Ansichten eines Informatikers

Buch über Mohammed/Islam

Hadmut
20.1.2018 23:28

Hat jemand Zeit und Lust, zu lesen?

Mir hat vor ein paar Wochen ein Leser ein Buch über den Islam und Mohammed dringend empfohlen, dass man billig bei Amazon als eBook kaufen oder hier kostenlos als PDF runterladen kann: Mohammeds Geschichte entschleiert den Islam.

Es würde, so der Leser, enorm viel erklären.

Ich habe aber nicht die Zeit und noch einen Riesen-Stapel ungelesener Bücher. Ich weiß nicht, wo ich das noch unterbringen kann.

Und: Ich habe zu wenig Tiefeneinblick in den Islam und den Koran, um das Buch beurteilen zu können. Ich könnte vermutlich nicht mal dann, wenn ich es gelesen hätte, seriös einschätzen, ob das richtig oder falsch ist.

Vielleicht hat jemand, der sich da auskennt und das beurteilen kann – ich habe ja auch Leser, die eine islamische Erziehung bekommen oder Migrationshintergrund haben – Zeit und Lust, sich das mal anzuschauen und mir mal eine – kurze – Bewertung zu schicken.

Ich muss da allerdings immer an meinen Flurnachbarn aus dem Studentenwohnheim denken, ein äußerst liebenswürdiger und beliebter Palästinenser, der sehr gut und fließend Deutsch sprach, der mir mal bei einem Küchengespräch erklärte, dass man arabische, insbesondere religiöse Texte eigentlich nicht getreu ins Deutsche übersetzen kann, weil es einfach keine sprachlichen Entsprechungen gibt, und das alles immer sehr bezugs- und interpretationsreich sei, vieles davon abhänge, wer etwas liest und wie, das ohnehin alles in einem Interpretationsspielraum verlaufe und auch nicht unserer Vorstellung von Bestimmtheit entspreche. Das sei nicht einfach eine andere Sprache, sondern ein ganz anderes Sprachverständnis. Deshalb sei das mit dem Koranlesen so eine Sache, deshalb hätten die „Rechtsgelehrten” und deren Auslegungen so große Bedeutung. Ich hatte mal erwähnt, dass ich mal in einer deutschen Version geblättert und das dann aber schnell wieder weggelegt habe, weil widersprüchlich und unklar. Er sagte mir, das sei in der arabischen Version eigentlich auch so, aber man fasse das eben anders auf, man halte das für normal und suche sich dann einen Gelehrten, der einem sagt, was es zu bedeuten habe, und sei damit zufrieden, während der Deutsche von einem Text erwarte, dass er eindeutig und klar verständlich ist, und man es eben nicht mal getreu übersetzen könne, es also nur noch unklarer würde. Er meinte, das bringe mir deshalb nichts, das zu lesen zu versuchen. Selbst wenn man arabisch kann, bräuchte man sehr lange, bis man sich das zusammeninterpretiert hat, weshalb man das ja auch nicht einfach liest, sondern studiert. Übrigens sei das auch der Grund, warum der Gebrauch deutscher Schimpfworte bei Arabern so beliebt sei, weil sie das dort so nicht haben, arabische Beleidigungen seien normalerweise irgendwelche zu interpretierenden Umschreibungen (Sohn einer Hündin!), während der Deutsche direkt und eindeutig zur Sache kommt. Deshalb sei das generell schwierig, Texte, die nicht sehr sachlich orientiert sind, getreu zu übersetzen. Das sei immer irgendwie verfälscht.

Eine arabischstämmige Bekannte sagte mir mal, dass Arabisch an sich eine sehr schwierige Sprache sei. Nicht mal die Leute, die wie sie dort aufgewachsen sind und an einer arabischen Universität studiert haben, könnten wirklich fehlerfrei arabisch. Ich wollte nur wissen, wie lange man braucht, um genug zu können, um eine Tageszeitung zu lesen. Sie meinte, das könnte dauern.

Wenn das hier nun von arabisch nach englisch nach deutsch übersetzt ist, dann ist das wohl mit Vorsicht zu genießen.