Ansichten eines Informatikers

Über den Wert des Menschen … im Fernsehen

Hadmut
16.2.2018 19:20

Spätestens jetzt haben die Medien mit ihrem Theater um Deniz Yücel abschließend und zweifelsfrei klargestellt, dass es mit der Gleichheit und der Gleichwertigkeit von Menschen, die man doch immer von links her predigt, nicht weit her ist. Selten wurde uns so deutlich demonstriert, dass ein Mensch wie Deniz Yücel so viel mehr wert ist als andere Menschen.

Man merkt das immer deutlicher, seit die Medien und das Fernsehen auf dem political correctness-Trip sind. Es gibt Menschen, die werden als edel und wertvoll betrachtet, für die setzt man sich grenzenlos ein und macht alles, die sind dann auch ständig in Nachrichtensendungen und Talk-Shows. Und dann gibt es die, die überhaupt nicht beachtet werden, die man einfach nicht sieht. Und dann gibt es die, die schlecht und böse sind, denen man ohne jede Prüfung alles Böse unterstellen kann.

Seltsam finde ich, dass Deniz Yücel noch vor nicht allzu langer Zeit in der Presse die Deutschen schmähte und sich über das Deutschensterben freute:

Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite. Eine Nation, deren größter Beitrag zur Zivilisationsgeschichte der Menschheit darin besteht, dem absolut Bösen Namen und Gesicht verliehen und, wie Wolfgang Pohrt einmal schrieb, den Krieg zum Sachwalter und Vollstrecker der Menschlichkeit gemacht zu haben; eine Nation, die seit jeher mit grenzenlosem Selbstmitleid, penetranter Besserwisserei und ewiger schlechter Laune auffällt; eine Nation, die Dutzende Ausdrücke für das Wort “meckern” kennt, für alles Erotische sich aber anderer Leute Wörter borgen muss, weil die eigene Sprache nur verklemmtes, grobes oder klinisches Vokabular zu bieten hat, diese freudlose Nation also kann gerne dahinscheiden.

Naja, es ist eine zulässige Meinung. Andersherum wäre es Volksverhetzung. Aber auch Meinungen haben unterschiedlichen Wert in den Medien. Es gibt die Wertvollen, die wertlosen und die bösen. The good, the bad, and the ugly.

Was von solchen wertvollen Meinungen zu halten ist, sah man heute wieder. Deniz Yücel wurde freigelassen. Auf Vermittlung der Deutschen. Niemand sonst hat sich für ihn eingesetzt. Allen anderen Ländern war das völlig egal. Und was macht Deniz Yücel als erstes, nachdem man ihn aus dem Gefängnis entlassen hatte? Er steigt in ein Flugzeug nach Deutschland.

Ach.

Anscheinend ist das mit den Deutschen vielleicht doch nicht so schlecht, dass das der erste Ort ist, an den er sich flüchtet.

Ist er heute geläutert? Oder war er damals ein Lügner?

In beiden Fällen kann man sich überlegen, was man von unseren Medien und ihren Wertmaßstäben so hält.