswissenschaftler wieder mal unter der Unfähigkeit, sich in andere Leute, namentlich vor 120 Jahren, hineinzuversetzen?

  • Woher kommt eigentlich diese Überheblichkeit und Arroganz der Fernsehmacher?

    Die Theorie war falsch, aber am damaligen Wissensstand plausibel, nachvollziehbar, naheliegend und prüfwürdig.

    Im Vergleich dazu ist der Genderquatsch sehr viel dümmer, und das heute weit besserem Wissenstand.

    Wie kann man über die Menschen vor 120 Jahren spotten, wenn man selbst den viel größeren Blödsinn treibt? Der Gender-Quatsch ist offensichtlicher Unfug und frei erfunden, es fehlt jegliche Motivation. Diese Mängel hatte die damalige Theorie nicht.

Die Dummheit der Fernsehleute ist mir bekannt, sie überrascht mich nicht.

Vom Hygieneinstitut war ich besseres gewöhnt.

Kann das vielleicht sein, dass diese Fernsehleute einfach knalledoof sind und die Kamera einfach auf alles halten, was der Mainsteam gerade rülpst, und nicht für 20 Pfennig nachdenken?

Obwohl sie aus Zwangsgebühren teuer bezahlt werden?

Kam übrigens vom Mitteldeutschen Rundfunk.